In dem folgenden Werk findet sich einiges:
Warenwege – Warenflüsse Handel, Logistik und Transport am römischen Niederrhein
S. 320:
Der gallische Raum spielte wirtschaftlich für das römische Köln eine wichtige Rolle. Die Hauptrouten über Wasser und Land führten durch die gallischen Provinzen. Die Flüsse Rhein, Mosel, Saône Garonne, Loire und Rhône in Kombination mit den ausgebauten Staatsstraßen erschlossen den Raum bis nach Südgallien, wo eine Seeverbindung über das Mittelmeer bestand und über die Narbonensis zusätzlich der Landweg auf die Iberische Halbinsel17.
S. 346:
Ausgründungen von Betrieben Arezzos erfolgten aber nicht nur in Italien. Es verwundert nicht, dass neben anderen bekannten Werkstätten aus Arezzo auch Filialen des Ateius in Lyon-La Muette entstanden31. Lyon war seit 20 v.Chr. das administrative, religiöse und wirtschaftliche Zentrum Galliens. Das Zusammentreffen von Überlandrouten und die Einmündung der Saône (Arar) in die Rhône (Rhodanus) führten dort zu einer günstigen Verkehrslage. Über die Flüsse konnte man weit nach Norden fahren und die Überlandstrecken bis zur Mosel und zum Rhein waren relativ kurz. Wie wichtig diese Verbindung war, erhellt schlaglichtartig eine Passage bei Tacitus32. Dieser berichtet von einem Versuch im Jahr 52 n.Chr. die Flüsse Saône und Mosel (Mosella) durch einen Kanal zu verbinden. Auf diese Weise wären Mittelund Niederrhein sowie die Rheinmündung als Ausgangspunkt für Seefahrten nach Britannien schneller zu erreichen gewesen33.
S. 391:
Ein Beispiel für die Integration neuer Daten und Methoden lässt sich anhand der Kontroverse um die Rhein- bzw. Rhône-Saône-Route aufzeigen. Dabei geht es um die Frage, auf welchem Weg Öl aus der Baetica zu den Abnehmern am Rhein gelangte (Abb. 2). Jean Rougé beispielsweise vertrat nachdrücklich die Meinung, dass die Amphoren, in denen das Öl transportiert wurde, über das Mittelmeer bis Arles und von da an per Binnenschiff die Rhône hinauf bis nach Lyon transportiert worden seien (Abb. 1). Von da an habe man die Saône genutzt, um die Fracht möglichst nah an die Mosel zu bringen, wobei man eine Etappe Landtransport zwischenschalten musste, um dann das Handelsgut auf der Mosel bis in den Bestimmungsraum am Rhein zu bringen19. Dagegen stehen vor allem José Remesal Rodríguez, der aus Kostengründen für einen Transport über den Atlantik plädiert, oder auch Michel Reddé20.
S. 397:
Der Weg über Rhône, Saône und Mosel gilt als eine der Hauptrouten für den Handelsverkehr und die Versorgung der Militärlager und Zivilsiedlungen am Rhein46. Aber war der Binnentransport wirklich wirtschaftlicher als die Atlantikroute? Schließlich gab es keine durchgehende Binnenwasserstraße. Von der Saône aus musste man die Güter mit Karren über Land bis an die Mosel schaffen, bei der uns für die Befahrbarkeit des Oberlaufs präzise Daten aus der Antike fehlen.
(Ich habe das Buch noch nicht einmal vollständig durchgesucht, da wird sich wohl noch mehr interessantes zu dem Thread finden lassen)
https://apx.lvr.de/media/apx/lvr_ar...schung/publikationen/Xantener-Berichte_32.pdf