Galeotto
Aktives Mitglied
Die Bereitschaftspolizei in der DDR war eine Einheit, die aus Wehrpflichtigen bestand. Ich selbst habe von 1981 bis 82 dort gedient. Ich wurde weder gefragt ob ich dahin wollte noch habe ich mich freiwillig dafür gemeldet. Ich erfuhr es eine Woche vor der Einberufung. Die Ausbildung war in erster Linie militärisch, eine eigentliche Polizeiausbildung fand nur sehr sporadisch statt. Auch die Ausrüstung war militärisch,Stahlhelm, Panzerwagen, Granatwerfer ,Panzerfaust ,MG und MPi. Die Polizeiausrüstung bestand aus altersschwachen Wasserwerfern mit dem Effekt einer Gießkanne, Schlagstöcken aus Hartgummi, Pistole ,grauer Plastikschild und Helm mit Plexiglasvisier. Schild, Stock und Helm gehörten aber nicht zur persönlichen Ausrüstung sondern wurden nur zu Übungszwecken ausgeteilt. Das Zeug war völlig geheim und wurde außerhalb der Kaserne nie gezeigt. Die meisten Leute wussten gar nicht, dass es in der DDR diese Ausrüstung gab. Erkennbar waren wehrpflichtige Bereitschaftspolizisten nur an den hellgrünen Schulterstücken. Man sieht das manchmal auf Filmaufnahmen von den Demonstrationen des Jahres 89.
Die einzigen Polizeieinsätze, die ich während meines Wehrdienstes mitgemacht habe waren einige Absperraktionen bei Großveranstaltungen.
Die größte Aktion war der Einsatz in Güstrow beim Besuch von Helmut Schmidt in der DDR im Dezember 1881. Da wurden wir nachts mit Alarm geweckt und mußten bei minus 20 Grad auf die LKW(die dieselbetriebenen sprangen vor Kälte nicht an) und fuhren gut 15 Stunden bis Güstrow, wo wir in einer Turnhalle untergebracht wurden. Sämtliche Bereitschaften aus der ganzen DDR waren dorthin gekarrt worden. Am nächsten Morgen mussten wir uns an der gesamten Strecke entlang ,in Armlänge aufstellen, schon viele Stunden bevor der Wagenkonvoi mit Schmidt und Honecker kamen. Hinter jedem von uns standen noch drei bis vier Stasileute, das war das ganze Publikum. Die Bewohner durften ihre Häuser nicht verlassen. Ich dachte schön, da siehst du wenigstens mal den Schmidt aber nix war. Auf meiner Seite lächelte der Honecker aus dem Auto. Vor einiger Zeit kam eine Doku in der die von Polizei grüngesäumte Strecke zu sehen war. Ein wirklich sonderbarer Anblick.
Abschließend kann ich aber feststellen, dass die Bereitschaftspolizei der DDR keine besonders beeindruckende Truppe war. Man vermied offenbar auch ihren richtigen Einsatz, weil man offenbar ahnte, dass es nicht besonders ratsam ist Wehrpflichtige auf die eigenen Bürger lozulassen.
Die einzigen Polizeieinsätze, die ich während meines Wehrdienstes mitgemacht habe waren einige Absperraktionen bei Großveranstaltungen.
Die größte Aktion war der Einsatz in Güstrow beim Besuch von Helmut Schmidt in der DDR im Dezember 1881. Da wurden wir nachts mit Alarm geweckt und mußten bei minus 20 Grad auf die LKW(die dieselbetriebenen sprangen vor Kälte nicht an) und fuhren gut 15 Stunden bis Güstrow, wo wir in einer Turnhalle untergebracht wurden. Sämtliche Bereitschaften aus der ganzen DDR waren dorthin gekarrt worden. Am nächsten Morgen mussten wir uns an der gesamten Strecke entlang ,in Armlänge aufstellen, schon viele Stunden bevor der Wagenkonvoi mit Schmidt und Honecker kamen. Hinter jedem von uns standen noch drei bis vier Stasileute, das war das ganze Publikum. Die Bewohner durften ihre Häuser nicht verlassen. Ich dachte schön, da siehst du wenigstens mal den Schmidt aber nix war. Auf meiner Seite lächelte der Honecker aus dem Auto. Vor einiger Zeit kam eine Doku in der die von Polizei grüngesäumte Strecke zu sehen war. Ein wirklich sonderbarer Anblick.
Abschließend kann ich aber feststellen, dass die Bereitschaftspolizei der DDR keine besonders beeindruckende Truppe war. Man vermied offenbar auch ihren richtigen Einsatz, weil man offenbar ahnte, dass es nicht besonders ratsam ist Wehrpflichtige auf die eigenen Bürger lozulassen.