Die Erziehung am Hofe von Versailles?

Bourbone

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Ich habe vor einiger Zeit ein Buch über den Absoulutismus gelesen,und ich muss sagen das einige Punkte sehr knapp geschildert wurden.:motz:
Ich zitiere: ,,Jedoch war das Leben der Kinder im Prunk nicht gerade einfach!"
Was meint dieses Buch damit wie wurden die Kinder in Versailles erzogen,bestraft usw.
Ich habe vor in zwei Monaten eine Arbeit darüber zu schreiben.
 
Über Versailles kann ich nicht viel sagen, doch zur Erziehung der preußischen Prinzen gibts einiges, u.a. vom späteren Friedrich I: "Bruder und ich wollen gelehrte Prinzen werden. Aber Fritz wird ein Esel bleiben" Als Übersetzungs- Übung ins Lateinische: "Frater et ego volumus fieri docti Principes - Sed Fridericus manobit Asinus". Man muss dazusagen: Die Kurfürstin wünschte eine sanftere Erziehung
 
Mir ist bekannt das die preußischen Prinzen sehr streng erzogen wurden.
Jedoch war meine Frage auf Versailles spezialisiert.
Trotzdem Danke!
 
Das kommt ganz drauf an. Kinder von Mätressen, der Königin oder vom Hochadel? Für welchen Zeitraum genau? Nur für Louis XIV? Ein einheitlicher Kurs für einen Zeitraum von 1648-1789 dürfte sich kaum feststellen lassen.

Ein schönes Beispiel für die Erziehung der illegitimen Kinder von Louis XIV ist Madame de Maintenon. Die Erziehung von Kindern des Königs brachte, wie man an Ihr sehen kann, erhebliche Macht mit sich. Zur Erziehung der späteren Könige findet sich immer etwas Biographien. Versuch am besten aus der Bücherei einige gute Biographien (z.B. von Klaus Malettke) zu bekommen, damit lässt sich zumindest für die Könige etwas zusammentragen. Madame de Maintenon hat u.a. eine Erziehungsanstalt für Töchter verarmter Adliger in der Nähe von Versailles gegründet: Maison Royale de Saint-Louis
 
Ich zitiere: ,,Jedoch war das Leben der Kinder im Prunk nicht gerade einfach!"
Was meint dieses Buch damit wie wurden die Kinder in Versailles erzogen,bestraft usw.
Es könnte darum gehen, dass auch die Kinder des Hochadels und der königl. Familie ihre Rolle im Hofleben spielen mussten. Wie das in der Realität aussah, würden wohl heutige Pädagogen und Kinderärzte nur mit Grausen betrachten. So mussten die Kinder der Mme. de Montespan auch bei Festen zugegen sein, die bis in die Nacht andauerten, wenn normalerweise Kinder ins Bett gehören.

Ein schönes Beispiel für die Erziehung der illegitimen Kinder von Louis XIV ist Madame de Maintenon.

Die Erziehung von Kindern des Königs brachte, wie man an Ihr sehen kann, erhebliche Macht mit sich. Zur Erziehung der späteren Könige findet sich immer etwas Biographien.
Das sind sehr schöne Hinweise.

Bei den Biographien nutzen übrigens Kurzbiographien kaum etwas, da sie sich schwerpunktmäßig mit der Politik und der Phase als Erwachsene beschäftigen müssen.


Zu dem Satz mit dem Leiden unter dem Prunk fällt mir vor allem der junge Louis XV ein, der ja schon mit 5 Jahren König wurde, wenn er auch damals noch nicht gekrönt worden war. Nicht nur, dass er in so frühen Jahren schon Waise war, sondern dass er auch kaum Menschen hatte, auf die er sich verlassen konnte, sorgte dafür, dass er sehr schüchtern wurde. Dazu trug bei, dass ihn der Herzog, welcher seine Erziehung leitete, bewusst zur Schau stellte.
Im Moment kann ich nur so aus der Erinnerung schildern. Aber ich kann dazu die Biographie von Bernier empfehlen, wenn Du sie noch nicht daheim hast, Bourbone.:winke:
 
Danke Brissotin!
Ich wollte auf den Hochadel anspielen AnDro.
Jedoch ist mir schon seit langen bekannt das die Kinder am Hofe von Versailles viele Pflichten hatten.
Nur kann ich mit diesen wenigen Material keine Arbeit schreiben.
Ich habe mir eher etwas über die Bestrafung/Belohnung vorgestellt, die die Kinder für ihr Verhalten bekamen.
Über das Mittelalter weiss ich das es dort nicht immer gewaltfrei zuging,aber wie war es am Hofe von Versailles zu der Zeit von Louis XIV,XV?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Kindheit von Ludwig XIII. ist außergewöhnlich gut dokumentiert.
Wiki schrieb:
Ludwig wuchs fern vom Hof unter der Obhut der Madame de Mouglat und des Leibarztes Jean Héroard (1551–1628) auf. Letzterer führte ein genaues Tagebuch und hinterließ damit ein einzigartiges Dokument über die Prinzenerziehung aus einer Zeit, die kaum schriftliche Quellen über Kinder kennt. Das empfindsame Kind litt unter der strengen, durch Schläge geprägten Erziehung und der Trennung vom vergötterten Vater.
Das war natürlich noch nicht in Versailles.
 
Auch wen es unhöflich klingen mag,aber schon Nelson habe ich gesagt das ich etwas über die Erzihung in Versailles wissen will.
Übrigens ist es allgemein bekannt das Ludwig XIII. mit schägen bestraft wurde.
Doch:
1. Dein Text ist von WIKI!
2. Selbst sein Vater Henrie IV. hat Louis oft geschlagen ob er nun lieber von seinen Vater oder von seinen Leibarzt verbrügelt werden möchte sei dahin gestellt.
 
Der Rote Stern war,aber gerecht!
Und ich will hier niemanden spielen du hast sich einfach im Thema vergriffen!
 
Du hast recht das gehört nicht hier hin!
Jedoch habe ich immer noch keine schliche Antwort auf meine Frage erhalten!
Welche Frage meinst Du denn?

Das Problem ist, dass die Erziehung etwas recht individuelles war. Wie soll man das so einfach beantworten?

Welche Kinder, außer jenen der königl. Familie (und auch die waren nicht durchweg in Versailles), lebten denn in Versailles?
Ich kann mich entsinnen, dass man oftmals gleichaltrige Kinder den Königskindern als Spielgefährten beigab (wie man auch gleichaltrige Jugendliche als Kavaliere den Prinzen auf ihrer Kavaliersreise mit auf den Weg schickte).

Was hast Du denn bis jetzt z.B. in den Biographien gefunden? Welche über Louis XVI hast Du doch schon gelesen, wenn ich mich recht entsinne. Da kommt doch die Erziehung drin vor.
:winke:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe herausgefunden,dass die mänlichen Nachkommen der Generäle härter erzogen wurden als die eines Ministers.
 
Interressant scheint mir folgendes von Talleyrand (1754-1838) zur Erziehung in Versailles zu sein. Seine Eltern gehörten zum Hofadel.

""Sie (Großmutter T.) hatte fünf Kinder, deren erste Erziehung, wie die aller Kinder der höheren Hofbeamten, ziemlich vernachlässigt wurde. Und selbst später begnügte man sich in der Regel damit, ihnen das beizubringen, was man den Ton der vornehmen Welt nannte. Sie mussten durch persönliche Liebenswürdigkeit zu gefallen wissen.
...
Mein Vater teilte ihre Grundsätze in Bezug auf die Erziehung von Kindern solcher Familien, die zum Hofe gehörten. So wurde denn auch die meinige sehr dem Zufall überlassen, nicht aus Gleichgültigkeit oder Herzlosigkeit gegen mich, sondern einfach, weil meine Eltern sich sagten, man müsse auch hierin handeln und sein wie alle anderen.
...
Die Kinder jener Zeit waren nichts, als die Erben des Namens und des Wappens, und man meinte, genug für sie getan zu haben, wenn man ihre Zukunft durch eine Anstellung mit Aussicht auf Avancement durch ein Amt, oder eine gute Pfründe gesichert hatte, indem man nebenbei noch suchte, sie gut zu verheiraten." [1]

Die eigentliche Ausbildung fand dann ausserhalb von Versailles statt. Talleyrand besuchte das Collège d'Harcourt in Paris übrigens zusammen mit dem Grafen Choiseul (später Choiseul-Gouffier) oder seinem Vetter dem Grafen de la Suze. Viel später studierte er dann sogar an der Sorbonne.

Grüße
excideuil

[1] Talleyrand: „Memoiren des Fürsten Talleyrand“, herausgegeben mit einer Vorrede und Anmerkungen von Herzog de Broglie, Original Ausgabe von Adolf Ebeling, Köln und Leipzig, 1891-1893, Bd. 1, Seiten 3-4
 
Danke!
Endlich mal eine sachliche Antwort.
Sehr interessant übrigens das die Erzihung in Collegen weit weg von Versailles stattfand.
Das haääte ich mir eigentlich denken können,dass in Versailles keine Zeit war die Kinder zu erziehen,aber warum wurde Louis XVI. in Versailles aufgezogen?
 
Guten Morgen,

Sehr interessant übrigens das die Erzihung in Collegen weit weg von Versailles stattfand.

Das liegt in diesem speziellen Fall, auf den sich excideuil bezieht - der allerdings sicher für sehr viele Hofadelige ebenso galt - unter anderem* daran, dass die Eltern zwar am Hof beschäftigt waren, dort aber nicht die ganze Zeit lebten. Sie besaßen ein Wohnhaus im Pariser Stadtteil Saint-Germain, eine im 18. Jahrhundert bei Adeligen sehr beliebte Wohngegend. Das College d'Harcourt, auf das sie ihren Sohn schickten, liegt gewissermaßen "umme Ecke" (nämlich am Boulevard Saint-Michel). Es war zwar ein Internat (ist es übrigens auch heute noch, allerdings heißt es heute Lycée Saint-Louis), aber es war eben in direkter Nähe zum Elternhaus. Das heißt, wenn die Eltern arbeiten waren, dann waren sie zwar in Versailles, aber der Lebensmittelpunkt der Familie war doch in Paris (Saint-Germain). Die Kirche, in der sie ihre Kinder haben taufen lassen (Église Saint-Sulpice), liegt (zu Fuß) keine halbe Minute von ihrem Haus in der rue Garancière entfernt, das College vielleicht fünf Minuten, die von excideuil erwähnte Uni (Sorbonne) war/ist gegenüber der Schule, auf der anderen Straßenseite, das Priesterseminar, in das der Sohn nach der Schule und vor der Uni ging, lag direkt hinter dem Elternhaus, die erste Freundin, die er in dieser Zeit hatte, lebte in der zweiten Parallelstraße... das alles liegt im Umkreis von allerhöchstens 500 Metern vom Elternhaus entfernt - man blieb also sehr "in seinem Viertel".

Ich denke, dass das für viele Familien so war, dass sie zwar irgend einen Dienst am Hof in Versailles versahen, dort aber nicht dauerhaft wohnten, und sich daher ihr eigentliches Leben (oder man könnte sagen: Ihr Privatleben, und dazu gehört auch die Schulbildung ihrer Kinder) doch woanders (eben in Paris) abspielte.


aber warum wurde Louis XVI. in Versailles aufgezogen?
Das Leben der Königskinder spielte sich eben dort ab, für die Königsfamilie war Versailles der Lebensmittelpunkt (und überhaupt der Mittelpunkt der Welt, weil sie selbst sich ja so empfanden), und man gab ihnen deshalb Privatunterricht (wie vielen anderen Kindern natürlich auch, nicht alle waren in Internaten). Aber natürlich ist ein König ja auch etwas anderes, als ein "gewöhnlicher Adeliger", und braucht eigentlich auch eine andere Ausbildung: Eines Tages soll er ja mal den Staat lenken, und dazu sollte man eigentlich ein bisschen was vom Regieren (oder zumindest von der Intrigenwirtschaft am Hof) verstehen - und das kann man wohl am besten, wenn man dem Vater/Opa/den mächtigen Ministern/ihren Mätressen/... beim Regieren zusieht). Dieselben haben natürlich wiederum ein mitunter sehr persönliches Interesse, ein Auge auf den künftigen König zu haben und ihn in ihrem Sinne zu beeinflussen - also behält man die Kinder vor Ort und schickt sie nicht ins Internat, wo man dann beim Beeinflussen erst den Umweg über die Lehrer nehmen müsste.


Viele Grüße,
Gnlwth




*unter anderem schreibe ich deshalb, weil die Eltern diesen speziellen Sohn auch ins Internat und später ins Priesterseminar abgeschoben haben, weil er (körper)behindert war, und sie damit nicht klar kamen. Viele Kinder wurden daheim von Privatlehrern unterrichtet, aber das wollten die Eltern Talleyrand wohl nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jedoch war Ludwig XVI. kein Thronfolger.
Er war nicht als solch einer vorgesehen,nur durch Krankheit seiner Verwandten konnter er überhaubt den Thron besetzen.
Er spielte keine Rolle am Hofe wieso war er .dann in Versailles?
 
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