Die Götterwelt der Germanen

Liminith schrieb:
Also mir hat Aragorns These gut gefallen und askan wohl ebenso :D
Spaß bei Seite:
Ich habe im Zusammenhang von Odin noch nie von "dem Gott der Ernte" gehört. Wo hast du das her?
Auch bei Frigg komme ich ins Schleudern. Die Göttin der Fruchtbarkeit war doch Freyja. Bei Gerda muss ich ganz passen. Die kenne ich gar nicht. Die steht auch nirgends in meinen Unterlagen.
Sif´s Stellung ist ziemlich funktionslos. Ihr goldenes Haar wird reichlich erwähnt, aber bei mir nichts von goldenen Ähren. Der Vegetationskult um sie ist widerlegt. Steht zumindest bei mir.

Nichts für ungut. Ich bitte um Aufklärung!

Ach Liminith, da hab ich wieder einen Buchtipp für dich: "Dr. Vollmer's Wörterbuch der Mythologie". Ist zwar ein Nachdruck von 1874, aber immernoch sehr hilfreich, wenn man an einige Formulierungen vorsichtig herangeht. Ich habe meins in einem Ramschbuchladen für 10 Euro erstanden. Gibt es auch für diesen Preis bei Amazon. Um bei dem ganzen hier einen Überblick zu behalten kann ich es dir nur empfehlen.
 
hyokkose schrieb:
Klar, darum kann man auch alles mit allem interpretieren. Vielleicht waren die Asen friedliche Ackerbauern und die Wanen waren seefahrende Invasoren (man bedenke: Njörd, der Gott des Meeres und der Schiffahrt!)? Sind gar die ägäischen Seevölker in den hohen Norden gepaddelt? Das wäre doch auch mal eine gute These, nicht wahr?

Irgendwie habe ich das Gefühl, du hast meinen Scherz zu ernst genommen. :)

Ich habe in deinen Link geschaut, aber die deutschsprachigen, regionalen Götter gehen bei mir nicht zu öffnedn und eine Gerda bei den germanischen gibt es halt nicht. In meinem Lexikon auch keine Garta.

Frija und Frigg (Asen) sind ein und dieselbe Person in verschiedenen Regionen, aber Freyja ist Wanin und die Fruchtbarkeitsgöttin. Im Zweifel glaube ich auch hier eher meinem Lexikon als einer Internetseite.

Ich habe auch außerhalb dieser Internetseite nichts über Odins Bezug zur Ernte gefunden und wie gesagt, der Vegetationskult um Sif soll widerlegt sein. (de Vries, A. V. Ström)
 
Liminith schrieb:
Irgendwie habe ich das Gefühl, du hast meinen Scherz zu ernst genommen. :)
Verzeihung, dieser Beitrag war eigentlich als Antwort auf Askans vorigen Beitrag gedacht! Die Antwort auf Deinen Beitrag habe ich eine Minute später geschrieben.




Liminith schrieb:
Ich habe in deinen Link geschaut, aber die deutschsprachigen, regionalen Götter gehen bei mir nicht zu öffnedn und eine Gerda bei den germanischen gibt es halt nicht. In meinem Lexikon auch keine Garta.
Ich kann den Link problemlos öffnen. Zu Gerda steht folgendes geschrieben:


Gerda BildIn der altnord. (isländ.) Mythologie eine Riesin, die durch die Vermählung mit Frey zu den Asen gehört.
Tochter des
Gymir und der Aurboda und Gattin des Frey. Verwandte des Beli.
Sie ist so schön, das sich
Frey in sie verliebt und sie trotz der stetigen Feindschaft zwischen Riesen und Göttern zur Frau nimmt. Er sah einst von seinem Göttersitze aus, wie von ihren Haaren Luft und Meer leuchteten. Da bestimmte er seinen Diener Skirnir, sie für ihn zu werben, und durch List entführte sie dieser dem Riesengeschlecht.
Gerda ist die Versinnlichung der jungfräulichen Erde, die während des Winters sich in der Gewalt der Frostriesen befindet, im Frühjahr aber vom Himmelsgott befreit wird.
 
hyokkose schrieb:
Gerda[/i][/color][/url] ist die Versinnlichung der jungfräulichen Erde, die während des Winters sich in der Gewalt der Frostriesen befindet, im Frühjahr aber vom Himmelsgott befreit wird.

Hm, interessant!
Können wir gemeinschaftlich noch mal das Thema Frigg und Freyja angehen? Ist es möglich, dass du mit Frigg ebendiese Freyja meinst, weil ich jetzt in Erläuterungen zu einem Handbuch gefunden habe, Zitat:
"Mann verhüllte seinen Bezug (spielt hier keine Rolle) auf diese Götter, indem man statt Odhin (Wuotan), Odhr (Wuot) als den entschwundenen oder gestorbenen Gemahl Freyjas nannte; Für Odhins Gemahlin aber nun die Frigg ausgab, sie die der Freyja so identisch ist, wie Odhr dem Odhin."

Trotz alledem werden in dem Lexikon der germanischen Mythen, hallo Marbod, das habe ich schon, jeweils alle vier Götter (Odin Odr,Frigg, Freyja) getrennt voneinander und unterschiedlich beschrieben. Etwas Logik hätte das aber schon, weil die Wanin Freyja ja zu den Asen kam und unter Umständen wirklich die Asin Frigg darstellen könnte. Steht das irgendwo ausdrücklich geschrieben? Etwas verwirrend! Für mich waren das bislang getrennte Götter.
 
Liminith schrieb:
Für mich waren das bislang getrennte Götter.
Für mich auch, jedenfalls nach dem, was ich bisher gelesen habe.

Nun sind Götter aber nicht anhand ihrer Personalausweise zu identifizieren, sondern ausschließlich anhand der Vorstellungen, die sich verschiedene Menschen von ihnen machen. Klar ist auch, daß sich diese Vorstellungen im Lauf der Jahrhunderte wandeln können, mitunter bis zur Unkenntlichkeit - vor allem bei einer Religion, die überhaupt nicht einheitlich organisiert ist. Daher wäre es überhaupt kein Wunder, wenn die einen sich Freyja und Frigg als zwei Personen vorstellen, während es sich für andere ein und dieselbe Person ist.
 
Ja, und hinter diesem scheinbaren Chaos steckt sogar ein System, wenn man bedenkt das sich hinter verschiedenen Göttern ein und derselbe dahinter verbirgt, man nennt dies Aspekte bzw Teilaspekte einer Gottheit.
So ist zum Beispiel: Hera mit Athene, Artemis, Hestia und Aphrodite identisch, obwohl sie Eigennamen und eigene Mythen haben, symbolisieren sie verschiedene Aspekte ein und derselben Gotteserscheinung.
Für den Anfang ist es sehr kompliziert, am besten ich suche Literaturtipps heraus, denn in einem Forum tipp man sich , um dies umfassent zu erklären die Finger wund.
 
hyokkose schrieb:
Die Interpretation des Kriegs zwischen Asen und Wanen hängt somit in der Luft. Sie ist nicht einmal in sich wirklich stimmig, denn eine ganze Reihe von Asen lassen sich viel besser als Götter von Ackerbauern erklären:

Odin = Gott der Ernte
Frigg = Göttin der Fruchtbarkeit und des Herdes
Gerda = Versinnlichung der jungfräulichen Erde
Sif = Göttin des goldenen Ährenfeldes
(http://www.sagengestalten.de/)
Es hat mir ja wirklich keine Ruhe gelassen.

Freyja ist definitiv Göttin der Fruchtbarkeit und nicht Frigg. Deren Beschreibung ist eine andere, selbst wenn sich die Damen etwas gleichen. Freyja gehört zu den Wanen
Zu Freyr habe ich noch was gefunden: "Er (Freyr) gibt alles, was ein Mann braucht, denn er ist der Gott der Männlichkeit in jeder Beziehung. Als Erntegott läßt er die Erde blühen, holt aber auch alles aus ihr heraus, was er kriegen kann. Zum Wohlstand braucht er Frieden, schafft ihn aber notfalls auch mit der Macht seiner Waffen.“ Er gehört auch zu den Wanen.

Ich tendiere also auch dahin, die Wanen und nicht die Asen als die Götter der Bauern zu bezeichnen.
 
Rovere schrieb:
Naja, ich stell mir Walhall schon etwas nordisch-primitiv vor - und dann noch die Aussicht sich nochmals im Endkampf derartig fetzen zu müssen, ohne Aussicht auf Erfolg (schließlich ists die Götterdämmerung bei der man dabei ist - und da gewinnen die Götter und die Walhall-Krieger nun mal nicht)....
Da sitz ich lieber auf Wolke Sieben und hoffe aufs himmlische Zimmerservice - denk auch dass die Küche nicht so schlecht sein wird, in der Katholikenabteilung werden ja ausreichend Italiener sein :engel:

Lieber Rovere,
aber zwischendurch durftest Du den köstlichen Met drinken und ala Obelix so viel Schweinefleisch verdrücken, wie Du wolltest. Ob die im christlichen Himmel italienische Köche haben, möchte ich noch bezweifeln. Du bekommst sicherlich nur Manna und darfst im kurzen Hemde frohlocken. Hoffntlich kannst Du gut singen. ;)
Der Endkampf mußte sein, denn alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei.
 
Die Christen müssen doch mit dem kämpfen auch nochmal ran, siehe die Apokalypse in der Johannesoffenbarung.
Aber da wär ich lieber in Walhall mit einem köstlichen Becher Met :)
 
Der alte Fritz schrieb:
Die Christen müssen doch mit dem kämpfen auch nochmal ran, siehe die Apokalypse in der Johannesoffenbarung.
Aber da wär ich lieber in Walhall mit einem köstlichen Becher Met :)
Nicht ganz: Wenn ich mich recht entsinne, wird die Drecksarbeit von den Engeln erledigt, derweil die Christen singen. (Wobei man vom Singen einen entsetzlich trockenen Knorpel bekommt, und ob da das in der Offenbarung erwähnte Wasser naß genug ist?)

Übrigens: Die Apokalypse ist die Johannesoffenbarung, strenggenommen.
 
askan schrieb:
Na? Aber die Fete in Wahalla endet aber auch mit einem Knall!!!

Nicht ganz! Ein Menschenpärchen überlebt unter der Weltenesche Ygdrassill, außerdem kehrt Baldur aus Helheim zurück und Vidar, ebenfalls ein Sohn Wotans (Odins) überlebt.
Hier hält das Ende einen neuen Anfang bereit.
 
Genau: Kein Ende ist so umfassend, dass es nicht auch einen neuen Anfang in sich birgt.
(Stammt glatt aus meinem Manuskript)

Ragnarök überleben sogar noch mehr Götter: Vidar und sein Bruder Vali, die Söhne von Thor Magni und Modi und sogar Vili, der Bruder Odinsund Mitschöpfer der ersten Menschen. Baldur kehrt zusammen mit seinem Bruder Hödr zurück. Sie werden eine Festung bauen, die größer und schöner ist, als Asgard es jemals war.
Die zwei Menschen, die überleben sind Lif (Leben) und Lifthrasir (Lebenskraft)

Was man sich in nicht mal zwei Monaten so alles anlesen kann… Wenn doch die germanische Vorzeit mal ebensogut belegt und erforscht wäre! Wir wissen nicht mal, wann und wo genau die bedeutende Schlacht des Arminius im Jahr 9 stattgefunden hat. Echt traurig!
 
Liminith schrieb:
Was man sich in nicht mal zwei Monaten so alles anlesen kann… Wenn doch die germanische Vorzeit mal ebensogut belegt und erforscht wäre! Wir wissen nicht mal, wann und wo genau die bedeutende Schlacht des Arminius im Jahr 9 stattgefunden hat. Echt traurig!
Das zu erläutern ist genau die Aufgabe des Künstlers. Da kannst du deine künstlerische Potenz beweisen!
 
Liminith schrieb:
Genau: Kein Ende ist so umfassend, dass es nicht auch einen neuen Anfang in sich birgt.
(Stammt glatt aus meinem Manuskript)

Ragnarök überleben sogar noch mehr Götter: Vidar und sein Bruder Vali, die Söhne von Thor Magni und Modi und sogar Vili, der Bruder Odinsund Mitschöpfer der ersten Menschen. Baldur kehrt zusammen mit seinem Bruder Hödr zurück. Sie werden eine Festung bauen, die größer und schöner ist, als Asgard es jemals war.
Die zwei Menschen, die überleben sind Lif (Leben) und Lifthrasir (Lebenskraft)

wann und wo genau die bedeutende Schlacht des Arminius im Jahr 9 stattgefunden hat. Echt traurig!

Liebe Liminith,
bin ich aber froh, dass es bei den germanischen Göttern weiterging. Es ist doch schonmal gut, dass es Armin gegeben hat. Er ist im Gedächtnis des Volkes erhalten geblieben und taucht dann als Siegfried aus Xanten bei den Burgundern wieder auf. Ich habe das Buch "Disteln für Hagen" von Fernau. Danach war der Drachen den Siegfied getötet hat, die Römer. :thx:
 
heinz schrieb:
Liebe Liminith,
bin ich aber froh, dass es bei den germanischen Göttern weiterging. Es ist doch schonmal gut, dass es Armin gegeben hat. Er ist im Gedächtnis des Volkes erhalten geblieben und taucht dann als Siegfried aus Xanten bei den Burgundern wieder auf. Ich habe das Buch "Disteln für Hagen" von Fernau. Danach war der Drachen den Siegfied getötet hat, die Römer. :thx:
Also bei Richard Wagner steht der Drache Fafner für das feiste Besitzbürgertum "Hier lieg ich und besitz - lass mich schlafen"
 
Liminith schrieb:
Hm, interessant!
Können wir gemeinschaftlich noch mal das Thema Frigg und Freyja angehen? Ist es möglich, dass du mit Frigg ebendiese Freyja meinst, weil ich jetzt in Erläuterungen zu einem Handbuch gefunden habe, Zitat:
"Mann verhüllte seinen Bezug (spielt hier keine Rolle) auf diese Götter, indem man statt Odhin (Wuotan), Odhr (Wuot) als den entschwundenen oder gestorbenen Gemahl Freyjas nannte; Für Odhins Gemahlin aber nun die Frigg ausgab, sie die der Freyja so identisch ist, wie Odhr dem Odhin."

Trotz alledem werden in dem Lexikon der germanischen Mythen, hallo Marbod, das habe ich schon, jeweils alle vier Götter (Odin Odr,Frigg, Freyja) getrennt voneinander und unterschiedlich beschrieben. Etwas Logik hätte das aber schon, weil die Wanin Freyja ja zu den Asen kam und unter Umständen wirklich die Asin Frigg darstellen könnte. Steht das irgendwo ausdrücklich geschrieben? Etwas verwirrend! Für mich waren das bislang getrennte Götter.
Hallo Liminith,

ich habe da noch etwas gefunden, was dich interessieren könnte. Freya und Frigg waren tatsächlich unterschiedliche Göttinnen, auch wenn sie viele Ähnlichkeiten hatten.

Freya: war in der germanischen Mythologie die Tochter des Meeresgottes Njörd und die Schwester des Freyr. Sie war eine wichtige Fruchtbarkeitsgöttin und ein Mitglied der Wanen. Nach einem Krieg scheinen die Wanen von den jüngeren Asen abgelöst worden zu sein, die von Odin angeführt wurden. Als es zum Friedensschluss zwischen beiden Seiten kam, ging Njörd mit Feyr und Freya nach Asgard, wo sie als Geste der Freundschaft zusammen mit den Asen lebten. Sowohl Odin als auch Freya interessierten sich für die heldenhaften Toten und teilten am Ende jeder Schlacht die Gefallenen unter sich auf. Odins Anteil ging nach Walhall, während Freyas Heer in ihrer Halle Sessrumnir lebte. Es ist möglich, dass Freyas verschollener und wenig bekannter Gatte Odur oder Od, niemand anders als Odin selbst war. Wie war nämlich die Göttin der Lust und Liebe, also eine geeignete Partnerin für Odin, den Vater der Schlachten und Zerstörung. Sie ritt in einem Streitwagen, der von Katzen gezogen wird. Begleitet von einer Gruppe geflügelter Liebesgeister durchreist sie Himmel und Erde auf der Suche nach ihrem wandernden Mann Odur und vergoss dabei immer wieder goldene Tränen.

Frigg: auch unter dem Namen Frigga, Frija und Fricka bekannt, war in der germanischen Mythologie die Tochter der Erd- und Atmosphärengöttin Fjorgyn, die Frau des Götterkönigs Odin und die Mutter des Balder. Nach ihr ist der Freitag benannt. Frigg war eine Fruchtbarkeitsgöttin, die sich weigerte, die Zukunft vorherzusagen, auch wenn sie sie kannte. Frigg hat viele mit Freya gemeinsam. Obwohl ihre Rolle als Odins Gefährtin sie als liebende Ehefrau und gute Mutter erscheinen lässt, besitzt auch sie eine Falkenhaut und eine große Vorliebe für Gold.

Als Literaturhinweis kann ich dir den Tipp "Die Enzyklopädie der Mythologie" von Arthur Cotterell geben.

Liebe Grüsse

Kassandra
 
Zuletzt bearbeitet:
Kassandra schrieb:


ich habe da noch etwas gefunden, was dich interessieren könnte. Freya und Frigg waren tatsächlich unterschiedliche Göttinnen, auch wenn sie viele Ähnlichkeiten hatten.

Hallo Kassandra,
einig ist man sich offenbar nicht darüber, aber die Mehrheit nimmt das an und ich also auch.

Kassandra schrieb:
Frigg war eine Fruchtbarkeitsgöttin, die sich weigerte, die Zukunft vorherzusagen, auch wenn sie sie kannte. Frigg hat viele mit Freya gemeinsam. Obwohl ihre Rolle als Odins Gefährtin sie als liebende Ehefrau und gute Mutter erscheinen lässt, besitzt auch sie eine Falkenhaut und eine große Vorliebe für Gold.]

Über Freyja sind wir uns offenbar einig. Bei Frigg möchte ich dich fragen, wo du her hast, dass sie Fruchtbarkeitsgöttin war. Aus deinem Buchtipp? Danke übrigens! Ist immer wieder interessant!
Irgendwo habe ich auch schon mal gelesen, dass Freyja die Geliebte von Odin gewesen sein soll. Mensch bei den Göttern war was los! Da steigt keiner mehr so richtig durch! :)

Weiß jemand von euch, ob Holda (die südgermanische Göttin mit den vielen, regional verschiedenen Namen) ebenfalls auf einem Wagen mit Katzen gefahren ist? Sie hat einen starken Bezug zu Tieren, aber auf Katzen direkt bin ich noch nicht gestoßen.

Gruß
Liminith
 
Rovere schrieb:
Also bei Richard Wagner steht der Drache Fafner für das feiste Besitzbürgertum "Hier lieg ich und besitz - lass mich schlafen"

Lieber Rovere, so hat jeder seinen Drachen. Bei den Germanen waren es die Römer,bei Wagner das Besitzbürgertum und heute ist es die Globalisierung. :rolleyes:
 
Liminith schrieb:
Über Freyja sind wir uns offenbar einig. Bei Frigg möchte ich dich fragen, wo du her hast, dass sie Fruchtbarkeitsgöttin war. Aus deinem Buchtipp? Danke übrigens! Ist immer wieder interessant!
Irgendwo habe ich auch schon mal gelesen, dass Freyja die Geliebte von Odin gewesen sein soll. Mensch bei den Göttern war was los! Da steigt keiner mehr so richtig durch! :)

Hallo Liminith,

Ja, die Beschreibungen von Freya und Frigg habe ich aus der "Enzyklopädie der Mythologie". In diesem Buch sind die Göttinnen auch als zwei verschiedene dargestellt. In dem Buch wird dargestellt, dass Freya mit Odur verheiratet war. Es ist aber möglich, dass Freyas Gatte Odur, der verschollen ist, auch Odin selbst gewesen sein kann. Kann also sein, dass sie auch mit Odin verheiratet war. Ja, bei den Göttern ging es wohl hoch her..:yes:


Liminith schrieb:
Weiß jemand von euch, ob Holda (die südgermanische Göttin mit den vielen, regional verschiedenen Namen) ebenfalls auf einem Wagen mit Katzen gefahren ist? Sie hat einen starken Bezug zu Tieren, aber auf Katzen direkt bin ich noch nicht gestoßen.

Holda habe ich in dem Buch jetzt nicht gefunden. Habe aber mal im Internet nachgeschaut und zu Holda was gefunden. Einen Bezug zu Katzen habe ich aber auch net gefunden.

sungaya schrieb:
Holda (Hulda, Holde, Frau Holle, „die holde”, goth. hulths, alt. hollr, vgl. Huld) Sie ist die freundliche, mildtätige Göttin aber auch die unholde Todesgöttin.
Ihr ist der Holunder heilig, ein Hase trägt ihr eine Fackel.

Die Holda ist die Frau Holle des Märchens, ein höheres Wesen freundlicher Gesinnung, die dem gutgeführten Haushalt Fülle beschert. Als himmlisches Wesen umspannt sie die Erde. Wenn sie ihr Bett macht, rieseln die Daunen als Schnee nieder.

Gern hält sie sich an Seen und Brunnen auf, beim mittäglichem Bade verschwindet sie im See. Das erinnert an die Umzüge, die zu Ehren der Nerthus oder der Hertha veranstaltet wurden. Am Ende wurde der gezogen oder getragene Wagen bzw. das Schiff der Göttin im Wasser versenkt. Bei diesem umherziehen bringt die Göttin Fruchtbarkeit über das Land. Wer ihr begegnet findet im Märchen Späne zu Gold verwandelt und andere derartige Wundergaben. Hier zeigen sich Parallelen zur Isis-Verehrung, die bereits Tacitus auffielen ( Germania, 9).

Ihre dunkle Seite zeigt Holda, wenn sie wie Wotan als Wilde Jagd in ihrem Wagen durch die Lüfte fliegend durch die Nacht braust, in ihrem Gefolge die Alben und Hexen (Berggeister nennt man auch Huldrefolk).
Einem
Aberglauben zufolge fielen ihr und Wotan als heidnischen Gottheiten die Seelen ungetauft gestorbener Christenkinder zu.
Wer zur Hölle fährt, erblickt sie als häßliche alte Frau, mit langer Nase und großen Zähnen.


Auch ist Holda als Göttin des Haushalts die schöne Spinnerin, die fleißigen Mädchen hold ist und ihnen Reichtum und Fruchtbarkeit schenkt, während sie die unwilligen besudelt.

Holda ähnelt den vielen Formen anderen Göttinnen, zum Beispiel Diana oder Isis. Alles in allem erinnert Holda an die weibliche Göttinnendreiheit aus Jungfrau, Mutter und altem Weib. Diese Konstellation findet sich beispielsweise in den nordischen Nornen, den griechischen Moiren, die Christenheit kennt die dreifache Maria am Kreuze ihres Sohnes Jesus (Johannes 19,25), die in dieser Richtung gedeutet wird.

Holda entspricht ganz der nordischen Frigg oder der Freya und damit vieler weiblicher Erd- und Muttergottheiten.

Namentlich ähnelt der Holda die bei Snorri (Edda) erwähnte Zauberin Huldr. In Skandinavien weiß die Volkssage von den Berg- und Waldfrauen Hulla, Huldra oder Huldre, die mal jung und schön, mal alt und finster angetroffen werden. Holda ist auch die Frau Venus (Freia, nach der römischen Göttin), die den Tannhäuser zu sich in den Hörselberg lockte.
Das Huldrevolk sind die Untertanen der Bergkönigin, wie auch der Frau Holle ein stilles unterirdisches Volk angehört. An die zaubernde
weise Frau Huldr dachte womöglich Martin Luther, als er die biblische Wahrsagerin Chuledda mit Hulda übersetzte (2. Könige 22,14-20).

Bei F. ASWYNN> findet sich die Deutung des Landesnamens Holland als „Land der Holda”, wie ebenso England als „Land des Ing”, Deutschland als „Tiws Land”, Friesland als „Frijas Land”, Österreich als „Ostaras Reich” und Skandinavien als „Land der Skadi” deutbar sind ( Die Blätter von Yggdrasill, 2001, S. 107f.).



Hier habe ich noch einen Link, auf denen du dir Bilder von Holda anschauen kannst:

http://www.lokis-mythologie.de/Holda.php

Bei Wikipedia.org habe ich auch eine Beschreibung der Holda gefunden:

wikipedia schrieb:
Die Perchta (auch Percht) ist eine Göttin aus der slawischen Mythologie und ist in Süddeutschland und in den Alpenländern noch unter diesem Namen bekannt. Im nordeuropäischen Sprachraum tritt sie als Hel, Huldre, aber auch Holda, Hulda oder Holle in Erscheinung.
Die Perchta wohnt in den Bergen, in tiefen Wäldern oder in Brunnen. Sie ist eine Wintergöttin, die wie Frau Holle die Schneeflocken aus den Betten schüttelt, und die Rauhnächte (25.Dezember bis 6. Januar) sind ihre Zeit, in der die "wilde Percht" mit wilden Gefolge durch die Lüfte und das Land braust. Sie bestraft freche Männer, liebt den Sturm und reist Bäume und Zäune um und auch schon mal ein Dach von einem Haus. Überhaupt liebt sie derbe Späße, kennt keine Tabus, benimmt sich ungezähmt und erschreckt die Menschen mit ihrer Häßlichkeit und Dreistigkeit. Andererseits beschützt sie Frauen und Kinder, belohnt großzügig und gibt Hilfe in vertrackten Situation und in überraschender Weise. Manchmal erscheint sie auch als schöne junge Frau in einem weißen Gewand. Die Perchta vereinigt beide Wesenszüge: wild und zerstörerisch sowie schützend und großzügig.

Ihre Attribute, ein Wollknäul, das niemals zu Ende geht und eine Spindel, zeigen ihre Verwandtschaft mit den Schicksalgöttinnen, den Nornen wie sie in der nordischen Mythologie genannt werden. Ihre Pflanze ist der Holunderstrauch, dem seit Alters her magische Kräfte und eine Schutzfunktion gegenüber schwarzmagischem Zauber nachgesagt werden, und sie straft jeden, der einen Hollerstrauch fällt oder beschneidet.

Noch bis in die 50er Jahre gab es in vielen Orten in Süddeutschland und den Alpen die Perchtläufe und das Fest der Perchta wurde in Salzburg 1941 zum letzten Mal mit Masken gefeiert. Heute werden Perchtläufe als touristische Attraktionen in einigen Orten wieder eingeführt, allerdings dürfen sich hier -abweichend vom ursprünglichen Brauch - nur Männer beteiligen, die sich als Frauen verkleiden.
Hoffe, dass konnte dir helfen.

Liebe Grüsse

Kassandra
 
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