Die Hessen im Kolonialkrieg

Natürlich hatte jedes Regiment seinen Rayon. Besonders, als das preußische System unter Friedrich II. (Landgraf zu Hessen, nicht der Preußenkönig natürlich) komlett kopiert wurde, davor aber auch. Dieser Rayon stellte ca. 1/3 der Soldaten des Regiments. Die Zusammensetzung habe ich aus einem Buch über absolutistische stehende Heere, das ich aber schon vor langer Zeit gelesen habe. Dies System wurde für die preußische Armee beschrieben mit Hinweisen auf Hessen-Kassel.

Zum oben angeführten Zitat von Schiller: das bezieht sich auf 1756 Stuttgart und erhielt nur zeitaktuell für den Unabhängigkeitskrieg die Anspielungen auf Amerika.
In jedem Krieg kommt es früh oder später zu Engpässen an Soldaten. Aber Hessen-Kassel war seit dem 7-jährigen Krieg ein ausgeblutetes Land. Jedes Jahr zogen 2x beide Armeen durchs Land. Zuerst die Franzosen, die britisch-hannoversche etc. Armee vor sich hertreibend, dann, als die Versorgungswege zu lang waren, gings in die andere Richtung. Kassel war eine Festung, die regelmäßig besetzt, belagert und erobert wurde. Eine Folge war, daß Friedrich II. nach dem Krieg die Festung schleifen ließ. Um Kassel gibt es ja jede Menge Schlachtfelder, das nächste war die Schlach von Wilhelmstal 1762. Das Land versorgte über ca. fünf Jahre 2 große Armeen, die zogen durch und plünderten. Irgendwann gab es nichts mehr. Und davon hat sich das Land auch nach 20 Jahren noch nicht erholt gehabt. Und auf dann ca. 25.000 Soldaten 1/3 Inländer ist immer noch eine ganze Menge.

Aber Du kannst sicher sein, soviel waren die Briten schon Geschäftsleute, wenn Hessen-Kassel 60-jährige geschickt hätte, wär ihm der Vertrag gekündigt worden. Auch so was kam vor. Kinder übrigends, also 16jährige, waren üblich als Trommler, in allen Armeen. Wenn sie 18 wurden mußten sie zu den "normalen" Soldaten wechseln.
 
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