Die Kimmerer

:hmpf:mad: Hallo Kiprian: Sag mal wie selektiv liest du denn? Hast du den Text gelesen? Gleirscher schreibt, dass nicht einmal das Sachgut in Russland und der Ukraine mit wünschenswerter Klarheit den Kimmerern zugeordnet werden kann. Er spricht von einem noch nicht ausreichend verstandenen kulturellen Wandel in der pannonischen Tiefebene im 10.Jhdt. v. Chr., der enge, aber nicht ausreichend, - und ich hoffe du hörst und liest die Vorsicht, die aus diesen Sätzen spricht !!! - kulturelle Bezüge zur nordponitschen Steppe hat. Ich habe gerade gegen deine Einwanderungs / Eroberungshypothese gesprochen, die du meiner Ansicht nach immer weiter "ausbaust", ohne auf die Hypothese des Kulturtransfers über die Etrusker, Griechen durch Handel und andere friedliche Kontakte einzugehen!:weinen:
Zusätzlich spricht Gleirscher von der pannonischen Tiefebene, die den Osthallstattkreis berührt - aber keinesfalls umfasst!

:ironie:
Isarnon hieß Eisen bei den Kelten: na, rückwärts rum, was heißt das?
Non Rasi, ein kleiner Ort in Thailand, also sind die Kimmerer dann bis ...:grübel:
 
@ Hallo Kiprian: Sag mal wie selektiv liest du denn? Hast du den Text gelesen? Gleirscher schreibt, dass nicht einmal das Sachgut in Russland und der Ukraine mit wünschenswerter Klarheit den Kimmerern zugeordnet werden kann. Er spricht von einem noch nicht ausreichend verstandenen kulturellen Wandel in der pannonischen Tiefebene im 10.Jhdt. v. Chr., der enge, aber nicht ausreichend, - und ich hoffe du hörst und liest die Vorsicht, die aus diesen Sätzen spricht !!! - kulturelle Bezüge zur nordponitschen Steppe hat. Ich habe gerade gegen deine Einwanderungs / Eroberungshypothese gesprochen, die du meiner Ansicht nach immer weiter "ausbaust", ohne auf die Hypothese des Kulturtransfers über die Etrusker, Griechen durch Handel und andere friedliche Kontakte einzugehen!
Ich weiss es nicht, wie “friedlich” die Kontakte mit den Etrusker oder den Griechen damals waren. Vielleicht kannst du uns viele „“friedliche Beispiele“ nennen, die die Beziehungen zwischen den Etruskern und den Römern oder den Doriern und den Mykaenern beschreiben. (Ja, erlaubt ihr auch mir ein bisschen Ironie. Ich verstehe, dass die Ironie hier hoch geschätzt ist.)

Aber, trotzdem bleibt für mich die Frage, warum im Kontext von diesem „kulturellen Wandel“ aus der Ukraine in die pannonische Tiefebene im 10.Jhdt. v. Chr. G. Kossack, oder C. Metzner Nebelsick erwähnen genau die Kimmerer und nicht ein anderes Volk – sagen wir die Griechen, oder die Etrusker, oder die Skythen, oder die Finnen?

Oder die Herren G. Kossack und C. Metzner Nebelsick haben etwas Dummes geschrieben? Warum haben sie so etwas überhaupt geschrieben?

O.K. das war ein kultureller Wandel aus der Pontischen Steppen im 10.Jhdt. v. Chr. Das waren nicht die Kimmerer. Das war ein unbekanntes Volk aus dem Land der Kimmerer………….. Aber keine Kimmerer. Auf gar keinen Fall! Das klingt schon wissenschaftlich und vorsichtlich.
 
Von den Kimmeriern wissen wir so gut wie nichts und es besteht nicht die geringste Veranlassung, sie als "Kelten" zu betrachten. Vermutet wird eine Stammeskonföderation unbekannter ethnischer Herkunft, zuweilen werden thrakische und iranische Gruppen angenommen. Sprachliche Spuren sind so gut wie keine vorhanden.
Das stimmt nicht, aber wenn es Wahrheit wäre, dann frage ich mich, womit ist diese "Vermutung" begründet?
 
Oder die Herren G. Kossack und C. Metzner Nebelsick haben etwas Dummes geschrieben? Warum haben sie so etwas überhaupt geschrieben?

Name Dropping kann jeder. Was aber haben Kossack und Metzner-Nebelsick denn geschrieben, was deine Behauptungen stützen würde?

O.K. das war ein kultureller Wandel aus der Pontischen Steppen im 10.Jhdt. v. Chr. Das waren nicht die Kimmerer. Das war ein unbekanntes Volk aus dem Land der Kimmerer………….. Aber keine Kimmerer. Auf gar keinen Fall! Das klingt schon wissenschaftlich und vorsichtlich.

Warum fällt es dir so schwer, allmählichen Wissens- und Technologietransfer von einer ad hoc-Wanderung eines ganzen Volkes zu lösen. Könnte es sein, dass du statisch-völkisch denkst?
 
Warum fällt es dir so schwer, allmählichen Wissens- und Technologietransfer von einer ad hoc-Wanderung eines ganzen Volkes zu lösen. Könnte es sein, dass du statisch-völkisch denkst?

Es handelt sich um ein Missverständnis.
Ich sage nicht, dass die Verbreitung der Eisentechnologien in Europa NUR mit der Einwanderung der Kimmerer verbunden ist, sondern, dass die Einwanderung der Kimmerer mit der Verbreitung der Eisentechnologien in Europa verbunden sein könnte.

In ihrem Buch "Keltische Mythologie" 2004 Sylvia Botheroyd und Paul F. Botheroyd beschreiben die typischen, am bezeichnendsten Eigenschaften der Kelten in der Antike als: Pferde züchten und reiten und das Eisen schmelzen und bearbeiten.
 
Ich sage nicht, dass die Verbreitung der Eisentechnologien in Europa NUR mit der Einwanderung der Kimmerer verbunden ist, sondern, dass die Einwanderung der Kimmerer mit der Verbreitung der Eisentechnologien in Europa verbunden sein könnte.

Warum ausgerechnet die Kimmerer mit der Weitergabe der Eisentechnologie verbunden sein sollen, will sich mir nicht erschließen. Von den Hethitern ist bekannt, dass sie die Verhüttung des Eisens beherrschten und nahezu ein Eisenmonopol ausübten. Das gilt auch für den nordanatolischen Stamm der Chalybes, dessen Namen sich vom Begriff "Eisen" herleitet. Somit ist anzunehmen, dass sich die Eisentechnologie von Vorderasien und Kleinasien aus Richtung Europa verbreitete, vermutlich auch über den Seeweg von den Etruskern ins übrige Europa.

Dazu Wiki:

Die Hethiter kannten wohl eine Methode zur wirtschaftlichen Herstellung von Eisen, es löste Bronze allerdings noch nicht ab. In dieser Zeit blieb die Eisenproduktion weitgehend ein Monopol des Hethitischen Reiches und war ein Faktor für dessen Aufstieg. Ab 1200 v. Chr. fand mit dem Untergang des Hethitischen Reiches und der Verbreitung des entsprechenden Wissens im Nahen Osten der Übergang von der Bronzezeit zur Eisenzeit statt.

In ihrem Buch "Keltische Mythologie" 2004 Sylvia Botheroyd und Paul F. Botheroyd beschreiben die typischen, am bezeichnendsten Eigenschaften der Kelten in der Antike als: Pferde züchten und reiten und das Eisen schmelzen und bearbeiten.

Die Kelten waren Meister in der Verarbeitung des Eisens. Mit den Kimmerern allerdings haben sie nichts zu tun.
 
Und warum werden jetzt - statt die einfache und klar gestellte Frage zu beantworten, was Kossack und Metzner-Nebelsick geschrieben haben, worauf du dich stützen könntest - Experten für die irische und angloirische Literatur des 20. Jahrhunderts für die technologischen Kenntnisse der eisenzeitlichen Kelten herangezogen?
 
Einmal zu Kossack , da Kiprian bisher nicht reagiert hat:
In einer Studie über "kimmerische Bronzen" beschäftigte sich im Jahr 1980 auch G. Kossack erneut mit deren "Zeitstellung in Ost- und Mitteleuropa". Ein Vergleich des für die Gruppen Cernogorovka und Novocerkassk typischen Zaumzeugs mit seinen "donauländischen Verwandten" führte ihn zu der Aussage, daß diese Gegenstücke in beiden Gruppen hätten, auch wenn - wie er später einfließen ließ - die Novocerkassker Formen unter den "kimmerischen" Bronzen der Donauländer nur eine geringe Rolle spielten (Kossack 1980, 112.136). Dieser Bemerkung, die auf eine längere Gesamtlaufzeit der unter dem Sammelbegriff "thrako-kimmerische" Bronzen zusammengefaßten Gegenstände hindeutete, ließ Kossack umfangreiche Überlegungen folgen, die ihn zuletzt zu dem Ergebnis führten, daß die Cernogorovka- und Novocerkassk-Typen bereits seit der Wende vom zweiten zum ersten Jahrtausend v. Chr. im Schwarzmeerraum verbreitet waren.
Obwohl auch Kossack keine klare Trennlinie zur Skythenzeit bestimmen konnte, machte er dennoch klar, daß weder von einer "Horizontbildung" noch von einer "chronologischen Einheitlichkeit" die Rede sein kann, wenn das charakteristische Fundmaterial sich sogar auf mehrere Jahrhunderte verteilen läßt (Kossack 1980, 136.137). Fernerhin lehnte Kossack die als "spekulative Denkhilfen" bezeichneten Modelle, die von der "Bildung militärisch aggressiver Verbände aus Reiterkriegern nach der Jahrtausendwende" ausgehen, als "bloße Vermutung" ab (Kossack 1980, 137), wobei er bereits einleitend beklagt hatte, daß häufig "jegliche Ordnung des Stoffs von bestimmten historischen Prämissen abhängig gemacht [wird], welche aus der antiken Überlieferung konstruiert und derart einseitig vertreten und für bare Münze angeboten werden, daß die archäologischen Quellen nur mehr illustrative Bedeutung haben" (Kossack 1980, 114).
 
Zurück
Oben