Deine Bücher sind seriös?
Wenn darin wirklich stehen sollte, dass die Ak Koyunlu oder Kara Koyunlu kurdische Dynastien wären, dann kannst du sie gleich beim nächsten Newruz oder Osterfeuer verbrennen, denn dann kannst du ihnen auch sonst in keinster Weise trauen, wenn sie schon bei diesem Punkt die Fakten in ihre genehme Richtung manipulieren.
Ich find es besser, wenn jemand, der eine neue These hier behauptet, seine These durch Zitate der ihm vorliegenden Literatur belegt, sonst können die User hier schnell die Geduld verlieren und den User nicht mehr ernst nehmen.
Ich werde dir aber trotzdem schon mal einige Infos aus dem Forum aufzeigenl, vorab erstmal ein Zitat des renommierten
Lexikons des Mittelalters. 2000.:
"
Aq Qoyunlu,
türk. Dynastie, die im 14./15. Jh. vorerst in Ostanatolien, später auch in Persien und dem Irak herrschte. Das Rückgrat ihres Staates, bes. des Heeres, bildeten in einer Föderation zusammengeschlossene große Türkmenenstämme, aus denen die Herrscherfamilie hervorgegangen war. Ursprüngl. saßen sie im n. Mesopotamien mit Hauptstadt Amid (Diyarbakir). Als Emire von Amid werden sie um 1340 in byz. Quellen erwähnt. Schon frühzeitig bemühten sich die Komnenen v. Trapezunt um ein Bündnis mit ihnen, das seit 1352 durch Heiratspolitik zw. beiden Häusern, nicht immer erfolgreich, gefestigt wurde. Der eigtl. Gründer der Dynastie war Qara Yülük <Osman (gest. 1435), sein Enkel Uzun Hasan (1453-78) der bedeutendste Herrscher, unter dem das von den Aq Q. beherrschte Gebiet seine größte Ausdehnung und kulturelle Blüte fand. Er trug den Titel »Padisah« und verlegte die Hauptstadt weiter nach Osten, nach Tabriz. Mit ihm treten die Aq Q. auf die weltpolit. Bühne und werden vom Papst und v. a. von den Venezianern als Bundesgenossen gegen die im Westen vordringenden Osmanen gesucht. Diese zeigten sich aber unter Mehmed II. 1473 in der Entscheidungsschlacht bei Otlukbeli in Ostanatolien als die Stärkeren. Die den Aq Q. von den Venezianern versprochene Hilfe kam zu spät. Nach Uzun Hasans Tod zerfiel das Reich langsam durch die Thronkämpfe seiner Söhne.
Uzun Hasan ('Hasan der Lange'), Herrscher über die turkmen. (Turkmenen) Stammesföderation der Aq Qoyunlu ('Weißer Hammel') 1453-78, gest. 1478. U. H., der 1454 Diyarbakir (heut. Osttürkei) eroberte und sich 1458 mit der Komnenenprinzessin Katharina, einer Tochter des Ks.s Johannes IV. v. Trapezunt (1429-58), vermählte, verdankte seinen polit. Aufstieg v. a. dem Bündnis mit Gunaid, dem Stammvater der Safawiden-Dynastie und Oberhaupt eines bei den Turkmenen verbreiteten schiit. Sufi-Ordens (Mystik, C). Mit Hilfe der Anhänger (Muriden) Gunaids errang U. H. 1467 den Sieg über den mit ihm rivalisierenden Herrscher der Qaraqoyunlu, Gahansah, eroberte Azerbaidzan und machte Täbriz zu seiner neuen Residenz. Das Angebot des Timuridensultans Abu Sa<id (1452-69), ihm kampflos die Herrschaft über Anatolien zu überlassen, wies er mit der Begründung zurück, es könne im O nur einen Herrscher geben. Schon 1469 schlug er Abu Sa<id und nahm dessen Länder in Besitz. Das von U. H. errichtete Großreich umfaßte Iran (Persien) und Irak ebenso wie Armenien und Azerbaidzan. Im W suchte U. H., ein fähiger Heerführer und zielstrebiger Diplomat, der den Anspruch erhob, ein »zweiter Timur« zu sein, der Bedrohung durch das aufstrebende Osman. Reich mit einem umfassenden Bündnissystem zu begegnen, dem neben dem Emirat v. Karaman und dem Khanat der Krim auch chr. Mächte (röm. Kurie, Venedig u. a.) beitreten sollten. Doch vermochte das überhastet gebildete und locker zusammengefügte Nomadenreich der Aq Qoyunlu der straff organisierten und disziplinierten Militärmacht der Osmanen nicht standzuhalten und unterlag den Truppen Mehmeds II. am 11. Aug. 1473 bei Baskent. Das Reich U. H.s zerfiel bald nach dessen Tod. Die Safawiden traten sein polit. Erbe an."
Weiterhion schaue mal in diese Threads:
Hier Skripte der Universität Halle:
http://www.geschichtsforum.de/227582-post11.html
http://www.geschichtsforum.de/f42/die-entwicklung-des-osmanischen-reiches-4649/
Was für mich seriös ist?
Die Encyclopaedia of Islam, das Lexikon des Mittelalters, Encyclopaedia Iranica, namentlich benannte Fachaufsätze aus dem Brockhaus, Universitätsprofessoren, die eine Ausbildung zum Orientalisten durchlaufen haben und in Rezensionen in Fachzeitschriften belegte Kompetenzen und Reputation zeigen, usw.
zu den Zand, habe ich noch keine so seriösen Infos gesehen, die mich davon überzeugen würden, dass diese eine kurd. Dynastie wäre. Das liegt sicherlich auch an den Diskutanten, die sich gerne damit disqualifizieren, dass sie unseriöse Autoren zitieren, oder zumindest umstrittene Autoren zitieren, und man sich dann natürlich fragt, was man ihnen glauben soll, wenn durch solche selektive Literaturausbeute kein Vertrauen aufzubauen ist, und meistens gar ein ausgeprägtes Sendungsbewußtsein sichtbar wird...
Hier habe ich schon mal was zu den Luren und Zand zitiert:
http://www.geschichtsforum.de/308876-post16.html
Baran Ruciyar hat sich ja leider inzwischen löschen lassen, wahrscheinlich, weil sie hier keine "Propagandabühne" ohne Wiederspruch gefunden hat. Man kann eben keine Thesen damit rechtfertigen, indem man selbst verfasste Artikel als "Beweis" aufführt.
(Das ist wie mit Atlantis...
Es gibt dort sehr viel Schmarrn von Hobbyhistorikern, die die Mehrheit bilden, aber es gibt eben auch ernstzunehmende Archäologie-Profs, die z.b. die Topographie Trojas mit der Sage verglichen haben und ausgewertet haben. Letztere sind zitierbar, erstere nicht)
Mit meinen Ausführungen will ich nicht sagen, dass alles nun Schmarrn ist, vieles ist durchaus richtig, deckt sich mit meiner Literatur, aber es gibt eben auch dubioses dazwischen, und welcher Laie soll denn bitte schön den Unterschied erkennen? Vor allem ist sehr störend, dass zumindest viele Thesen sehr umstritten sind, hier aber von diversen Leutchen in kurdisch nationalistischer Ausprägung gedeutet werden und als unumstößliche Fakten dargestellt werden. Deshalb werden leider die meisten der User, die bisher die kurdische Geschichte hier "präsentierten" schnell nicht mehr ernst genommen und ignoriert. Ich hoffe, du bringst deine Literatur, sonst hast du hier einen sehr schweren Stand, dass möchte ich dir gleich sagen, denn wir sind kein Forum, wie du es im Netz dutzendfach kennst. Hier werden deine Ausführungen auf Herz und Nieren überprüft...
Zum Abschluss noch einige Zitate seriöser Literatur:
"
ZAND, KARIM KHAN
(c. 1705–1779)
Karim Khan Zand was the ruler of western Iran from 1751
until 1779. A chieftain of the minor tribe of the Zand, of the
Lakk branch of the Lors, Karim Khan led his contingent from
the debacle of Nader Shah’s army in 1747 back to their inner-
Zagros mountain ranges. In alliance with Ali Mardan Khan
of the Bakhtyari, he established a puppet Safavid shah in
Isfahan and consolidated the southwest under their rule. In
1751 he overthrew Ali Mardan, and subsequently defeated
several other contestants for regional power among Afghan,
Afshar, and Qajar leaders. By 1765 he had emerged as de facto
ruler of the whole of Iran except Khorasan, with his capital
at Shiraz.
Karim did not assume the title of shah, even when the
putative Safavid king predeceased him, but ruled as vakil alra
aya, “people’s representative” (the term for a traditional
local ombudsman)."
"
The Karakoyunlu Turkomans and the Akkoyunlu Turkomans
ruled Baghdad successively, until the city was conquered by
Shah Ismail in 1508 C.E. and incorporated into the Safavid
Empire."
aus:
Encyclopedia of Islam and the Muslim world / edited by Richard C.
Martin. 2004.
ISBN 0-02-865603-2
usw. habe nun keine Lust dutzende Bücher mit derselben Aussage zu posten...
:winke: