Madame de Stael
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Um die Geschichte der letzten Hexe zu erzählen, muß ich ein wenig ausholen.
Voran sei geschickt, dass sie Anna Maria Schwägelin hieß und nicht verbrannt wurde, sondern in Gefangenschaft starb (keine Folter).
Wir schreiben die zweite Hälfte des 18.Jahrhunderts. Oberschwaben steht zwischen Aberglauben und Aufklärung, wobei sich die Aufklärung immer deutlicher in den Vordergrund schiebt.
Memmingen ist eine der Städte, die sich vom dunklen Muff befreit, vornehme, reiche Memminger Bürgerfamilien, die in der Stadtverwaltung ein gewichtiges wort zu reden haben, schicken ihre Söhne z.B. nach Göttingen, um Recht zu studieren und zum Wohle der Stadt anzuwenden.
Das hat sich in der Vergangenheit als sehr nützlich erwiesen. Hat sich doch in jüngster Zeit ein Fall mit Hilfe der Rechtswissenschaft und Medizin aufklären lassen, der hundert Jahre vorher die Beschuldigte auf den Scheiterhaufen geführt hätte. Ein Mädchen hatte nämlich Federn, Wolle und kleine Nägel erbrochen und zwei Frauen beschuldigt, sie verhext zu haben. Es stellte sich jedoch heraus, dass das Mädchen hysterisch war, nach damaliger medizinischer Diagnose, und die Frauen wurden frei gesprochen. Das Mädchen unter medizinische Obhut gestellt. Das Beweisstück (Federn, Wolle,etc.) kann übrigens heute noch im Stadtmuseum besichtigt werden.
Memmingen, die freie Reichsstadt besaß für einen großen Umkreis die hohe und niedrige Gerichtsbarkeit.
Das war aber alles andere als leicht, da die Stadt mit einigen umliegenden Gemeinden protestantisch war.Andere Gemeinden waren katholisch, eine sogar calvinistisch. Es war also unabdingbar, da nach Gesetzt, ohne Ansehen der Konfession Recht gesproche werden mußte.
Das wurde aber recht gut gehandhabt; ein Bauer, z.B., wurde streng bestraft, weil er eine sterbende Magd, katholisch, in den Schnee legte, weil er keinen Geistlichen im Haus haben wollte.
Vom rückständigen Oberschwaben, das angeblich davon profitierte, dass ein Teil Bayern von Napoleon zugeschlagen wurde, kann nicht die Rede sein. Im Gegenteil, ein funktionierendes Gemeinde- und Rechtswesen wurde zerschlagen und in die Bedeutungslosigkeit zurückgeschleudert.
Voran sei geschickt, dass sie Anna Maria Schwägelin hieß und nicht verbrannt wurde, sondern in Gefangenschaft starb (keine Folter).
Wir schreiben die zweite Hälfte des 18.Jahrhunderts. Oberschwaben steht zwischen Aberglauben und Aufklärung, wobei sich die Aufklärung immer deutlicher in den Vordergrund schiebt.
Memmingen ist eine der Städte, die sich vom dunklen Muff befreit, vornehme, reiche Memminger Bürgerfamilien, die in der Stadtverwaltung ein gewichtiges wort zu reden haben, schicken ihre Söhne z.B. nach Göttingen, um Recht zu studieren und zum Wohle der Stadt anzuwenden.
Das hat sich in der Vergangenheit als sehr nützlich erwiesen. Hat sich doch in jüngster Zeit ein Fall mit Hilfe der Rechtswissenschaft und Medizin aufklären lassen, der hundert Jahre vorher die Beschuldigte auf den Scheiterhaufen geführt hätte. Ein Mädchen hatte nämlich Federn, Wolle und kleine Nägel erbrochen und zwei Frauen beschuldigt, sie verhext zu haben. Es stellte sich jedoch heraus, dass das Mädchen hysterisch war, nach damaliger medizinischer Diagnose, und die Frauen wurden frei gesprochen. Das Mädchen unter medizinische Obhut gestellt. Das Beweisstück (Federn, Wolle,etc.) kann übrigens heute noch im Stadtmuseum besichtigt werden.
Memmingen, die freie Reichsstadt besaß für einen großen Umkreis die hohe und niedrige Gerichtsbarkeit.
Das war aber alles andere als leicht, da die Stadt mit einigen umliegenden Gemeinden protestantisch war.Andere Gemeinden waren katholisch, eine sogar calvinistisch. Es war also unabdingbar, da nach Gesetzt, ohne Ansehen der Konfession Recht gesproche werden mußte.
Das wurde aber recht gut gehandhabt; ein Bauer, z.B., wurde streng bestraft, weil er eine sterbende Magd, katholisch, in den Schnee legte, weil er keinen Geistlichen im Haus haben wollte.
Vom rückständigen Oberschwaben, das angeblich davon profitierte, dass ein Teil Bayern von Napoleon zugeschlagen wurde, kann nicht die Rede sein. Im Gegenteil, ein funktionierendes Gemeinde- und Rechtswesen wurde zerschlagen und in die Bedeutungslosigkeit zurückgeschleudert.