die Zivilisation des Aztekenreichs

Über die diversen "crops" lässt sich auch hier nachlesen, und im Literaturverzeichnis wird man reichlich fündig:

Aztec - Wikipedia, the free encyclopedia

Dazu kommt der Verzehr von Fleisch, zB Geflügel, und Fisch.

Es wäre interessant, @Namenloser würde einen Hinweis geben, wie er zu dem merkwürdigen "ausschließlich Mais" kommt.
 
Azteken

Hallo


Das die Spanier militärisch uberlegen waren, halte ich für ein Gerücht. Bei den Azteken, wie bei den Inka, waren die Spanier zur richtigen Zeit am richtigen Ort (in beiden Kriegen gab es innerpolitische Unruhen (Peru), bzw. die Azteken hatten sich mit Ihren Kriegen jede Menge Feinde unter ihren Nachbarn gemacht (Diese handelten, der Feind meines Feindes ist mein Freund, also haben sie sich auf die Seite der Spanier geschlagen).
Zahlenmäßig hätten die Spanier einen Angriff weder der Azteken, noch den der Inka überlebt, wenn er denn, konsequent geführt, stattgefunden hätte.



mfg
schwedenmann
 
Pizarro hat sich Cortés' Eroberung Mexikos zum Modell genommen, als er Atahualpa angriff. Sicher, beide wandten Kriegslisten an. Aber man denke nur an die Schlacht von Cajamarca: 1 Verletzter und 1 Toter auf spanischer Seite und zwischen 2000 und 5000 Tote auf Seite der Inka. Das bei einem Verhältnis von <200 : >6000. Ich würde hier trotz Anwendung von Kriegslisten durchaus von militärischer Überlegenheit sprechen.
 
Darf ich mal in den Streit reinreden?
DANKE.
Die Atzteken ernährten sich AUSSCHLIEßLICH von MAIS.

Bei so langweiliger Diät haben sie wohl gelegentlich zum Ausgleichen einen Feind verspeisen müssen. Es ist ritueller Kannibalismus archäologisch nachgewiesen worden.

Opferkult der Azteken ? Wikipedia
Tross des Pánfilo de Narváez ? Wikipedia

http://terraeantiqvae.blogia.com/20...ez-llego-para-capturar-a-hernan-cortes.-l.php

(spanisch und englisch)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist doch Quatsch. Mais war sicherlich das Grundnahrungsmittel. [...]

Und ob das Unfug ist. Wer sich ausschließlich mit Mais ernährt, fängt sich Mangelerkrankungen ein, zb:

Kwashiorkor ? Wikipedia
Marasmus ? Wikipedia


Hallo
Das die Spanier militärisch uberlegen waren, halte ich für ein Gerücht. Bei den Azteken, wie bei den Inka, waren die Spanier zur richtigen Zeit am richtigen Ort (in beiden Kriegen gab es innerpolitische Unruhen (Peru), bzw. die Azteken hatten sich mit Ihren Kriegen jede Menge Feinde unter ihren Nachbarn gemacht (Diese handelten, der Feind meines Feindes ist mein Freund, also haben sie sich auf die Seite der Spanier geschlagen).
Zahlenmäßig hätten die Spanier einen Angriff weder der Azteken, noch den der Inka überlebt, wenn er denn, konsequent geführt, stattgefunden hätte.

Hmmmm. Die Azteken hatten durch Kriege ebenso wie Bündnispolitik, ein paar saftige Intrigen unter den Herrscherhäusern der Nachbarn etc eine Vormachtstellung erreicht, die vorher andere Völker bzw jeweils ein anderes Volk eingenommen hatten. Die Azteken waren aber 'Zugereiste' und 'Emporkömmlinge' im Tal von Mexiko, so daß die Alteingesessenen mit dieser Lage höchst unzufrieden waren und danach trachteten, die Verhältnisse wieder zu ihren Gunsten zu verändern.

Konsequent angreifen konnten die Azteken schon - sonst hätten sie sich wohl militärisch auch vorher gar nicht durchsetzen können.


ElQuijote schrieb:
Aber man denke nur an die Schlacht von Cajamarca: 1 Verletzter und 1 Toter auf spanischer Seite und zwischen 2000 und 5000 Tote auf Seite der Inka.

Das ist aber verkehrt gezählt.... Auch hier hatten die Spanier die Heere anderer indianischer Völker zur Unterstützung, die im übrigen (auch hier) die Hauptlast des Krieges getragen haben dürften. Solche Erfolgsmeldungen kommen zustande, wenn man andere vorschickt und deren Verluste dann gar nicht berücksichtigt. Sprich: je ein *spanischer* Verletzter und Toter und die Toten und Verletzten bei den indianischen Verbündeten - och, die haben wir erst gar nicht gezählt.

Gleichzeitig kann auch die Zahl der Toten und Verletzten auf der Gegenseite im Dienste der eigenen Sache etwas - äh: geschönt werden. Schon hast du unglaubliche Zahlen wie "Wir: einen Toten - die: zigtausende". Solche Erfolgsmeldungen an die Heimat hatten ja einen weiteren Vorteil: sie waren unter den damaligen Gegebenheiten erstmal für etliche Jahre nicht überprüfbar und damit nicht widerlegbar - und Jahre später hätte kein aus Spanien entsandter 'Kontroletti' der Krone einem Conquistador übermäßig übelgenommen, die Zahlen der getöteten Indianer nicht so ganz korrekt wiedergegeben zu haben.
 
Cajamarca

Hallo


Die Zahlen der Toten in Cajamarca schanken von 2000 - 7000 laut span. Quellen.

Zum anderen sind die Inka mal bewaffnet, mal nicht , auch span. Quellen.


Das ganze in einer Stadt, wenn dann das Inkagefolge zu 80% aus unbewaffneten bedeinsteten bestand, da sieht dieser Erfaolg miltärisch schon anders aus, erst recht, wenn nach der Gefangenahme des inkaherrschers und das war wohl nich sehr kurzer Zeit der fall, der Widerstand der Inka gebrochen war, ma also in eine Menge "aufgescheuchter Hühner" hineinfeuerte.


Eine offene Feldschalcht hätte in Mexiko und in in Peru kein Spanier überlebt, erst recht, wenn man nicht den Herrscher in der Hand gehabt hätte.
ich gehe weiterhin von einem Glücksfall für die Spanier aus, in beiden Fällen, der sehr leicht hätte anders ausgehen können, wenn die indegene Völker nicht so passiv den Spaniern gegenüber gewesen wären.


mfg
schwedenmann
 
Gleichzeitig kann auch die Zahl der Toten und Verletzten auf der Gegenseite im Dienste der eigenen Sache etwas - äh: geschönt werden. Schon hast du unglaubliche Zahlen wie "Wir: einen Toten - die: zigtausende". Solche Erfolgsmeldungen an die Heimat hatten ja einen weiteren Vorteil: sie waren unter den damaligen Gegebenheiten erstmal für etliche Jahre nicht überprüfbar und damit nicht widerlegbar - und Jahre später hätte kein aus Spanien entsandter 'Kontroletti' der Krone einem Conquistador übermäßig übelgenommen, die Zahlen der getöteten Indianer nicht so ganz korrekt wiedergegeben zu haben.
Diese Überlegung ist natürlich richtig, aber dennoch werden die Verlustzahlen zumindest grob von den Ergebnissen bestätigt: Wenn die Indigenen in Wahrheit nur wesentlich geringere Verluste erlitten hätten, wäre nicht erklärlich, wie die Spanier dann ihre Reiche erobern konnten. Wo kamen dann die in Wahrheit kaum dezimierten Heere der Einheimischen hin? Andersherum können aber die Verluste der Spanier nicht deutlich höher gewesen sein als angegeben, weil sie gar nicht genug Männer hatten, um haufenweise Soldaten verlieren zu können. Unterm Strich führt also an - verglichen mit den Verlusten der Spanier - massiv höheren Opferzahlen der Indigenen kaum ein Weg vorbei.
 
....

Das ist aber verkehrt gezählt.... Auch hier hatten die Spanier die Heere anderer indianischer Völker zur Unterstützung, die im übrigen (auch hier) die Hauptlast des Krieges getragen haben dürften. Solche Erfolgsmeldungen kommen zustande, wenn man andere vorschickt und deren Verluste dann gar nicht berücksichtigt. Sprich: je ein *spanischer* Verletzter und Toter und die Toten und Verletzten bei den indianischen Verbündeten - och, die haben wir erst gar nicht gezählt.

Gleichzeitig kann auch die Zahl der Toten und Verletzten auf der Gegenseite im Dienste der eigenen Sache etwas - äh: geschönt werden. Schon hast du unglaubliche Zahlen wie "Wir: einen Toten - die: zigtausende". Solche Erfolgsmeldungen an die Heimat hatten ja einen weiteren Vorteil: sie waren unter den damaligen Gegebenheiten erstmal für etliche Jahre nicht überprüfbar und damit nicht widerlegbar - und Jahre später hätte kein aus Spanien entsandter 'Kontroletti' der Krone einem Conquistador übermäßig übelgenommen, die Zahlen der getöteten Indianer nicht so ganz korrekt wiedergegeben zu haben.

Dass die Zahlen der Toten mit Vorsicht zu geniessen sind, keine Frage. Bei Cajamarca hatten die Spanier aber keine indianischen Verbündeten dabei und waren auf sich selbst gestellt.

Andererseits war das auch keine Richtige Schlacht, sondern eigentlich eine Audienz mit anschliessendem spanischen Hinterhalt. Der Inka erschien mit seinem Gefolge (von denen Viele bestimmt keine Krieger waren) auf einem umfriedeten Platz und wurde dort nach kurzem Palaver mit einer geschlossenen Gewehr- und Artilleriesalve belegt, gefolgt von einem Reiterangriff. Beides Sachen die im Peru völlig unbekannt waren.

Ich glaube man kann davon ausgehen, dass viele der Tote eigentlich in der Panik starben, als sie versuchten den Platz zu verlassen, vermutlich gegenseitig totgetrampelt und erstickt. Die wenigen Krieger die eventuell den Spanier die Stirn geboten haben, konnten jedoch mit Keulen und Schleudern gegen eiserne Rüstungen, Schwerter und Arkebusen wenig ausrichten.

Die Eroberung des Perus fiel danach recht einfach aus: Der Inka war gefangen, seine Gefolgsleute führungslos und zerstritten und die Gesellschaft des Reiches durch eine vorausgegangene Pockenepidemie sehr geschwächt (der Vorgänger Atahualpas war daran gestorben, er hatte sich in einem kurzem Bürgerkrieg gegen seinem Miterben durchgesetzt). Diese Epidemie scheint bereits vor Pizarro über das heutige Paraguay eingeschleppt worden sein, bzw durch die frühere misslungene Expedition von Pascual de Andagoya.

Ich denke es kann kein zweifel daran bestehen, dass die Spanier militärisch völlig überlegen waren. Selbstverständlich können auch zweihundert Mann von einigen Tausenden Indianern überwältigt werden, wenn diese erstmal wissen was Feuerwaffen sind und was sie ausrichten und bereit sind diese Opfer zu erbringen, so geschehen z.B. bei der "noche triste" in Mexico. Aber das war nicht der Regelfall sondern die Panik vor dem Lärm und der Wirkung der feindlichen Waffen. Sogar der Aufstand des Tupac Amaru, zweihundert Jahre später, wurde von relativ schwachen spanischen Kräften niedergeschlagen.

Bei den Azteken kam noch dazu, dass Ihre Kampfweise weniger auf das Töten des Gegners gerichtet war, sondern auf deren Gefangennahme.

Die eisernen Rüstungen gaben den Spaniern auch einen deutlichen Vorteil im Nahkampf. Einer der Brüder Pizarros fiel z.B. durch einen Schleuderstein am Kopf, weil er unvorsichtigerweise beim Angriff auf Sacsayhuamann den Helm abnahm. Keine der Waffen der Inkas oder der Azteken konnte einen spanischen Helm oder Brustpanzer durchdringen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was Bdaian sagt. Dazu kommt noch, dass die Spanier Reiter hatten. Mit Keulen bewaffnete Inkas zu Fuß gegen gepanzerte, berittene Spanier mit Feuerwaffen? Selbst bei einer numerischen Überlegenheit von fünfzig zu eins, was will man da machen?
 
Unter dem Strich gelang es den Spaniern samt Verbündeten letztlich
die militärische Macht der Gegner zu beseitigen , mindestens jedoch
diese aufzulösen / zu zerstreuen .

Ich möchte anmerken , das hierbei sowohl Kanonen als auch Arkebusen
aufgrund ihrer gering möglichen Schussfolge wohl vorwiegend eine
psychologische Wirkung gehabt haben , denn um eine lebhaftes
Musketenfeuer aufrecht zu erhalten , waren es ganz einfach zuwenige
Spanier .
Das müsste ebenso auf die berittenen Spanier zutreffen , denn auch das
waren nur wenige - daher war es wohl auch die psychologische Wirkung
des Kämpfers auf einem unbekannten Tier , der mit grosser Schnelligkeit
agierte .
Vermutlich muss das auch in Zusammenhängen mit den einheimischen
Religionen gebracht werden , denn Blitz / Donner wird ja oft mit
irgendwelchen Göttern zusammen gesehen und unbekannte mächtige
Tiere wurden evtl. als böse Bestien / Fabelwesen angesehen .

Mit Sicherheit sind echte Vorteile der Spanier die eisernen Waffen und
Rüstungen gewesen sowie die militärische Disziplin .

Ernsthafte Gegenwehr wäre jedoch möglich gewesen -
Lanzenwaffen selbst mit Steinspitzen hätten Pferde gut abwehren können ,
vorrausgesetzt die Kämpfer wären da entschlossen .
Schleudersteine wären noch besser , da Wuchtgeschosse auch
Rüstungsträger schwer verwunden oder töten können .
Pfeile in großer Zahl treffen auch mal in die Lücken von Rüstungen .

Die Nahkampfbewaffnung der Azteken / Inkas ua Völker bestehend
aus Keulen / obsidianbesetzten Holzschwerten etc war jedoch
deutlich unterlegen - hier hätte nur massive zahlenmässige Überlegenheit
und Vereinzelung der Konquistadoren in Einzelkämpfe gegen mehrere Gegner
Aussicht auf Erfolg.

Immer vorausgesetzt , die indianischen Heere hätten den Schock über
Donner , Blitze und Fabeltiere überwinden können ...
 
Auf jeden Fall muss man sich immer wieder wundern, mit welch lächerlich kleinen Expeditionstrupps die Spanier gewaltige Reiche in Amerika eroberten - auch wenn man die Zerstrittenheit unter den indigenen Gegnern und ihre waffentechnische Unterlegenheit in Rechnung stellt.
 
Ich möchte anmerken , das hierbei sowohl Kanonen als auch Arkebusen
aufgrund ihrer gering möglichen Schussfolge wohl vorwiegend eine
psychologische Wirkung gehabt haben , denn um eine lebhaftes
Musketenfeuer aufrecht zu erhalten , waren es ganz einfach zuwenige
Spanier .

Würde ich so nicht formulieren. Sicher waren die Feuerwaffen des 16. Jh. keine Maschinengewehre, aber gegenüber jeder Waffe der Azteken hatten sie enorme Vorteile, die nicht auf psychologischen Effekten beruhten.

1.) Die Reichweite; selbst wenn die damals noch nicht sehr beeindruckend war, dürfte sie den meisten amerikanischen Fernwaffen deutlich überlegen gewesen sein.

2.) Die Durchschlagsfähigkeit; gegen Musketenkugeln waren selbst die meisten europäischen Panzer überfordert, die Textilrüstungen und leichten Schilde der Azteken waren da ineffektiver als Telefonbuchseiten...

3.) Die Möglichkeit, eine Waffe (sei es Muskete oder Armbrust) lange gespannt/geladen zu lassen; hilft beim Zielen, beim Manövrieren etc., bes. wenn das ganze von einer einigermaßen gut exerzierten Truppe ausgeführt wird.

4.) Die Wunden, die Musketenkugeln verursachten, waren oft sehr schwer und auch weit gefährlicher als Pfeiltreffer, da sie sich leichter entzündeten etc.; für diejenigen, die sich nicht damit auskannten, konnte schon ein leichter Treffer ein Todesurteil sein.

Das müsste ebenso auf die berittenen Spanier zutreffen , denn auch das waren nur wenige - daher war es wohl auch die psychologische Wirkung des Kämpfers auf einem unbekannten Tier , der mit grosser Schnelligkeit agierte .

Auch hier ist die psychologische Wirkung sicher nicht zu unterschätzen, aber es istr bei weitem nicht der einzige Effekt! Wie gesagt, eine rein berittene Truppe war für die Azteken oder Inka in offenem Feld quasi unbesiegbar; außer durch einen Hinterhalt o.ä. Keine ihrer Waffen konnte es mit der Reichweite der spanischen Waffen aufnehmen, keiner ihrer Truppen erreichte auch nur annähernd die Schnelligkeit einer berittenen Truppe, keine ihrer Waffen konnten die Körperpanzerung der Spanier durchdringen, kurz: Mit Steinen nach Panzern zu werfen ist mE nur wenig verzweifelter... ;)

Mit Sicherheit sind echte Vorteile der Spanier die eisernen Waffen und Rüstungen gewesen sowie die militärische Disziplin .

Ernsthafte Gegenwehr wäre jedoch möglich gewesen -
Lanzenwaffen selbst mit Steinspitzen hätten Pferde gut abwehren können ,
vorrausgesetzt die Kämpfer wären da entschlossen .

Wenn die zwei dutzend Spanier es auf nen Charge angelegt hätten, sicher. Wenn die immer im Kreis um die lanzentragenden Amerikaner rumreiten und sie beschießen, und jedesmal ausweichen, wenn die lahmen Fußgänger angreifen, vergeht einem der Spaß sehr, sehr schnell... wenn man die Seite zu Fuß ist... ;)

Schleudersteine wären noch besser , da Wuchtgeschosse auch Rüstungsträger schwer verwunden oder töten können .
Pfeile in großer Zahl treffen auch mal in die Lücken von Rüstungen .

Schleudersteine gegen stählerne Helme und Kürasse sind etwa so effektiv wie Wasserbomben... nein, die lassen die Rüstung rosten, sind also schlimmer... :p

Im Ernst: Ja, eine Lücke kann immer getroffen werden; aber das waren keine tödlichen Treffer, sondern meist leichte Wunden. Die verwundbaren Körperteile sind aus gutem Grund von Helm und Leibpanzer verdeckt. Jemanden mit Steinen, Keulen oder auch Pfeilen schwer zu verletzen, muss es schon ins Auge gehen, oder es müssen dutzende Treffer sein, die eine Lücke finden.

Ein Stein, der eine Stahlplate trifft, bewirkt gar nichts.

Die Nahkampfbewaffnung der Azteken / Inkas ua Völker bestehend aus Keulen / obsidianbesetzten Holzschwerten etc war jedoch deutlich unterlegen - hier hätte nur massive zahlenmässige Überlegenheit und Vereinzelung der Konquistadoren in Einzelkämpfe gegen mehrere Gegner Aussicht auf Erfolg.

Ja, das ist die einzige Chance (von Hinterhalten, Massenvergiftungen etc. mal abgesehen. ;) ). Aber: Bevor ein dutzend Azteken/Inka einen Spanier durch die schiere Masse überwältigt, sind auch von denen drei oder vier tot; wenn nicht mehr. Sie hatten keinerlei Rüstung, die sie gegen die spanischen Waffen schützten. Selbst ihre Waffen wären oft von den spanischen Waffen in Stücke geschlagen worden! Und mal Hand aufs Herz, wer greift einen Feind an, wenn die Chance, dabei drauf zu gehen, 30 % und mehr beträgt? Selbst wenn die Aussichten gut stehen, den am Ende zu besiegen, dem Drittel, das ins Gras beisst, hilft das nicht.

BTW, das war schon immer das riesige "Doppelplusgut" von gut ausgebildeten, schwer gepanzerten Elitekämpfern/-verbänden. Theoretisch kann man solche immer überrollen, mit Masse überwältigen... wenn man denn "die Masse" motiviert kriegt, "ins Rollen" zu kommen, obwohl absehbar ist, wie sehr sie sich dann lichten wird, also wie viele dabei ums Leben kommen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Reinecke: ein schöner und plausibler Beitrag

Da ergibt sich jedesmal für mich die Frage: Warum haben die Azteken oder Inka nicht mit ihrer massenhaften Überlegenheit an Menschen die Spanier einfach erdrückt? Wenn dreitausend Azteken auf 200 Spanier einstürmen, ist der Ausgang doch sonnenklar.
 
Da ergibt sich jedesmal für mich die Frage: Warum haben die Azteken oder Inka nicht mit ihrer massenhaften Überlegenheit an Menschen die Spanier einfach erdrückt? Wenn dreitausend Azteken auf 200 Spanier einstürmen, ist der Ausgang doch sonnenklar.

Gerade die Azteken haben das doch mehrfach versucht und auch hin und wieder Teilerfolge verbuchen können.
 
Und warum wurden dann die paar Spanier nicht endgültig vernichtet - ade du spanisches Kolonialreich? :grübel:

Hatten die Spanier nicht Verbündete? Dann wären sie eher die Tanks in einer mittelamerikanischen Auseinandersetzung gewesen, und wer die Tanks hat, gewinnt meist auch. ;)

Aber selbst 200 Spanier alleine waren mE für eine aztekische Streitmacht kaum zu besiegen, wenn sie vorbereitet waren und keine allzu großen Missgeschicke passierten. Sie hatten Kanonen; wenige, aber mit denen konnten Gegner beschossen werden, solange sie sich noch sammelten und aufstellten. Gleiches gilt für die Reiter; diesen konnten die Azteken praktisch nicht beikommen, solange sie auf Distanz blieben und die Überlegenheit ihrer Feuerwaffen ausnutzten.

Setzte sich die aztekische Armee tatsächlich in Bewegung, musste sie das schnell und entschlossen tun, um nicht unerträglich lange im Musketenhagel der spanischen Infanterie zu liegen. Allerdings konnten die Reiter die Flanken bedrohen oder sogar schnell angreifen, einigen Schaden anrichten und sich zurückziehen, bevor die Azteken reagieren können. Dank ihrer Schnelligkeit und Panzerung war das Risiko dabei für die Reiter ziemlich gering. Und nichts lässt einen Angriff eher stocken oder stehen bleiben als ein Angriff in Flanke oder Rücken.

Gelangten schließlich Teile der aztekischen Armee bis zu den Spaniern, bildeten diese einen geschlossenen Truppenkörper, gewappnet mit Eisen, gespickt mit Piken oder Hellebarden und bestückt mit Musketen, Armbrüsten und Pistolen. Den Azteken fehlte jede Möglichkeit, diesen Verband aufzubrechen (schwere Kavallerie, effektive Piken, oder Schilde), außer mit mehr oder minder nacktem Fleisch gegen einen Igel aus Stahl anzurennen. Und die Reiter hatten sie im Zweifel immer noch im Rücken.

Ganz ehrlich: Wenn da die ersten paar hundert Azteken gefallen sind, ohne dass die Spanier mehr als ein einige Beulen abbekommen haben, würd ich die Beine in die Hand nehmen und das spanische Weltreich Weltreich seien lassen... auch wenn's langfristig keine kluge Entscheidung gewesen wäre...
:winke:
 
Gerade die Azteken haben das doch mehrfach versucht und auch hin und wieder Teilerfolge verbuchen können.

Wie der o.e. Tross des Panfilo de Narvaez, dessen Teilnehmer verspeist und das Fell ihrer Pferde als Tempeltapete endeten.

Auch an anderen Stellen ist es öfters schiefgelaufen, einige Gegenden konnten nur nach langen Widerstand erobert werden, andere (Patagonien, der Chaco, das südliche Chile, Yukatan) während der Kolonialzeit überhaupt nicht. Wir hatten in einem anderen Thema bereits eine Liste von Conquistadores die scheiterten und getötet wurden.

Es ist schon richtig, dass Viele ihrer Siege auf die Kombination mit Einheimischen basierten. Die Azteken konnten schon richtig gefährlich werden und haben dieses mehrfach bewiesen. Die Inkas scheinen durch den Verlust Ihrer Führung dagegen völlig demoralisiert worden sein, es gibt relativ wenige spanische Niederlagen in den Anden.

Ich glaube dieses ist auch ein wichtiger Punkt, ähnlich z.B. zu den Griechischen Eroberungen unter Alexander: Die großen Reiche waren stark Obrigkeitsausgerichtet, wenn die Führung vernichtet oder gefangen wurde, gab es keinen organisierten Widerstand mehr und schon gar keine Solidarität von ehemals Unterworfenen.

Dagegen kann man bei den damaligen Spaniern einen fast an Unverschämtheit grenzenden Wagemut feststellen, Unternehmungsfreudigkeit und eine (für Männer die fast Räuber waren) erstaunliche Treue zur Krone, die sich im Endeffekt positiv auswirkte, weil man seinerseits fast immer mit Unterstützung rechnen konnte. Die bekannteste Ausnahme dürfte Lope de Aguirre sein, der sich selbst zum König erhob.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Reinecke -

da ich mich bei meiner Ansicht weithin bei " hätte so sein können ..." oder
" könnte so ablaufen " bewege , will ich dir gar nicht widersprechen ...
du kannst genauso richtig liegen .....aber

2 Dinge :

1. Die damaligen spanischen Arkebusen werden wohl bis ca. 300 m Wirkung
entfaltet haben - angesichts des langwierigen Nachladevorgangs halte ich
es für fast sicher , das in ungedeckter Stellung höchstens 1 Schuß fiel -
dann war der Gegner zu Fuß heran !

2. Deine Skepsis gegenüber Wuchtwaffen teile ich überhaupt nicht -
schliesslich waren Keulen , Streithämmer und Morgensterne
durchaus während dieser Zeit in Europa in Gebrauch !
Es geht bei diesen auch nicht um Durchdringung der Rüstung
( das schafften auch Schwerter nicht immer ) sondern um
Übertragung der Schlagenergie auf den Körper unter der Rüstung !
Zu schweren Prellungen und Knochenbrüchen reichte das mit Sicherheit-
bei Helmtreffern mindestens zu Gehirnerschütterung .
Deshalb halte ich auch Schleudergeschosse für wirksam, da gleiche
Wirkung .
 
Zurück
Oben