Ich kenne die spezifische Situation aller römischen Militärlager in Germania Magna nicht, aber ich denke, sie wurden alle immer in Gebieten ohne Wald gebaut.
Wo ein römisches Lager ist, müssen keine Bäume gewesen sein; Ich glaube nicht, dass die Römer es sich leisten konnten, enorm viel Zeit mit der Rückgewinnung des Landes zu verschwenden und dann erst später mit dem Bau des Vallums zu beginnen.
Das wird darauf ankommen, ob wir über temporäre Marschlager reden oder aber über ständige Stützpunkte der Römer in "Germanien".
Für ein temporäres Marschlager, werden sich sicherlich weniger dicht bewaltete Gegenden angeboten haben, nicht nur mit Bick darauf, dass man zunächstmal ein weitgehend freies Areal benötigte, um das Lager überhaupt aurichten zu können, sondern auch dahingehend, dass ein allzudichter Wald natürlich auch potentiellen Feinden bei der Verschleierung ihrer Annäherung gewisse Vorteile verschafft. Hier wird man sicherlich, so alnge irgendmöglich Wert darauf gelegt haben, das Gelände so weit als möglich einsehen zu können.
In einem bereits "pazifizierten" Gebiet und einem ständigen Stützpunkt, mit der Absicht diesen möglicherweise irgendwann auszubauen, mögen die Prioritäten möglicherweise anders ausgesehen haben, schon allein, weil man absehen konnte in absehbarer Zeit größere Mengen von Baumaterial zu benötigen, bei dem es sicherlich von Vorteil war, wenn man es direkt vor Ort gewinnen konnte.
Punkte, die man fest kontrollierte, die damit grundsätzlich auch durch ständige Vorposten zusätzlich abgesichert werden konnten unterlagen der Problematik der Marschlager, die Umgebung nur unzureichend zu kennen und auskundschaften zu können, sicherlich nicht in diesem Maße.
Mit Hinblick auf dem Bedarf an Holz für den Ausbau eines ständigen Lagers, als Brennstoff im Winter, aus Baumaterial für Boote/Schiffe zur Operation auf den Flussläufen um die eigenen Versorgungswege frei zu halten oder als für Übergänge über Flüsse oder Absenkungen, um bei Zeiten wenigstens notdürftige Straßen in Richtung weiter zurückliegender Stützpunkte anzulegen oder um Fahrzeuge zur Versorgung, größere Speicherbauten etc. zu errichten, wird man sicherlich für längere Dauer ausgelegte Lager, nicht mitten in den Urwald geelegt haben.
Aber es wäre alleine schon im Hinblick auf den absehbaren Bedarf an Rohstoffen nachteilhaft gewesen, sich ganz prinzipiell auf Gegenden mit wenig Waldbestand festzulegen.