Facharbeit über Robespierre/ Jakobinerherrschaft

Robes_pierre

Neues Mitglied
Hi, ich bin neu hier im Forum und brauche auch gleich eure Hilfe:winke:
Mein Facharbeitsthema heißt "Robespierre - Terror im Namen der Freiheit". Ich habe mich jetzt belesen und will mit meiner Facharbeit beginnen.
Meine Gliederung sieht wie folgt aus:
Einleitung:
Anfänge der französische Revolution bis zur Terrorherrschaft (nur ca. 1-2 Seiten)

Hauptteil:
1. Biographische Übersicht & Charakter Robespierres (2-3 Seiten)
2. die Zeit der Terrorherrschaft (4-5 Seiten) Eigentliches Thema: Eingehen auf Umstände, etc. der Zeit
3. Legitimation des Terrors/ Ideologie Rousseaus (4-5 Seiten)

-Schlussgedanke: Aufgreifen des Inhaltes der Einleitung: weiterer Verlauf der Französischen Revolution & ihren Folgen für Frankreich und Europa (1-2 Seiten)

Soweit die Gliederung. Mein Lehrer hat sie allerdings kritisiert, jedoch nicht gesagt was er verändern würde. Hat jemand von euch konstruktivere Kritik oder eine Idee was er gemeint haben könnte?

Außerdem wollte ich meine Einleitung mit einem Zitat über die Terrorherrschaft beginnen, die vielleicht die Brutalität der Zeit darstellt. Anschließend könnte ich dann durch die Vorgeschichte der Französischen Revolution versuchen, die Umstände die zu diesen Ereignissen führten zu erklären. Fällt euch vielleicht spontan etwas besseres ein oder hat jemand ein passendes Zitat? Meine Suche bisher blieb jedenfalls erfolgslos.

Vielen Dank schonmal für die Tipps und Vorschläge :yes:
 
Meine Gliederung sieht wie folgt aus:
Einleitung:
Anfänge der französische Revolution bis zur Terrorherrschaft (nur ca. 1-2 Seiten)

Hauptteil:
1. Biographische Übersicht & Charakter Robespierres (2-3 Seiten)
2. die Zeit der Terrorherrschaft (4-5 Seiten) Eigentliches Thema: Eingehen auf Umstände, etc. der Zeit
3. Legitimation des Terrors/ Ideologie Rousseaus (4-5 Seiten)

-Schlussgedanke: Aufgreifen des Inhaltes der Einleitung: weiterer Verlauf der Französischen Revolution & ihren Folgen für Frankreich und Europa (1-2 Seiten)

Soweit die Gliederung. Mein Lehrer hat sie allerdings kritisiert, jedoch nicht gesagt was er verändern würde. Hat jemand von euch konstruktivere Kritik oder eine Idee was er gemeint haben könnte?

Ja, im Prinzip ist deine Gliederung nur ein in Kapitel eingeteilter historischer Verlauf. Was die fehlt, ist eine Fragestellung und letztendlich auch ein Fazit (du willst laut Gliederung mehr einen Ausblick leisten). Erkenntnisfortschritt oder Bewertung sind nicht erkennbar.

Schua mal hier: http://www.geschichtsforum.de/f322/facharbeit-wie-schreibe-ich-eine-einleitung-26836/

Es könnte schon helfen, wenn Du hinter das Thema deiner Facharbeit ein Fragezeichen setzen würdest.
Die Einleitung schreibst du zuletzt, weil du darin dein Vorgehen erläutern wirst.

Du musst definieren, was Terror ist, du musst die Ideen und Ideale der französischen Revolution vorstellen und schauen, wie du das mit der Terrordefinition übereinanderbekommst. Weitere Fragen bzw. Diskussionsansätze sollten sich dabei von selbst ergeben.

Sachhistorisch müsstest du dich fragen, wie Robespierre zum "Terroristen" wurde.
 
Du musst definieren, was Terror ist, du musst die Ideen und Ideale der französischen Revolution vorstellen und schauen, wie du das mit der Terrordefinition übereinanderbekommst. Weitere Fragen bzw. Diskussionsansätze sollten sich dabei von selbst ergeben.

Sachhistorisch müsstest du dich fragen, wie Robespierre zum "Terroristen" wurde.

Das dürfte leicht sein, denn die Jakobiner haben das Wort Terror für den politischen Bereich quasi erfunden. Von daher fährt man sicherlich am besten damit, dir eine der bekannten jakobinischen Zitate zum Thema Terror rauszusuchen (findet man bequem im Internet, und Robes_pierres Beitrag entnehme ich, dass er/sie selbst schon an ein konkretes Zitat gedacht hat) und die eigene Definition aus dem Wortverständnis der Jakobiner selbst herzuleiten.

Meiner Meinung nach muss man sich im Kontext so einer Arbeit nicht episch damit auseinandersetzen, dass das Wort Terror einen Bedeutungswandel erfahren hat und heute eher für nichtstaatliche und - wichtig! - als illegitim abgeschmetterte Akteure verwendet wird (wie etwa bei John Rawls' Verständnis von Outlaw States). Sobald man die jakobinische Definition explizit erwähnt, erklärt und benutzt, ist die Definition von Terror für die Arbeit festgelegt. Dann ist schon klar, dass man sich auf einen Terror beschränkt, der rein staatlich gemeint und als eine legitime Form des Regierens zu verstehen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die schnellen Antworten!

Ja, im Prinzip ist deine Gliederung nur ein in Kapitel eingeteilter historischer Verlauf. Was die fehlt, ist eine Fragestellung und letztendlich auch ein Fazit (du willst laut Gliederung mehr einen Ausblick leisten). Erkenntnisfortschritt oder Bewertung sind nicht erkennbar.

Jetzt wo du es sagst...:autsch: Das heißt ich werde mich erst einmal mit einer komplett neuen Gliederung beschäftigen. Ich denke wenn die steht sollte es mit dem Schreiben auch irgendwie klappen.

Meiner Meinung nach muss man sich im Kontext so einer Arbeit nicht episch damit auseinandersetzen, dass das Wort Terror einen Bedeutungswandel erfahren hat und heute eher für nichtstaatliche und - wichtig! - als illegitim abgeschmetterte Akteure verwendet wird (wie etwa bei John Rawls' Verständnis von Outlaw States).

Danke das sehe ich auch so, sonst sprengt das wohl den Rahmen...

Ich melde mich dann später wieder, wenn ich eine Fragestellung/ These; eine neue, genauere Gliederung und vielleicht ein passendes Zitat gefunden haben. :grübel:
 
Du musst definieren, was Terror ist, du musst die Ideen und Ideale der französischen Revolution vorstellen und schauen, wie du das mit der Terrordefinition übereinanderbekommst. Weitere Fragen bzw. Diskussionsansätze sollten sich dabei von selbst ergeben.

Sachhistorisch müsstest du dich fragen, wie Robespierre zum "Terroristen" wurde.

Vielleicht ist es sogar hilfreich, sich die grundsätzliche Situation anzusehen.

1. Wie verliefen die Intra-revolutionären-Konfliktlinien? Vielleicht kommst Du ja auch auf die Frage, wieso die eigentliche Periode des "Terreur" relativ kurz war. Wieso eigentlich?

Welche Fraktionen waren vorhanden, welche Machtinteressen tangiert? Insgesamt wirst Du eine sehr unübersichtliche politische Situation in Paris erkennen können, deren Machtbalance einer permanenten Überprüfung unterlag. Welche Rolle spielte da Robespierre und seine Gegenspieler?

Die Fränzösische Revolution als Bruch des gesellschaftlichen Bewusstseins ... - Reinhart Koselleck, Rolf Reichardt, Erich Pelzer, Michael Wagner - Google Books

Die Französische Revolution: Soziale Bewegung und Umbruch der Mentalitäten - Michel Vovelle - Google Books

Zudem ist es mehr als notwendig, die hohe Bedeutung einer "revolutionären Presse" und die unterschiedlichen Ideologien der Konfliktparteien zu verstehen, wie es beispielsweise Ozouf (Public Opinion at the End of the Old Regime) oder auch Sewell zur Ideologiebildung tun.

The Rise and Fall of the French Revolution - Google Books

2. Welche Formen von inter-Staaten-Konflikten machten sich bemerkbar für die innenpolitische Dynamisierung der FR? Was machten die eurtopäischen Monarchien und wie beurteilten sie dogmatisch im Rahmen ihrer Außenpolitik das revolutionäre Frankreich?

Legitimacy and Power Politics: The American and French Revolutions in ... - Mlada Bukovansky - Google Books

3. Wie wirkten sich die Konfrontationen im Rahmen des Intra-Französischen Konflikts, beispielsweise in Lyon, Marseille oder vor allem auch im Vendee aus?

The Furies: Violence and Terror in the French and Russian Revolutions - Arno J. Mayer - Google Books

Dieser Aspekt verweist auf die Geographie des "Terreur" und seine primäre Lokalisierung, auch in Paris, aber vor allem in den Gebieten, die als Bürgerkriegsgebiete definiert werden können.

Das sind ein paar Fragen, die die historische Situation betreffen. Will man sich der politischen Kultur Frankreichs nähern, um das Verständnis für die gewaltsame politsiche Konfliktlösung zu schärfen, dann ist natürlich der Hinweis auf die "Fronde" und die Bartholomäus-Nacht hilfreich.

Bartholomäusnacht ? Wikipedia

Unter dieser Perspektive gewinnt man einen Zugang zu der sich dynamisierenden Situation in Frankreich.

Insgesamt will sich mir, bei der regelmäßigen Wiederkehr derartiger "Facharbeiter" die regelmäßige Betonung des "Terreur" als zentrales Merkmal der FR für den Unterricht nicht wirklich erschließen.

Es gab ihn und in nicht unerheblicher Weise sind ihm Republikaner und Monarchisten zum Opfer gefallen. Man sollte ihn nicht rechtfertigen, aber man muss auch die Komplexität und die Dynamik aus der Interaktion der damaligen Akteure mitdenken.

Wesentlich relevanter ist dass die Werte des amerikanischen Unabhängigkeitskampfes und der FR die Grundlage für unser modernes Verständnis von Menschrechten bilden. Und es war nicht der Terror, der dieses beeinflußt hat.

Nur um die Sichtweise mal wieder ein wenig "gerade" zu biegen und mich wieder unbeliebt zu machen. :D

Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ? Wikipedia
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch zwei Literaturtipps von mir:

  • Wolfgang Kruse: Die Erfindung des modernen Militarismus. Krieg, Militär und bürgerliche Gesellschaft im politischen Denken der Französischen Revolution 1789-1799, München 2003.
  • David Andress: The Terror. Civil war in the french revolution, London 2005.
Die Titel sind beide für eine Terreurbezogene Fragestellung sehr nützlich.


Insgesamt will sich mir, bei der regelmäßigen Wiederkehr derartiger "Facharbeiter" die regelmäßige Betonung des "Terreur" als zentrales Merkmal der FR für den Unterricht nicht wirklich erschließen.
[...]
Wesentlich relevanter ist dass die Werte des amerikanischen Unabhängigkeitskampfes und der FR die Grundlage für unser modernes Verständnis von Menschrechten bilden. Und es war nicht der Terror, der dieses beeinflußt hat.
Die Terreur-Phase ist in ihrer Bedeutung nicht zu unterschätzen. Man nehme nur Kruses Studie und setze Terreur und die Ausprägung des Militarismus in Verbindung. Die Revolution kann man unter vielen Aspekten betrachten und die ideengeschichtliche Bedeutung für Menschenrechte ist dabei sicherlich nicht wichtiger als andere. Terreur auf Robbespierre fokussiert ist natürlich wirklich eine alte Kamelle. Der Blick auf die Bürgerkriegsgebiete und die Provinzen wäre sicher origineller.
 
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