Das kann ich nicht ganz nachvollziehen. Die Bataver lebten ohnehin schon lange linksrheinisch und gehören in diesen Zusammenhang eigentlich nicht rein. Über die Ampsivarier erfährt man wenig. Dass sie Verbündete Roms gewesen sein sollen, habe ich noch nicht gelesen. Die Friesen waren in der Tat Verbündete, bei den Chauken ist es schon wieder zweifelhaft. Auch sie sind angeblich an der Varusschlacht beteiligt gewesen. Sie haben zwar dem Germanicus Hilfstruppen gestellt, sollen dann aber auf dem Schlachtfeld dem Arminius zur Flucht verholfen haben. Schon für das Jahr 41 werden sie als Feinde Roms genannt und haben in 47 mit Schiffen Überfälle auf die gallische Küste verübt. In genau der Zeit lieferten eben diese Chauken den letzten der drei Legionsadler aus, die in der Varusschlacht verloren gegangen waren - woher auch immer sie den hatten. Wie auch immer: Wenn sie Verbündete waren, dann jedenfalls unsichere. Das heißt unter dem Strich, dass Rom sich in der Zeit nach der Varusniederlage rechts des Rheins im Grunde nur auf die Friesen verlassen konnte. Und ein paar mehr Stämme als die von Dir genannten, gab es dort schon. Zum Beispiel Brukterer, Tenkterer, Usipeter und Angrivarier.
Dass es Kontakte und Handel gab, hat niemand bestritten. Aber es gab nichts, was auf eine Bereitschaft zur Mitwirkung an einem Prozess der Romanisierung hindeutet.
MfG
Dann kann Dir geholfen werden. Die Bataver haben erst ihren Aufstand unter Civilis begonnen. Zwar waren die Bataver linksrheinisch, gehörten aber nicht zum römischen Imperium.
Die Ampsivarier wurden im Jahre 59 n.Chr. von den Chaucen angegriffen und aus ihrem Gebiet verdrängt. Sie baten daher die Römer um Hilfe und wollten im römischen Reich aufgenommen werden. Tacitus schreibt dazu: "Es war bei ihnen ein bei jenen Stämmen berühmter und auch uns treuergebener Mann namens Boiocalus, der erzählte, er sei bei dem Aufstand der Cherusker auf Befehl des Arminius in Fesseln gelegt worden, habe dann im Heere des Tiberius und Germanicus gedient und wolle einen fünfzigjährigen Gehorsam damit krönen, daß er sein Volk unter unsere Botmäßigkeit bringe." (Annalen 8.Buch (55)).
Über die Friesen wird berichtet, daß sie erst nach der Niederlage des L Apronius begonnenen Aufstand (28n.Chr.) feindlich gesinnt oder wenigstens unzuverlässig waren. (8.Buch (19))
Die Chauken waren nicht bei der Varusschlacht beteiligt. Das beruht wohl eher auf der Fehldeutung von Mommsen. Schließlich haben sie auch Hilfstruppen für Germanicus gestellt. Wenn sie an der Varusschlacht beteiligt waren, dann wären sie auch Ziel des Germanicus Rachefeldzuges gewesen.
Die Angrivarier waren auch romfreundlich. Schließlich hat Germanicus 16n.Chr. dort seinen Stützpunkt gegen Arminius errichtet. Der erfolgte Angrivarierangriff resultierte daraus, daß es in den Stämmen immer auch verschiedene Ansichten gab und sich hier romfeindliche Parteien, in der Hoffnung auf Beute, durchsetzen konnten.
Und von den großen Stämmen waren es halt die Chatten, Brukterer, Cherusker und Markomannen, die sich gegen Rom stellten bzw. eine Gefahr darstellten. Von den kleinen Stämmen waren es die Marser, die höchstwahrscheinlich an der Varusschlacht beteiligt waren, die weiterhin romfeindlich vorgingen.
Alle anderen Stämmen hatten nach dem immensum bellum Tiberius durch Verträge ihre Treue garantiert.
Aber Germanen können im Verhalten auch wie die nordamerikanischen Indianerstämme des vorletzten Jahrhunderts gesehen werden.
Einzelne Stammeshäuptlinge hatten, aufgrund z.B. von Beutegier, auch andere Ansichten als die allgemeinen Abkommen besagten.