Das ist falsch, es lassen sich alle Widersprüche mithilfe der Bibel allein eliminieren - alles andere wäre ziemlich sinnlos.
Woran ist Judas gestorben?
Wie hieß Josefs Vater?
Erklär das mal bitte
mithilfe der Bibel allein - ohne weitere Quellen oder Spekulationen zu bemühen.
Nein, ist es nicht. Das lässt sich hervorragend zurückverfolgen, weil es hinreichend viele Fragmente und Manuskripte gibt.
Du hast das Problem noch gar nicht verstanden. Mir geht es nicht um die Fragmente und Manuskripte, sondern um die Frage, welche Bücher zur Bibel gehören und welche nicht.
2. Timotheus 3:16 "Alle Schrift ist von Gott eingegeben"
Da reißt Du einen einen Halbsatz aus dem Zusammenhang.
Die Stelle im Gesamtzusammenhang sagt, wozu die Schrift nützlich ist.
"Und weil du von Kind auf die heilige Schrift weißt, kann dich dieselbe unterweisen zur Seligkeit durch den Glauben an Christum Jesum. Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit, daß ein Mensch Gottes sei vollkommen, zu allem guten Werk geschickt."
Von einem exklusiven Anspruch ist da überhaupt nicht die Rede.
Mit der "heiligen Schrift" wird hier übrigens das "Alte Testament" (aller Wahrscheinlichkeit nach in der Fassung der Septuaginta, aus der Paulus fast immer zitiert) gemeint, das "Neue Testament" existierte damals noch nicht.
Die anderen beiten Zitate enthalten überhaupt keine Aussage zur Heiligen Schrift.
Ich hatte bereits angemerkt, dass ich darüber nicht viel weiß. Das wurde mal in einem Vortrag ausgebreitet, der schon etwas zurückliegt.
Vielleicht kannst Du Dich an den Referenten erinnern?
Das tue ich auch nicht. Aber die Apokryphen gehören nicht in den Bibelkanon und deshalb heißen sie auch Apokryphen.
Wenn Du mit "Apokryphen" Bücher wie Jesus Sirach, Weisheit etc. meinst, dann kann die historische Sichtweise nur lauten:
Diese Bücher gehörten immer in den Bibelkanon (seit es einen christlichen Bibelkanon gibt) und werden in den katholischen und orthodoxen Kirchen auch heute noch als kanonisch und nicht als "apokryph" bezeichnet.
Erst seit der Refomation wurden diese Bücher in den reformierten Kirchen als "apokryph" bezeichnet.
Sepiola schrieb:
Welches die "richtige" heilige Schrift und welches die "falsche" ist, ist eine reine Glaubensfrage.
Ex-Atheist schrieb:
Wie gesagt, das stimmt so nicht.
Natürlich stimmt das.
Für einen Katholiken ist eine Bibel, die die genannten Bücher enthält, die "richtige" heilige Schrift. Für einen Evangelikalen ist eine Bibel, die diese Bücher nicht enthält, die "richtige" heilige Schrift.
Reine Glaubensfrage.
(Und für einen Zeugen Jehovas ist die "Neue-Welt-Übersetzung" die "richtige" heilige Schrift. Aber dieses Thema möchte ich hier nun wirklich nicht vertiefen.)
Wo hast du das denn her? Mal abgesehen davon, dass eine Mehrheitsmeinung keinen Wahrheitsanspruch impliziert.
Mir geht es auch nicht darum, welche Konfession den wahren Glauben hat.
Fakt ist, dass es das reformierte Bibelverständnis erst seit der Reformation gibt.
Die meisten Apokryphen des evangelischen Kanons sind in katholischen Bibelausgaben, die auf der lateinischen
Vulgata beruhen, als kanonische Schriften enthalten; sie wurden in der vorreformatorischen und katholischen Tradition auch niemals als „Apokryphen“ bezeichnet. Nur die
Oratio Manassis („Gebet des Manasse“) gilt nach Auffassung beider Konfessionen als apokryph.
https://de.wikipedia.org/wiki/Apokryphen#Alttestamentliche_Apokryphen_des_evangelischen_Kanons