Französische Sprache in Deutschland

"ad Gosch" - da könnte man das frz. "à gauche" (nach links) heraushören, aber wie kommt man von "an asch" zu "à droite"? :grübel:

man kommt umgekehrt von "á droite" zu "an asch"
es war eine Verhonepipelung der Besatzungsmacht, die eine Lausbubengeneration der nächsten weitergab.
(das Geschrei auf dt. Exerzierplätzen ist ja auch nur zu verstehen, wenn man weiß was es heißen soll.)
Und da sich die Lausbuben ja so offensichtlich um die franz. Sprache bemühten, konnte man ihnen nix anhaben.
 
Und ich hab mich ernsthaft mal fast eine Stunde mit einem unterdurchschnittlich interessanten Mann über Filme unterhalten, weil er mir erzählt hat, er ist "régisseur" :red:

:rotwerd: hat er ja nicht... Als er wieder zu Wort kam, hat er mir erklärt was er wirklich arbeitet...

Wie lange hat das denn gedauert, bis er wieder zu Worte kam?:scheinheilig:

Als galanter Franzose wollte er höchstwahrscheinlich nicht diese Konversation mit einer charmanten Demoiselle d'outre-rhin abbrechen, auch wenn er sich vielleicht über das Konversationsthema wunderte.

Vielleicht vermutete er :autsch:auch, daß der poetische Realismus der 30er Jahre vielleicht das Thema in Deutschland für einen Small-Talk ist. Ob er dann seinerseits die nächsten Deutschen, die er kennenlernte, mit diesem Thema unterhalten hat?=)
 
Als galanter Franzose wollte er höchstwahrscheinlich nicht diese Konversation mit einer charmanten Demoiselle d'outre-rhin abbrechen, auch wenn er sich vielleicht über das Konversationsthema wunderte.

Vielleicht vermutete er :autsch:auch, daß der poetische Realismus der 30er Jahre vielleicht das Thema in Deutschland für einen Small-Talk ist. Ob er dann seinerseits die nächsten Deutschen, die er kennenlernte, mit diesem Thema unterhalten hat?=)


Ach was, immer die hineininterpretiererei.:pfeif:
Was wird der galante Franzose gedacht haben?

"Keine Ahnung was die Tuss will, aber die ist so hübsch, immer recht geben, mal sehen was sich entwickelt"

Und wenn es nicht so war, kenne ich die Franzosen nicht, und die Männer zweimal nicht.......:pfeif::D:devil:
 
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Danke für eure Antworten. :) Nur ging es mir um die Frage, ob es den Parvenü so oder ähnlich auch im Französischen gibt. Zumal ich aus dem Zusammenhang herausgelesen habe, dass Parvenüs z.B. Spieler waren und eben eher unehrenhafte Personen, als Emporkömmlinge.
 
Das frz. Wiktionary sagt folgendes:
"Personne qui, ayant réussi dans la vie, a tendance à étaler sa richesse, son succès. Personne qui s’est élevée rapidement au-dessus de sa condition première sans avoir acquis les manières, le ton et le savoir-vivre qui conviennent à son nouveau milieu."

Also zusammengefasst: Jemand aus unterer Schicht der zu Reichtum gekommen ist, dessen Wesen (und Erziehung) aber nicht dem neu erworbenen sozialen Status angemessen ist. Genau wie im Deutschen.
 
Das englische Adjektiv "handy" heißt handlich bzw. bequem, aber nicht Mobiltelefon. Mobiltelefon heißt auf Englisch "mobile phone" oder einfach "mobile".
Das ist richtig - im Prinzip.

Es gibt aber nun viele Kontakte zwischen Deutschen und Engländern/Amis, die laufen in der Regel auf englisch, und selbst Deutsche, die die Sprache eigentlich gut können, benutzen dann sehr oft "handy", obwohl sie es theoretisch besser wissen.
Und die Engländer/Amis verstehen das dann auch, es ist intuitiv verständlich, was gemeint ist.

Und weil das nun schon länger so läuft, haben sich auch Engländer/Amis den Begriff angewöhnt - ich habe selber mehrmals erlebt, wie englische Muttersprachler das untereinander benutzt haben. Das sind einfach die Sprachgewohnheiten im Englischen: "praktisch und kurz" schlägt da "korrekt" ganz regelmäßig.

Jetzt ist natürlich offen, wie lange die Dinger überhaupt noch in Gebrauch sind bzw. von smartphones etc. abgelöst werden (ich habe noch keinen iPhone-Besitzer erlebt, der sein Gerät als "handy" bezeichnet hätte ...).
Ansonsten würde ich nämlich durchaus darauf wetten, daß das doch recht umständliche "cellular" oder auch "mobile" immer mehr vom "handy" zurückgedrängt werden.
 
Der schönste aus dem Französischen erhaltene Begriff im Deutschen ist meiner Ansicht nach "Fisimatenten" :D im Sinne von grobem Unfug.

Das leitet sich vom französischen "Visitez ma tente" (besuchen Sie mein Zelt) ab und man kann sich vorstellen, wie dieser Satz gemeint war und an wen er gerichtet war... :D
 
Das leitet sich vom französischen "Visitez ma tente" (besuchen Sie mein Zelt) ab …

Das ist aber nur eine nette Erklärung, die nicht belegt ist.

WIKIPEDIA meint dazu:

Die Worterklärung aus dem Französischen ist sehr weit verbreitet und wird gerade im berlinischen Lokalpatriotismus immer wieder erzählt, da dort tatsächlich weitere französische Worte in den Alltag Eingang fanden. Jedoch ist diese Herleitung falsch, da das Wort als ein visimetent bereits im Jahr 1499[2] belegt ist.[3]

Anmerkung: Hervorhebung durch mich.
 
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Der schönste aus dem Französischen erhaltene Begriff im Deutschen ist meiner Ansicht nach "Fisimatenten" :D im Sinne von grobem Unfug.

Das leitet sich vom französischen "Visitez ma tente" (besuchen Sie mein Zelt) ab und man kann sich vorstellen, wie dieser Satz gemeint war und an wen er gerichtet war... :D


Und ich kann Dir flüstern, sie haben sein Zelt besucht!
Noch in den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts. Französisch gelernt "by doing":pfeif:
Ein eigenartiger Klang, französisch in Stettener Mundart:fs:
Und so mancher ist hängengeblieben, bei den Schönheiten der Schwabenalb.

Und wir Schwabenbuben sind solang den Italienerinnen und Jugoslawinnen nachgestiefelt, mit oder ohne Erfolg:scheinheilig:
Nix genaues weiß man nicht.
 
Das ist aber nur eine nette Erklärung, die nicht belegt ist.

WIKIPEDIA meint dazu:



Anmerkung: Hervorhebung durch mich.


Auch visimetent klingt für mich wie die verkürzte Form von "Visitez ma tente" ... aber das kann an meinen Ohren liegen... von einer Zeit in der das Ganze entstanden sein soll, sprach ich aber nicht, wenn ich mich nicht irre.
 
Auch visimetent klingt für mich wie die verkürzte Form von "Visitez ma tente" ... aber das kann an meinen Ohren liegen... von einer Zeit in der das Ganze entstanden sein soll, sprach ich aber nicht, wenn ich mich nicht irre.

Wenn ich mich nach all den Jahren recht entsinne, heißt content zufrieden. Das hat ja auch nichts mit Zelt zu tun ;).
 
Wenn ich mich nach all den Jahren recht entsinne, heißt content zufrieden. Das hat ja auch nichts mit Zelt zu tun ;).

Das ist aber nur eine nette Erklärung, die nicht belegt ist.

WIKIPEDIA meint dazu:

Die Worterklärung aus dem Französischen ist sehr weit verbreitet und wird gerade im berlinischen Lokalpatriotismus immer wieder erzählt, da dort tatsächlich weitere französische Worte in den Alltag Eingang fanden. Jedoch ist diese Herleitung falsch, da das Wort als ein visimetent bereits im Jahr 1499[2] belegt ist.[3]

Anmerkung: Hervorhebung durch mich.

Hier noch mal die Etymologie laut Wikipedia:

Echte Etymologie [Bearbeiten]

Das Wort ist tatsächlich deutlich vor der französischen Besatzung erstmals belegt. Es entstammt wahrscheinlich der lateinischen Amtssprache des ausgehenden Mittelalters:
Fisimatenten Plur. ›Flausen, Umständlichkeiten, Ausflüchte‹. Visae patentes (literae) ›ordnungsgemäß verliehenes Patent‹, im 16. Jahrhundert als visepatentes reichlich belegt, wird durch spöttische Auffassung des Bürokratischen ›überflüssige Schwierigkeit‹. Unter Einfluss von visament ›Zierrat‹ tritt m an die Stelle von p. so schon 1499 ›it is ein viserunge und ein visimatent‹. Alle Nachweise bei Spitzer, Teuthonica 1, 319 und Schoppe, Mitt.d.schles.Ges.f.Volkskde. 29, 298“
Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache[4]
In den neueren Auflagen desselben Wörterbuchs[5] wird es dagegen als „Streckform zu frühneuhochdeutsch fisiment = bedeutungsloser Zierrat (am Wappen)“ bezeichnet.
Peter Wehle[6] und das Wahrig Fremdwörterlexikon[7] verweisen auf eine weitere unbelegte Herleitung von visae patentes, also vidierte, geprüfte Dokumente, die, wenn ihre Echtheit nur behauptet wurde, bei Behörden Schwierigkeiten gemacht haben.
Wolfgang Teuschl[8] gibt das italienische Wort fisima (dt. Laune, Grille)[9] als Ursprung an.

Also Schluß mit den ganzen Zeltbesuch-Geschichten:fs:
 
die Herleitung von Fisimatenten ist umstritten. Es gibt div. Thesen - keine scheint von Zweifeln frei zu sein.
Am ehesten scheint mir noch die Erklärung von Wolfgang Teusch plausibel, wobei der zweite Wortteil (-tenten) nicht erklärt wird. Ev. könnte der ebenfalls aus dem italienischen kommen - ?tanto? - was auf italienisch viel, sehr bedeutet. Allerdings wird im italienischen meist tanto/tanti vor das Substantiv gestellt (z.B. tanti auguri = viele Glückwünsche).

Die anderen Argumentationen finde ich aus sprachlicher Hinsicht nicht plausibel, teils zusätzlich auch inhaltlich nicht überzeugend.
 
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denkbar wäre auch das Verb tentare (versuchen):

tu tenti (Du versuchst)
lui/lei tenta (er/sie versuchst)
 
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