Frauen im Christentum

Zitat:" Und doch steht dein Begehren nach deinem Manne, er aber soll herrschen über dich"

Auch wenns ein wenig nach Chauvi klingt! Ich kenne in der Tat eine Menge Frauen, die sich ganz freiwillig (eher unbewusst) genau danach richten. Ich finds Merkwürdig, aber kann es nicht ändern.


Hier ist etwas wissens- und linkreiches zum Thema: Fruaen im Chr:http://www.womenwholead.org/ireni.htm
 
Zuletzt bearbeitet:
Lili schrieb:
OK, das ist die Website einer "keltischen Wicca-Gemeinschaft" mit angeschlossenem Keltenshop.... ich sag schon gar nix mehr zur Wissenschaftlichkeit, allerdings finde ich auch inhaltlich immer noch keinen Zusammenhang (abgesehen vom Namen). Hier steht nur: "unter die Heiligen eingereiht, und zwar aufgrund bemerkenswerter Eigenschaften, die kaum rein zufällig mit jenen der frühen Göttin übereinstimmten" aber welche Eigenschaften sind das denn bitte?
Du schreibst selbst "Brigid, manchmal auch bekannt als Brigit war eine Göttin des Heilens und der Fruchtbarkeit, von der man glaubte, dass sie den Frauen in den Wehen half."
Und im katholischen Heiligenkalender steht folgendes über sie:
So, habe jetzt extra eine seriöse Quelle für dich gesucht. Wikipedia hast du schließlich selbst mal zitiert.:)

wikipedia schrieb:
Brigid (britische Kelten: Brigantia; Bretagne: Brigandu) war ursprünglich eine keltische Göttin, die später zu einer katholischen Heiligen umfunktioniert wurde. Bei der walisischen Cerridwen handelt es sich um die gleiche Göttin. Ihr Aufgabenfeld war umfassend: Feuer und Wasser (und damit Schutzherrin des Schmiedehandwerks), Obergöttin, Poesie, Heilung.
Ihr Festtag war Lichtmess/Imbolc.

Die christliche heilige Brigit lebte der Legende nach 450 bis 525 in Irland.
Der Vorname Brigitta leitet sich von Brigid ab.
wikipedia schrieb:
Gleich-zeitig muß man neben der "interpretation romana" noch die "interpretatio moderna" (= neuzeitliches Wissen als Brille der Interpretation), die "interpretatio christiana" (= Umdeutung durch kath. Kirche (Brigit --> Hl. Brigit)), die "interpretatio chrétiensia" (= mittelalterliche, höfische Umdeutung (Parzival))und die "interpretatio celtica" (=Adaption vorkeltischer Götter bei der Eroberung Europas) berücksichtigen, die für den Neuling den Blick verstellen.
Ich hoffe, dass ist eine Quelle, die wissenschaftlich genug ist. Ist schließlich es eine Enzyklopädie.:yes:
 
Hier noch ein paar Auszüge aus zwei Heiligen Lexikon:

Biographische -Bibliographische Kirchenlexikon: schrieb:
www.bautz.de/bbkl

Band I (1990)Spalten 749-750 Autor: Friedrich Wilhelm Bautz

BRIGIDA (Brigit), irische Heilige, * 453 in Fochart Muirthemne (Leinster), † 1.2. 523. - B. wurde mit 14 Jahren in Meath Nonne und gelangte durch ungewöhnliche Frömmigkeit und Wohltätigkeit bald zu großem Ruf und Einfluß. Sie gründete das Kloster Kildare, dann noch mehrere andere Klöster. B. soll den Brigidenorden gestiftet haben. In Kildare, wo sie begraben liegt, wurde zu Ehren der Stifterin ein ewiges Feuer unterhalten, bis der Bischof 1220 das »St. Brigidenfeuer«, das zu manchem Aberglauben Anlaß gegeben hatte, untersagte. B. wird als »Mutter Gottes in Irland« (Maria Hibernorum) verehrt. Ihr Tag ist der 1. Februar.


aus dem Heiligenlexikon schrieb:
http://www.heiligenlexikon.de/

Brigida (Brigitta) von Kildare

Äbtissin
* um 451 (?) in Faughart bei Dundalk in Irland
+ 1. Februar 525 in Kildare in Irland



Der Legende zufolge stammte Brigidas Vater aus adligem Geschlecht, während ihre Mutter eine Leibeigene war. Patrick habe sie getauft. Brigida zeichnete sich durch ihre Schönheit aus, weigerte sich aber, zu heiraten. Schließlich gestattete man dem frommen Mädchen im Alter von 14 Jahren, das Elternhaus zu verlassen und Nonne zu werden. Unweit ihres Elternhauses gründete sie eine Zelle unter einer Eiche, bald darauf entstand daraus ein Kloster für Nonnen, dann eines für Mönche. Sie wurde Äbtissin dieses Doppelklosters, das eines der berühmtesten in Irland wurde.

Spätere Legenden berichten davon, dass sie Haustiere geheilt habe, im süddeutschen Raum gilt sie daher als Schutzheilige des Viehs. Als Frau von seltener Entschlusskraft und hoher Begabung gehört sie heute mit Patrick und Kolumban zu den drei irischen Schutzheiligen.

Der christliche Gedenktag nimmt den alten Feiertag für Brigit, der keltischen Muttergöttin auf, der als Frühlingsanfang gefeiert wurde. Zusammen mit Mariä Lichtmess und der Festlegung des christlichen Brigitten-Gedenktags auf den keltischen wurde die alte Tradition "getauft". Auch heute noch werden in irischen Kindergärten und Schulen Brigids-Kreuze in Fortführung der Tradition der alten Sonnensymbole geflochten und es werden Glücksspiele veranstaltet, die einen Blick in die Zukunft erlauben sollen.

Attribute: mit Kuh, als Magd, Feuerflammen über dem Kopf
Patronin von Irland; des Geflügels, der Kühe und des Viehs, der Kinder und Wöchnerinnen, gegen Unglück und Verfolgung

aus dem Heiligenlexikon schrieb:
Birgitta (Brigitta) von Schweden
Gedenktag katholisch: 23. Juli
Fest
in Schweden: 7. Oktober
in Skandinavien und Prag: Übertragung der Gebeine: 28. Mai
in Ratzeburg: 27. Juli
Gedenktag evangelisch: 23. Juli
Name bedeutet: die Erhabene (keltisch)
Ordensgründerin, Äbtissin in Vadstena, Mystikerin
* um 1303 in Finstad bei Uppsala
+ 23. Juli 1373 in Rom



Birgitta war die Tochter von Birger Persson, dem "Lagmann" - dem Chef der Verwaltung und der Rechtssprechung - von Uppland, der zugleich einer der reichsten Grundbesitzer Schwedens war. Als Birgitta elf Jahre alt war starb ihre Mutter; ihr war kurz vor Birgittas Geburt, als sie bei einem Schiffbruch gerettet wurde, Maria erschienen und hatte ihr ein "seliges" Kind prophezeit. Schon im Alter von sieben Jahren hatte auch Birgitta Visionen des Gekreuzigten Christus und teuflischer Ungeheuer, die sie mit dem Kruzifix bannte. Mit Dreizehn heiratete sie Ulf Gudmarsson, den späteren Lagmann von Närke. Sie gebar acht Kinder, ihre Tochter Katharina folgte ihr später auf dem Weg ihrer klösterlichen Berufung. Hoch geachtet war Birgitta bald schon ob ihrer Wohltätigkeit und Frömmigkeit.

1335 wurde Birgitta Hofmeisterin bei der Gemahlin von König Magnus Eriksson. Mit ihrem Mann unternahm sie 1342 eine Wallfahrt nach Santiago di Compostela. Als ihr Mann 1344 starb, häuften sich die Visionen. Die über 600 ihrem Sekretär, einem Priester, diktierten Visionen wurden so schriftlich festgehalten, dann übersetzt und verbreitet, sie sind vor allem für die Darstellung der vor dem Kinde knienden Maria bedeutsam geworden. Dann zog sie sich in die Nähe der Zisterzienserabtei von Alvastra zurück, wo sie ein Leben in Armut führte, das ganz dem Gebet geweiht war. Visionen wiederholten sich nun immer häufiger, sie empfand sich als Braut Christi und erhielt in ihren Visionen Auftrag und Regeln für eine Klostergründung, die zur Reform des Mönchswesens beitragen sollte. Sie gründete den nach ihr benannten Birgittenorden, dem sie ergänzte Augustinerregeln gab und der Schwestern und Priester, eine Klosterfamilie als Symbol der Urgemeinde, umfasste.

König Magnus stellte Birgitta 1346 das Gut Vadstena am Vättersee zum Bau eines Ordenshauses zur Verfügung. 1349 begab sie sich nach Rom, um die Anerkennung des Birgittenordens zu erwirken; aber erst 1370 ordnete Papst Urban V. an, in Vadstena je ein Kloster für Nonnen und für Brüder zu errichten; die Anerkennung des Ordens 1378 erlebte Birgitta nicht mehr. Ihr Haus in Rom wurde zur Herberge für Pilger aus dem Norden, sie kümmerte sich um Obdachlose und unterstützte Arme. Verwandtschaftlich mit der schwedischen Königsfamilie verbunden und politisch engagiert, kritisierte sie den Lebenswandel von Priestern und Bischöfen und setzte sich - zunächst erfolgreich - ein für die Rückkehr des Papstes von Avignon nach Rom.

Birgitta starb kurz nach ihrer Rückkehr von einer Pilgerreise nach Jerusalem in Rom, ohne bis dahin ihre Vision von einem Kloster in Schweden erfüllt zu haben. Erst ihre Tochter realisiert diese Absicht, deshalb war eigentlich Katharina Gründerin des Erlöserordens, des "Birgittenordens", wenngleich er aus Birgittas Offenbarungen erwuchs. Zunächst in Rom bestattet, wurde Birgitta 1374 nach Vadstena überführt.

Das einzige Birgittenkloster in Deutschland ist heute das Kloster Altomünster bei Augsburg.

Kanonisation: 1391 wurde Birgitta auf nachhaltiges Betreiben ihrer Tochter Katharina heilig gesprochen. Sie ist Schutzheilige ihres Heimatlandes und bedeutet für Schweden, was Jeanne d'Arc für Frankreich bedeutet. 1998 wurde sie von Papst Johannes Paul II. zur Schutzheiligen Europas erklärt.
Attribute: Buch und Feder, Herz mit einem Kreuz
Patronin von Europa, von Schweden; der Pilger; für einen sanften Tod





aus uni-protokolle.de schrieb:
http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Brigid.html

Brigid (britische Kelten: Brigantia; Bretagne: Brigandu) war ursprünglich eine keltische Göttin, die später zu einer katholischen Heiligen umfunktioniert wurde. Bei der walisischen Cerridwen handelt es sich um die gleiche Göttin. Ihr Aufgabenfeld war umfassend: Feuer und Wasser (und damit Schutzherrin des Schmiedehandwerks), Obergöttin, Poesie, Heilung.
Ihr Festtag war Lichtmess/Imbolc.

Die christliche heilige Brigit lebte der Legende nach 450 bis 525 in Irland.

Der moderne Vorname Brigitta leitet sich von Brigid ab.


Das die katholische Kirche "heidnische" Götter und Bräuche umfunktioniert haben ist wissenschaftlich bewiesen. So ist zum Beispiel das Weihnachtsfest auf das römische Saturnalien und das im Norden gefeierte Yule-Fest zurückzuführen. Die Christliche Kirche hat die beiden Feste vereinigt und die Krippe dazu gestellt.

Ebenso wird (das kann ich nicht belegen, ist meine These) es wohl mit Göttern und Heiligen gewesen sein. Der Übergang zwischen dem Römischen Reich und dem Mittelalter war fliessend. Und so wurden auch aus Göttern - Heilige. Aber wie schon gesagt, ich kann das nicht belegen und werde auch meine Hand nichts ins Feuer geben dafür.
 
ursi schrieb:
Das die katholische Kirche "heidnische" Götter und Bräuche umfunktioniert haben ist wissenschaftlich bewiesen. So ist zum Beispiel das Weihnachtsfest auf das römische Saturnalien und das im Norden gefeierte Yule-Fest zurückzuführen. Die Christliche Kirche hat die beiden Feste vereinigt und die Krippe dazu gestellt.
Klar, bin ich bei dir.

ursi schrieb:
Ebenso wird (das kann ich nicht belegen, ist meine These) es wohl mit Göttern und Heiligen gewesen sein. Der Übergang zwischen dem Römischen Reich und dem Mittelalter war fliessend. Und so wurden auch aus Göttern - Heilige. Aber wie schon gesagt, ich kann das nicht belegen und werde auch meine Hand nichts ins Feuer geben dafür.
Genau das ist eben der Springende Punkt. Der "Trend" in Heiligen alte Gottheiten zu suchen ist noch relativ jung. Meist handelt es sich hierbei um pseudowissenschaftliche Äußerungen, die jeglicher Grundlage entbehren. Meistens scheitert es schon daran, dass noch nicht mal sicher ist, ob es die jeweilige heidnische Gottheit überhaupt in der ursprünglichen Religion gab, oder ob sie erst später durch Sagen/Legenden etc. "erfunden" wurde.
Es ist auf jeden Fall wahrscheinlich, dass gewisse "Heiligsprechungen" stattgefunden haben. Allerdings gibt es bisher keine bzw. fast keine wissenschaftliche Aussage diesbezüglich.

Selbst zur hl. Brigid und der heidnischen Göttin Brigid haben wir immer noch nicht so sonderlich viel. Ich trag mal eben zusammen. Name und Gedenktag stimmen überein. Was aber nicht zusammenpasst ist dann wieder das:
zur Göttin Brigid:
Umschreibungen: Kraft, Ruhm, Brennender Pfeil, Poetin
Einfluss: Göttin des Feuers, der Fruchtbarkeit, des Herdes, aller "fraulichen Künste" und der Kriegskunst
(aus nem Beitrag von Kassandra)
Feuer und Wasser (und damit Schutzherrin des Schmiedehandwerks), Obergöttin, Poesie, Heilung.
(aus nem Beitrag von Ursi)

zur hl. Brigid:
Schutzheilige des Viehs
Attribute: mit Kuh, als Magd, Feuerflammen über dem Kopf (Anm.: da geht evtl. noch ein Zusammenhang zum brennenden Pfeil, bzw. zum Herd oder Feuer)
Patronin von Irland; des Geflügels, der Kühe und des Viehs, der Kinder und Wöchnerinnen (Anm. hier evtl. zur Fruchtbarkeit), gegen Unglück und Verfolgung
(aus nem Beitrag von ursi)

Bin ich jetzt die einzige die das noch nicht überzeugt? Mir reicht allein die Behauptung dass es eben so ist, nicht aus.

@Ursi: uni-protokolle.de kopiert Artikel aus der Wikipedia (deshalb hat Kassandra auch schon das gleiche weiter oben zitiert), das heißt, dass es sich dabei nicht um wissenschaftlich fundierte Aussagen handeln muss, da jeder bei der Wikipedia veröffentlichen darf.
 
Lili schrieb:
Bin ich jetzt die einzige die das noch nicht überzeugt? Mir reicht allein die Behauptung dass es eben so ist, nicht aus.

Mich überzeugt es auch nicht. Ich kann es so oder so nicht so mit den Göttern und Heiligen. Denn die Existenz wissenschaftlich zu belegen ist wohl ein Ding der Unmöglichkeit.

Lili schrieb:
@Ursi: uni-protokolle.de kopiert Artikel aus der Wikipedia (deshalb hat Kassandra auch schon das gleiche weiter oben zitiert), das heißt, dass es sich dabei nicht um wissenschaftlich fundierte Aussagen handeln muss, da jeder bei der Wikipedia veröffentlichen darf.

Zu Wikipedia bin ich gleicher Meinung wie Du. :) Wenn man sich nur auf Wikipedia stützt arbeitet man noch lange nicht wissenschaftlich. :)
 
askan schrieb:
Schade, und ich hätte gedacht das man wenigstens den katholischen Exegeten zum Thema Gottesmutter und Mutter Göttin glauben kann! Denn für die meisten besteht da ein direkter zusammenhang.
Ich wollte noch einmal an meine Frage erinnern, welche repräsentative Auswahl katholischer Exegeten in diesem Zusammenhang zu nennen wären.

Nochmals vielen Dank im voraus!
 
askan schrieb:
Ist Drewermann, als Exeget zu bezeichen, sonst habe ich auf Anhieb nur Johannes Lehmann.
Drewermann sicher, aber man wird ihn wohl kaum als repräsentativen katholischen Exegeten bezeichnen können.

Das mit Johannes Lehmann ist nicht Dein Ernst, oder?
 
hyokkose schrieb:
Drewermann sicher, aber man wird ihn wohl kaum als repräsentativen katholischen Exegeten bezeichnen können.

Das mit Johannes Lehmann ist nicht Dein Ernst, oder?


Nur weil er Priester ist (oder war?)
 
askan schrieb:
Nur weil er Priester ist (oder war?)
Wer jetzt und wieso "nur weil"? Drewermann ist Priester und Exeget, Lehmann nicht.

(Ich nehme mal an, Du meinst den Johannes Lehmann, der "Das Geheimnis des Rabbi J." geschrieben hat?)
 
Salvete,
Zur Frage der katholischen Exegeten:
Drewermann ,Theologe,Psychoanalytiker, eh. Uniprofessor und suspendierter Priester, hat das evangelium tiefenpsychologisch gedeutet, manchmal recht tiefgehend, aber er uferte aus und verabsolutierte seinen exegetischen Ansatz. Er hat seinen Lehrstuhl verloren.

Herders theologischer Kommentar ist ein hervorragendes Werk,wenn es auch für den Laien nicht immer leicht verständlich ist. Schnackenburg fällt mir als Exeget spontan ein.


lg. echnaton
 
echnaton schrieb:
Herders theologischer Kommentar ist ein hervorragendes Werk,wenn es auch für den Laien nicht immer leicht verständlich ist. Schnackenburg fällt mir als Exeget spontan ein.

In Bezug auf Hyokkoses Frage wäre ich über Schnackenburg sehr verwundert. Ich glaube nicht, dass der etwas zur Mutter Gottes/Mutter-Göttin geschrieben hat. Da lasse ich mich aber gerne eines besseren belehren.

Vielleicht versuchst du es einmal mit Gerhard Dautzenberg, Hyokkose. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob der etwas zum Thema publiziert hat, ich halte ihn aber für wahrscheinlicher als Schnackenburg.
 
Laut Askan sollen es ja "die meisten" katholischen Exegeten sein...
 
Das Thema Mutter Gottes/Mutter-Göttin ist keine Frage der Exegese sondern der Dogmatik. Hier hat sich Wolfgang Beinert mit den Thesen von Christa Mulack auseinandergesetzt.
Christa Mulack, Maria. Die geheime Göttin im Christentum, Stuttgart, 1985
 
hyokkose schrieb:
Laut Askan sollen es ja "die meisten" katholischen Exegeten sein...

Askan irrt da meiner Meinung nach grundsätzlich. Es wird sich kaum ein katholischer Neutestamentler finden lassen, der ernsthaft eine wie auch immer geartete Kombination der Mutter Gottes mit einer Muttergottheit exegetisch zu belegen versucht. Der von mir erwähnte Neutestamentler Dautzenberg dürfte höchstens eine Widerlegung dieser Frage publiziert haben (wenn er sich überhaupt zu diesem Thema geäußert hat!); wahrscheinlich steht es so mit allen anderen katholischen Exegeten.

M.E. ist die Exegese auch die falsche Disziplin innerhalb der Theologie, um sich mit dieser Frage auseinanderzusetzen, da das Neue Testament überhaupt nur eine sehr knappe biblische Grundlage zu Maria bietet. Besser geeignet erscheinen mir die Systematische Theologie (da müsste ich mich allerdings auch erst kundig machen, ob wissenschaftlich zu diesem Thema publiziert wurde) und v.a. auch die vergleichende Religionswissenschaft.

Von Seiten der Katholischen Kirche jedenfalls wird eine vergöttlichte Sichtweise Mariens deutlich abgelehnt; dementsprechend ist jedwede Idee von einer Muttergottheit obsolet.
Zwar gibt es eine ausgeprägte Mariologie, aber schon die Tatsache, dass die Kirche Maria lediglich verehrt (Anbetung ist allein Gott in seiner Dreifaltigkeit vorbehalten!), verdeutlicht die Stellung der Gottesmutter: Sie war und bleibt ein Mensch, gezählt zu den Heiligen dieser Kirche. Lediglich aus ihrer Würde als „Gottesgebärerin“ leiten sich weitere Gnaden, die Maria durch Gott empfangen haben soll, ab: ihre „unbefleckte Empfängnis“ (dogmatisiert durch Pius IX. 1854) sowie die „leibliche Himmelfahrt Mariens“ (dogmatisiert durch Pius XII. 1950).

Ein Nachsatz: Auch bei den anderen großen christlichen Kirchen lässt sich meines Wissens keine exegetische Verbindung zwischen der Gottesmutter und einer Muttergottheit finden.
Interessant könnte jedoch sein, ob sich bspw. die evangelische Theologin Dorothee Sölle zu diesem Thema geäußert hat.
 
Sollte man in Bezug auf die Magna Mater nicht eher auf die Hermeneutik als auf die Exegese zurückgreifen? Selbst in Anbetracht der Exegese würde ich in dem Zusammenhang eher in der feministischen als in der tiefenpsychologischen Exegese suchen.
 
Sagte ich doch: Das Thema Mutter Gottes/Mutter-Göttin ist keine Frage der Exegese sondern der Dogmatik.
 
Ich bin auf das Thema gekommen, weil eine Bekannte von mir Theologie(Lehramt) studiert, da ist dies eine Wissensgrundlage, deshalb wunder ich mich jetzt ein wenig....
 
askan schrieb:
Ich bin auf das Thema gekommen, weil eine Bekannte von mir Theologie(Lehramt) studiert, da ist dies eine Wissensgrundlage, deshalb wunder ich mich jetzt ein wenig....

Wissensgrundlage: In der Exegese? In der Katholischen Theologie?
Ich wundere mich jetzt auch ein bisschen, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren! :yes:

Vielleicht ist es dir ja möglich, Askan, von deiner Bekannten ein paar Literaturtipps zu dem Thema abzustauben. Ich wäre sehr interessiert.
 
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