Ich möchte die Grundsatzfrage stellen, ob eine "weiblich-körperbetonte" Kleidung eher als Indiz für einen hohen oder für einen niedrigen "Emanzipationsgrad" anzusehen ist.
Ich gehe davon aus, dass das Tragen eines "sexy" Outfits der Dame geeignet ist, bei den Herren Hormonausschüttungen zu bewirken, dass es also mit der Aussendung positiver erotischer Signale verbunden ist und das dies von der Dame gewollt ist, aber bestritten wird / bestritten werden muss (sonst funktioniert's nicht).
Das Aussenden erotischer Signale kann nun verschiedenen Zwecken dienen:
(a) die offensive Suche nach einem möglichst hochrangigem Ehemann (o. ä.), was aus heutiger Sicht als niedriger E'grad einzustufen wäre
(b) eine Selbstdarstellung als erotisch anziehende Frau, mit dem Ziel, einen möglichst hohes gesellschaftliches "Ansehen" zu erlangen.
Bei (a) wären die Adressaten der erotischen Ausstrahlung die Männer, bei (b) die - konkurrierenden - Frauen.
das Problem der weiblichen Signalaussendung ist, dass diese von allen Männern empfangen werden und nicht nur von denjenigen, für die sie eigentlich bestimmt sein sollen. Daher ist es ein generelles Problem für die Dame, sich die 95 % nicht-gemeinten Männer vom Hals zu halten. Ob dies gelingt, ist auch eine Frage ihrer gesellschaftlichen Macht. Hat sie die Macht zu sagen "gucken ja, anfassen nein", ohne dabei in unangenehme Situationen zu geraten ? Das hängt davon ab, ob die Herren hinreichend diszipliniert sind, was bedeutet, dass sie von der Gesellschaft unter Kontrolle gehalten werden. Und dies erfordert mMn, dass die Gesellschaft, die "emanzipiert" gepolt sein muss und die Damen vor denjenigen Herren schützt, die nicht akzeptieren wollen, dass die "Lockrufe" nicht an sie gerichtet sind.
Fall (b) enspräche also einem hohen Emanzipationsgrad