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Nun , die Sorben wurden z.Zt. des HRRDN erobert und tja, mit "deutschen" Herren versehen und die Friesen .......
Welche hättens denn gern?
Den zweisprachigen Kreis Nordfriesland oder die Ostfriesische Landschaft als Kulturorganisation?
Die Frage müsste anders lauten:
Wieso wollte die Mehrheit dieser anerkannten Nationen normale Deutsche bleiben?
Mich würde auch mal interessieren, wieso es diese anerkannten Nationen nie geschafft haben, in irgendeiner Form mit einem eigenen Territorium auf den Landkarten zu erscheinen. Sei es nun als eigener Staat oder auch nur als Bundesland oder Bezik...
Mich würde auch mal interessieren, wieso es diese anerkannten Nationen nie geschafft haben, in irgendeiner Form mit einem eigenen Territorium auf den Landkarten zu erscheinen. Sei es nun als eigener Staat oder auch nur als Bundesland oder Bezik...
Dass die Sorben keinen eigenen Staat oder zumindest ein selbstständiges Territorium im Heiligen Römischen Reich ausgebildet haben, liegt möglicherweise an der bäuerlichen Gesellschaftsstruktur, die keinen sorbischen Adel und somit keine durchsetzungsstarke sorbische Adelsfamilie hervorbrachte, wie es z.B. die ostfriesischen Cirksena waren (s.o.), die ja mit dem Friesischen ebenfalls keine deutsche Sprache sprachen.
Nach meinem Kenntnisstand ist aber bei dem Ostelbischen Adel in der Regel nicht nachweisbar ob die jeweilige Familie ursprünglich "deutsch" oder "slawisch" war.
Hans-Wratislaw von Zedenitz-Pfuell lässt Hans Scholz einen seiner Helden "Am grünen Strand der Spree" heißen.
Um auf diese Doppel-Herkunft hinzuweisen.
Die Slawen hatten doch keine Wahl, als sich ins Reich zu integrieren. Die A(O)bodriten in Mecklenburg könnte man ja noch am ehesten als slawisches Herzogtum sehen, die Sorben hatten nie die Macht dazu.
Nicht unbedingt. So regierte das slawische Fürstenhaus der Greifen das Herzogtum Pommern bis zu seinem Aussterben im 16. Jh. Und sie hielten über die Jahrhunderte an slawischen Namen fest, der letzte Pommernherzog hieß Bogislaw XIV. In Mecklenburg sah das ähnlich aus, auch dort regierte ein slawisches Fürstenhaus bis 1918!
Sorry, friesisch ist eine "deutsche" Sprache, hat zwar jetzt mit alemannisch oder bairisch nix bzw wenig zu tun, aber die über ihre Sprache aus "Deutschland" aus zu grenzen, das könnte bei etlichen zu schwerer Missstimmung führen.
Die friesischen Sprachen, allgemein nur Friesisch (westfriesisch Frysk, nordfriesisch z. B. fresk oder frasch, als dialektübergreifender Kompromiss auch Friisk, saterfriesisch Fräisk) genannt, sind eine Gruppe von drei Sprachen. Sie gehören zum nordseegermanischen Zweig der westgermanischen Sprachen.[1] Friesisch ist entlang der deutsch-niederländischen Nordseeküste verbreitet und wird dort heute noch von etwa 400.000 Menschen gesprochen. Die meisten Sprecher der friesischen Sprachen leben heute in den Niederlanden.
Nicht zu den friesischen Sprachen gehören verschiedene Varietäten in den friesisch besiedelten Gebieten, die von den dortigen Bewohnern anstelle der friesischen Sprache angenommen wurden und daher "Friesisch" in ihrer Bezeichnung führen. So wird heute mit der Bezeichnung Ostfriesisch in der Regel das ostfriesische Platt bezeichnet, ein niedersächsischer Dialekt, der zwar vom Friesischen beeinflusst wurde, dieses aber nahezu vollständig ersetzt hat.
Ja aber die haben sich doch alle integriert. Viel mehr als das Herrscherhaus war doch dort nicht mehr slawisch. Von einem slawischen Herzogtum kann mkan kaum reden.
Die Unterscheidung ist eben kein so starkes Merkmal wie du meinst. Befasse dich mal mit Isoglossen und dem Rheinischen Fächer. Es ist so, dass die Isoglossen des Rheinischen Fächers östlich des Rheins zusammenfallen und die sogenannte Benrather Linie bilden, was den Eindruck zweier eher entfernt verwandter Sprachen stärkt. Wenn du dir aber den Rheinischen Fächer genauer ansiehst, wirst du sehen, dass Niederdeutsch und Oberdeutsch letztlich nur Varietäten derselben Sprache sind.Aber die Bezeichnung "Niederdeutsch" macht aus den Dialekten der niedersächsischen Sprache keinen irgendwie gearteten deutschen Dialekt. Auch das ist eine eigene Sprache. Eine "deutsche Sprache", die sich vom Hochdeutschenund auch niederländisch/nordrheinischen eben bis zur Unverständlichkeit unterscheidet.
nun gut, die 2 friesischen Sprachgruppen finden auf der politischen Landkarte der Bundesrepublik Deutschland eine Entsprechung. Aber die Bezeichnung "Niederdeutsch" macht aus den Dialekten der niedersächsischen Sprache keinen irgendwie gearteten deutschen Dialekt.
Der Status des Niederdeutschen gilt in der Sprachwissenschaft als umstritten; für eine Kategorisierung als bloße „Dialekte“ spricht die funktionale Beschränktheit, die Goossens, Sanders und Stellmacher anführen, während das formale Inventar wie auch die Selbsteinschätzung der Mehrheit der Sprecher als Argumente für eine Kategorisierung als eigenständige Sprache dienen.
Wer die deutsche Sprache spricht und sich der hiesigen Kultur zugehörig fühlt, zählt bei uns als "Deutscher". Sprachliche und ethnische Zugehörigkeit sind natürlich zwei Paar Schuhe.Das sich der mitteldeutsche Dialekt "Schriftdeutsch" allgemein als Verständigungssprache durchgesetzt hat, sagt nichts über die ethnische und sprachliche Herkunft und schon garnichts über die Nationalität eines "Deutschen". Sieht man sich das ganze genauer an, wird Deutschland im ganzen eigentlich nur von "ethnischen Minderheiten" bewohnt. Etliche davon sprechen mehr oder minder mit einander verwandte Sprachen. Das macht aber aus den anderen keine fremden Nationen. Das die kulturellen Eigenheiten besonders schützenswert sind, dazu gehört eventuell auch zweisprachigkeit in Ämtern und Schulen, versteht sich von selbst.
Und diese Fürstenhäuser wurden vielfältig in die übrigen Adelshäuser des Reiches versippt!Nicht unbedingt. So regierte das slawische Fürstenhaus der Greifen das Herzogtum Pommern bis zu seinem Aussterben im 16. Jh. Und sie hielten über die Jahrhunderte an slawischen Namen fest, der letzte Pommernherzog hieß Bogislaw XIV. In Mecklenburg sah das ähnlich aus, auch dort regierte ein slawisches Fürstenhaus bis 1918!
Ostfriesland bildete bis ins 18. Jh. einen selbstständigen Staat: erst unter Häuptlingen mit ganz lockerer auswärtiger Lehnsherrschaft, dann als Grafschaft und später als Fürstentum unter der Dynastie der Cirksena. Erst als die 1744 ausstarben, fiel Ostfriesland an Preußen.
Das niederländische Westfriesland hatte im Mittelalter einen sehr unabhängigen Status, wurde 1795 Teil des neuen Einheitsstaates der revolutionären Niederlande und ist seit 1815 ieine autonome Provinz des neu errichteten Königreichs der Niederlande.
Jedenfalls bezeichnen sie sich so: Lipper. Natürlich wird bei jedem Fest in Lippe auch die Lippische Flagge hochgezogen. NRW ist halt genau wie Nds. ein Kunstprodukt aus verschiedenen Regionen/Identitäten. Genauso wird in ganz Schaumburg inzwischen weiss/rot/blau geflaggt, hat sich halt so entwickelt...Inwiefern sind Regionalnamen wie etwa „Lippe“, dessen „Rose“ doch im Wappen von Nordrhein-Westfalen zu finden ist ein Ausdruck „eigenständiger Stammesgebiete“?
Genau! Aber das will schließlich keiner...Ist das Bundesland Niedersachsen irgendwie besonders eng mit dem „Altsachsen“ der Zeit ihrer Unterwerfung durch Karl den Großen identisch? Ist es nicht eher das Gebiet, was die Welfen zur Zeit ihrer Entmachtung durch Bismarck in die Hand bekommen hatten? Fehlt dann nicht etwa Westfalen für ein „Altsachsen“?
Richtig argumentiert. Wobei die Westfalen sich am Ehesten so sehen, die Ostfalen sich als DIE Niedersachsen betrachten und die Engern sich in ihren kleinen Territorien gut eingerichet haben :scheinheilig:Wenn man die „Dreiteilung“ Sachsens zu Zeiten Karls betrachtet, wo von Westfalen, Ostfalen und Engern die Rede ist, ist auch hier keine Bildung eines „Stammesterritoriums“ mit durchgehenden Kontinuitäten zu bemerken. Warum sollte das bei Friesen, oder gar Sorben anders sein?
Hier wird die Argumentation schwammig. Woher kommt das Identitätsstreben der Bevölkerung? Warum gab es für einen Bewohner der 1648 hessisch geworden Gft. Schaumburg bis ins 20Jhdt. fast keine schlimmere Beleidigung als von einen S.-L.er als "Hesse" bezeichnet zu werden? Umgekehrt bei den S.-L.ern als Lipper? Und das nach 300Jahren.Es ist ein schönes, begriffliches Phantom derartige Kontinuitäten fixieren zu wollen. Spätestens mit dem Ende der Staufer waren „Stämme“ nur noch Reminiszenzen an vergangene Zeiten. Die Zukunft gehörte schon lange dem herrschaftlich, feudalen Personenverband und der hat mit gewissen Abschwächungen noch bis 1918 in Deutschland fortbestanden. Manche der auf diese Weise entstandenen Territorien begannen im Laufe der Zeit, sich den Territorien vergangener „Stammeszeiten“ anzunähern und kamen damit dem Identitätsstreben ihrer Bevölkerung entgegen.
Da gibt's ja noch andere Beispiele auch in neuerer Zeit. Habsburg(-Lothringen), Schaumburg(-Lippe)...Um den ganzen Versatzstücken für Identitätsbildung noch einen zusätzlichen Denkanstoß zu geben sei auf die Welfen verwiesen, die manchmal so gerne als „altsächsischen Kristallisationspunkt“ für Niedersachsen gedeutet werden: Die Welfen sollen ursprünglich ein fränkisches Adelsgeschlecht gewesen sein. Nach „normalem Gepflogenheiten“ hätten die Welfen im Jahre 1055 als ausgestorben gelten müssen. Die „jüngeren Welfen“ begründeten sich auf die Kinder der Kunigunde (aus dem Hause der Welfen) mit dem italienischen Markgrafen Alberto Azzo aus dem großen italienischen Adelsgeschlecht der Este. Gewöhnlich galt ein Geschlecht mit dem Tode des letzten männlichen Nachkommens als erloschen. Die „jüngeren Welfen“ hätten gemäß diesen Brauchs eigentlich als Zweig der Este gelten müssen. Anscheinend war aber die „welfische Identität“ doch stärker als das „Blut der Este“ :devil:
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