Scorpio
Aktives Mitglied
Der Besitz eines Repetiergewehrs ist auch nur dann von Vorteil, wenn man dafür passende Munition in ausreichender Menge erwerben kann. Diese Erfahrung machten schon Südstaatensoldaten, die Spencer Rifles erbeuteten- das verdammte Yankeegewehr, dass man nur am Sonntag zu laden brauchte. Es war aber der Besitz einer solchen Wunderwaffe nicht viel wert, wenn man keine Munition dafür im Süden bekommen konnte und auf Yankee- Beutegut angewiesen war.
Ich glaube ich habe in diesem Thread in einem früheren Beitrag auf ein anderes Debakel verwiesen, das 1879 die britische Armee gegen die Zulus erlitt, die mehrheitlich nur mit Schilden, dem traditionellen Assagei und alten Vorderladern bewaffnet waren, die Briten aber masssakrierten, die mit Martini Henry Gewehren, einigen 7 Pfünder Geschützen und einer Raketenwerferbatterie bewaffnet waren.
Die britischen Linien waren allerdings total überdehnt, man hatte versäumt die Lage zu rekognoszieren, da man einheimischen Führern nicht traute und schließlich stellte sich heraus, dass die Einzelfeuer Martinis nicht ausreichten, ca. 22.000 Zulus zu stoppen, da es zwar nicht an Munition mangelte, sonndern an Schraubenziehern, die Munitionskisten zu öffnen.
das führte zur größten Niederlage einer Kolonialmacht gegen indigene Völker.
"Diese Zulus sind bemerkenswerte Leute," sagte Benjamin Disraeli, "sie schlagen unsere Generale, sie töten Thronfolger ( der Sohn Napoleons III. und Eugenie verlor dabei sein Leben. Er hätte noch ergänzen können ... und sie stürzen die Regierung Disraeli, der nach den Wahlen von Gladstone als Premier abgelöst wurde.
Custer wie die Briten bei Isandlwana verließen sich ganz auf die Feuerkraft, und es galt die Doktrin, dass eine modern ausgerüstete Armee jeder indigenen Streitmacht in beliebiger Überzahl überlegen sei, wenn man a) nur genug Munition
und am besten auch genug Schraubenzieher aufs Schlachtfeld mitbringt.
Custer stand mit seiner Hybris durchaus nicht allein, ein Captain Fetterman prahlte, mit seiner Kompanie alle Indianer vernichten zu können, bevor ihn Crazy Horse in eine Falle lockte, aus der die Presse das "Fetterman-Masssaker machte.
Custer teilte seine Truppe auf, ohne genaue Kenntnis über Zahl der Gegner und deren Absichten und Bewegungen einzuholen. Er handelte eigenmächtig, ohne Abstimmung mit Terry und Gibbons. Innerhalb der Armee war er durchaus nicht unumstritten und er musste sich verantworten, weil er Deserteure hatte erschießen lassen und Überlebenden medizinische Versorgung verweigerte.
Das Debakel am Little Bighorn, ausgerechnet zum 100jährigen Jubiläum der USA war ein Schock, der Held war gefallen, also lag es nahe, einen Heldenmythos zu konstruieren, an dem Custers Frau Elizabeth "Libby" und nicht zuletzt Buffalo Bill Cody eifrig mitwirkten. Custer und sein Heldentod wurde bei jeder Vorstellung der Wildwestshow reanimiert
Ich glaube ich habe in diesem Thread in einem früheren Beitrag auf ein anderes Debakel verwiesen, das 1879 die britische Armee gegen die Zulus erlitt, die mehrheitlich nur mit Schilden, dem traditionellen Assagei und alten Vorderladern bewaffnet waren, die Briten aber masssakrierten, die mit Martini Henry Gewehren, einigen 7 Pfünder Geschützen und einer Raketenwerferbatterie bewaffnet waren.
Die britischen Linien waren allerdings total überdehnt, man hatte versäumt die Lage zu rekognoszieren, da man einheimischen Führern nicht traute und schließlich stellte sich heraus, dass die Einzelfeuer Martinis nicht ausreichten, ca. 22.000 Zulus zu stoppen, da es zwar nicht an Munition mangelte, sonndern an Schraubenziehern, die Munitionskisten zu öffnen.
das führte zur größten Niederlage einer Kolonialmacht gegen indigene Völker.
"Diese Zulus sind bemerkenswerte Leute," sagte Benjamin Disraeli, "sie schlagen unsere Generale, sie töten Thronfolger ( der Sohn Napoleons III. und Eugenie verlor dabei sein Leben. Er hätte noch ergänzen können ... und sie stürzen die Regierung Disraeli, der nach den Wahlen von Gladstone als Premier abgelöst wurde.
Custer wie die Briten bei Isandlwana verließen sich ganz auf die Feuerkraft, und es galt die Doktrin, dass eine modern ausgerüstete Armee jeder indigenen Streitmacht in beliebiger Überzahl überlegen sei, wenn man a) nur genug Munition
und am besten auch genug Schraubenzieher aufs Schlachtfeld mitbringt.
Custer stand mit seiner Hybris durchaus nicht allein, ein Captain Fetterman prahlte, mit seiner Kompanie alle Indianer vernichten zu können, bevor ihn Crazy Horse in eine Falle lockte, aus der die Presse das "Fetterman-Masssaker machte.
Custer teilte seine Truppe auf, ohne genaue Kenntnis über Zahl der Gegner und deren Absichten und Bewegungen einzuholen. Er handelte eigenmächtig, ohne Abstimmung mit Terry und Gibbons. Innerhalb der Armee war er durchaus nicht unumstritten und er musste sich verantworten, weil er Deserteure hatte erschießen lassen und Überlebenden medizinische Versorgung verweigerte.
Das Debakel am Little Bighorn, ausgerechnet zum 100jährigen Jubiläum der USA war ein Schock, der Held war gefallen, also lag es nahe, einen Heldenmythos zu konstruieren, an dem Custers Frau Elizabeth "Libby" und nicht zuletzt Buffalo Bill Cody eifrig mitwirkten. Custer und sein Heldentod wurde bei jeder Vorstellung der Wildwestshow reanimiert