Geschichtswettbewerb: Skandale in der Geschichte

Historische Skandale in und um Köln

Hallo ihr lieben,

Ich bräuchte einmal eure Hilfe und zwar suche ich nach historischen Skandalen in und um Köln, am besten aus dem Mittelalter aber ich habe bis jetzt noch nichts gefunden und ich denke Gerhart Ryles Tod zählt nicht als Skandal...
Es wäre echt total nett wenn einer von euch einen Denkanstoß für mich hätte...

LG Narhara
 
Ich mache selbst bei diesem Wettbewerb mit und suche derzeit nacht einem geeigneten Thema, finde aber nichts...
Am liebsten wär mir irgendwas aus dem Mittelalter in der Nähe von Köln/ Bonn.
Google gibt selber nicht viel her bis auf tausende Seiten zum Einsturz des Stadtarchieves. :nono:
Zwischenzeitlich habe ich etwas interessantes gefunden gehabt, allerdings nicht in der Kölner Umgebung.
Schade...

Ich glaube auch, dass das mein Problem ist...
Oder zählen die Hexenverbrennungen auch als Skandal? :grübel:
Vielleicht weiß ja einer von euch ein Thema was zu meinem Wünschen passt...?
 
Dass der Kölsche Klüngel keinen Skandal anzubieten hat, ist ja beinahe unglaubwürdig. ;) Trienekens ist wohl noch nicht lang genug her.
Aber wie schaut's denn aus mit der Ermordung Engelberts von Köln 1225? Dann aber schnell nach Herne, wo noch die Ausstellung AufRuhr 1225 läuft.
 
Danke Quijote!
Klingt echt interressant. Beim Klüngel war ich schon (Wiki), aber da kam mir eher so neuzeitlicher Kram entgegen, der mich nicht so angesprochen hat...
(Oder ich hab überflogen ._.)
Ich werd mich ma reinlesen, hört sich aber echt interessant an ;)
Ob ich es nach Herne schaffe weiß ich nicht, ich hoffe es (zur Not schlepp ich meine Familie mit hin :D)
 
Wenn du noch Schüler bist: Demnächst müssten in NRW doch Herbstferien sein, oder nicht? Ich mein... Herne ist jetzt nicht unbedingt der Nabel der Welt, aber das archäolog. Museum dort ist toll.
 
Stimmt :D
Und da ich eh noch nicht viel vorhab und ich nie genug von Museen kriegen kann, werd ich wohl ma hindüsen und schauen gehen :)
Mehr als zusätzliches Wissen zu bekommen kann mir ja nicht passieren :D
 
Wie ich Doppelposts hasse...
Aber ich kann da nu leider nix dran ändern und muss euch ma wieder behelligen :rotwerd:

Ich brauch leider erneut weitere Denkanstöße *drop*

Ich habe heute ausführlich mit meinem Tutor über den Skandal von Engelbert I. von Köln gesprochen und er meite dieses Thema sei
a.) kein wirklicher Skandal
und
b.) sei es schon zu sehr von Historikern "bearbeitet worden" :S
(mal ganz abgesehen davon, dass die Primärquellen der reinste Horror sein sollen, wenn es ums lesen geht...
Bei mir würds aber nicht am Latein hapern
. :fs:)

Nun hab ich das Problem, dass mir wirklich keines der Vorgeschlagenen Themen so wirklich zusagt und ich nicht in die wirkliche Neuzeit gehen möchte
(wenn dann nur sehr ungern...), aber bis zum 18. Jahrhundert bin ich interessiert. Zumal die meisten eh etwas aus der Neuzeit nehmen und ich nicht mit der Masse mitschwimmen mag :red:
Wie gesagt, google is was das Thema angeht, mein absoluter Erzfeind (alle 2 Seiten "Kölner Stadtarchiev") und sonst fällt mir nichts weiter zu Skandalen ein.
(Das Thema is mir schnurzpiepegal, solange es vor dem 18. Jahrhundert ist)
Ich wär euch wirklich sehr dankbar wenn mich jemand in die richtige Richtung titschen könnte...

Narhara
 
Edit:
Ich habe nun ein Thema gefunden, die Suche ist zuende ;)
(Johänneken von Troisdorfs Ermordung 1287, für alle die es interessiert :))
 
Und wo liegt da der "Skandal"?
Im 18. Jh als die "story" erfunden wurde oder im 20. Jh, als der Schwindel aufflog?
 
Wer wissen will, wie ein Skandal funktioniert, kann dies in "Anatomie des politischen Skandals", herausgegeben von Rolf Ebbighausen und Sighard Neckel , (1989) nachlesen. Dort findet man die Vokabeln, Formeln, Muster, Mechanismen etc. die man bei der eigenen Beschreibung eines Skandals gut gebrauchen kann.

1951 löste ein mittelmäßiger Film namens "Die Sünderin" in der BRD einen SKANDAL aus wegen der angeblichen Gorifizierung von Sterbehilfe und angeblich angeblich wegen Hildegard Knefs nacktem Busen. Es kam zu Aufführungsverboten, öffentlichen Stellungnahmen gegen den Film, Demonstrationen vor Kinos, Diskussionsveranstaltungen etc. Hier könnte man ermitteln, wie der Skandal vor Ort ablief, wer vor Ort skandalierte bzw. den Film verteidigte, die Sache mit dem Busen nicht verstand oder nicht verstehen wollte, ein Vorführungsverbot erwirkte oder nicht verhing, an Diskussionen teilnahm und dabei welche Positionen einnahm, etc. etc.
 
Es kam zu Aufführungsverboten, öffentlichen Stellungnahmen gegen den Film, Demonstrationen vor Kinos, Diskussionsveranstaltungen etc.
Stichwort!!!! Mir ist grad doch noch ein Kölner Skandal eingefallen (falls jemand ein kunstgeschichtliches Thema bearbeiten möchte): Die Premiere von Bartóks "Der wunderbare Mandarin" 1926 in Köln. Bartók hatte das Ballett eigentlich schon 1918 vollendet, fand aber keine Bühne die es aufführen wollte. Erst 1926 wurde das Ballett uraufgeführt und kurz danach, dem äußeren Druck folgend, vom damaligen Kölner Bürgermeister Adenauer wieder verboten. Das Mädchen habe ich auch mal gegeben, hach... von wegen Skandal.

Zum Einstieg: Wolfgang Lempfrid: Skandal und Provokation in der Musik - Kap. 4
 
Ich habe heute ausführlich mit meinem Tutor über den Skandal von Engelbert I. von Köln gesprochen und er meite dieses Thema sei
a.) kein wirklicher Skandal
und
b.) sei es schon zu sehr von Historikern "bearbeitet worden" :S
(mal ganz abgesehen davon, dass die Primärquellen der reinste Horror sein sollen, wenn es ums lesen geht...
Bei mir würds aber nicht am Latein hapern
. :fs:)

Nicht dass du mich missverstehst, ich will dich nicht zu Engelbert zurückdrängen, mich wundert aber ein wenig die Aufassung deines Tutors. Wenn ein Bischof ermordet wird ist das schon einmal an Skandal an sich. Dann gibt es Caesarius von Heisterbach, der diesen Mord ausführlich beschreibt und auch noch die Bischöfe von Münster und Osnabrück in die Sache mit hineinzieht (also skandalisiert; sie waren die Brüder Friedrichs von Isenberg). Selbst in die Dichtung hat der Mord Eingang gefunden (Walter von der Vogelweide). Vollends skandalisiert wurde der Mord, als Kölner Ministerialen ("meliores ecclesie Coloniensis ministeriales") auf der Hochzeit Heinrichs VII. (Staufer) mit Margarethe von Babenberg auftauchten und dort die "vestimenta domini sui archiepiscopi vulnerata et miserabiliter cruentata" exhibierten, "coram rege et omnibus principibus". So die Reinhardsbrunner Chronik.



 
Nicht dass du mich missverstehst, ich will dich nicht zu Engelbert zurückdrängen, mich wundert aber ein wenig die Aufassung deines Tutors. Wenn ein Bischof ermordet wird ist das schon einmal an Skandal an sich. Dann gibt es Caesarius von Heisterbach, der diesen Mord ausführlich beschreibt und auch noch die Bischöfe von Münster und Osnabrück in die Sache mit hineinzieht (also skandalisiert; sie waren die Brüder Friedrichs von Isenberg). Selbst in die Dichtung hat der Mord Eingang gefunden (Walter von der Vogelweide). Vollends skandalisiert wurde der Mord, als Kölner Ministerialen ("meliores ecclesie Coloniensis ministeriales") auf der Hochzeit Heinrichs VII. (Staufer) mit Margarethe von Babenberg auftauchten und dort die "vestimenta domini sui archiepiscopi vulnerata et miserabiliter cruentata" exhibierten, "coram rege et omnibus principibus". So die Reinhardsbrunner Chronik.




DAS hab ich ihm auch gesagt, aber er meinte zu mir, dass nicht genug Öfentlichkeit informiert worden wäre, also dass es kein öffentlicher Skandal ist. Ich habe mich über eine Stunde mit meinem Tutor auseinander gesetzt, doch er lehnte es ab mit der Begründung "Zu viel drüber erarbeitet worden" und "keine wirkliche Öffentlichkeit". Zudem sah er das Problem, dass ich aus anderen Arbeiten über Engelbert abschreiben könnte.

(Zumal ich das Thema viel aufregender finde als die Ermordung des Schülers. Es kribbelt einfach mehr, da es ein Kirchenmann war, der aus dem Leben gerissen worden ist und aufsehen dadurch erregt hat... )
 
Zuletzt bearbeitet:
DAS hab ich ihm auch gesagt, aber er meinte zu mir, dass nicht genug Öffentlichkeit informiert worden wäre, also dass es kein öffentlicher Skandal ist. Ich habe mich über eine Stunde mit meinem Tutor auseinander gesetzt, doch er lehnte es ab mit der Begründung "Zu viel drüber erarbeitet worden" und §keine wirkliche Öffentlichkeit". Zudem sah er das Problem, dass ich aus anderen Arbeiten über Engelbert abschreiben könnte.
Naja. Du sollst dich nicht nur wg. einem Klugscheißer aus dem Geschichtsforum mit deinem Tutor streiten, auch wenn der Klugscheißer sich ein wenig über deinen Tutor wundert... :cool:
Den einen Punkt sollte dein Tutor aber doch noch mal überdenken: Er erwartet von Schülern etwas, was ausgewiesene Profis nicht leisten. Die wissen, dass wir "quasi nanos gigantum umeris insidentes" sind. Zwerge auf Schultern von Riesen. D.h., dass wissenschaftliche Leistung nicht alleine steht, sondern auf Vorleistungen aufbaut. Wichtig ist doch, dass die Teilnehmer am Wettbewerb den Vorgaben des Wettbewerbs (Skandale) unter ihrer eigenen Fragestellung folgen.
 
Wichtig ist doch, dass die Teilnehmer am Wettbewerb den Vorgaben des Wettbewerbs (Skandale) unter ihrer eigenen Fragestellung folgen.
Stimmt auffallend.
Das wird ja auch in den Prospekten gesagt, dass es um die Recherche der Antworten auf die eigenen Fragen geht und nicht um eine Biographie etc.


Ich werde aber nochmal mit ihm drüber sprechen, da es nicht viel Sinn hat, (und ich es auch nicht rosig find) dass ich ein Thema bearbeite was mit nur halb so viel Interesse abgewinnen kann, wie ein anderes.

Und ich danke dir, dass du mich auf Engelbert aufmerksam gemacht hast, denn ich find den Fall echt spannend! :winke:
 
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