Größten Anteil an Vereinigung DDR BRD?

Also ich denke, es war das Zusammentreffen mehrerer Ereignisse, die die deutsche Einheit möglich machten:

1.) Wie du schon richtig schriebst, der Regierungsantritt Gorbatschows in der SU, der dort 1986 mit seiner "Perestroika" begann.

2.) Das bewirkte allerdings in den meisten Ostblock-Staaten zunächst noch keinerlei Änderungen in deren Politik, so auch nicht in der DDR, d. h. es mußte hier ebenfalls erst die alte Regierung weg und das gelang in der friedlichen Revolution 1989/90.

Zu diesem Sturz kam es, weil nach den Grenzöffnungen Ungarns und der CSSR einerseits sofort eine große Fluchtbewegung in die BRD und Österreich begann (täglich mehrere hundert Menschen) und andererseits vor allem ab dem 7. 10. 1989 große, landesweite, friedliche Demonstrationen einsetzten.

3.) Wärend dieser friedlichen Revolution war nicht sofort klar, in welche Richtung die Veränderungen gehen würden. Es gab da zwei Hauptströmungen, deren Ziele sich sehr voneinander unterschieden:

-die eine Strömung wollte am Ende der Revolution eine reformierte DDR. Dazu zählten vor allem tatsächlich die linken Gruppierungen, wie PDS, aber auch die, die sich etwas später im "Bündnis 90" zusammenschlossen.

-die andere Strömung waren die Befürworter der deutschen Einheit.
Das war die weitaus größere Strömung, zu der alle konservativen und liberalen Parteien aber auch die Bürgerrechtspartei "Demokratischer Aufbruch" gehörte.
Auch noch dazu gehörte die SPD, denn auch sie sprach sich für die Deutsche Einheit aus, jedoch mit einem langsameren Tempo. Ich hatte damals mal eine Abschrift des Parteiprogramms der Ost-SPD in der Hand und da stand dann "im Ramen der Europäischen Einigung" wolle auch die SPD die Deutsche Einheit verwirklichen.

Damit hatte jedoch auch sie kein Chance, die Wahl zur Volkskammer der DDR am 18. 3. 1989 zu gewinnen. Es setzten sich nach einem vermutlich für alle beteiligten Parteien sehr teuren und verbissen geführten Wahlkampf die Parteien durch, die die schnellst mögliche Einheit wollten. Das waren vor allem die, die sich zur "Allianz für Deutschland" zusammengeschlossen hatten, also CDU, Demokratischer Aufbruch und DSU, die zusammen über 48% der abgegebenen Stimmen erreichten, bei einer Wahlbeteiligung von etwa 92%.

Damit waren die Weichen für die schnelle Einheit innenpolitisch gestellt und es mußte nun noch außenpolitisch geklärt werden. Hierin ist vor allem das Verdienst von Bundeskanzler H. Kohl zu sehen, der sich mit Gorbatschow offenbar gut verstand und in mehreren Treffen mit ihm alle Hindernisse von sowjetischer Seite aus dem Weg räumte. Schließlich wurde in dem "2 + 4 Gipfeltreffen" ( 2 = DDR/BRD + 4 = SU, USA, Großbritannien und Frankreich) der Status von Deutschland ausgehandelt, der dann ab dem 3. 10. 1990 an galt.

Nette und kompakte Übersicht! Vielen Dank...:winke:

Keiner sagt was zu Gorbi? Na gut, dann ich: Der zweite Satz beschreibt deutlich, daß sich Gorbatschow nicht im Klaren war, welche Auswirkungen seine Innenpolitik auf die anderen sozialistischen Länder haben könnte. Er ahnte es nicht nur nicht, es war ihm auch gar nicht recht. Er hatte mit den Veränderungen in der Sowjetunion mehr als genug zu tun. Die weitere Entwicklung dort zeigte ja dann auch, daß er schon damit völlig überfordert war. Aus diesem Grunde konnte es ihm nur recht sein, als Kohl kam, und vorschlug, ihm die Verantwortung für die DDR abzunehmen. Vielleicht versprach er sich sogar innenpolitische Vorteile davon.
Tatsächlich...er hatte Interesse an der Koorporation mit gesamt-Deutschland, zumal die Bundesrepublik wirtschaftlich sehr stark war. Gorbi Versprach sich mit der Zustimmung zur Einigung , Unterstützung von der BRD beim Wiederaufbau der Sowjetunion. Was on Wirklichkeit ja auch eintrat , denn nachdem von Gorbatschow erlaubt wurde, dass Gesamtdeutschland in die NATO eintreten konnte, versprach ihm Bundeskanzler Kohl die SU in finanzieller Hinsicht entgegen zu kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Grundgestz ist von den Verfassungsvätern als Provisorium gedacht gewesen.
Unsere Verfassung sah zwei verschiedene Wege zur Wiedervereinigung vor:

1. Artikel 146 GG:
Das Grundgesetz sollte dann " nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands" seine Gültigkeit verlieren, an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist.


2. Artikel 23 GG:
Hier wurde die Gültigkeit des Grundgesetzes auch in den Teilen Deutschlands ausgedehnt, die der Bundesrepublik beigetreten sind.

Man ist 1990 bekanntermaßen den einfachen Weg gegangen. Die wichtigsten Beschlüsse hierzu wurden in der Volkskammer der DDR getroffen, da eine Mehrheit der Abgeordneten die Ausarbeitung einer neuen Verfassung ablehnte. Man hatte es sehr eilig.

Das kommt mir aber sehr spanisch vor.
Nach welchem Grundgesetzartikel wurde denn nun die Einheit am 3.Oktober 1990 vollzogen?
Und welchen Einfluss hatte ein Beschluss eines Parlamentes (DDR-Volkskammer), welches nicht dem Grundgesetz unterlag? Wieso hatten die Volkskammer-Abgeordneten 1990 so eine Entscheidungsgewalt, dass man entsprechende Artikel des Grundgesetzes ablehnt und trotzdem beitreten darf?
Existiert Artikel 146 noch und wann wurde Artikel 23 eingeführt?

Mich wunderts nicht, dass die Neo-Nazis immer mehr Zulauf erhalten. Unsere Politiker und Gerichtsbarkeit kümmern sich einen Teufel um ihre eigenen Gesetze.
 
Mich wunderts nicht, dass die Neo-Nazis immer mehr Zulauf erhalten. Unsere Politiker und Gerichtsbarkeit kümmern sich einen Teufel um ihre eigenen Gesetze.


Dafür kümmern wir uns im Forum um unsere Regeln, deren eine seit geraumer Zeit lautet:

Für Diskussionen über aktuelle politische Themen ist das Geschichtsforum nicht der richtige Platz.


Zur Frage:
Nach welchem Grundgesetzartikel wurde denn nun die Einheit am 3.Oktober 1990 vollzogen?


Eindeutig nach Artikel 23:


Art. 23 Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland lautete seit dem Inkrafttreten des Grundgesetzes bis zu seiner Aufhebung durch das Einigungsvertragsgesetz vom 23.09.1990 (BGBl II 885) wie folgt:

"Dieses Grundgesetz gilt zunächst im Gebiet der Länder Baden, Bayern,
Bremen, Groß-Berlin, Hamburg, Hessen, Niedersachsen,
Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein,
Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern. In anderen Teilen
Deutschlands ist es nach deren Beitritt in Kraft zu setzen."


http://www.chronikderwende.de/_/lexikon/glossar/glossar_jsp/key=art23.html
 
Danke für den Hinweis. Ich diskutiere nicht, hab nur festgestellt. Passe beim nächsten Mal auf.
 
... und wann wurde Artikel 23 eingeführt?
.

Der wurde mit dem Grundgesetz eingeführt und bestand in der alten Fassung aus dem Hinweis auf die alten Bundesländer.

Verfassungstechnisch war also lediglich die Wiederherstellung der Länder auf dem Gebiet der DDR erforderlich, denen dann der Beitritt über Art. 23 durch Ausdehnung der Aufzählung möglich war.
 
Der wurde mit dem Grundgesetz eingeführt und bestand in der alten Fassung aus dem Hinweis auf die alten Bundesländer.

Verfassungstechnisch war also lediglich die Wiederherstellung der Länder auf dem Gebiet der DDR erforderlich, denen dann der Beitritt über Art. 23 durch Ausdehnung der Aufzählung möglich war.

Ein aufmerksamer Leser wird feststellen, dass dieser Artikel anläßlich des "Beitritts" des Saarlands schon einmal in "Funktion" trat.
 
Die Europäische Zentralbank und die vorbehaltlose Einführung des €.

Habe ich das eigentlich falsch in Erinnerung, oder war das eine Zusage Deutschlands an die europäischen Nachbarn im Zusammenhang mmit der Wiedervereinigung?

Was in diesen diskussionen hier ziemlich untergeht, ist, dass die Westeuropäischen Nachbarn zum Teil ganz erhebliche Bauchschmerzen bekamen, als die Wiedervereinigung plötzlich auf der Tagesordnung stand.
Wobei ich jetzt weniger Frankreich/England (die ja immerhin mitverhandeln durften) als Luxemburg bis Italien meine. Da gab es Vorbehalte und Ängste gegen ein 4. Reich (wer will es ihnen verdenken) die erst einmal ausgeräumt werden wollten. Eine politische Leistung die auch berücksichtigt gehört.
 
Die Europäische Zentralbank und die vorbehaltlose Einführung des €.
Habe ich das eigentlich falsch in Erinnerung, oder war das eine Zusage Deutschlands an die europäischen Nachbarn im Zusammenhang mmit der Wiedervereinigung?

Nö, soweit ich mich erinnern kann, war vom € bei der Vereinigung - Saxo würde sofort korrigieren: Beitritt :D - keine Rede. Wir wollten ja die D-Mark. Gegen einen € hätten wir wohl protestiert (und zu recht, wie sich dann heraugestellt hat :pfeif: )
Was in diesen diskussionen hier ziemlich untergeht, ist, dass die Westeuropäischen Nachbarn zum Teil ganz erhebliche Bauchschmerzen bekamen, als die Wiedervereinigung plötzlich auf der Tagesordnung stand.
Wobei ich jetzt weniger Frankreich/England (die ja immerhin mitverhandeln durften) als Luxemburg bis Italien meine. Da gab es Vorbehalte und Ängste gegen ein 4. Reich (wer will es ihnen verdenken) die erst einmal ausgeräumt werden wollten. Eine politische Leistung die auch berücksichtigt gehört.
Soweit ich mich erinnern kann, hatten anfangs gerade auch Frankreich und die Briten Vorbehalte gegen ein einiges Deutschland, konnten aber wohl beruhigt werden, vor allem wohl, weil sie ja H. Kohl kannten, der ja Kanzler blieb.
 
Nö, soweit ich mich erinnern kann, war vom € bei der Vereinigung - Saxo würde sofort korrigieren: Beitritt :D - keine Rede. Wir wollten ja die D-Mark. Gegen einen € hätten wir wohl protestiert (und zu recht, wie sich dann heraugestellt hat :pfeif: )

Soweit ich mich erinnern kann, hatten anfangs gerade auch Frankreich und die Briten Vorbehalte gegen ein einiges Deutschland, konnten aber wohl beruhigt werden, vor allem wohl, weil sie ja H. Kohl kannten, der ja Kanzler blieb.

Meine ich alles nicht.
Frankreich/England waren ja auch bei 4+2 Verhandlungen dabei.

Es geht mir um die kleineren Nachbarstaaten. Die ja alle Vorbehalte/Ängste hatten. Und der unumkehrbare europäische Einigungs-Prozess, in den Gesamt-Deutschland eingebunden wurde, hat da schon eine entscheidende Rolle gespielt. Und das herausragende Zeichen dieses Prozesses ist nun mal die gemeinsame Währung.

Und ich bilde mir auch ein, irgendwann darüber etwas gelesen zu haben, dass die deutsche Regierung dies den anderen Europäern in diesem Zusammenhang zugesagt hätte.
 
in der entstehungsgeschichte der deutschen einigung waren sicherlich die 70er Jahre schon ausschlaggebend:
- brandt mit seiner "neuen ostpolitik", die eine annäherung an den Osten bedeutete. durch den moskauer vertrag 1970 wurde die DDR in die Pflicht genommen, Verhandlungen mit der BRD aufzunehmen. Durch die Übergabe des Brief zur deutschen Einheit wurde auch das Ziel der deutschen Einheit beibehalten.
- die KSZE-Konferenz mit der Schlußakte von Helsinki 1975, die ein Nährboden für den gesellschaftlichen Umsturz im Osten bedeutete. man billigte fortan der bevölkerung mehr rechte zu, in polen endete dies dann bei SOLIDARNOSC und auch in der DDR konnte sich eine revolutionäre atmosphäre aufbauen. zur ksze-konferenz einfach googeln, da kommt das alles noch genauer.
- und dann natürlich auch noch gorbi, der nicht wie seine vorgänger bei aufständen panzer aufziehen ließ.
insgesamt haben wohl viele personen anteil an der deutschen einheit. auch reagan, der durch seine totale aufrüstungspolitik die usa wieder zum totalen machtbewusstsein führte und somit die udssr in den ruin stürzte, somit konnte man dort die satellitenstaaten nicht länger unter kontrolle halten.
für mich als brandt-fan ist er jedoch der wichtigste
 
Steff88 schrieb:
- und dann natürlich auch noch gorbi, der nicht wie seine vorgänger bei aufständen panzer aufziehen ließ.

Das halte ich sogar für den wichtigsten Punkt, - nichts gegen Willi Brandt - denn bei einem Eingreifen mit Panzern wäre alles schnell wieder zu ende gewesen und dann stünde die Mauer heute noch.
:grübel:
 
ja, finde ich auch! Er war der Meinung ,dass der Wille des Volkes nicht ignoriert werden könne.

Honecker war durchgeknallt , wollte am 16.Oktober sein Volk ,das heftigst demonstrierte mit Panzern niederschlagen. Hätte in einem Nürgerkrieg enden können oder? Auch der Nachfolger war ne Niete:

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:rofl:
 
ich finde, man kann das nur ganz schwer differenzieren.
klar, am ende war gorbi der ausschlaggebende faktor, aber ohne die vorarbeit der o.g. wäre es nie zu einer solchen situation gekommen
 
Honecker war durchgeknallt, wollte am 16.Oktober sein Volk, das heftigst demonstrierte mit Panzern niederschlagen. Hätte in einem Nürgerkrieg enden können oder?


Du meinst sicher Bürgerkrieg?

Das weiß ich nicht, ob es dazu gekommen wäre, denn die Demonstranten waren natürlich völlig unbewaffnet und riefen nicht ohne Grund: "Keine Gewalt!"

Die Friedliche Revolution mußte unbedingt friedlich bleiben, wenn sie erfolgreich sein wollte. Und das hat ja auch geklappt, aber ich habe den Kommunisten - vor allem unter Honecker - wirklich jede noch so üble Tat zugetraut, auch, daß sie schießen lassen könnten - habe ich übrigens damals schon gesagt.
 
Die vorangegangenen russischen Regierungen hatten auch kein Problem damit, Gewalt gegen friedliche Bürger, die einfach nur Veränderungen herbeiführen wollten, anzuwenden.
Ich erinnere da mal an den Prager Frühling.

Viele erwarteten damals auch nichts anderes von der russischen Führung und ich erinnere mich nur zu gut an die lebhaften Diskussionen, wann die russischen Panzer wohl rollen und die Grenze wieder dicht machen würden.
Da dies das bisherige Vorgehen war, wurde nichts anderes erwartet und man hielt diese Freiheit und diese Lücken im "Eisernen Vorhang" nur für zeitweilig - weshalb auch viele aus der DDR weg wollten, bevor die Grenze wieder dicht gemacht wird.
Ich wage auch zu bezweifeln, dass viele Politiker erkannten, wohin der Zug der Geschichte rollte.
Die Einheit kam dann durch den Fall der Mauer völlig überraschend!

Auch die Rolle Kohls wird heute maßlos überschätzt! Er hat zwar die Verträge im Endeffekt unter Dach und Fach gebracht, aber auch er ist nur auf den bereits fahrenden Zug der Einheit aufgesprungen.
Entsprechend passend zu den Reaktionen der damaligen Bundesregierung war eine Karikatur - ich glaube, sie war in der "Hamburger Morgenpost" - die Kohl zeigte, wie er es gerade noch geschafft hat, sich mit seinen Regenschirm an den letzten Wagon des Einheitszuges anzuhängen, der bereits mit voller Fahrt dahinsauste.

Wenn man wirklich einen Politiker der damaligen Regierung hervorheben sollte, der wirklich etwas in Richtung der Einheit bewegt hat, so ist das m. E. nach Genscher.

Aber Kohl wird nicht der erste und nicht der letzte sein, der sich mit fremden Federn schmückt....

Gruß,

Andreas (Zeitzeuge, damals 24 Jahre alt!)
 
ja, finde ich auch! Er war der Meinung ,dass der Wille des Volkes nicht ignoriert werden könne.

Honecker war durchgeknallt , wollte am 16.Oktober sein Volk ,das heftigst demonstrierte mit Panzern niederschlagen. Hätte in einem Nürgerkrieg enden können oder? Auch der Nachfolger war ne Niete:

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:rofl:

Wie sollte denn so ein Bürgerkrieg in der DDR aussehen? Die NVA in Teilung? Deren Waffenarsenale von beiden Seiten geplündert? Und die Sowjetarmee (unter Gorbatschow!) als Dritte Front mittendrin?
Die Demonstranten sich Waffen besorgend an ner DDR-Häuserecke auf das Haus des Rates des Bezirkes geschossen?
Wir sind Deutsche, keine Rumänen, Jugoslawen oder Kaukasier.
 
Wie sollte denn so ein Bürgerkrieg in der DDR aussehen?

Aufstellung von Regierungstreuen Truppen und Paramilitärs. 400 000 Sowjetsoldaten mittendrin. Die hätten durchaus zu den konterrevolutionären Kräften übergehen können, aber wären sicherlich gespalten geworden. Dann hätte auch die BRD eingegriffen, da Kohl und der US-Präsident bereits Jahre vorher sich entschlossen haben, die europäische Teilung (Konterrevolution 89/90-marxistische Blätter) zu beenden. Auch wir Deutsche können zu den Waffengreifen. Siehe 1 + 2. Weltkrieg.
 
Da Auch die Rolle Kohls wird heute maßlos überschätzt! Er hat zwar die Verträge im Endeffekt unter Dach und Fach gebracht, aber auch er ist nur auf den bereits fahrenden Zug der Einheit aufgesprungen.


Das ist sicher in dieser zugespitzten Form falsch, denn Bundeskanzler Kohl hat den Vereinigungsprozess ganz bewusst vorangetrieben. Sehr im Gegensatz zur oppositionellen SPD, die eine zögerliche und weitaus verhaltenere Position einnahm.

Hätte Kohl nicht die "Allianz für Deutschland" aus der Taufe gehoben, die unter Führung der Ost-CDU den DDR-Bürgern die rasche Vereinigung mit der Bundesrepublik versprach (und bei den Wahlen am 18. März 1990 die Volkskammerwahlen mit 48% der Stimmen gewann), dazu sehr gezielt alle anderen Vereinigungsbestrebungen unterstützt, so hätte es die DDR erheblich länger gegeben. Wie lange, steht freilich in den Sternen.

Einer SPD unter Kanzler Lafontaine hätte eine Konföderation beider Staaten zunächst ausgereicht und sie hätte gewiss alles getan, um den Vereinigungsdruck zu mindern. Alle Äußerungen und Interviews Lafontaines gingen in diese Richtung, da man sich eine "Wiedervereinigung" besonders beim linken Flügel der SPD kaum vorstellen konnte.
 
Das ist sicher in dieser zugespitzten Form falsch, denn Bundeskanzler Kohl hat den Vereinigungsprozess ganz bewusst vorangetrieben. Sehr im Gegensatz zur oppositionellen SPD, die eine zögerliche und weitaus verhaltenere Position einnahm.

Hätte Kohl nicht die "Allianz für Deutschland" aus der Taufe gehoben, die unter Führung der Ost-CDU den DDR-Bürgern die rasche Vereinigung mit der Bundesrepublik versprach (und bei den Wahlen am 18. März 1990 die Volkskammerwahlen mit 48% der Stimmen gewann), dazu sehr gezielt alle anderen Vereinigungsbestrebungen unterstützt, so hätte es die DDR erheblich länger gegeben. Wie lange, steht freilich in den Sternen.

Einer SPD unter Kanzler Lafontaine hätte eine Konföderation beider Staaten zunächst ausgereicht und sie hätte gewiss alles getan, um den Vereinigungsdruck zu mindern. Alle Äußerungen und Interviews Lafontaines gingen in diese Richtung, da man sich eine "Wiedervereinigung" besonders beim linken Flügel der SPD kaum vorstellen konnte.

Und wäre das so schlecht gewesen?

Wenn man sich einmal daran erinnert, wie chaotisch und für die ehemaligen DDR-Bürger nachteilig abgelaufene Wiederveinigung vonstatten ging, so muss man sich fragen, ob dieser Weg nicht der bessere gewesen wäre.
Die Wiedervereinigung glich doch leider im Endeffekt mehr einer "feinlichen Übernahme" als einer Verschmelzung zweier Staaten!

Aber ich gleite zu sehr ins politische ab....

Anscheinend hatte man ja die Wiedervereinigung ja zwar stets seitens der Westregierung gefordert, aber einen Masterplan für den tatsächlichen Fall gab es dann ja wohl nicht....

Gruß,

Andreas
 
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