Rummelsdorf
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Hallo!
Habe gestern folgenden Artikel über das Linder Bruch gelesen:
Joachim, Hans-Eckart. „Ein Siedlungplatz der jüngeren Eisenzeit in Köln-Porz“. Rechtsrheinisches Köln - Jahrbuch für Geschichte und Landeskunde, Band 29 (2003): S. 1-10.
Es handelt sich um ein ehemaliges Gehöft oder eine kleine Gehöftgruppe auf einer Insel. In der Schicht »Lind 4« (2.-1. Jahrhundert v. Chr.) fanden sich u.a. auch zwei komplette Gusstiegel zur Bronzeherstellung (und mehrere Bruchstücke).
Leider steht dort nicht, was mit dem Tiegel gegossen wurde. Ich vermute Schmuck oder andere Luxusgegenstände, da ich davon ausgehe, das für Alltagsgeräte das preiswertere und besser verfügbare einfache Schmiedeeisen benutzt wurde (Eisenerze und Rennöfen sind im nahen Königsforst nach gewiesen worden).
Was ich mich frage ist, was Gusstiegel zur Bronzeherstellung in einem einfachen Gehöft der Eisenzeit zu suchen haben? War das normal? Wurde in jedem eisenzeitlichen Bauernhof Bronze gegossen? Gab es wichtige Alltagsgegenstände die im 2.-1. Jahrhundert v. Chr. nicht aus Eisen hergestellt werden konnten? Kupfer und Zinn kommen von weit her und sind entsprechend teuer… oder zumindest teurer als das deutlich lokaler verfügbare Eisen. Es führt ein eisenzeitlicher Fernhandelsweg fast unmittelbar (keine 250 Meter) an diesem Gehöft vorbei (der Mauspfad), also wäre die Materialbeschaffung kein großes Problem. Trotzdem kommt mir das irgendwie seltsam vor…
Lg, Horst (von Rummelsdorf)
Habe gestern folgenden Artikel über das Linder Bruch gelesen:
Joachim, Hans-Eckart. „Ein Siedlungplatz der jüngeren Eisenzeit in Köln-Porz“. Rechtsrheinisches Köln - Jahrbuch für Geschichte und Landeskunde, Band 29 (2003): S. 1-10.
Es handelt sich um ein ehemaliges Gehöft oder eine kleine Gehöftgruppe auf einer Insel. In der Schicht »Lind 4« (2.-1. Jahrhundert v. Chr.) fanden sich u.a. auch zwei komplette Gusstiegel zur Bronzeherstellung (und mehrere Bruchstücke).
Leider steht dort nicht, was mit dem Tiegel gegossen wurde. Ich vermute Schmuck oder andere Luxusgegenstände, da ich davon ausgehe, das für Alltagsgeräte das preiswertere und besser verfügbare einfache Schmiedeeisen benutzt wurde (Eisenerze und Rennöfen sind im nahen Königsforst nach gewiesen worden).
Was ich mich frage ist, was Gusstiegel zur Bronzeherstellung in einem einfachen Gehöft der Eisenzeit zu suchen haben? War das normal? Wurde in jedem eisenzeitlichen Bauernhof Bronze gegossen? Gab es wichtige Alltagsgegenstände die im 2.-1. Jahrhundert v. Chr. nicht aus Eisen hergestellt werden konnten? Kupfer und Zinn kommen von weit her und sind entsprechend teuer… oder zumindest teurer als das deutlich lokaler verfügbare Eisen. Es führt ein eisenzeitlicher Fernhandelsweg fast unmittelbar (keine 250 Meter) an diesem Gehöft vorbei (der Mauspfad), also wäre die Materialbeschaffung kein großes Problem. Trotzdem kommt mir das irgendwie seltsam vor…
Lg, Horst (von Rummelsdorf)