Hatte der Messias eine Frau?

Wenn der Messias keine Frau hatte, stürzt ja das gesamte Konstrukt zusammen indem das Jesusgrab auch Maria Magdalenas letzte Ruhestätte gewesen sein soll (hat das wer gesehen?), hier ein kleiner link: Archäologie - Wissen - ZEIT online - Nachrichten, Kommentare und Analysen zu aktuellen Themen der Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft .
Eine ähnliche Dokumentation gabs auch beim ZDF, etwas weniger reisserisch aufgemacht und auch kürzer.

Ich habe versucht mir die Cameron-Doku ohne Vorbehalte anzusehen, TV an, Rotwein auf dem Tisch und dann schauen wir mal. Man ist ja offen für Neues.
Interessant anzusehen war die Sendung schon, ich würde lügen wenn ich jetzt sagen würde ich hätte mich extremst gelangweilt.
Aber diese Herleitung der grch. Inschrift zu Maria Magdalena und der Meisterin die sie gewesen sein soll fiel für mich in die Kategorie: wer will kann Alles von irgendwo herleiten und beweisen ohne Beweise.
Damit das alles auch wissenschaftlich aussieht kamen dann die Knochenanalysen dazu.

Mein Fazit hatte ich später irgendwann gezogen - für mich nicht schlüssig.
Das sie den Judenchristenfriedhof mit reingebracht haben hat mir gefallen.
Die Symbolik auf dem Grab (und später auf dem Ossuar auf diesem Friedhof) war mir nicht bekannt.
Weiß da Jemand was darüber? Oder passt das nicht so ins Thema?
 
Ich möchte ja niemanden persönlich angreifen, aber wer Geschichtslehrer ist, sollte auch Kenntnisse von kritischer Quellenkunde haben und darf das NT und seine Teile nicht aus dem Kontext ihrer Entstehung reissen.
Aber eigentlich haben die Poster vor mir die Scheinargumente schon ausreichend widerlegt, da kann ich auch nicht viel hinzusetzen.
 
Ich seh aber auch grad, Asche auf mein Haupt, da hab ich einen etwas älteren Thread rausgekramt (war mir nicht so bewusst bei der Suche).
Daher denke ich daß von einigen Personen keine Rückmeldung mehr kommen wird.
 
Messadié hat eine völlig neue Theorie, danach wurde Jesus nicht an das Kreuz geschlagen sondern in einer Absprache zwischen dem Hohepriester, Pontius Pilatus und Jesus zwar verurteilt, aber alles danach geschah mehr oder weniger verschleiert, um Jesus mit seiner Frau außer Landes zu bringen, sein Weg wird in verschiedenen Stationen aufgezeigt und sein Leben endet (Familie = Frau und zwei Kinder, genaue Anzahl müßt ich nochmal nachschauen) in Indien, genauer in Kaschmir. Ziel war nach dieser Theorie, einerseits wollte Rom zu dieser Zeit keinen offenen Konflikt mit den Juden, andererseits gab es für Rom keinen Grund, Jesus Hinrichtung anzuordnen, um allen Teilen gerecht zu werden, einigte man sich auf diese "moderne" Lösung, quasi eine neue Identität für Jesus.

Übrigens bin ich seit Gestern im grübeln, entweder im Spiegel oder im Focus hab ich vor längerer Zeit gelesen, dass eine katholische Bibelforscherin sich ebenfalls ganz offiziel mit der Forschung beschäftigt, ob Jesus u. Maria Magdalena miteinander verheiratet waren, aber da mir der Name dieser Dame entfallen ist, kann ich im Augenblick auch nicht die Quellen dazu suchen.

Es steht jedoch fest, daß die Evangelien, auch wenn sie offensichtliche Mängel enthalten, eine Geschichte erzählen und daß diese Geschichte, was immer die Skeptiker von ihr halten mögen, plausibel ist und sich erstaunlich gut in die historische Realität Palästinas im 1. Jahrhundert einfügt.
Daran kann auch die Philologie nicht rütteln. Da ist ein Mensch, und sowohl sein Charakter als auch seine Geschichte stehen den Theologien und der Philologie in ungebrochener Widerständigkeit gegenüber; das macht ihn aber gerade so faszinierend.
"Sie behaupten, daß er nicht am Kreuz gestorben ist. Ja, was ist denn dann aus ihm geworden?" wird man mich nach der Lektüre dieses Buches fragen. Man sollte hierzu wissen, daß Jesus nach der Leidensgeschichte noch Spuren seiner Reisen hinterließ. Emmaus, der Ort, in dem ihn einige Jünger und andere Leute zum erstenmal wiedersahen, liegt auf dem Weg nach Joppe, einer Hafenstadt.
Wahrscheinlich schiffte sich Jesus nach dem Ausland ein. Wohin er wohl reiste? Vielleicht nach Asien.
Das ist ein Teil von G. Messadiés Nachwort in oben genanntem Buch.
Im Roman selbst sagt Jesus bzw. Immanuel nur "ostwärts" als er von dem Jünger Thomas gefragt wird wohin er gehen wird.

Von einer Frau und Kaschmir ist in meinem Messadié-Roman nicht die Rede.
Ans Kreuz geschlagen wird er auch.

Ich glaube Du hast einen anderen Messadié-Roman?! :confused:
 
Ich habe gestern eine Doku gesehen in der es darum ging dass Jesus verheiratet war mit Maria Magdalena. Nach seiner Kreuzigung floh sie mit seiner und ihrer Tochter nach
Frankreich. Diese Tochter (Sahra) soll auch der heilige Gral sein.Was haltet ihr davon:grübel:???

Es war (und ist) im Judentum geradezu religiöse Pflicht, einen Sohn und eine Tochter zu zeugen.
Nun muß man sich im NT nach solchen 'Verhältnissen' umschauen und kommt zu dem Schluß: wer zumindestens Söhne hat, der muß auch die Mutter bzw. Mütter dazu haben.

Was aber die Frankreich und Sarah-Grals-Geschichte anbelangt, naja, jedes Volk dichtet sich gerne etwas hinzu.
 
Auf die Eingangsfrage "Hatte der Messias eine Frau" lässt sich eine einfache, keineswegs salopp gemeinte Antwort finden: Wen interessiert`s ? Im Forum wurde bereits darauf hingewiesen, dass für die Beurteilung des Lebenswerk´s von Jesus diese Frage unmaßgeblich sein dürfte. Er predigte die Liebe zu den Menschen, wofür der Familienstand eigentlich unbedeutend ist.


Es drängt sich vielmehr die Frage auf, wem nützt die These des unverheirateten Messias.


Seit dem Konzil von Nicae wird den Priestern der römisch-katholischen Kirche das Zöllibat abverlangt, was mit dem - angeblichen - Vorbild Jesus begründet wird. Nun hat das Zöllibat die natürliche Wirkung, das sich die Anzahl an ehelichen Nachkommen der Priester in bescheidenen Grenzen hält. Solange die - unehelichen -Abkömmlinge vom Erbe ausgeschlossen blieben, blieb auch das Vermögen der Priester über 1700 Jahre der Kirche erhalten.


Ferner lässt die Interpretation eines unverheirateten Messias, umgeben von ausschließlich männlichen Jüngern eine Diskussion über einen Herrschaftsanspruch von Frauen in der Kirche erst gar nicht aufkommen.


Im Ergebnis berührt die Eingangsfrage zudem DEN KRITISCHEN Punkt der römisch-katholischen Glaubenslehre. Danach hat Jesus seinen Jünger Petrus zum Stellvertreter auf Erden ernannt und ihm die Schlüssel für das Himmelreich übergeben. Und auf diese - angebliche - Aussage stützt sich seit dem der Machtanspruch der Päpste einschließlich deren Unfehlbarkeit.


Es wundert bereits, dass es keine nennenswerten Diskussionen gegeben hat - jedenfalls mir nicht bekannt - weshalb er diese Aufgabe gerade dem übertragen haben soll, der ihn noch vor der Kreuzigung dreifach verleugnete. Hätte es nicht näher gelegen, dem Jünger, den Jesus am meisten liebte - Johannnes ? - dieses wichtige Amt zu übertragen. Falls Jesus verheiratet war, so könnte er dieses Erbe auch seiner Frau übertragen haben.


Verbindliche Antworten auf die Eingangsfrage könnten nur die Beteiligten abgeben. Nach 2000 Jahren kann man lediglich spekulieren. Es ist allein nach den damaligen Sitten und Gebräuchen unwahrscheinlich, dass ein Zeitgenosse von Jesus in dessen Alter und Stellung unverheiratet gewesen wäre. Ein trifftiger Grund, weshalb Jesus anders hätte handeln sollen, ist mir nicht ersichtlich. Ich erkenne allerdings, dass es in Rom interessierte Kreise gibt, die ein anderes Bild zeichnen wollen.
 
Nur zu einem Punkt...

Seit dem Konzil von Nicae wird den Priestern der römisch-katholischen Kirche das Zöllibat abverlangt, was mit dem - angeblichen - Vorbild Jesus begründet wird. Nun hat das Zöllibat die natürliche Wirkung, das sich die Anzahl an ehelichen Nachkommen der Priester in bescheidenen Grenzen hält. Solange die - unehelichen -Abkömmlinge vom Erbe ausgeschlossen blieben, blieb auch das Vermögen der Priester über 1700 Jahre der Kirche erhalten.

Der Zölibat gründet in der römisch-katholischen Kirche nicht auf das Vorbild Jesus, sondern auf den Punkt der kultischen Reinheit.
Die angesprochenen ökonomischen Erwägungen traten - in Verbindung mit dem Kampf gegen Simonie (Ämterkauf), gegen Vererbung des Priesteramtes, gegen Zugang zum Amt durch gesellschaftliche Stellung u. dgl. - ab dem 11. Jh. hinzu (Stichwort: Reformpapsttum).
Seit Nicäa 325 - möglicherweise auch schon früher - verstand man darunter aber zunächst den Enthaltsamkeitszölibat, der Ehelosigkeitszölibat wurde erst auf dem 2. Laterankonzil 1139 festgelegt: bis dahin gab es in der römischen/lateinischen Kirche sowohl verheiratete als auch unverheiratete Priester.
Ein Überblick dazu: Zölibat - Wikipedia
 
Ferner lässt die Interpretation eines unverheirateten Messias, umgeben von ausschließlich männlichen Jüngern eine Diskussion über einen Herrschaftsanspruch von Frauen in der Kirche erst gar nicht aufkommen.

Herrschaftsanspruch der Frauen in der Antike?


Im Ergebnis berührt die Eingangsfrage zudem DEN KRITISCHEN Punkt der römisch-katholischen Glaubenslehre. Danach hat Jesus seinen Jünger Petrus zum Stellvertreter auf Erden ernannt und ihm die Schlüssel für das Himmelreich übergeben. Und auf diese - angebliche - Aussage stützt sich seit dem der Machtanspruch der Päpste einschließlich deren Unfehlbarkeit.
Das Unfehlbarkeitsdogma stammt aus dem 19. Jahrhundert und ist historisch kaum angewandt worden, Petrus' zentrale Rolle ist nicht Inhalt alleine der römisch-katholischen Glaubenslehre, sondern biblisch und daher für alle Kirchen gleichermaßen gegeben. Ob sich daraus der Anspruch des päpstlichen Primats ergibt ist dann wohl eher die Frage.

Es wundert bereits, dass es keine nennenswerten Diskussionen gegeben hat - jedenfalls mir nicht bekannt - weshalb er diese Aufgabe gerade dem übertragen haben soll, der ihn noch vor der Kreuzigung dreifach verleugnete. Hätte es nicht näher gelegen, dem Jünger, den Jesus am meisten liebte - Johannnes ? - dieses wichtige Amt zu übertragen. Falls Jesus verheiratet war, so könnte er dieses Erbe auch seiner Frau übertragen haben.
Petrus ist in allen vier kanonischen Evangelien plus einigen apokryphen Evangelien eine zentrale Figur, Johannes ist nur im Johannesevangelium und einem gnostischen apokryphen Evangelium "der Jünger, den Jesus liebte". Auch Psychologisch ist die zentrale Rolle Petrus' trotz seines Fehlverhaltens gut zu erklären: Gerade Petrus' Fehlverhalten macht ihn menschlich und so zu einem Vorbild: Auch ein Sünder und schwacher Mensch wird von Gott geliebt und kann gerettet werden.


Verbindliche Antworten auf die Eingangsfrage könnten nur die Beteiligten abgeben. Nach 2000 Jahren kann man lediglich spekulieren. Es ist allein nach den damaligen Sitten und Gebräuchen unwahrscheinlich, dass ein Zeitgenosse von Jesus in dessen Alter und Stellung unverheiratet gewesen wäre.
Das ist eine immer wiederkehrende Behauptung, deren Wahrheitsgehalt bisher noch nicht dargelegt wurde. Interessant ist in diesem Zusammenhang sicher, dass es im Althebräischen kein Wort für Ehe gab.

Seit dem Konzil von Nicae wird den Priestern der römisch-katholischen Kirche das Zöllibat abverlangt, was mit dem - angeblichen - Vorbild Jesus begründet wird. Nun hat das Zöllibat die natürliche Wirkung, das sich die Anzahl an ehelichen Nachkommen der Priester in bescheidenen Grenzen hält. Solange die - unehelichen -Abkömmlinge vom Erbe ausgeschlossen blieben, blieb auch das Vermögen der Priester über 1700 Jahre der Kirche erhalten.

Zur Verbindlichkeit des Zöibats hat sich Timo ja schon geäußert:

Der Zölibat gründet in der römisch-katholischen Kirche nicht auf das Vorbild Jesus, sondern auf den Punkt der kultischen Reinheit.
Die angesprochenen ökonomischen Erwägungen traten - in Verbindung mit dem Kampf gegen Simonie (Ämterkauf), gegen Vererbung des Priesteramtes, gegen Zugang zum Amt durch gesellschaftliche Stellung u. dgl. - ab dem 11. Jh. hinzu (Stichwort: Reformpapsttum).
Seit Nicäa 325 - möglicherweise auch schon früher - verstand man darunter aber zunächst den Enthaltsamkeitszölibat, der Ehelosigkeitszölibat wurde erst auf dem 2. Laterankonzil 1139 festgelegt: bis dahin gab es in der römischen/lateinischen Kirche sowohl verheiratete als auch unverheiratete Priester.
Ein Überblick dazu: Zölibat - Wikipedia
Ich möchte darauf hinweisen, dass schon Paulus in seinen Briefen den Zölibat empfiehlt. Dies natürlich, weil zu diesem Zeitpunkt das Christentum noch eine Weltuntergangssekte ist.
 
Ich möchte darauf hinweisen, dass schon Paulus in seinen Briefen den Zölibat empfiehlt. Dies natürlich, weil zu diesem Zeitpunkt das Christentum noch eine Weltuntergangssekte ist.

Hierbei sollte man noch erwähnen, dass Paulus von sich sagte die "Gabe der Ehelosigkeit" zu besitzen. Jedem anderen empfahl er unbedingt zu Heiraten, sofern er diese nicht besaß. Deine Begründung dafür ist etwas merkwürdig. Paulus begründete den Nutzen dieser Gabe als Möglichkeit sich ganz seinem Gott zu widmen.
 
Ich vertrete die Meinung, dass Jesus höchstwahrscheinlich eine Frau hatte, da dies nicht in der Bibel erwähnt wird. Dies klingt zwar obskur, jedoch war es im Altertum (besonders in Israel) förmlich Vorraussetzung war, zu heiraten. Ist dies nicht der Fall, wird dies für gewöhnlich in den Schriften erwähnt.
 
Ich habe mich darüber eingehend mit meinem alten Religionslehrer unterhalten. Er stellte die Frage in den Raum: "War Jesus liiert?". Als ihm alle mit dem Film "Sakrileg" antworteten, sagte er, dass es damald in Isreal üblich war, verheiratet zu sein, und dass es, wenn dies nicht der Fall war, extra erwähnt würde. Deshalb bin ich auch der Meinung, dass er verheiratet war, weil es nicht erwähnt wird!

Dies ist ein These und muss nicht zwangsläufig stimmen.
 
Ich habe mich darüber eingehend mit meinem alten Religionslehrer unterhalten. Er stellte die Frage in den Raum: "War Jesus liiert?". Als ihm alle mit dem Film "Sakrileg" antworteten, sagte er, dass es damald in Isreal üblich war, verheiratet zu sein, und dass es, wenn dies nicht der Fall war, extra erwähnt würde. Deshalb bin ich auch der Meinung, dass er verheiratet war, weil es nicht erwähnt wird!

Dies ist ein These und muss nicht zwangsläufig stimmen.
Aha. Und warum wird erwähnt, dass Petrus eine Schwiegermutter hatte?
Ganz einfach: Es war damals bei den Juden nicht üblich, Schwiegermütter zu haben, so dass es erwähnt wird, eine zu haben!
Auch ein Religionslehrer sollte eigentlich wissen, dass ein argumentum e silentio unzulässig ist - egal in welche Richtung.
 
Als ihm alle mit dem Film "Sakrileg" antworteten, sagte er, dass es damald in Isreal üblich war, verheiratet zu sein, und dass es, wenn dies nicht der Fall war, extra erwähnt würde.

Das ist doch Quatsch. Lukas schildert in seiner Apostelgeschichte ausführlich die Lebensgeschichte des Paulus und schreibt nirgends, daß er unverheiratet war. Wenn an der Behauptung Deines Lehrers etwas dran wäre, hätte er das ja unbedingt erwähnen müssen.
 
Mit Büchern wie Sakrileg würde ich allgemein nicht diskutieren. Das Buch ist genial geschrieben, spannend und hat eine abwechslungsreiche Geschichte, aber für eine standhafte Erklärung steht es nicht. Dan Brown will mit seinen Büchern Geld machen, dazu gehört auch, dass sie spannend sind und nicht dass sie 100 % geschichtlich korrekt sind. Außerdem werden "Historiker" als Vorreiter seiner Theorien sind, die genauso umstritten wie das Buch selbst sind.
 
Wieso geht es auf einmal um Paulus?

Paulus dient hier als Beispiel eines unverheirateten antiken Juden, zu dem eine Lebensbeschreibung existiert, und zwar aus der Hand eines der vier Evangelisten.

Da Paulus nach eigener Aussage unverheiratet war (und dies auch gut so fand), läßt sich anhand dieses Beispiels die Behauptung des Lehrers falsifizieren.
 
Zurück
Oben