Nein, aber aus welchen Quellen zieht denn Frau Sperlich ihre Schlüsse? Welche Sprachzeugisse hat die Frau vom Nordkaukasus, die Belegen, welche Sprache dort wann gesprochen wurde. Zwischen der ersten indogermanischen Ausbreitung, und dem ersten Sprachdokument nördlich des Schwarzen Meeres sind vier Jahrtausende vergangen.[/Pope]
Ich kann Dir noch nicht so richtig folgen: Wann fand denn die erste indogermanische Ausbreitung statt, und aus welchen Quellen ergibt sich die Datierung?
Der Ausgangspunkt von Frau Sperlichs Beispiel (deren Argumentation sich hier übrigens ausdrücklich auf den Hethitologen Frank Starke stützt) ist ja die Behauptung einer Einwanderung um 2000 v. Chr.
Wir müssen also noch 2.500 Jahre warten, um zu sehen, ob sich im Ostseeraum dann noch germanische Sprachreste finden lassen ...
Ich kann Dir gerade nicht folgen. Beziehst Du Dich jetzt auf die Völkerwanderung um 300 n. Chr.? Seit dieser sind immerhin schon 1.700 Jahre vergangen.
Pope schrieb:
Eben die "Auswanderung" mehrerer Völkerschaften.
Nur daß wir über deren Sprache(n) nichts wissen. Also ein ungeeignetes Beispiel.
Und was die Völkerwanderung betrifft: Die Auswanderer haben samt und sonders ihre Sprachen nach einigen Generationen aufgegeben. Nur die Daheimgebliebenen haben ihre Sprachen bewahrt. Dieser Schuß geht geradezu nach hinten los.
Damit Auswanderer ihre Sprache in der neuen Heimat durchsetzen können, muß mindestens eine, am besten aber beide der folgenden Voraussetzungen gegeben sein:
a) Die Einwanderer sind den Ureinwohnern zahlenmäßig überlegen.
b) Die Einwanderer sind den Ureinwohnern kulturell überlegen. (Das schließt technische und wirtschaftliche Überlegenheit ein, bitte in diesem Zusammenhang nicht als Wertung verstehen!)