Hallo Zusammen,
um nochmals auf das Thema zu kommen, werde ich zum Verständnis etwas ausholen.
Es gibt drei Hauptgewichtsgruppen bei einem Kriegsschiff, die alle je nach Einsatz und Taktik des Schiffes verteilt werden.
Es sind die Artillerie, die Panzerung und die Maschinenanlage.
Mit dem Ende der Einheitslinienschiffe und dem Bau der Großlinienschiffe ab 1906 wurde vor allem ein hoher Wert auf eine einheitliche Hauptbewaffnung gelegt, wobei die Rohrzahl nun zwischen 8 und 12 lag.
Verteilt wurden die Geschütze meist in Doppellafetten je 2 auf einen Geschützturm.
Die Aufstellungsvarianten waren sehr vielfältig, je nach Auslage der gewünschten Kampfkraft der jeweiligen Marine, so wollte die Front bei deutschen Konstruktionen eine Feuerbereitschaft auf Feuerlee, was zu der Sexagonalaufstellung führte. Bei den meisten Marinen kam eine überhöhete Aufstellung von zwei Geschütztürmen nicht in Frage, wegen des Mündungsdruckes.
Die amerikaner Setzten mit ihren ersten Großlinienschiffen ein Aufstellungskonzept, dass sich als die beste Lösung bis zum Ende der Schlachtschiffe nach dem 2.WK hielt.
Der absolute max. Anzahl von Doppelgeschütztürmen, hatte das als brasilianisches, von der Türkei gekauft und von den Briten 1914 beschlagnahmte Großlinienschiff Agincourt, mit 7 Geschütztürmen.
Da mehrere Geschütztürme natürlich auch Probleme mit sich brachten, ging man in anderen Marinen den Weg, mehr als zwei Rohre pro Geschützturm einzubauen.
Doch auch hier gab es Problem, da z.B. mit einem Treffer leich mehrere Geschütze ausvielen. Zusätzlich wurden die Decksdurchbrüche Größer, da die Barbette vergrößert werden mussten.
Das führte auch dazu, das man in Kauf nahm, die Rohre in eine gemeinsame Wiege zu legen, was natürlich Auswirkung auf die Feuergeschwindigkeit hat.
Besondere Wege ging man in Frankreich, denn hier wurden für Schlachtschiffe sowie Schlachtkreuzer mit vierlingstürmen auszurüsten, doch der 1.WK machte diese Bauvorhaben zu nichte.
Somit griff man die alten Pläne wieder auf, als man die Schlachtschiffe der Dunkerque - Klasse baute. Hier kam alledings auch der immernoch die Jeune École zum tragen, die zu diesen Konstruktionen führte.
Bei der britischen Marine hatte die Aufstellung der Türme nur auf den Vorschiff einen anderen Hintergrund, so hatte man aus den Lehren des 1.WK gelernt, das die Standkraft (Panzerung) der Schiffe einfach zu schwach war.
Die führte dazu, die Türme zusammenzufassen, um den Panzer auf weniger Raum, aber dafür mehr Dicke, zu verteilen. Zusätzlich hatte man nach der Skagerrakschlacht das Problem, die Munitionskammern besser zu schützen, was natürlich neue Konstruktionen beeinflußte.
Zusätzlich wurden Neubauten in den 20iger und 30iger Jahren durch diverse Flottenabkommen beeinflußt.
Mit den Neubauten zum Ende der 30iger Jahre wurden dann wieder die Klassischen Aufstellungsarten gewählt, so die 4 Doppeltürme oder die 3 Drillingstürme.