Alfirin
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Korrekt. Ebenso entscheidend ist aber das zugrunde liegende Prinzip: Baue ich den nächsten Signalturm gerade noch in Sichtweite, abhängig von der Topographie also gern auch mal in etlichen Kilometern Entfernung? Oder baue ich in die Kette eigentlich redundante Stationen als Backup ein, um Unterbrechungen der Signalkette durch Feindeinwirkung so weit als möglich zu verhindern?Wobei die Frage ist, ob man Signaltürme in fixen Abständen und/oder exakt in einer Linie erbaut hat oder doch etwas flexibler und abhängiger von der vorhandenen Topographie.
Die Limestürme standen ja recht dicht nebeneinander. Für eine reine Signalkette hätten sich die Römer grob geschätzt zwei Drittel der Türme sparen können. An der unmittelbaren Außengrenze des Reichs hatten die Türme aber natürlich noch eine andere Funktion und dienten nicht bloß als Signalrelais.
Ähnliches läßt sich für die Türme im schottischen Gask Ridge sagen. Trotz teils schwieriger Topographie braucht's da nicht alle 800 bis 1000m einen Turm, wenn nur Signale übermittelt werden sollen. Andererseits standen die Gask-Ridge-Türme eigentlich schon etwas im Hinterland, der Turmkette vorgelagert gibt's eine Reihe von Kastellen, so daß man in Gask Ridge tatsächlich von einer Primärfunktion Signalübermittlung ausgehen könnte. Ein Erklärungsansatz für die redundanten Türme wäre eben die Backup-Funktion, so daß von jedem Turm aus nicht nur ein Nachbar in jede Richtung zu sehen ist, sondern deren zwei.
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