Herkunft der Aserbaidschaner

2. Ich berufe mich auf die Ergebnisse des Forschers wie Prof. Tuna oder meine.

Wer ist Professor Tuna? Welche Studien zum Thema kannst du vorweisen, außer der Behauptung, dass du dich seit 30 Jahren damit beschäftigst? Publikationen?

3. Antitürkische Positionen? Na dann nenne mir mal einen einzigen objektiven Forscher der für seine pro-türkischen Thesen bekannt ist...
Ich habe mir erlaubt, noch ein zweites Wort zu markieren. Ist objektiv nicht ein Widerspruch zu Kategorien wie pro und anti?

Anders gefragt: Was würde denn nach deiner Meinung passieren (eine einfache Vorstellung), wenn beispielsweise die Annahme existieren würde, dass Sumerisch mit der Prototürkischen Sprache verwandt sei. Friede, Freude, Eierkuchen? :)

Nichts. Es hätte auf unser Leben und auf die Weltpolitik keinerlei Relevanz - außer vielleicht von der Seite türkischer Nationalisten, die vermutlich damit ihr Interesse an den iraqischen Ölquellen historisch zu legitimieren versuchen würden. Das ist ja immer das Problem bei Nationalisten, dass sie einen Anspruch auf das Alter zurückführen. Wo man vor Jahrtausenden "Landsleute" nachweisen kann, das gehört nach nationalistischer Logik ebenso zur Nation, selbst dann wenn man Jahrtausende nicht mehr dort war, wie das, was man vielleicht irgendwann im Laufe der Geschichte erobert hat. Nur dass für andere Nationen streng logisch betrachtet dieselben "Rechte" gelten müssten, wird dabei großzügig übersehen...
 
Ich hab ihn gefunden. Nett!

"To ensure that their theories could be applied to all ethnic groups in the eastern black sea area, both in history and in present, nationalists have 'prophylacticly' asserted a 6,000-year-old Turkish presence in that area. Some others exaggerate a bit less, but nevertheless take many liberties with the facts of history. Thus a certain Professor Osman Nedim Tuna claimed that Turks have been in eastern Anatolia for at least 3,500 years in a book publishes by the official Türk Dil Kurumu (Turkish Language Foundation) in 1990." Aus: Rüdinger Benninghaus: Turks and Hemshinli: manipulating ethnic origins and identity, in Hovann H. Simonian: The Hemshin. History, society and identity in the Highlands of Northeast Turkey. New York 2007.
 
Heutige geopolitische Situation hat nichts mit der antiken Welt zu tun. Der Begriff "Nationalisten", den du so gerne verwendest, bringt uns eher vom Ziel weg, anstatt uns dessen Weg zu zeigen.

Wie könnte es aber auf der europäischen Ebene keine Relevanz haben, wenn doch die Antipathie gegenüber den Türken bereits gesellschaftsfähig geworden ist?
 
nationalists have 'prophylacticly' asserted a 6,000-year-old Turkish presence in that area. Some others exaggerate a bit less, but nevertheless take many liberties with the facts of history. Thus a certain Professor Osman Nedim Tuna claimed that Turks have been in eastern Anatolia for at least 3,500 years in a book publishes by the official Türk Dil Kurumu .

Danke für die Aufklärung! :winke:

Dass wir es bei solchen Behauptungen mit nationalistischen Thesen und manipulierten archäologischen und ethnologischen Fakten zu tun haben, war klar. Dazu zählt auch Herr Professor Tuma, dessen abstruse Spekulationen außerhalb des türkischen Raums auf Erstaunen stoßen.
 
Und ich habe leider (noch) keine Publikationen in dem deutschen Raum. Nach dem Kennenlernen dieses Forums scheint mir aber auch deren Verwirklichung eher sinnwidrig, als fraglich.
 
Heutige geopolitische Situation hat nichts mit der antiken Welt zu tun. Der Begriff "Nationalisten", den du so gerne verwendest, bringt uns eher vom Ziel weg, anstatt uns dessen Weg zu zeigen.

Wie könnte es aber auf der europäischen Ebene keine Relevanz haben, wenn doch die Antipathie gegenüber den Türken bereits gesellschaftsfähig geworden ist?
Welche Gründe als nationalistische gibt es denn noch alle möglichen historischen Völker der Region gegen das historische Material zu Türken zu machen? Mir fallen da leider keine ein. Vielleicht kannst du mir ja helfen.
Was du vielleicht vergisst: Die Türken sind unser Verbündeter - wieso sollten wir also antitürkisch sein? Sorry, verstehe ich nicht.

Und du hast btw immer noch nicht erklärt, warum westliche Turkologen "antitürkisch" eingestellt sein sollten. Die Wissenschaftler, die ich kenne, lieben ihr Sujet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und ich habe leider (noch) keine Publikationen in dem deutschen Raum. Nach dem Kennenlernen dieses Forums scheint mir aber auch deren Verwirklichung eher sinnwidrig, als fraglich.

Du kannst das z.B. nachlesen in:

Wolfgang Ekkehard Scharlipp, Die frühen Türken in Zentralasien, Darmstadt 1992

Rudolf Fischer, Die Turkvölker, Feldbrunnen 2005

Turks. A Journey Of Thousand Years, 600 - 1600, Royal Acedemy London, 2005

Das sind Titel, die mir im Moment vorliegen. Natürlich gibt es weitere reichhaltige Literatur
 
Welche Gründe als nationalistische gibt es denn noch alle möglichen historischen Völker der Region gegen das historische Material zu Türken zu machen? Mir fallen da leider keine ein. Vielleicht kannst du mir ja helfen.
Was du vielleicht vergisst: Die Türken sind unser Verbündeter - wieso sollten wir also antitürkisch sein? Sorry, verstehe ich nicht.

Ich will mich nicht hier ungeachtet in die Probleme der Politik einmischen und schlage auch vor, dass wir unsere historische Ebene nicht verlassen sollten.

Du irrst dich wieder "im weiten Sinne" in den ganzen Erörterungen. Es gibt keinen grundsätzlichen! Zweitbezug seitens der türkischen Geschichte zu einer Region oder einem Volk. Was gefordert wird ist lediglich eine Analyse der antiken Geschichte zusammen mit anderen Forschern, die eurerseits als Nationalisten gestempelt werden und andererseits Professoren an den Universitäten sind und lehren. Und wenn du die türkischen Forscher als Verbündete siehst, dann solltest du eher wenige Probleme damit haben, mit einem über die Geschichte zu diskutieren.
 
Du kannst das z.B. nachlesen in:

Wolfgang Ekkehard Scharlipp, Die frühen Türken in Zentralasien, Darmstadt 1992

Rudolf Fischer, Die Turkvölker, Feldbrunnen 2005

Turks. A Journey Of Thousand Years, 600 - 1600, Royal Acedemy London, 2005

Das sind Titel, die mir im Moment vorliegen. Natürlich gibt es weitere reichhaltige Literatur

Sehr guter Fund, Vielen Dank!
Ich wünschte mir, dass diese Forscher nicht in Verkennung der Altai-Theorie ihre Thesen vorstellen könnten. Ich werde mir aber die Bücher anschauen. Danke!
 
Du irrst dich wieder "im weiten Sinne" in den ganzen Erörterungen. Es gibt keinen grundsätzlichen! Zweitbezug seitens der türkischen Geschichte zu einer Region oder einem Volk. Was gefordert wird ist lediglich eine Analyse der antiken Geschichte zusammen mit anderen Forschern, die eurerseits als Nationalisten gestempelt werden und andererseits Professoren an den Universitäten sind und lehren. Und wenn du die türkischen Forscher als Verbündete siehst, dann solltest du eher wenige Probleme damit haben, mit einem über die Geschichte zu diskutieren.

Was die Geschichte des türkischen Raums und der Turkvölker betrifft, so gibt es eine reichhaltige Literatur. Die Forschungsergebnisse der internationalen Wissenschaft sind in den großen Leitlinien absolut gesichert. Es besteht demnach keine Veranlassung, abstruse Theorien bestimmter türkischer Historiker auf internationalen Symposien zu erörtern.
 
Sehr guter Fund, Vielen Dank!
Ich wünschte mir, dass diese Forscher nicht in Verkennung der Altai-Theorie ihre Thesen vorstellen könnten. Ich werde mir aber die Bücher anschauen. Danke!

Die Darstellung dieser Wissenschaftler entspricht gesicherten Erkenntnissen internationaler Forschung.
 
Ich will mich nicht hier ungeachtet in die Probleme der Politik einmischen und schlage auch vor, dass wir unsere historische Ebene nicht verlassen sollten.

Du irrst dich wieder "im weiten Sinne" in den ganzen Erörterungen. Es gibt keinen grundsätzlichen! Zweitbezug seitens der türkischen Geschichte zu einer Region oder einem Volk. Was gefordert wird ist lediglich eine Analyse der antiken Geschichte zusammen mit anderen Forschern, die eurerseits als Nationalisten gestempelt werden und andererseits Professoren an den Universitäten sind und lehren. Und wenn du die türkischen Forscher als Verbündete siehst, dann solltest du eher wenige Probleme damit haben, mit einem über die Geschichte zu diskutieren.
Dann nenne doch bitte endlich die Motive, welche die von dir behauptete "westliche Wissenschaft" haben solle - und wer das überhaupt sein soll - eine türkische Geschichte Kleinasiens (und des Zweistromlandes) vor dem 11. Jahrhundert zu negieren.
 
Ich wünschte mir, dass diese Forscher nicht in Verkennung der Altai-Theorie ihre Thesen vorstellen könnten. Ich werde mir aber die Bücher anschauen. Danke!

Damit Du auch gleich die Fundlagen und den kulturellen Austausch und die Handelsbeziehungen überblickst::winke:

Philip L. Kohl, The Making of Bronze Age Eurasia, 2007
 
Ok. Ich werde ein Beispiel geben:

P.Kaya - ENGLISH - SUMERIAN - TURKISH DICTIONARY - TurkicWorld

Das ist eine Liste von Wörtern, die angeblich "fast alle" der prototürkischen Sprache stammen sollten. Seine Arbeiten stützen auch angeblich auf den von Prof. Tuna (dessen Arbeiten ich respektiere, aber auch nicht alle Punkte einstimmig annehme; deshalb das vorherige Beispiel eines "Forschers").

Was aber daraus (Liste) ein europäischer Forscher ableitet ist die unbegründete Vermutung, dass die Sumerer eine Art "prototürkischer Stamm" waren. Es entsteht sofort eine Chaos-Situation zwischen den beiden Seiten. Andere, aus dem Orient stammende Forscher werden in solchen europäischen Projekten nicht mehr berücksichtigt, weil angeblich ein Herr Kaya aus Sumerern Türken produzieren wollte. Wenn man als türkischer Linguist die Liste durchgeht, dann erkennt man sofort, dass dieser Herr Amateur ist und kein einziges Wort in den Sprachen kennt. Nach seiner Vermutung müssten die Sumerer sozusagen prototürkisch sprechen, was niemals der Wahrheit entsprechen kann, weil die Sprachen völlig verschiedener Grammatik entstammen. Lange Rede kurzer Sinn: Durch solche Herren wie Kaya, sieht die europäische Wissenschaft nicht die Bestandskraft anderer, die ihr Leben für ein einziges Wort opfern.
Am Ende kommen dann die befürchteten Nationalisten, die ihre Gebietsansprüche durchsetzen möchten.
 
Anhand dieser Liste eine Sprachverwandtschaft herauslesen zu wollen, ist mächtig an den Haaren herbeigezogen. So, als würde ich behaupten, dass Arabisch und Deutsch miteinander verwandt sind, weil 'arsh auf Deutsch Thron bedeutet und ja so ein Thron mit Ärschen in Berührung kommt.
 
Wenn man als türkischer Linguist die Liste durchgeht, dann erkennt man sofort, dass dieser Herr Amateur ist und kein einziges Wort in den Sprachen kennt.
Wenn man als Kenner orientalischer Sprachen die Liste durchgeht, dann erkennt man sofort, dass der angebliche türkische Linguist anscheinend keine Ahnung von seinem Fach hat. Ein paar Beispiele: "nar" (Granatapfel) stammt ursprünglich aus dem Persischen (anar), "kala" (Festung) kommt von arabisch "qal'a", "zikir" (Gebet) ist auch arabisch ("dhikr", heißt auch nicht wirklich Gebet sondern Erwähnung und ist ein Begriff aus der islamischen Mystik), "nebi" (Prophet) kommt von arabisch "nabi".....
 
Heutige geopolitische Situation hat nichts mit der antiken Welt zu tun. Der Begriff "Nationalisten", den du so gerne verwendest, bringt uns eher vom Ziel weg, anstatt uns dessen Weg zu zeigen.

Wie könnte es aber auf der europäischen Ebene keine Relevanz haben, wenn doch die Antipathie gegenüber den Türken bereits gesellschaftsfähig geworden ist?

Hier steht immer noch die Frage von El Quijote unbeantwortrt im Raum:

"Welche Gründe als nationalistische gibt es denn noch alle möglichen historischen Völker der Region gegen das historische Material zu Türken zu machen? Mir fallen da leider keine ein. Vielleicht kannst du mir ja helfen."

Wer ist daran interessiert, ganz Kleinasien und Mesopotamien entgegen dem internationalen Stand der Forschung zum Ursprungsland der Türken zu erklären? Und das sogar schon vor über 4000 Jahren?
 
Hier steht immer noch die Frage von El Quijote unbeantwortrt im Raum:

"Welche Gründe als nationalistische gibt es denn noch alle möglichen historischen Völker der Region gegen das historische Material zu Türken zu machen? Mir fallen da leider keine ein. Vielleicht kannst du mir ja helfen."

Wer ist daran interessiert, ganz Kleinasien und Mesopotamien entgegen dem internationalen Stand der Forschung zum Ursprungsland der Türken zu erklären? Und das sogar schon vor über 4000 Jahren?

Also bevor wir uns mit den politischen Fragen herumschlagen; Werden da noch Gegenbeweise für die Punkte, die ich diesem Forum vorgestellt habe auftauchen oder bleiben wir bei der Annahme, dass: "es sowieso alles Unfug sei und auch bei weiteren Kommentaren meinerseits, das Niveau dieser Plattform sich darauf stützen wird, gleichgültig was ich schreibe!".
Wenn dies der Fall ist, dann höre ich mit meinem Teil hier auf und ihr könnt weiter über Politik diskutieren.
 
Wenn dies der Fall ist, dann höre ich mit meinem Teil hier auf und ihr könnt weiter über Politik diskutieren.

Damit hast du angefangen, als du behauptet hast, die "westliche Wissenschaft" (Schallplatte: Wer auch immer das sein mag) habe ein Interesse daran, dass die Wahrheit nicht ans Licht komme. Du bist bisher sowohl die Fragen danach, wer die "westliche Wissenschaft" ist, noch warum sie ein Interesse an der Unwahrheit haben soll, offen gelassen.

Auf der sprachlichen Ebene - du erwartest ja gleich die intime Kenntnis von mehreren für durschnittliche Mitteleuropäer exotischen und teils sogar ausgestorbenen Sprachen (mindestens Türkisch, Alttürkisch, Sumerisch, Etruskisch) - hat Turandokht schon darauf hingewiesen, dass die Liste der türkischen Worte so dilettantisch zusammengestellt wurde, dass selbst der islamische Lehnwortschatz darin aufgenommen wurde und auf dieser Basis dann Sprachvergleiche angstrengt wurden. Die Liste ist damit ad absurdum geführt worden. Was gibt's dazu noch zu sagen?
 
Auf der sprachlichen Ebene - du erwartest ja gleich die intime Kenntnis von mehreren für durschnittliche Mitteleuropäer exotischen und teils sogar ausgestorbenen Sprachen (mindestens Türkisch, Alttürkisch, Sumerisch, Etruskisch) - hat Turandokht schon darauf hingewiesen, dass die Liste der türkischen Worte so dilettantisch zusammengestellt wurde, dass selbst der islamische Lehnwortschatz darin aufgenommen wurde und auf dieser Basis dann Sprachvergleiche angstrengt wurden. Die Liste ist damit ad absurdum geführt worden. Was gibt's dazu noch zu sagen?
In der Tat! Ich habe kein Wort zur Politik verloren, aber wenn schon ein oberflächliches Durchlesen der türkischen Liste so eklatante Fehler zutage fördert, dann wage ich doch zu behaupten, dass auch die sumerische Wortsammlung keinen Pfifferling wert ist. Da ich kein Sumerisch beherrsche, kann ich dazu weiter nichts sagen. Aber mir schwant, dass auch Du weder Sumerisch, noch Etruskisch kannst und Dich einfach blind auf solche "Beweise" verlässt, weil es Dir so in den Kram passt.
 
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