Hitler ein Genie oder Psychopath?

Vielleicht liegt das daran, dass es bei Churchill auch viel weniger Grund zu dieser Frage gibt.;)

ABER ich wurde mal von meiner Freundin (Arztin und Psychologin) zu einem Kongreß über Depressionen geschleppt. Dort wurde ein Vortrag gehalten über das Leistungsvermögen historischer Persönlichkeiten, die manisch-depressiv erkrankt waren. Churchill war der Hauptbetrachtungsgegenstand dieses Vortrags.

Depressionen gehören nicht zu den Persönlichkeitsstörungen. Ob Hitler nun eine oder mehrere Persönlichkeitsstörungen hatte: jeder kann sich im ICD-10 F60-F69 belesen und dann mit den ca. 100 Biographien Hitlers abgleichen.

Ist eigentlich Schwachsinn zu fragen, ob Psychopath oder nicht. Bei dem, was der verbockt hat völlig belanglos. Nach heutiger Rechtssprechung könnte man Hitler glatt für unzurechnungsfähig erklären, weil er bei seinen Unterschriftenleistungen und bei seinem Buch angeblich eine/mehrere Persönlichkeitsstörung/en gehabt habe. Wenn man wirklich so einen Vortrag machen will.
Ich denke, dass das Thema zum Vortrag von Sandy09 nur eine Ente ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Depressionen gehören nicht zu den Persönlichkeitsstörungen.
Ach herrje, bitte beachte den Kontext (vgl. # 18)!
Hurvinek schrieb:
Ob Hitler nun eine oder mehrere Persönlichkeitsstörungen hatte: jeder kann sich im ICD-10 F60-F69 belesen und dann mit den ca. 100 Biographien Hitlers abgleichen.
Also ich empfehle Helm Stierlins Buch über Adolf Hitler. Immerhin handelt es sich bei Stierlin um den Familienpsychologen des 20. Jh. Und was er zur "Familie Hitler" und zur familiär bedingten Persönlichkeitsstruktur von Adolf Hitler zu sagen hat, ist doch viel interessanter als ein laienhafter Selbstversuch in Sachen Psychoanalyse.
Hurvinek schrieb:
Ist eigentlich Schwachsinn zu fragen, ob Psychopath oder nicht. Bei dem, was der verbockt hat völlig belanglos. Nach heutiger Rechtssprechung könnte man Hitler glatt für unzurechnungsfähig erklären, weil er bei seinen Unterschriftenleistungen und bei seinem Buch angeblich eine/mehrere Persönlichkeitsstörung/en gehabt habe. Wenn man wirklich so einen Vortrag machen will.
Ich denke, dass das Thema zum Vortrag von Sandy09 nur eine Ente ist.
Unabhängig von der Frage, ob das Thema eine "Ente" ist:
Um das Dritte Reich zu verstehen, macht es durchaus Sinn, sich mit Adolf Hitler zu beschäftigen. Um Adolf Hitlers Persönlichkeit zu verstehen, kommt man an seiner Biographie, insb. seiner Familie, nicht vorbei.

Zur Unzurechnungsfähigkeit:
Eine Persönlichkeitsstörung reicht für den Ausschluß der Tatschuld nicht aus, vgl. § 20 und § 21 StGB. Da muss schon die Einsichtsfähigkeit und Steuerungsfähigkeit beeinträchtigt bzw. ausgeschlossen gewesen sein. Das wiederum kann man aber bei Hitler, jedenfalls in weiten Teilen seines Handelns, so nicht sagen. - In der Strafrechtspraxis werden die allermeisten Angeklagten mit Persönlichkeitsstörungen auch für schuldfähig befunden und als Täter verurteilt, was freilich einer Unterbringung in einer Psychiatrie nicht entgegen steht.
 
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