1. Hitler hatte außenpolitisch strategische Ziele,
2. seine Politik war allerdings nicht langfristig geplant sondern sehr situationsabhängig.
3. damit zusammenhängenden Ziel das dte Reich für den "nächsten" Krieg blockadeunabhängig zu machen. Ergo war das Ziel Rohstoffgebiete wie der Balkan und die Ukraine.
Diese Argumentation verstehe ich nicht ganz in seiner Logik.
Zu 1: Er hatte strategische Ziele. Das sehe ich ja auch so.
zu 2: Wie kann man strategische Ziele verfolgen, wenn man langfristig nicht weiss, in welche Richtung es eigentlich gehen soll? Waren seine strategischen Ziele situativ inspiriert. Und wie resistent waren diese Ziele gegenüber neuen situativen Inspirationen von Hitler? Und welchen Zeithorizont umfaßt eigentlich situativ?
Und bei 3: gibts Du selber eine Antwort, indem die Blockadeunabhängigkeit angeführt wird, die sich ausschließlich auf einen Konflikt mit den Seemächten GB und den USA konzentriert. Also auf einen sehr langen Konflikt hin angelegt war!!!! und zwangsläufig auf einen Entscheidungskrieg zwischen den Kriegsparteien hinausliefen.
Damit werden sämtliche politisichen und militärischen Ziele und Konfliktparteien angeführt, die in der Argumentation der Globalisten auch eine Rolle spielen. Was ist da noch situationsabhängig? Vilemehr ist ein deutlicher roter Faden als unterliegendes Kontinuum vorhanden, der allerdings, und da gebe ich Dir Recht durchaus situationsbedingt, modifiziert wurde bzw. teilweise in sein Gegenteil verkehrt wurde.
Hitler war ein pragmatischer Dogmatiker, wie er am Hitler-Stalin-Pakt sehr deutlich unter Beweis gestellt hat. Er hat durchaus situativ entschieden. Aber diese Entscheidungen treten zurück, sofern man die strategische Konzeption seiner Außenpolitik betrachtet.
Ich schenke es mir, die ganzen Dokumente aufzuführen, die seit den zwanziger Jahren Hitlers außenpolitischen Zielsetzungen mehr oder minder präzise beschreiben und in der Operation Barbarossa und dem Z- und Super-Z-Plan seinen Niederschlag gefunden haben.
Es ist aber sicherlich auch richtig, dass es in vielerlei Hinsicht kein ausformulierten Masterplan für Gesamt-Europa gab. Das gilt insbesondere für die Integration Nord-, West- und Süd-OstEuropas. es gab keine ausformulierten Vorstellungen, wie eine zukünftige europäische Staatenwelt aussehen sollte. Keine Vorstellungen wie Faschistische Bewegungen in anderen Ländern (Norwegen etc.) in dieses Konzept integriert werden sollten. (OT: Interessanterweise in einem deutlichen Gegensatz zu den außenpolitischen Zielvorstellungen Japans in Bezug auf die besetzten Ländern und auf das japanische "Befreiungsprogramm" vom europäischen Kolonialismus.)
An diesen Punkten seiner Außenpolitik, wird eher deutlich, in welch starkem Maße Hitler durch die Geschwindigkeit seines Erfolgs selber überrollt wurde und seine Außenpolitik fragmentarisch, erratisch und widersprüchlich war. In diesen Bereichen war sie eher situationsgebunden. Ähnliches gilt für die Kolonialfrage. Begleitet durch ein vielstimmiges Konzert außenpolitischer Vorstellungen des AA, von Göring und der Marine, die exzentrische Vorstellungen verfolgten.
Das zeigt aber auch nur, dass es zentrale Bereiche der Außenpolitik gab, über die Hitler sehr frühzeitig nachgedacht hatte - und das war der Osten und die Konsequenzen gegenüber den Seemächten - und andere Bereiche, die nie wirklich ausformuliert wurden. Irgendwie wäre das alles in "Groß-Germanien" integriert worden.
Der Dirigent hieß aber immer Hitler und das Ziel war auch immer deutlich. Nicht mehr und nicht weniger wie die globale Hegemonie der arischen Rasse unter Aufteilung der Sphären mit seinen Bündnispartnern Italien und Japan.