Timestheus
Mitglied
Caligula gefällt das...Dass es Inzestschranken gibt, die nichts mit kulturellen Normen zu tun haben, spürt, würde ich denken, im Allgemeinen jeder, der Geschwister hat.
Aber ernsthaft...
daran, dass es eben unsere Geschwister sind, mit denen wir aufgewachsen sind.
Entscheidend ist mE, dass es ein angeborener Insinkt zu sein scheint.
Die soziale Geschwisterbeziehung entsteht also durch das gemeinsame Aufwachsen und diese Entwicklung scheint angeboren zu sein.
Der Weg über den Eigengeruch hört sich überzeugend an
Caligula wuchs nicht andauernd mit seinen Schwestern auf - zumal man in Rom in diesen Kreisen eine andere Ansicht über die Kindheit hatte - und man dies nicht mit einem gemeinsamen Aufwachsen wie heute vergleichen kann.
* Hatte Caligula also keine Probleme sich seinen Schwestern zu nähern, weil sie ihm mehr oder weniger "fremd" waren?
* Wenn es nicht an der gemeinsamen Kinderzeit und Erziehung liegt, sondern an den Hormonen und/oder dem Geruch. Wieso "funktionierte" das bei Caligula nicht? A) das mit den Hormonen / Eigengeruch und der Abstoßung stimmt nicht oder B) diese "Funktion" kann im Einzelfall gestört sein (ist ja medizinisch nichts Neues, dass manche Menschen über einen Gendefekt manche Dinge nicht wahrnehmen wie Andere).
* Vielleicht ist es aber eine Art "Unterbewusstsein" - ein Instinkt, den die Mutter Natur uns mitgegeben hat (was die bessere / gesündere Fortpflanzung angeht). Und auch hier, könnte bei manchen Menschen der Instinkt weniger ausgeprägt sein.
Fakt ist auch - im alten Rom wusste man um die Gefahren der Inzucht genau Bescheid. Gesellschaftlich daher sehr verpönt. Aber wieso verpönt? Wenn ich mir die antiken Schriften anschaue, liegt der Makel eher an der zu erwartenden Furcht vor "dummen" Kindern. Würde dieses nicht drohen - hätte man ansonsten keine großartigen Probleme gehabt. Zumal in Rom in höher gestellten Kreisen verwandtschaftlich sehr eng geheiratet und kopuliert wurde. Und auch sonst - Inzest war wegen der Gefahr verpönt - wurde aber dennoch hin und wieder betrieben.
Ich lese aus den antiken Berichten wie gesagt eine "medizinische" Ablehnung heraus - nicht aber eine Ablehnung der erotischen Lust und Fantasie auch mal die Schwester oder den Bruder mit ins Bett zu nehmen. Man hatte nur Angst vor den Folgen.
Daher sehe ich da keine Hinweise auf Ablehnung durch Aufwachsen oder Gerüche bzw. Hormone.
Ich denke eher es ist ein Instinkt und Wissen der möglichen Folgen - welche dann moralisierend auf unser schlechtes Gewissen sich legt. Ich behaupte mal die steile These - wenn es wissenschaftlich erwiesen wäre, dass es keine Folgen haben könnte - würden wir viel mehr freien Inzest haben.