Ich bin rausgeflogen und jetzt kann ich den Vorpost nicht zur Bearbeitung öffnen.
Nun, dass wir nicht alle Sütterlin schreiben, mag ein Beispiel sein.
Zum ersten Absatz ist auch noch etwas zu ergänzen. Natürlich können Gegenstände zu Symbolen werden. Aber das ist hier nicht der Fall. Beim Badenweiler Marsch kann darüber gestritten werden, inwieweit etwas, was -abgesehen vom Namen- weitgehend unbekannt ist, Symbol sein oder bleiben kann. Er zeigt aber auch, dass ein Symbol weitgehend unbeabsichtigt, in diesem Fall durch den Geschmack Hitlers entstehen kann. Aber er bezeichnete auch mal Karl May als seinen Lieblingsautoren. Die Bücher vom Markt nehmen, die Filme nicht mehr zeigen? Offensichtlich Quatsch. (Wobei natürlich Karl May seine eigenen Probleme hat...)(Hitler reagierte darauf, dass man May posthum einen Preis verleihen wollte. Ob man die Aussage ernst nehmen kann, oder ob es sich nur um eine Anekdote handelt, ist mir hier egal, da es der Verdeutlichung dienen soll.)
Aber der entscheidende Einwand ist der, dass es der PC an einer Definition mangelt. Was also ist PC, was nicht? Damit verweise ich auf die zuständige Wissenschaft, die Philosophie.
Wenn es eine politische Erscheinung ist, ist es kein Beurteilungsmaßstab, sondern muss selbst beurteilt werden.
Die Diskussion ist soweit interessant, wie sich der Historiker mit der Beurteilung vergangener Zeiten aus dem jetzt heraus beschäftigt.
Nur gilt das, da stimme ich zu, für die Grundfrage des Threads nicht.
Was die PC angeht, liegt ein Problem in ihrer Formalität. Dadurch ist sie meist, wenn es konkret wird, nicht anzuwenden. Im vorliegenden Fall, wird bezweifelt, dass Gegnerschaft thematisiert werden darf. Wenn das stimmt ist Geschichtsunterricht nicht mehr sinnvoll möglich. Denn um zu verstehen braucht man auch die Texte 'der' anderen Seite.
Ich gehe davon aus, dass wir hier alle, nach welcher Definition auch immer, Pazifisten sind. Dennoch beschäftigen wir uns sehr ausführlich mit militärgeschichtlichen Themen. Mitunter geht das schon auf die Nerven, wenn zu anderen Themen kaum Antworten kommen. Das können wir nur, wenn wir zweifelhafte Werke lesen. Caesar. Früher sollte er gelesen werden, damit die Reserveoffiziere dies wichtige militärische Werk kannten. Es wurde oft gejammert, dass er immer noch als Einstiegslektüre dient. Doch muss man auch berücksichtigen, dass an ihm zumeist auch vorführt, wie man diverse Verbrechen verschleiert.
Wenn es also um den Stoff in der Schule geht, sollte man 'böse' Autoren nicht ausschließen. Sonst erzieht man die Schüler zu Lämmern, die man leicht zur Schlachtbank führen kann. Und das ist auch eine Forderung an den Historiker. Nicht nur ausarbeiten, was es an Fiesheiten gab, sondern sie auch zu untersuchen.
Sittenvorschriften sind nicht relevant. Sie gelten immer nur für einen selbst. Alles andere würde sich auf der Ebene der Sachsenmission Karls, die Gewalt nur zum Teil abgezogen, bewegen. Damit sind sie für Beurteilungen vergangener Zeiten irrelevant. (Was auch für Moral gilt, wenn wir sie nicht als Ethik verstehen.)
Ethik schließlich hat die Quadratur des Kreises noch nicht geschafft. Dementsprechend stehe ich der Beurteilung von Vergangenheit mit heutigen Ansichten recht skeptisch gegenüber. Völkermord ist da schon interessanter, da es benennbare Definitionen gibt.
Das Lied kann nicht politisch korrekt sein. Es sollte dennoch in der Schule durchgenommen werden.
Ich hoffe, dass ist nicht zu kryptisch.