Ist das Lied "Prinz Eugen" politisch korrekt?

Wieviele Stunden am Tag siehst Du dein Kind, wie viele Stunden sitzt es im Unterricht?
Es ist praktisch unvermeidlich, dass Schule nur Wissen vermittelt, sondern auch Einstellungen prägt. Eine verantwortungsbewusste Lehrkraft sollte deshalb vorher überlegen welche Folgen ihr Unterricht noch haben kann/wird.

Kein Widerspruch, aber ich schrieb:

Daß mein Kind kein Rassist, Kommunist oder Massenmörder - die Begriffe sind austauschbar - wird, hängt in erster Linie von mir ab.

Edith: Hast du ein "nicht" vergessen? Nur damit ich dich richtig verstehe.
 
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Das Lied stammt eindeutig aus der Zeit vor den unseligen Jahren zwischen 33 und 45. Es wurde auch nicht zum Behufe der Propaganda komponiert. Es wurde zwar von den Nazis benutzt, aber ... und das sollte man ganz deutlich sagen .. die Nazis benutzen auch Klopapier. Deshalb ist es ja auch nicht politisch unkorrekt selbiges zu benutzen. Wie schon jemand schrieb, es wäre unklug die Deutungshoheit über unsere Sprache einer untergegangenen Diktatur bzw. deren verblödeten Nachäffern. Wir sind hier schließlich nicht im ZDF bei "Kerners lustigem Volksgerichtshof". Was den zweiten Einwurf angeht, das es von den türkischen Mitbürgern als unkorrekt empfunden werden könnte, so gilt das selbe wie zu Punkt eins. Es ist ein Lied. es gibt die Gedanken und Empfindungen seiner Zeit wieder. Wer sich den Text der Marseillaise durchliest, kann sich kaum nicht über das "Prinz Eugen Lied" aufregen.<?xml:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com:eek:ffice:eek:ffice" /><o:p></o:p>
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Hier die Marseillaise<o:p></o:p>
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Auf, Kinder des Vaterlands! <o:p></o:p>
Der Tag des Ruhms ist da. <o:p></o:p>
Gegen uns wurde der Tyrannei <o:p></o:p>
Blutiges Banner erhoben. (2 x) <o:p></o:p>
Hört ihr im Land <o:p></o:p>
Das Brüllen der grausamen Krieger? <o:p></o:p>
Sie rücken uns auf den Leib, <o:p></o:p>
Eure Söhne, Eure Ehefrauen zu köpfen! <o:p></o:p>
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Zu den Waffen, Bürger! <o:p></o:p>
Schließt die Reihen, <o:p></o:p>
Vorwärts, marschieren wir! <o:p></o:p>
Das unreine Blut <o:p></o:p>
tränke unserer Äcker Furchen<o:p></o:p>
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Was will diese Horde von Sklaven, <o:p></o:p>
Von Verrätern, von verschwörerischen Königen? <o:p></o:p>
Für wen diese gemeinen Fesseln, <o:p></o:p>
Diese seit langem vorbereiteten Eisen? (2 x) <o:p></o:p>
Franzosen, für uns, ach! welche Schmach, <o:p></o:p>
Welchen Zorn muss dies hervorrufen! <o:p></o:p>
Man wagt es, daran zu denken, <o:p></o:p>
Uns in die alte Knechtschaft zu führen<o:p></o:p>
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Was! Ausländische Kohorten <o:p></o:p>
Würden über unsere Heime gebieten! <o:p></o:p>
Was! Diese Söldnerscharen würden <o:p></o:p>
Unsere stolzen Krieger niedermachen! (2 x) <o:p></o:p>
Großer Gott! Mit Ketten an den Händen <o:p></o:p>
Würden sich unsere Häupter dem Joch beugen. <o:p></o:p>
Niederträchtige Despoten würden <o:p></o:p>
Über unser Schicksal bestimmen<o:p></o:p>
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Zittert, Tyrannen und Ihr Niederträchtigen <o:p></o:p>
Schande aller Parteien, <o:p></o:p>
Zittert! Eure verruchten Pläne <o:p></o:p>
Werden Euch endlich heimgezahlt! (2 x) <o:p></o:p>
Jeder ist Soldat, um Euch zu bekämpfen, <o:p></o:p>
Wenn sie fallen, unsere jungen Helden, <o:p></o:p>
Zeugt die Erde neue, <o:p></o:p>
Die bereit sind, gegen Euch zu kämpfen <o:p></o:p>
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Franzosen, Ihr edlen Krieger, <o:p></o:p>
Versetzt Eure Schläge oder haltet sie zurück! <o:p></o:p>
Verschont diese traurigen Opfer, <o:p></o:p>
Die sich widerwillig gegen uns bewaffnen. (2 x) <o:p></o:p>
Aber diese blutrünstigen Despoten, <o:p></o:p>
Aber diese Komplizen von Bouillé, <o:p></o:p>
Alle diese Tiger, die erbarmungslos <o:p></o:p>
Die Brust ihrer Mutter zerfleischen<o:p></o:p>
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Heilige Liebe zum Vaterland, <o:p></o:p>
Führe, stütze unsere rächenden Arme. <o:p></o:p>
Freiheit, geliebte Freiheit, <o:p></o:p>
Kämpfe mit Deinen Verteidigern! (2 x) <o:p></o:p>
Unter unseren Flaggen, damit der Sieg <o:p></o:p>
Den Klängen der kräftigen Männer zu Hilfe eilt, <o:p></o:p>
Damit Deine sterbenden Feinde <o:p></o:p>
Deinen Sieg und unseren Ruhm sehen<o:p></o:p>
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Wir werden des Lebens Weg weiter beschreiten, <o:p></o:p>
Wenn die Älteren nicht mehr da sein werden, <o:p></o:p>
Wir werden dort ihren Staub <o:p></o:p>
Und ihrer Tugenden Spur finden. (2 x) <o:p></o:p>
Eher ihren Sarg teilen <o:p></o:p>
Als sie überleben wollen, <o:p></o:p>
Werden wir mit erhabenem Stolz <o:p></o:p>
Sie rächen oder ihnen folgen. <o:p></o:p>
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Ich denke, wir brauchen uns nicht wegen dieses Liedes im Keller zu verstecken. Es kann sogar bei entsprechend vorausgegangenem Geschichtsunterricht gesungen werden. Vielleicht sollte man es sogar ganz. Schon um Denen den Wind aus den Segeln zu nehmen, die es gerne missbrauchen würden. Warum freiwillig vor den Ewiggestrigen zurückweichen. Das Lied ist Teil unserer Geschichte und unserer Kultur. Auf türkischen Straßenfesten bzw. täglich in Istanbul (vor dem Topkapi-Museum) werden ja auch die Janitscharenmärsche ( übrigens im 4/5 Takt) gespielt. Da geht es ganz direkt um Versklavung, Knabenlese und andere "Verlustierungen" die in der damaligen Zeit als üblich galten, heute aber direkt vor den Internationalen Strafgerichtshofe in Den Haag führen. Das Lied spielt ja auch in einer ganz entscheidenden Phase europäischer Geschichte. Damals ging es eben darum ob Europa christlich bleibt oder muslimisch würde. In Polen wird zur Zeit ein Film über die Belagerung Wiens gedreht. <o:p></o:p>
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http://www.victoria-film.com/<o:p></o:p>
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Da macht sich Niemand Gedanken darüber ob sich Jemanden an diesem Film stört. Für jeden Polen ist es einfach nur Nationalstolz zu sagen: Seht her, wir haben damals Europa gerettet.<o:p></o:p>
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Beim Prinz Eugen Lied .. bei Prinz Eugen selbst .... geht es auch genau um dieses Thema. <o:p></o:p>
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Die Frage sollte also eigentlich besser lauten, darf man nach 1945 noch egal Was "erwähnen / darauf stolz sein / benutzen etc. " das vor 1933 existierte ? Also ich lasse mir weder von den untergegangenen Braunhemden noch von ein paar verwirrten Ewiggestrigen meine Geschichte beschlagnahmen. Politisch korrekt ist es z. Bsp. einem Ausländer in er S-Bahn08 von Wuppertal nach Düsseldorf gegen einen Haufen Fleischmützen beizustehen (auch wenn man anschließend aus Nase und Ohren blutend Heim kommt) als sich über ein 200 Jahre altes Lied zu erregen. Leider wird Heutzutage (Speziel in der Generation 68) politische Korrektheit mit einer Art orwellschen Gesinnungspolizei verwechselt, die im Endeffekt ebenso schlimm ist wie die Gesinnungstümelei Derer die man da zu bekämpfen gedenkt. Da wird dann quasi das Big-Brother-Neusprechlexikon ständig um ein neues doppel-plus-gut oder ein doppel-plus-ungut erweitert. Churchill hatte wirklich Recht mit seinem Ausspruch über die "deutsche" Unmäßigkeit. Dieser Mangel an Selbstvertrauen, der entweder zu Größenwahn oder zu Unterwürfigkeit führt. Uns fehlt der Mittelweg. Das Gefühl genauso normal/gewöhnlich zu sein wie alle Anderen auch.
http://www.victoria-film.com/
 
Es ist ein Lied. es gibt die Gedanken und Empfindungen seiner Zeit wieder. Wer sich den Text der Marseillaise durchliest, kann sich kaum nicht über das "Prinz Eugen Lied" aufregen.<?xml:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com:eek:ffice:eek:ffice" /><o:p></o:p>
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Wie schon gesagt, ich halte die Marseillaise für ein schlechtes Vergleichsobjekt. Denn gegen wen sie sich wendet, Bouillé ausgenommen, ist doch sehr allgemeingültig. Es gibt deftigere Hymnen der Franzosen dieser Zeit, welche wie das Lied auf den Prinzen Eugen auch wirklich konkret die Gegner nennen: Engländer, Österreicher und Preußen vornehmlich.

Mir fiele auf Anhieb das Grenadierslied und das Lied auf die Wiedereroberung von Toulon ein.
 
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Nun ja .. zugegeben .... das Beispiel hinkt. So wie eben die meisten Beispiele. Ich bin im Bereich ... kriegerisches Liedgut .... nicht sonderlich bewandert. Kenne lediglich noch ein paar Landsknechtslieder für deren Authentizität ich mich aber nicht verbürgen würde. Habe solche mal bei YouTube gefunden. Diese hatten allerdings einen beträchtlichen Gruselfaktor da von „Heino" gesungen. ( Nichts gegen die Sangekünste dieses Mannes, denn sicherlich singt er weitaus besser als ich, aber ... De gustibus non est disputandum.) Das Grenadierlied scheint mir ein Militär übliches „Rauf- & Sauflied zu sein. So wie man es eben von Menschen erwarten kann und darf, denen heißes Blei um die Ohren fliegt. Nicht unbedingt etwas für den Knabenchor, aber für eine Marscheinheit geht es durch. Ich denke ob ein Lied politisch korrekt ist hängt schlußendlich von den Singenden ab. (abgesehen von explizit propagandistischen Liedern die speziell von und für die Nationalsozialisten geschrieben wurden) Das Lied „: „"Die Gedanken sind frei, """ „stellt sicherlich ein wirklich politisch korrektes Lied dar. Allerdings habe ich jetzt bei der Suche nach historischen Liedern im Internet eine Fassung von dem Lied gefunden die mir doch zu denken gibt. Da haben ein paar braune Schmierfinken dieses Lied für sich requeriert, um sich als arme vom verfassungsschutz Verfolgte zu gerieren. " Eine bodenlose Frechheit sowas. Leider aber nicht zu verhindern. Wie gesagt, es kommt sicherlich auf die Singenden und die Umstände der Aufführung an. Ich hab mir letztens die Entführung aus dem Serail angesehen. Die Szene im dritten Akt in der Osmin gegen die Liebenden( Konstanze und Belmonte) wütet : Erst geköpft, dann gehangen, dann gespießt auf heiße Stangen .... etc etc. Das ist sicherlich auch nicht wirklich politisch korrekt. Mozart selbst wußte schon das diese Zeilen dichterisch nicht die angemessensten waren, wie er in seinen Briefen eigenhändig zugibt ( Projekt Gutenberg-DE - Kultur - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten )
Vielleicht braucht es einfach noch ein paar Jahrzehnte bis Wir wider so normal sind wie unsere Nachbarländer ... bzw. bis wir glauben wir wären normal. Eigentlich sollten wir es ja schon sein.
 
Prinz Eugen Lied - Marsch

Ich weiss dass diese Diskussion schon vor 2 Jahren stattfand, trotzdem möchte ich dazu etwas anmerken:

Verdammt lange her....
Von Musik absolut gar keine Ahnung.
Aber der Brösel hat den Schritt damals sogar vorgemacht,....
Gibt es nicht auch noch alte Landsknechtslieder mit diesem (oder ähnlichem) Rythmus?

Also ich müsste schon einen ordentlichen Alois-Anfall haben, wenn ich mich da täuschen würde.

Zum Thema Prinz Eugen Lied und Marsch möchte ich festhalten, dass es 2 Musikstücke gibt:

1. Das Prinz Eugen Lied


2. den Prinz Eugen Marsch - auch dieser errinnert an die Einnahme Belgrads und enthält auch deutliche Anklänge an das Prinz-Eugen-Lied, ist einer der bekanntesten Militärmarsche der österreichischen Monarchie



hoffe ich konnte in diese Frage Klarheit bringen.
 
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Ich weiss dass diese Diskussion schon vor 2 Jahren stattfand, trotzdem möchte ich dazu etwas anmerken:



Zum Thema Prinz Eugen Lied und Marsch möchte ich festhalten, dass es 2 Musikstücke gibt:

1. Das Prinz Eugen Lied

2. den Prinz Eugen Marsch - auch dieser errinnert an die Einnahme Belgrads und enthält auch deutliche Anklänge an das Prinz-Eugen-Lied, ist einer der bekanntesten Militärmarsche der österreichischen Monarchie

hoffe ich konnte in diese Frage Klarheit bringen.

Das Lied "Prinz Eugenius der edle Ritter schildert ja recht genau, die Ereignisse der Schlacht von Belgrad. Was ich nicht verstehe, ist dass sich der Verfasser, angeblich ein Brandenburger (?) Musketier, um einige Tage vertut, denn Prinz Eugen ließ seine "Bruck´n um Mitternacht am 16. August 1717 schlagen und nicht am 21. August.

Außerdem blicke ich immer noch nicht, welcher Prinz Ludwig dabei gefallen ist, der in einer Strophe erwähnt wird.
 
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Außerdem blicke ich immer noch nicht, welcher Prinz Ludwig dabei gefallen ist, der in einer Strophe erwähnt wird.
Wenn ich mich recht entsinne, ist dieser Prinz "Ludewig" eine reine Fantasiefigur. Mir ist jedenfalls noch kein Prinz Ludwig untergekommen, der dem Prinz Eugen, wie es ja das Lied ausdrücklich behauptet, besonders nahe gestanden hätte. Ich würde es mit der dichterischen Freiheit wie in "Malbrough s'en va-t-en guerre". Marlbrough s'en va-t-en guerre - Wikipedia, the free encyclopedia

Einzelne Personen- oder Ortsnamen stimmen mit historischen Geschehnissen überein, aber dann gibt es wieder deutliche Abweichungen.
 
Außerdem blicke ich immer noch nicht, welcher Prinz Ludwig dabei gefallen ist, der in einer Strophe erwähnt wird.
Ich interpretiere, dass mit "Prinz Ludewig" Prinz Eugens Bruder, Ludwig von Savoyen gemeint ist. In der ersten Strophe in der Ludwig genannt wird, steht ja auch "Halt euch brav, ihr deutschen Brüder, greift den Feind nur herzhaft an!". Die künstlerische Freiheit sehe ich dann darin, dass Ludwig bereits 1683 und nicht erst 1717 fiel. Oder interpretiere ich da jetzt zu viel?
 
Ich interpretiere, dass mit "Prinz Ludewig" Prinz Eugens Bruder, Ludwig von Savoyen gemeint ist. In der ersten Strophe in der Ludwig genannt wird, steht ja auch "Halt euch brav, ihr deutschen Brüder, greift den Feind nur herzhaft an!". Die künstlerische Freiheit sehe ich dann darin, dass Ludwig bereits 1683 und nicht erst 1717 fiel. Oder interpretiere ich da jetzt zu viel?
Ich hatte immer an den Türkenlouis (Ludwig Wilhelm von Baden-Baden (1655-1707) gedacht. Er starb aber einerseits bereits 1707, war andererseits eher ein Konkurrent von Prinz Eugen. Immerhin waren sie Kampfgefährten und so hätte ich es für denkbar gehalten, dass man sie miteinander vermengte. Immerhin kämpften beide mit einiger Berühmtheit gegen die Türken. Der Türkenlouis siegte bei Slankamen und Prinz Eugen bei Zenta über die Osmanen.
 
Prinz Eugen war 1688 bei der ersten Besetzung Belgrads verwundet worden, und er kannte das Terrain daher recht gut. Die Festung Belgrad ließ sich nur von Süden her angreifen, als die 150. 000 Mann starke türkische Entsatzarmee sich Belgrad näherte, wurde Eugens Lage sehr kritisch, da er befürchten musste, zwischen der Festung Belgrad im Norden und der mehr als doppelt so starken Entsatzarmee im Süden eingeschlossen und aufgerieben zu werden. Glücklicherweise traf am 14. august ein Mörser ein Pulvermagazin und sprengte 3000 Verteidiger auf einmal in die Luft.

Daraufhin befahl Prinz Eugen entgegen allen Regeln der Kriegskunst einen nächtlichen Angriff auf die Entsatzarmee durchzuführen. Dazu brauchte der Savoyarde aber nicht eigens eine Pontonbrücke zu bauen. Ich nehme an, dass damit eine frühere amphibische Operation des Prinzen am 15. und 16. Juni 1717 gemeint ist, die nötig war, um überhaupt zur Belagerung übergehen zu können. Der direkte Weg führte über die Save, lag aber im Feuerbereich der Kanonen von Belgrad. Die kaiserliche Armee setzte daher weiter östlich über die Donau über, wozu man eigens Schiffer aus Flandern und Brabant engagiert hatte. Die Türken rechneten nicht mit dieser Möglichkeit, die breitere Donau überqueren zu können.
 
wenn wir schon bei den Details sind :)

Das Lied "Prinz Eugenius der edle Ritter schildert ja recht genau, die Ereignisse der Schlacht von Belgrad. Was ich nicht verstehe, ist dass sich der Verfasser, angeblich ein Brandenburger (?) Musketier, um einige Tage vertut, denn Prinz Eugen ließ seine "Bruck´n um Mitternacht am 16. August 1717 schlagen und nicht am 21. August.

Außerdem blicke ich immer noch nicht, welcher Prinz Ludwig dabei gefallen ist, der in einer Strophe erwähnt wird.

Da die Preussen vor Belgrad nicht mit dabei waren, wird es wohl doch kein Brandenburger Musketier gewesen sein. Ausserdem habe ich mir sagen lassen, dass das Idiom des Liedes typisch süddeutsch ist.

Das Datum bezieht sich ja nicht auf den Brückenschlag sondern auf die Ankunft des Spions in Prinz Eugens Lager, der ungarischer Doppelagent war, der vom Großwesir als Bote nach Belgrad gesandt wurde, die Informationen aber zu Eugen brachte. das war aber soweit man weiss schon im Juli nicht wie es im Lied heisst im August.
 
Da die Preussen vor Belgrad nicht mit dabei waren, wird es wohl doch kein Brandenburger Musketier gewesen sein. Ausserdem habe ich mir sagen lassen, dass das Idiom des Liedes typisch süddeutsch ist.

...
Über das "Idiom" kann ich nichts sagen, Brandenburger als Söldner in anderen Armeen waren jedoch keine Seltenheit.
 
Was den Prinzen Ludewig betrifft, erinnere ich mich, dass Ernst Trost in seiner Prinz Eugen-Biographie da eine Erklärung gegeben hat, in dem Abschnitt, als er das Lied in Bezug auf die Fakten der Eroberung von Belgrad interpretiert. Ich habe die Biographie allerdings vor über zehn Jahren gelesen, als ich sie mir ausgeborgt hatte, und erinnere mich daher nicht mehr daran, was er dazu Konkretes geschrieben hat.
 
Was den Prinzen Ludewig betrifft, erinnere ich mich, dass Ernst Trost in seiner Prinz Eugen-Biographie da eine Erklärung gegeben hat, in dem Abschnitt, als er das Lied in Bezug auf die Fakten der Eroberung von Belgrad interpretiert. Ich habe die Biographie allerdings vor über zehn Jahren gelesen, als ich sie mir ausgeborgt hatte, und erinnere mich daher nicht mehr daran, was er dazu Konkretes geschrieben hat.
Ich bin jetzt auf einen Ludwig von Württemberg gestoßen, der allerdings erst in der Schlacht bei Guastalla (1734) gefallen ist und mit vollem Namen Friedrich Ludwig hieß. Er war auf jeden Fall bei Belgrad dabei und galt schon in seiner Zeit als wagemutig und entschlossen. Würde er nicht auch in Frage kommen? Vielleicht wurde er ja 1716 oder 1717 mal verwundet, was seine Erwähnung im Lied rechtfertigen würde?
 
Nein ,meiner Meinung nicht. Prinz Eugen gehört zu unserer Geschichte und das ist gut so ,sonst wären wir auch womöglich Islamisch
 
Die Frage ist, ob wir dieselbe Bewertung vornehmen würden, wenn "wir" "islamisch" wären. Was die Bewertung als Produkt der Geschichte entlarvt.
 
Weiß ich nicht. Ich wollte Eatin Bread darauf hinweisen, dass, wenn "wir" "islamisch" wären, seine/ihre Bewertung völlig anders aussähe.
 
Noch schlimmer könnte die Bewertung des Liedes Prinz Eugen sein bei den Bosniaken, die es auch nicht so wenige in Deutschland gibt (in Österreich noch mehr).

Immerhin wird er in vielen Websiten als Mladics Vorgänger angesehen und sein Feldzug als Genozid an den Bosniaken. Was stimmt das sich vom Krieg große Teile Bosniens, Serbiens und des Kosovo gut ein Jahrhundert nicht erholt haben. Sei es durch Massaker der österreichischen und osmanischen Armee, sei es durch Flucht. Katholiken aus Bosnien nach Slawonien, die Orthodoxen über die Donau und nach Kroatien.
 
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