Jetzt bin ich ja erstaunt über den von Dir konstruierten Zusammenhang:
[...Zitat silesia: Zu dem apologetischen Gefasel von Rundstedt und Kleist (woher stammt das eigentlich- Quelle?) muss man als Hintergrund wissen, dass genau diese Heeresgruppe die vorgegebenen operativen Ziele zunächst nicht umsetzen konnte und beim OKH unter Kritik stand ...]
Unter anderem bezieht sich Basil Henry Liddell Hart, einer der bedeutendsten Militärhistoriker des 20. Jahrhunderts, auf Rundstedt und Kleist. Was im Übrigen obige Aussage zur Heeresgruppe Süd mit Deiner „Witterungstheorie" zu tun hat, ist nicht erkennbar.
Hat es auch nichts, wenn du oben Deine Darstellung nachliest, bezog es sich darauf:
So erklärte beispielsweise GFM Rundstedt dass seine "Vorbereitungen infolge der verzögerten Ankunft der Kleistschen Panzer behindert wurden." Kleist selbst schrieb hierzu: "Ein großer Teil der mir unterstellten Panzer kam vom Peloponnes, und die Fahrzeuge selbst, wie auch ihre Besatzungen bedurften einer längeren Ruhe- bzw. Instandsetzungspause."
Gneisenau
Falsch bleibt falsch, egal ob derartige Theorien nun gegenüber Hart oder in publizierten Memoiren oder sonstwo geäußert wurden.
Die Verwirrung mit der Witterungstheorie stammt also von Dir.
Für diesen Erfolg wurde der Divisionskommandeur Paul Hausser von Guderian persönlich beglückwünscht. ...Der weitere Vormarsch führte dann zum Dnjepr, welcher nach einen heftigen Gefecht südlich von Schkow überquert wurde. ... Am 18. und 19. Juli wurden Jelnja und der beherrschende Höhenrücken durch die 10. Panzerdivision und die Division "Das Reich" in härtestem Kampf genommen.
Um danach festzuliegen vor Jelnja wochenlang festzuliegen, was ich oben geschrieben habe...
Die Division "Das Reich" war weder nach dem Balkanfeldzug für diese Operationen wesentlich beeinträchtigt (das war nämlich Deine These) noch waren ihre Einsätze bis September 41 von operativer Bedeutung, mindestens waren sie
völlig austauschbar gegen eine ID aus der OKH-Reserve (wenn man denn hätte früher starten wollen- was sagst Du übrigens zu der logistischen Darstellung des Eisenbahnaufmarsches?). Daran ändert auch Guderians Belobigung nichts, zu der man die Division natürlich beglückwünschen kann.
Quelle für das Nachvollziehen des Einsatzes: Weidinger, Die Division DAS REICH, Band 2+3, 1940/41, 1941-43.
Für Dich sind grundsätzlich sämtliche Quellen belanglos, welche Deine Behauptungen widerlegen. Diesbezüglichen Aussagen von Dir sind überhaupt nicht mehr ernst zu nehmen.
Harte Fakten nicht.
Übrigens: warum so harsch, ich habe doch nur Kleist und Rundtstedt (allerdings mit ihrem apologetischen Gefasel) angegriffen?
Skorzeny gehört jedenfalls mit seinen Erinnerungen zur "Logistik"
aus der Froschperspektive nicht zu den logistischen Fakten und ist auch keine Widerlegung der vorliegenden Literatur einer Beurteilung zu den Heeresgruppen (siehe oben, Schüller ist übrigens sehr zu empfehlen, er räumt gründlich mit einigen militärhistorischen Legenden aus der "Memoirenliteratur" auf).
Tatsächlich finden sich bei Wikipedia auch fundierte Darstellungen. Nachfolgend ein Auszug aus dem Artikel zum Barbarossafeldzug: ...
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Tatsächlich nicht, Wikipedia schreibt viel, hier aber eher die üblichen Memoiren ab. Als militärhistorisch akzeptable Darstellung würde ich das nicht bezeichnen, das bitte ich nachzusehen.
Bevor ich auf Dein freundliches Angebot zurückkomme, solltest Du selbst einen Blick auf Deine Karte werfen.
Habe ich durchaus: Die OKH-Karten, ebenso die Detailkarten des Operationsgebiets und die militärgeographischen Beschreibungen des OKH. Kopien kann ich Dir gerne zukommen lassen. Dnjepropetrowsk war in der sowjet. Perspektive, allerdings erst mit weitem zeitlichem Abstand nach Abschluß der angestrebten Kesselschlacht von Charkow und Zerschlagung der dt. 6. Armee vorgesehen.
Wo hast Du übrigens die Problematik der "Überquerung" des Dnjepr her, oder ging es vielmehr um das Erreichen der Dnjepr-Linie als Abwehrstellung? Etwa aus dem Standardwerk von Glantz?
Ansonsten sind die wesentlichen Flüsse im Operationsgebiet Samara, Nördlicher Donez, Orjol, Oskol, Bolscha Babka.
Das
Durchschwimmen der versprengten Einheiten auf dem chaotischen Rückzug (Nördlicher Donez - Protopotowka-Tschepe-Saliman) lag an fehlendem Brückenmaterial aufgrund der Einkesselung. Sämtliches Material wurde zurück gelassen. Für die Durchführbarkeit von Operationen 1941 ist das schwerlich ein Beleg, genauso wenig wie für 1942.
Übrigens hatte ich auf die
unterschiedlichen klimatischen Bedingungen für den Mai 1941 und 1942 hingewiesen.
Reden wir tatsächlich über dieselbe Operation :autsch::
Aufgrund des erfolgreichen deutschen Gegenangriffs wurde Timoschenko gezwungen, mit den östlich des Donez stehenden Verbänden der 28., 38. und 9 Armee den Fluß zu überschreiten. Da deutsche Verbände jedoch bereits auf breiter Front die Donez-Linie gewonnen hatten, konnten einzelne Übergänge in der Donezschleife südlich Bairak durch Einheiten der 28. Armee nichts mehr an der sowjetischen Niederlage ändern. Zuvor schon hatten versprengte Einheiten der 6. und 57. Armee den Donez nach Osten überquert.
Hier wird alles miteinander vermischt. Zunächst einmal ist die zeitliche Reihenfolge ("wurde gezwungen") völlig verkehrt.
Dann stand die 28. Armee am äußersten rechten Flügel der Nordgruppe (Ternowaja), die 57. Armee am südöstlichsten Flügel der Südgruppe (Krischtopowka). Beide hatten nun garnichts miteinander zu tun, außer das sie getrennt, nacheinander, geschlagen wurden. Die 9. Armee (Süddeckung Flanke) hatte nichts mit der 38. Armee (Nordgruppe) zu tun.
Von Nord nach Süd: 21., 28., 38. Armee Nordgruppe nordöstlich/östlich Charkow, weiterhin 6., 57., 9., 37. Armee Südgruppe Barwenkowo-Petrowskoje (jeweils von Nord nach Süd).
Wenn Du
etwas tiefer (jedenfalls als DRZW Band 6) zu dieser Operation einsteigen willst:
Glantz, Kharkov 1942 - Anatomy of a Military Disaster Through Soviet Eyes. Dazu gibt es zahlreiche partielle Darstellungen aus deutscher Sicht, etwa Mackensen III. Panzerkorps, sowie die Divisionshistorien der 3., 23., 14., 16. PD, sowie 71., 294., 297., 44., 62., 113. ID, 1. GebD, 100., 60. mot., 97., 257., 101. ID (jeweils von Nord nach Süd).
Ist aber ein eigenes Thema wert: "Military Disaster" Charkow 1942.