Mist, auf der Seite war ich vor ein paar Tagen mal wieder.
Ist es noch Zufall, wenn man sucht?
Wenn ein Kind mit einem in einem Bach gefundenen frühmittelalterliches Spatha im Museum erscheint -so geschehen in den 90ern in Paderborn- dann ist das ein Zufallsfund, der kaum Aussagen erlaubt.
Wenn in einem Museumsmagazin bei Routinearbeiten ein Teil einer Dekoration aus Barock oder Renaissance als Mykenischen erkannt wird, ist das kein Zufallsfund, erlaubt aber ebenso wenige Schlussfolgerungen.
Ein Zufallsfund kann zu weiteren Funden führen. Aber da die Archäologie entsprechend organisiert ist, ist das dann kein Zufall mehr.
Mit diesen Einschränkungen müssen wir doch zugeben, dass reine Zufallsfunde meist wenig aussagen.
Mit Rekonstruktionen von Geographie liegt man oft falsch. Pierre Riche hat einmal Frankfurt an den Rhein verlegt. Ich bin sicher, dass wussten er und der Lektor besser. So etwas ist schon antiken Autoren passiert. Dann kann man mitunter nicht genau sagen, was gemeint ist. Man lese nur einmal die technischen Beschreibungen bei Caesar. Dann werden Vorstellungen ins Spiel gebracht, die weniger selbstverständlich sind, als man es denkt. Die Bevölkerung Germaniens war größer als Delbrück dachte. Dadurch wandeln sich seine Berechnungen zum Teil von Widerlegung zu Beweisen. Oder Erkenntnisse stellen sich als falsch heraus. Die Quellen hatten doch recht damit, dass in Germanien eine Provinz eingerichtet wurde. Damit ergeben sich für die Suche nach Standorten ganz neue Grundlagen.
Ich will nicht sagen, dass eine theoretische Suche zum Misserfolg verdammt ist. Man sollte nur nicht erwarten, dass sich solche Hypothesen als richtig erweisen. Aber sie können doch auch hilfreich sein. Daher nutzen Archäologen ja auch Ortsbeschreibungen.
Über diese Punkte würde ich nicht streiten.