hatl
Premiummitglied
Ich mach mal einen Versuch..
..und beginne Mitte des 19. Jhds.:
Schaut man sich die Tötungsfähigkeit durch Bewaffnung im Krimkrieg an, dann hat sich diese zwar etwas gegenüber den Jahrhunderten verändert, aber es gibt noch keine erheblichen Unterschiede etwa zu den Napoleonischen Kriegen .
Das Gewehr und die Kanone werden von vorne gestopft, die Schussfrequenz ist klein, Reichweite und Genauigkeit schlecht. „Schieße nicht bevor Du das Weiße im Auge des Gegners siehst“ gilt noch großteils. (Das Minié-Gewehr taucht erstmals auf.)
Das Pulver bleibt handgemischt mit schwankenden Eigenschaften, und hinterlässt eine rechte Sauerei im Rohr, welche mühsam und sorgfältig entfernt werden muss, bevor man wieder zu Schießen wagen darf. Und es entsteht ein furchtbarer Qualm.
Dann geht das schnell.
Rund zehn Jahre nach dem Krimkrieg haben die Preußen den Hinterlader beim Gewehr (Zündnadelgewehr). Damit erreicht man nicht nur eine mehrfach höhere Schussfrequenz, sondern man kann auch im Liegen laden, und der arme Österreicher muss 1866 stehend stopfen.
Binnen der nächsten rund 30 Jahre, kommt das rauchlose „Pulver“ mit exakter Qualität und fast rückstandsfrei.
Es erscheint die Hinterladerkanone mit Schnellverschluss, die 20 mal pro Minute schießen kann (75mm french gun.. Das ist eine ausgefeilte Maschine, und nicht einfach eine bessere Kanone.)
Die Brisanz-Granate, die wenig vorher entwickelt wurde, wird verschossen. (Bombardierung)
Das Maschinengewehr betritt die Bühne des künftigen Grauens usw..
.. und auch neue Stähle und Schiffspanzerungen, auch neue Antriebsquellen wie Öl.
Informations-, und Transportfähigkeit ( also Logistik ) nehmen ebenso dramatisch zu,.
Die sich zeitlich verdichtende Industrielle Revolution revolutioniert, wenig überraschend, die Militärtechnik und verändert damit auch grundlegend die Erfolgs-Chancen konkurrierender Strategien.
1903 beginnen die ersten Motorflüge.
1911 werden erstmals Flugzeuge militärisch eingesetzt. (Angriff Italiens auf das Osmanische Reich)
Im ersten Weltkrieg wird bereits aus der Luft bombardiert, mit noch wenig Wirkung.
1921 schreibt Giulio Douhet ein beachtetes Grundsatzwerk über den künftigen Luftkrieg:
'der Bomber kommt immer durch' und er kann alle Grenzen sprengen und den Krieg in das Herz des Gegners tragen, so die Vorstellung.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs hat sich jedoch die Luftwaffe als nicht entscheidend erwiesen, sondern musste als Teil eines Abnutzungskrieges betrachtet werden.
Nun gibt aber zwei einschneidende technische Entwicklungen, ganz am Ende dieses Krieges von 1939 - 1945, die geeignet sind diese Betrachtung umzukehren:
- Die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki sind entscheidend im Hinblick auf die Wirksamkeit der Grundgedanken Douhets.
- Die V2 betritt zudem, noch gering an Wirkung, das Theater.
Wiewohl derzeit unerheblich, man kann sie nicht abwehren, weil viel zu schnell, und das wird auch so bleiben.
Nicht 'der Bomber kommt immer durch', sondern nun die Rakete.
Hierzu interessant:
Figes – Crimea -
Stevenson – Armaments And The Coming Of The War -
Douhet – The Command of the Air -
Lawrence Freedman – The Evolution of Nuclear Strategy -
..und beginne Mitte des 19. Jhds.:
Schaut man sich die Tötungsfähigkeit durch Bewaffnung im Krimkrieg an, dann hat sich diese zwar etwas gegenüber den Jahrhunderten verändert, aber es gibt noch keine erheblichen Unterschiede etwa zu den Napoleonischen Kriegen .
Das Gewehr und die Kanone werden von vorne gestopft, die Schussfrequenz ist klein, Reichweite und Genauigkeit schlecht. „Schieße nicht bevor Du das Weiße im Auge des Gegners siehst“ gilt noch großteils. (Das Minié-Gewehr taucht erstmals auf.)
Das Pulver bleibt handgemischt mit schwankenden Eigenschaften, und hinterlässt eine rechte Sauerei im Rohr, welche mühsam und sorgfältig entfernt werden muss, bevor man wieder zu Schießen wagen darf. Und es entsteht ein furchtbarer Qualm.
Dann geht das schnell.
Rund zehn Jahre nach dem Krimkrieg haben die Preußen den Hinterlader beim Gewehr (Zündnadelgewehr). Damit erreicht man nicht nur eine mehrfach höhere Schussfrequenz, sondern man kann auch im Liegen laden, und der arme Österreicher muss 1866 stehend stopfen.
Binnen der nächsten rund 30 Jahre, kommt das rauchlose „Pulver“ mit exakter Qualität und fast rückstandsfrei.
Es erscheint die Hinterladerkanone mit Schnellverschluss, die 20 mal pro Minute schießen kann (75mm french gun.. Das ist eine ausgefeilte Maschine, und nicht einfach eine bessere Kanone.)
Die Brisanz-Granate, die wenig vorher entwickelt wurde, wird verschossen. (Bombardierung)
Das Maschinengewehr betritt die Bühne des künftigen Grauens usw..
.. und auch neue Stähle und Schiffspanzerungen, auch neue Antriebsquellen wie Öl.
Informations-, und Transportfähigkeit ( also Logistik ) nehmen ebenso dramatisch zu,.
Die sich zeitlich verdichtende Industrielle Revolution revolutioniert, wenig überraschend, die Militärtechnik und verändert damit auch grundlegend die Erfolgs-Chancen konkurrierender Strategien.
1903 beginnen die ersten Motorflüge.
1911 werden erstmals Flugzeuge militärisch eingesetzt. (Angriff Italiens auf das Osmanische Reich)
Im ersten Weltkrieg wird bereits aus der Luft bombardiert, mit noch wenig Wirkung.
1921 schreibt Giulio Douhet ein beachtetes Grundsatzwerk über den künftigen Luftkrieg:
'der Bomber kommt immer durch' und er kann alle Grenzen sprengen und den Krieg in das Herz des Gegners tragen, so die Vorstellung.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs hat sich jedoch die Luftwaffe als nicht entscheidend erwiesen, sondern musste als Teil eines Abnutzungskrieges betrachtet werden.
Nun gibt aber zwei einschneidende technische Entwicklungen, ganz am Ende dieses Krieges von 1939 - 1945, die geeignet sind diese Betrachtung umzukehren:
- Die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki sind entscheidend im Hinblick auf die Wirksamkeit der Grundgedanken Douhets.
- Die V2 betritt zudem, noch gering an Wirkung, das Theater.
Wiewohl derzeit unerheblich, man kann sie nicht abwehren, weil viel zu schnell, und das wird auch so bleiben.
Nicht 'der Bomber kommt immer durch', sondern nun die Rakete.
Hierzu interessant:
Figes – Crimea -
Stevenson – Armaments And The Coming Of The War -
Douhet – The Command of the Air -
Lawrence Freedman – The Evolution of Nuclear Strategy -
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