Ein initiales Hallo an das liebe Geschichtsforum und an alle, die diesen Beitrag lesen, ein ganz besonders. Ich stelle mich an dieser Stelle vor - anstatt es in dem dafür vorgesehenen Bereich zu tun - weil ich sogleich mit einer Frage aufwarten möchte. Bevor ich sie aber stellen kann, muss ich doch noch zwei drei Worte vorausschicken:
Ich habe vor ca. einem Monat begonnen, mich aufgrund meines angestrebten Studiums für die Geschichte Frankreichs zu interessieren. (Und im Laufe dieser Zeit auch für die übrige Geschichte Europas.) Meine Vorbildung auf dem Feld der Geschichte unserer Welt ist praktisch Null (gewesen), da ich auf einer Schule für Mathematik und Technik war, darum ist mir auch aus der Schulzeit praktisch nichts im Gedächtnis geblieben, von den 45 Minuten pro Woche - und wir haben ohnehin erst bei der FR 1789 angefangen... Wie dem auch sei, da ich mein bisheriges, technisches Studium wechseln wollte und mich in die Richtung der Sprachen und Kulturen zu bewegen begann, dachte ich mir, ich fange einfach mal mit Frankreich an. Zum einen wollte ich nicht gleich die komplette Weltgeschichte durchwandern (so viel Zeit hab ich ja im Moment nicht) und zum anderen wusste ich ja zumindest, dass die Geschichte dieses Landes älter als die Deutsche ist. Wobei der Hauptgedanke dieser Erkenntnis bereits die nächste evozierte, nämlich die, dass die antike und frühmittelalterliche Geschichte nicht so klaren Definitionen unterworfen ist, wie es beispielsweise die Physik ist. Mir wurde schnell klar, hier sind andere Methoden gefragt.
Nun muss man sich aber vorstellen, jemand wie ich, also jemand, dessen Kenntnisse untief wie ein Turm sind, greift zu einem Buch wie : "Geschichte Frankreichs" von einem gewissen Wolfgang Schmale. Ich kam mir ziemlich schnell ziemlich dumm vor, denn, als ich auf Seite 80 angelangt war, und zu mir selbst sagte, wiederhole doch spaßeshalber, worum es bis hierher ging; da konnte ich nicht wirklich behaupten, viel gelernt zu haben.
Möglicherweise ist das Buch auch sehr wissenschaftlich und ohne Vorkenntnisse in der Geschichte und der Geographie ziemlich unmöglich zu lesen. Soweit meine eigene Einschätzung.
Also gut, nächstes Kapitel... nein, sagte ich mir, das nächste Kapitel in diesem Buch lese ich nicht, ich muss noch einmal von vorne anfangen, also habe ich nun zum ersten Buch der 6-Bändigen Reihe "Geschichte Frankreichs" von Jean Favier gegriffen, und nach den 530 Seiten, auf welchen geschichtsrelevanter Content geschrieben steht, glaube ich zumindest einen brauchbareren Mosaikhaufen zusammengesammelt zu haben, als auf den 80 Seiten jenes anderen Buches. Ich sage nicht ohne Grund Mosaikhaufen, denn ein umfassendes Bild bis ins Jahr 1000, (wie es der Band vorgibt) habe ich trotzdem noch nicht.
Das liegt zu einem Großteil daran, dass diese unglaubliche Fülle an Ereignissen und Geschehnissen, an Namen, Orten, Grenzlinien, die nicht mehr existieren, Intrigen, deren Motivation man mit modernen, nichtgeschichtlichen Denkstrukturen kaum nachvollziehen kann, lateinischen Fremd- und Fachwörtern, die ohne Latinum unverständlich bleiben müssen etc... - dass diese Stoffmenge bestimmt erschlagend und demotivierend wirken muss.
Ich habe mich ernsthaft gefragt, ob man, um Geschichte zu verstehen, alle diese Namen auswendig kennen muss, um einen Text verstehen zu können. Denn wenn plötzlich die Name von Schwester und Bruder Theuderich I ist, muss man ja wissen, wer Theuderich I war, um zu wissen, wer sein Bruder war. Man sieht: mir fehlen noch die einschlägigen Methoden für das Lesen von Geschichtsbüchern.
Ich bin nun am Punkt angelangt, wo ich meine beiden Fragen an diejenigen richten möchte, die sich auf dem interessanten und belebten Feld der Geschichte seit längerem betätigen, wodurch sie sicherlich verstehen, wie es für einen "débutant" sein muss, sich mit den Ursprüngen der europäischen "Nation" auseinanderzusetzen.
(Als zeitliche Grenze übrigens habe ich mir mehr oder weniger die Zeit Caesars gesetzt, also die gallischen Kriege bis 50 v. Ch. )
i) - Wie geht man mit dieser Fülle an Namen um, wie unterscheidet man, was wichtig ist, also Namen, Orte, Grafschaften und Ereignisse, von den Unwichtigen?
- ii) Was war das Entscheidende, das den Übergang von den Karolingern zu den Kapetingern ausgelöst hat.
ps. ich weiß, die erste Frage ist sehr allgemein formuliert und dürfte kaum umfassend und vollständig zu beantworten sein, aber sagen wir, mein Studium beginnt im September und bis dahin möchte ich beim Jahr 2012 angelangt sein.
Soweit also mein Mitgliedschaftsantritt.
Vielen Dank für das Lesen dieses langen, ersten Beitrages.
--Ranque
Ich habe vor ca. einem Monat begonnen, mich aufgrund meines angestrebten Studiums für die Geschichte Frankreichs zu interessieren. (Und im Laufe dieser Zeit auch für die übrige Geschichte Europas.) Meine Vorbildung auf dem Feld der Geschichte unserer Welt ist praktisch Null (gewesen), da ich auf einer Schule für Mathematik und Technik war, darum ist mir auch aus der Schulzeit praktisch nichts im Gedächtnis geblieben, von den 45 Minuten pro Woche - und wir haben ohnehin erst bei der FR 1789 angefangen... Wie dem auch sei, da ich mein bisheriges, technisches Studium wechseln wollte und mich in die Richtung der Sprachen und Kulturen zu bewegen begann, dachte ich mir, ich fange einfach mal mit Frankreich an. Zum einen wollte ich nicht gleich die komplette Weltgeschichte durchwandern (so viel Zeit hab ich ja im Moment nicht) und zum anderen wusste ich ja zumindest, dass die Geschichte dieses Landes älter als die Deutsche ist. Wobei der Hauptgedanke dieser Erkenntnis bereits die nächste evozierte, nämlich die, dass die antike und frühmittelalterliche Geschichte nicht so klaren Definitionen unterworfen ist, wie es beispielsweise die Physik ist. Mir wurde schnell klar, hier sind andere Methoden gefragt.
Nun muss man sich aber vorstellen, jemand wie ich, also jemand, dessen Kenntnisse untief wie ein Turm sind, greift zu einem Buch wie : "Geschichte Frankreichs" von einem gewissen Wolfgang Schmale. Ich kam mir ziemlich schnell ziemlich dumm vor, denn, als ich auf Seite 80 angelangt war, und zu mir selbst sagte, wiederhole doch spaßeshalber, worum es bis hierher ging; da konnte ich nicht wirklich behaupten, viel gelernt zu haben.
Möglicherweise ist das Buch auch sehr wissenschaftlich und ohne Vorkenntnisse in der Geschichte und der Geographie ziemlich unmöglich zu lesen. Soweit meine eigene Einschätzung.
Also gut, nächstes Kapitel... nein, sagte ich mir, das nächste Kapitel in diesem Buch lese ich nicht, ich muss noch einmal von vorne anfangen, also habe ich nun zum ersten Buch der 6-Bändigen Reihe "Geschichte Frankreichs" von Jean Favier gegriffen, und nach den 530 Seiten, auf welchen geschichtsrelevanter Content geschrieben steht, glaube ich zumindest einen brauchbareren Mosaikhaufen zusammengesammelt zu haben, als auf den 80 Seiten jenes anderen Buches. Ich sage nicht ohne Grund Mosaikhaufen, denn ein umfassendes Bild bis ins Jahr 1000, (wie es der Band vorgibt) habe ich trotzdem noch nicht.
Das liegt zu einem Großteil daran, dass diese unglaubliche Fülle an Ereignissen und Geschehnissen, an Namen, Orten, Grenzlinien, die nicht mehr existieren, Intrigen, deren Motivation man mit modernen, nichtgeschichtlichen Denkstrukturen kaum nachvollziehen kann, lateinischen Fremd- und Fachwörtern, die ohne Latinum unverständlich bleiben müssen etc... - dass diese Stoffmenge bestimmt erschlagend und demotivierend wirken muss.
Ich habe mich ernsthaft gefragt, ob man, um Geschichte zu verstehen, alle diese Namen auswendig kennen muss, um einen Text verstehen zu können. Denn wenn plötzlich die Name von Schwester und Bruder Theuderich I ist, muss man ja wissen, wer Theuderich I war, um zu wissen, wer sein Bruder war. Man sieht: mir fehlen noch die einschlägigen Methoden für das Lesen von Geschichtsbüchern.
Ich bin nun am Punkt angelangt, wo ich meine beiden Fragen an diejenigen richten möchte, die sich auf dem interessanten und belebten Feld der Geschichte seit längerem betätigen, wodurch sie sicherlich verstehen, wie es für einen "débutant" sein muss, sich mit den Ursprüngen der europäischen "Nation" auseinanderzusetzen.
(Als zeitliche Grenze übrigens habe ich mir mehr oder weniger die Zeit Caesars gesetzt, also die gallischen Kriege bis 50 v. Ch. )
i) - Wie geht man mit dieser Fülle an Namen um, wie unterscheidet man, was wichtig ist, also Namen, Orte, Grafschaften und Ereignisse, von den Unwichtigen?
- ii) Was war das Entscheidende, das den Übergang von den Karolingern zu den Kapetingern ausgelöst hat.
ps. ich weiß, die erste Frage ist sehr allgemein formuliert und dürfte kaum umfassend und vollständig zu beantworten sein, aber sagen wir, mein Studium beginnt im September und bis dahin möchte ich beim Jahr 2012 angelangt sein.
Soweit also mein Mitgliedschaftsantritt.
Vielen Dank für das Lesen dieses langen, ersten Beitrages.
--Ranque