Ich schreib mal was ab (und hoffe, Dir zumindest ein wenig weiterhelfen zu können) aus "Runenkunde" von Klaus Düwel (2.überarb. Auflage 1983):
"In den Markomannen (oder Quaden) sah
Mastrander* den germ. Stamm, der mit keltischer Vermittlung(!) die Runen geschaffen habe. (...) Auch W. Krause hat hat sich jüngst (vor 1983, Anm.) noch einmal für die Markomannen ausgesprochen, jedoch bevor sie aus ihrem Gebiet im ersten Jahrzehnt des 1. Jhs n. Chr. in ihre böhmischen Sitze zogen. Von ihnen aus kann die Kenntnis der Runenschrift entweder (schon vor Marbod, Anm.) rheinabwärts nach Westskandinavien oder über gotische Vermittlung im Osten anch dem Norden gelangt sein."
Es läge für mich schon nahe, dass die Langobarden die Runenkunde jedenfalls aufgenommen und viell. sogar weitervermittelt haben. Betrachtet man ihre Siedlungsaufenthalte, nicht nur anfangs im Norden, sondern vor allem dann für einige Generationen als direkte östl. Nachbarn von Quaden und Markomannen (von deren Totalabzug nirgends die Rede ist) - dann können diese Schriftzeichen nicht so recht an ihnen spurlos vorübergegangen sein. Wenn auch zugegebenermaßen die latein. Schrift bei ihrer Ankunft an March (Morava) und Donau "international use" gewesen sein wird.
Wenn Du willst (lange her, dass ich das Buch von Düwel las), versuch ich ehrauszufinden, ob er langobardischen Runen nachgeht bzw. ob es Funde auf ehem. longobardischem Siedlungsgebiet gibt ;-)
* in Geschichte Schleswig-Holsteins (Hg. Krause, W, 1964)
Interessant, am Rande, kennst Du?:
http://www.geo.de/GEO/kultur/geschichte/52.html (Geht das germanische Runen-Alphabet auf die nordetruskische Schrift zurück?)