.... Natürlich wollte man durch die Investitionen in in die Infrastruktur, die Plantagenwirtschaft und auch in die Bildung der Bevölkerung irgendwann man Rendite erlangen. .....
Wie dererlei Investition in die " Entwicklungshilfe " von den geistig-moralischen Trägern des kolonialen Zililisierungsprogramms bei näherer Sicht aussehen konnte zeigt folgendes Beispiel sozusagen beispielhaft.....:grübel:
„ Die dt. Waren, die von den Afrikanern am meisten geschätzt wurden, waren nicht Erzeugnisse der Schwerindustrie, sondern vorzüglich Alkohol, Waffen und Schießpulver. Der Anteil dieser Waren an der gesamten
Ausfuhr in die Kolonien lag zwischen 30 und 60 % .
Alkohol machte 64% des Gewichts der 1884 aus Hamburg nach Afrika verschickten Schiffsladungen aus. 58 % in 1885, 52% in 1886 und 56% in 1887. Den größten Absatz hatte Alkohol in Westafrika, da ein großer Teil der Bevölkerung Ostafrikas moslemisch war.
Im Reichstag erkärte Adolf Woermann, dass die zivilisatorische Mission eines gewissen
Anreizes bedürfe.
„Wer steht uns näher ,die vielen Tausend Deutschen ,die dadurch ihr Brot und Lebensunterhalt verdienen, oder die an sich geringe Zahl der Neger, die etwa durch den Branntwein zu Grunde gehen können „. Obwohl er sich nicht so drastisch äußerte, fand Bismarck, Besitzer einer pommerschen Schnapsbrennerei, nichts dabei, wenn Afrikanern deutsche Trinkgewohnheiten nahegebracht wurden.
Als Großbritannien auf der Kongokonferenz mit Unterstützung Belgiens vorschlug.den Handel mit Branntwein und Waffen aus humanitären Gründen durch Einfuhrzölle einzuschränken, instruierte Bismarck die dt. Delegation, der Woermann angehörte,sich dem Antrag zu widersetzen, da er keines der erklärten Anliegen des Kongresses betreffen.
Gleichwohl wünschte Bismarck am Ende seiner Laufbahn, sich auf den
kolonialen Schwindel nie eingelassen zu haben. Es ärgerte ihn nicht nur, dass die
Kolonien keinen nennenswerten Gewinn für die dt. Wirtschaft abwarfen, sondern
das auch die dt. außenpolit. Beziehungen gefährdeten, Auswärtiges Amt sowie das Reichsbuget belasteten....etc. „
Quelle : Otto Pflanze ; "Bismarck "- Verlag CH. BECK