Der Großteil der Eroberer waren ohnehin keine Araber, sondern Berber, die allerdings auch schon zum arabischen "konvertiert" waren.
Die Berber waren islamisiert. Aber die Arabisierung des Maġrib (Arabisten sprechen bei der Arabisierung des Maġrib von der
Hilalisierung, weil dies durch die Banū Hilāl vorangetrieben wurde) fand erst im 11. Jhdt. so richtig statt. Zuvor war der Maġrib arabischsprachig geblieben, es flossen arabische Worte ins Berberisch ein, die sich aber der berberischen Morphologie unterwarfen:
madīna > tamdint - das Zirkumfix t-xxx-t im Berberischen ist ein Femininmarker. Alvaro und Eulogius klagen ja, dass die jungen
christlichen Leute statt Latein, ihrer Muttersprache, fluenter in Arabisch seien. Man unterstellt, dass ungefähr um 900 die Anzahl der Muslime - hauptsächlich durch Konversion, weniger durch Zuwanderung - die der Christen überstieg. Bis ins 11. Jhdt. ist das
Romance Andalusí auch noch nachweisbar. Danach verschwindet es, wohl auch, weil die Anzahl der Christen in a-Andalus rapide abnimmt.
So sind die Almoraviden (in al-Andalus 1090 - 1145) relativ rigide und die Almohaden (in al-Andalus 1145 - 1230) später noch mehr. Aber schon Alfonso VI. (Kastilien-León), und später sein Kurzzeit-Schwiegersohn Alfonso I. (Aragón) holten mozarabische Christen in den Norden (die Personen, die wir kennen, tragen oft zwei Namen, einen romanischen und einen arabischen). Bei seinem Zug durch die Umgebung von Granada, den Alfonso I. auf Ersuchen der Christen von Granada unternahm, ihnen gegen die Almoraviden zu helfen, war Alfonso zwar militärisch stark genug, um gefahrlos durch die Region zu ziehen, konnte aber auch keine Eroberungen vornehmen, aber 25.000 granadinische Christen kehrten mit ihm zurück nach Aragón. Es gab also einen
Christian Drain* von Süden nach Norden und somit wohl einen
Language Drain*.
*ie Begriffe
Christian Drain und
Language Drain sind von mir von Brain Drain abgeleitet, dem Abfließen der Intelligenz aus wirtschaftlich unattraktiven Ländern in wirtschaftlich attraktive Länder - also gut ausgebildete Personen verlassen i.d.R: als erste das Land ihrer Ausbildung und gehen in die Länder, wo sie mehr verdienen können, verschärfen dadurch die wirtschaftliche Lage im Ursprungsland und die Pushfaktoren.