H
hyokkose
Gast
Noch einmal zur Photosensibilität, zu der ich mich mittlerweile auf Quellensuche gemacht habe:
Im Buch des eben erwähnten Hansjörg Schneble findet sich auch eine Seite über "Fotosensibilität im Alten Rom". Demnach gibt es tatsächlich in Gestalt des Apuleius von Madaura einen (einzigen) Hinweis darauf, daß Photosensibilität im alten Rom bekannt war:
Apologia (Apuleius - Wikipedia)
In dieser Verteidigungsschrift aus dem Jahr 158 n. Chr. geht es um den Vorwurf der Zauberei, der gegen Apuleius erhoben wurde. Unter anderem wurde behauptet, Apuleius habe einen Sklavenjungen namens Thallus durch Zauberei zu Fall gebracht. Apuleius weist jedoch nach, daß der Junge in Wirklichkeit an Epilepsie litt und schreibt in diesem Zusammenhang u. a.:
"Die Drehung einer Töpferscheibe reisst unschwer einen Menschen vom gleichen Gesundheitszustand (wie Thallus) durch ihren Wirbel mit, so sehr verwirrt das Schauspiel des Herumkreisens seinen geschwächten Geist; und der Töpfer vermag weit mehr als der Zauberer, Fallsüchtige zu Boden zu strecken." (zit. nach Schneble, S. 48)
Schneble meint, man habe die Töpferscheibe zu diagnostischen Zwecken auf dem Sklavenmarkt benutzt. Von der Anwendung bei der militärischen Musterung schreibt er nichts.
Dasselbe Ergebnis erhalte ich bei der Lektüre von Owsei Temkin, The Falling Sickness - A History of Epilepsy from the Greeks to the Beginnings of Modern Neurology, Baltimore 1994
Im Buch des eben erwähnten Hansjörg Schneble findet sich auch eine Seite über "Fotosensibilität im Alten Rom". Demnach gibt es tatsächlich in Gestalt des Apuleius von Madaura einen (einzigen) Hinweis darauf, daß Photosensibilität im alten Rom bekannt war:
Apologia (Apuleius - Wikipedia)
In dieser Verteidigungsschrift aus dem Jahr 158 n. Chr. geht es um den Vorwurf der Zauberei, der gegen Apuleius erhoben wurde. Unter anderem wurde behauptet, Apuleius habe einen Sklavenjungen namens Thallus durch Zauberei zu Fall gebracht. Apuleius weist jedoch nach, daß der Junge in Wirklichkeit an Epilepsie litt und schreibt in diesem Zusammenhang u. a.:
"Die Drehung einer Töpferscheibe reisst unschwer einen Menschen vom gleichen Gesundheitszustand (wie Thallus) durch ihren Wirbel mit, so sehr verwirrt das Schauspiel des Herumkreisens seinen geschwächten Geist; und der Töpfer vermag weit mehr als der Zauberer, Fallsüchtige zu Boden zu strecken." (zit. nach Schneble, S. 48)
Schneble meint, man habe die Töpferscheibe zu diagnostischen Zwecken auf dem Sklavenmarkt benutzt. Von der Anwendung bei der militärischen Musterung schreibt er nichts.
Dasselbe Ergebnis erhalte ich bei der Lektüre von Owsei Temkin, The Falling Sickness - A History of Epilepsy from the Greeks to the Beginnings of Modern Neurology, Baltimore 1994