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LaGalopine
Gast
Sicher hat Axel Kuhn recht, wenn er resümiert:
Zitat:
Innerhalb des ganzen Ursachenbündels sind also unruhige Massen und revolutionsbereite Bürger zwar notwendige Voraussetzungen der Revolution,aber nicht hinreichend für sie. Von entscheidender Bedeutung waren vielmehr der Zustand des Staatsapparates und die internationale Situation, in der er Frankreich zu vertreten hatte. Die revolutionäre Krise brauch aus, als sich die Unfähigkeit des alten Regimes zeigte, die sich aus internationalen Situation ergebenden Herausforderungen zu meistern.
Denn nicht allein die schlechte Ernte, die Situation der Bauern oder des Bürgertums in Frankreich allein waren die Ursache der Französischen Revolution.
Denn vielmehr trat König Ludwig XVI 1778 zugunsten der amerikanischen Kolonisten, gegen England in den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg ein.
Nicht nur, dass sich daraus wirtschaftliche, finanzielle und kulturelle Interaktionen zu einem Land (der amerikanische Bund) ergaben, das Grundzüge der Volkssouveränität, der Gewaltenteilung und einer verfassungsmäßigen Ordnung festlegte.
Dieser Frieden zwischen England und dessen frühere amerikanischen Kolonien, wurde auch 1783 unter den Augen des Volkes und eines interessierten Bürgertums geschlossen.
Hier baute sich durch die Bündnisverflechtungen von Frankreich zu den amerikanischen Kolonien ein Erfahrungszugewinn des Bürgertums und damit ein Reformdruck in Frankreich selbst auf, den Ludwig der XVI, auch nach 1789 fatalerweise nie von selbst erkannte, geschweige sich diesem stellte.
Denn inzwischen kehrten Handelsleute, Wissenschaftler und vor allem Soldaten aus Amerika nach Frankreich zurück, die sich dort in den Dienst einer Unabhängigkeit von einem absolutistischen Herrscher (King George III.) gestellt hatten und in ihrer eigenen Heimat jene Gründe wiederfanden, die in Amerika zum Ausbruch des Unabhängigkeitskampfes und zur Anerkennung der Menschen – und Bürgerrechte gegen England geführt hatten.
Die französische Bevölkerung sah nicht nur, dass das Bürgertum in Amerika nicht nur ein gleichberechtigendes Wahlrecht erkämpfte, sondern auch die Trennung von Kirche und Staat. Denn nicht der Adel war auch in Frankreich der erste Stand, sondern der Klerus.
Dessen nicht unwesentliche Rolle,vor allem bei Abgaben der gesamten Bevölkerung lässt Kuhn etwas abseits.
Klerus und Adel zahlten selbst keine Steuern. Waren aber an der Einnahme dieser beteiligt. Zudem gab es eine unterschiedliche Gewichtung der Stimmen, zwischen den drei Ständen in der Generalversammlung, die jedoch erst durch den König einberufen werden musste. Letztmalig geschah dies 1614!
Aus diesem Widerspruch innerhalb Frankreichs, dass eine Mehrheit der Steuer – und Abgabenzahler, jedoch kein politisches Mitbestimmungsrecht besaßen. Dagegen aber eine Minderheit (nämlich nur 2% der Bevölkerung) aus Klerus und Adel, steuerfrei fast 40 Prozent des Bodens und darüber hinaus, alle gesellschaftlichen Privilegien besaßen, baute sich im Kontext mit der Interaktion zum Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, mindestens seit 1783 bis 1789 kontinuierlich ein Reformstau innerhalb des subjektiven Empfindens der französischen Bevölkerung, vor allem im dritten Stand auf.
Insofern ist Herrn Kuhn recht zu geben, wenn er meint, dass allein die Situation in Frankreich, die sich von der Situation in anderen absolutistisch regierten Ländern in Europa nicht unterschied, nicht für sich selbst ausreichte, um Auslöser der Französischen Revolution 1789 zu sein.
Zitat:
Die revolutionäre Krise brauch aus, als sich die Unfähigkeit des alten Regimes zeigte, die sich aus internationalen Situation ergebenden Herausforderungen zu meistern.
Das Verhältnis zu England und dessen militärische Erfolge gegen Frankreich, spielt aber für die Gründe der Französischen Revolution eher eine sehr untergeordnete Rolle.
Zitat:
Innerhalb des ganzen Ursachenbündels sind also unruhige Massen und revolutionsbereite Bürger zwar notwendige Voraussetzungen der Revolution,aber nicht hinreichend für sie. Von entscheidender Bedeutung waren vielmehr der Zustand des Staatsapparates und die internationale Situation, in der er Frankreich zu vertreten hatte. Die revolutionäre Krise brauch aus, als sich die Unfähigkeit des alten Regimes zeigte, die sich aus internationalen Situation ergebenden Herausforderungen zu meistern.
Denn nicht allein die schlechte Ernte, die Situation der Bauern oder des Bürgertums in Frankreich allein waren die Ursache der Französischen Revolution.
Denn vielmehr trat König Ludwig XVI 1778 zugunsten der amerikanischen Kolonisten, gegen England in den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg ein.
Nicht nur, dass sich daraus wirtschaftliche, finanzielle und kulturelle Interaktionen zu einem Land (der amerikanische Bund) ergaben, das Grundzüge der Volkssouveränität, der Gewaltenteilung und einer verfassungsmäßigen Ordnung festlegte.
Dieser Frieden zwischen England und dessen frühere amerikanischen Kolonien, wurde auch 1783 unter den Augen des Volkes und eines interessierten Bürgertums geschlossen.
Hier baute sich durch die Bündnisverflechtungen von Frankreich zu den amerikanischen Kolonien ein Erfahrungszugewinn des Bürgertums und damit ein Reformdruck in Frankreich selbst auf, den Ludwig der XVI, auch nach 1789 fatalerweise nie von selbst erkannte, geschweige sich diesem stellte.
Denn inzwischen kehrten Handelsleute, Wissenschaftler und vor allem Soldaten aus Amerika nach Frankreich zurück, die sich dort in den Dienst einer Unabhängigkeit von einem absolutistischen Herrscher (King George III.) gestellt hatten und in ihrer eigenen Heimat jene Gründe wiederfanden, die in Amerika zum Ausbruch des Unabhängigkeitskampfes und zur Anerkennung der Menschen – und Bürgerrechte gegen England geführt hatten.
Die französische Bevölkerung sah nicht nur, dass das Bürgertum in Amerika nicht nur ein gleichberechtigendes Wahlrecht erkämpfte, sondern auch die Trennung von Kirche und Staat. Denn nicht der Adel war auch in Frankreich der erste Stand, sondern der Klerus.
Dessen nicht unwesentliche Rolle,vor allem bei Abgaben der gesamten Bevölkerung lässt Kuhn etwas abseits.
Klerus und Adel zahlten selbst keine Steuern. Waren aber an der Einnahme dieser beteiligt. Zudem gab es eine unterschiedliche Gewichtung der Stimmen, zwischen den drei Ständen in der Generalversammlung, die jedoch erst durch den König einberufen werden musste. Letztmalig geschah dies 1614!
Aus diesem Widerspruch innerhalb Frankreichs, dass eine Mehrheit der Steuer – und Abgabenzahler, jedoch kein politisches Mitbestimmungsrecht besaßen. Dagegen aber eine Minderheit (nämlich nur 2% der Bevölkerung) aus Klerus und Adel, steuerfrei fast 40 Prozent des Bodens und darüber hinaus, alle gesellschaftlichen Privilegien besaßen, baute sich im Kontext mit der Interaktion zum Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, mindestens seit 1783 bis 1789 kontinuierlich ein Reformstau innerhalb des subjektiven Empfindens der französischen Bevölkerung, vor allem im dritten Stand auf.
Insofern ist Herrn Kuhn recht zu geben, wenn er meint, dass allein die Situation in Frankreich, die sich von der Situation in anderen absolutistisch regierten Ländern in Europa nicht unterschied, nicht für sich selbst ausreichte, um Auslöser der Französischen Revolution 1789 zu sein.
Zitat:
Die revolutionäre Krise brauch aus, als sich die Unfähigkeit des alten Regimes zeigte, die sich aus internationalen Situation ergebenden Herausforderungen zu meistern.
Das Verhältnis zu England und dessen militärische Erfolge gegen Frankreich, spielt aber für die Gründe der Französischen Revolution eher eine sehr untergeordnete Rolle.