flavius-sterius
Aktives Mitglied
Nun ja. In Riol wurde sehr wohl dank der Schilderungen des Tacitus ein römerzeitliches Schlachtfeld gefunden. Man kann natürlich einwenden, dass das damals GALLIA war.Man kann ja nicht die Beschreibung des Schlachtortes von der Beschreibung der Schlacht trennen. Tacitus hatte sicher nicht zwei grundverschiedene Quellen vor sich - einerseits eine topographische Karte, die ihm präzise Angaben über den Schlachtorts lieferte, andererseits eine Beschreibung der Schlacht ohne genaue topographische Angaben.
Egal ob Caesierwald, Varusschlachtfeld, Idistaviso, Angrivarierwall, Lange Brücken - es ist noch in keinem einzigen Fall gelungen, aufgrund von Tacitus' Angaben auch nur ein Schlachtfeld in Germanien zu lokalisieren.
https://www.welt.de/geschichte/arti...-Schlachtfeld-bei-Trier-siegten-Legionen.html
Sepiola, ich kann Deinen missionarischer Eifer gegen diesen Tacitus-Abschnitt bezüglich des umgeleiteten Wassers nicht nachvollziehen. Deine Lebenserfahrung diesbezüglich deckt sich nicht mit der meinen.
In der frühen Neuzeit hat man einige Höhenburgen in Schlösser umgewandelt. Wenn es dem Fürsten nach einer "Wasserkunst" gelüstete, musste man reichlich Wasser auf den Schlossberg bringen. Was bedurfte es dazu? Magie? Nicht einmal einen Leonardo da Vinci. Man suchte sich einen Berg in der Umgebung, welcher eine ertragreiche Quelle hate, welche höher war als das Schloss. Dann baute man eine Wassserleitung aus Tonrohren oder mit durchbohrten Holzstämmen. Dank des Prinzips der verbundenen Röhren sprudelte es schon bald im Schlosshof und der Fürst konnte seinen Springbrunnen genießen und die Küche musste nicht mehr mühsam aus dem Burgbrunnen den Eimer hochziehen. Bei meinem nördlichen "Hausberg" ist die Quellschüttung so stark, dass man nicht nur das auf einen anderen Berg in Sichtweite befindliche Schloss komplett mit Wasser versorgen konnte, sondern auch hälftig das Wasser an die darunter liegende Stadt abgab. Damit wurde der Kornmarkt mit Rathaus und Hauptkirche sowie das angrenzende Handwerkerquartier mit Wasser versorgt. Wir reden bei solch einer Quelle nicht von ein paar Eimer Wasser. Über den südlichen "Hausberg" wiederum hatte man die Wasserleitung Richtung Schloss gelegt. Entweder reichte dort die Höhe nicht oder die Wassermenge war nicht ausreichend. Wenn ich jedoch heute über den südlichen "Hausberg" laufe, überquere ich öfters kleine Bachläufe. Es ist also nass. Dagegen ist der östlich gelegene "Hausberg" staubtrocken.
Es gibt in Germanien also Berge mit starker Quellschüttung. Deshalb ist es für Xander und anderen im Forum sehr wohl glaubhaft, dass Tacitus mit seiner Beschreibung in dem strittigen Text wahres wiedergibt. Ich stimme Dir jedoch zu, dass die Diskussion müßig ist, weil keine der beiden Parteien von seiner Position abweichen wird.