Was man aus der Entdeckung macht, steht auf einem ganz anderen Blatt. Hachelbich ist wieder verfüllt und wird touristisch nicht genutzt.
Wer nicht gelernt hat, Bodenprofile zu lesen, der wird auch kaum ein Interesse haben, ein römisches Marschlager zu besuchen. Weil, der Otto-Normal-Verbraucher sieht dort... nichts. Selbst der Otto-Normal-Historiker, der keine archäologischen Kenntnisse hat, wird dort nichts sehen. Also klar: Die Leute werden
vielleicht sehen, dass die Erde verschiedene Farben hat. Das war's dann aber auch schon. Das kann man denen auch erklären, was das archäologisch für eine Bedeutung hat. Dann die unsichere Zuordnung zu einem ziemlich unbekannten historischen Ereignis, über das jenseits von Althistorikern kaum jemand etwas weiß: Wer sollte das besuchen wollen? Natürlich gibt es in Dtld. ein paar tausend Geschichts- und Archäologie-Nerds, die das interessiert. Aber von denen kommt dann auch nur eine Teilmenge überhaupt auf die Idee, dorther zu fahren. Je näher vor Ort, desto wahrscheinlicher. Museen fahren i.d.R. keine Gewinne ein sondern müssen subventioniert werden, um sich zu erhalten. Aber einen Ort, wo in der Woche vielleicht mal zwei Personen kurz vorbeischauen, zu unterhalten, das kann man keinem Steuerzahler näherbringen und für die lokale Gastronomie (Restauration, Hotel) dürfte das Ergebnis auch kaum messbar sein, was also auch von dieser Seite keine Rechtfertigung für eine solche Subventionierung bietet. Hachelbich ist ja nun auch nicht gerade das Naherholungsgebiet einer großen urbanen Agglomeration...
Und wir Menschen sind nun mal so gestrickt, dass wir eine spannende Geschichte zu etwas hören wollen, sonst wird es sehr schnell uninteressant. Warum funktionieren die Geschichten um Numantia, Varus und Arminius, Masada oder Boudicca? Weil sie Drama bieten. Das fehlt hier einfach.
Dann noch der Umstand, dass durch eine touristische Nutzung des Geländes (die von Touristen aber kaum angenommen würde) wertvolles Bauernland verloren ginge, würde den ökonomischen Schaden noch größer machen. Eine Erinnerungstafel für Wanderer (oder an einem Rastplatz an der Bundesstraße für Motorisierte) und die Präsentation einiger herausragender Funde im nächstgelegenen archäologischen Landesmuseum muss für einen Ort wie Hachelbich reichen.