Vorerst hierzu folgende Ergänzungen zum grundsätzlichen Verständnis:
1. Der angeführte Ritterschlag kam erst relativ spät auf - im Heiligen Römischen Reich erst ab dem 14. Jh. -; bis dahin war die Schwertleite üblich.
Vgl. dazu auch
http://www.geschichtsforum.de/f48/der-ritterschlag-8659/
Anm. dazu: In den Ländern der
Ligesse (ligische Treue gegenüber dem König) wie in Frankreich oder England blieb dies dem König vorbehalten, im HRR wurde dies nicht ganz so einheitlich gehandhabt, wenngleich es aber grundsätzlich dem König als obersten Lehnsherrn zustand.
(Doch wie bereits ausgeführt, war der Lehnseid weitaus bedeutsamer...)
2. Daß die Ländereien und Besitzungen von Ritter zu Ritter unterschiedlich groß - und v.a. auch unterschiedlich ertragreich - waren, wurde bereits geschrieben. Hinzufügen möchte ich an der Stelle noch einige weitere Spezifikationen:
(a) Nicht wenige Ritter im HRR entstammten der Ministerialität (Dienstmannen, später Dienstadel); diese hatten in den meisten Fällen kein Land bzw. Lehen, wenngleich viele später jedoch welche erhielten.
(b) Es gab sog. Einschildritter, welche auf der untersten Stufe der Lehenspyramide standen: sie konnten Lehen empfangen, aber keine weitervergeben, hatten jedoch oftmals auch kein Lehen, sondern standen im Dienst eines Herrn (vgl. Ministeriale/Dienstadel).
(c) Im Spätmittelalter erwarben ritterliche Geschlechter Stadthäuser - einige wohl auch schon vorher - und ließen sich infolge Agrarkrise/Landflucht in den Städten nieder; vgl. dazu auch bspw. den letzten Absatz in
http://www.geschichtsforum.de/253806-post79.html