Luftbild: Burglengenfeld 1944/45?

@Xander
Schön gemacht.
Aber der Schatten am 10.April ist noch zu kurz.
Denke er sollte bis zum 3.Auto, bei der dreier Autoreihe, gehen.
Oder was denkst du ?
 
Moin Edgar,

ja, ein bisserl länger hätte der Schatten sein können. Das Ergebnis würde man dann so um den "06.04." erreichen.

Um es halbwegs exakt zu berechnen, müsste man schon ein richtiges Geländemodell und Gebäude mit den genauen Anbmessungen rekonstruieren.

Mit dem hier gezeigten, provisorischen Modell wollte ich eigendlich nur herausfinden, in welchem Monat das Foto aufgenommen sein könnte.
Für die Bestimmung des Tages ist das Modell noch zu simpel!

Gruß
Andreas
 
Noch eine Frage zu der Landkarte oben:

Im AAR findet sich im Anschluss an die Besetzung von Burglengenfeld die Bemerkung zum Folgetag, "The 5th Infantry Regiment pushed to Schwandorf on 23 April and captured a damaged railway bridge over the Naab."

Kann damit die beschädigte Eisenbahnbrücke nördlich Burglengenfeld gemeint sein? Oder gibt es in Schwandorf eine weitere Brücke?
 
Moin Silesia

"Leider" gab es auch in Schwandorf eine Eisenbahnbrücke.

Anbei eine Karte aus den 40er Jahren.

Toll wäre es, wenn man anhand eines Vergleiches von Luftbildern der Jahre 1944 und 1945 feststellen könnte, ob und wann die Brücke zerstört wurde.
Werde nächste Woche mal eine Anfrage bei der LUFTBILDDATENBANK Dr. Carls starten. Vielleicht haben sie dort ein wenig Muse entsprechende Luftbilder für uns anzuschauen!? :grübel:

Gruß
Andreas

So, nu geht es in die große Stadt zum Frühstücken! Das Leben kann so hart sein! ;)
 

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Ein gutes Höhenmodell kostet ja was. ;)
Hab mal ein Bild angehängt das SRTM benutzt.

Aber man sieht, dass es zum Parkplatz hin recht flach ist.
 

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Die Bilder lagen bei Briefen,datiert vom Oktober 1944.Mehr ist aus Amerika nicht zu erfahren.

Wichtig ist auch das der Held der Geschichte kein Pilot war sondern Vernehmungsoffizier.Er hat nur die Aufnahmen aufbewahrt die im wichtig erschienen.
 
Die Bilder lagen bei Briefen,datiert vom Oktober 1944.Mehr ist aus Amerika nicht zu erfahren.

Wichtig ist auch das der Held der Geschichte kein Pilot war sondern Vernehmungsoffizier.Er hat nur die Aufnahmen aufbewahrt die im wichtig erschienen.

Fassen wir dann zusammen: wenn die Zerstörung der Eisenbahnbrücke im Foto richtig erkannt ist, spricht dieser Umstand mit sehr großer Wahrscheinlichkeit für die Sprengung beim Rückzug der 36. VGD (die dafür ausreichend Zeit hatte).

Dann stammt das Foto aus dem April 1945 oder später.

Um einen Zufallstreffer bei einem früheren Luftangriff auszuschließen, müsste man Archive anschreiben.
 
Fassen wir dann zusammen: wenn die Zerstörung der Eisenbahnbrücke im Foto richtig erkannt ist, spricht dieser Umstand mit sehr großer Wahrscheinlichkeit für die Sprengung beim Rückzug der 36. VGD (die dafür ausreichend Zeit hatte).

Im welt-weiten Netz finden sich Quellen, die von einer ungarischen SS-Einheit in der Gegend sprechen, die dortige Brücken sprengte,z.B. in Münchshofen:

In den letzten Kriegstagen wird die Naabbrücke, um das Vorrücken der Alliierten zu verhindern, von Angehörigen der ungarischen Waffen-SS gesprengt.

Erwähnt wird, dass die Brücke in Schwarzenfeld an Ostern 45 unversehrt von den Amerikanern erreicht wird, auch das spricht dafür, dass andere Brücken zerstört wurden.
 
Im welt-weiten Netz finden sich Quellen, die von einer ungarischen SS-Einheit in der Gegend sprechen, die dortige Brücken sprengte,z.B. in Münchshofen:
Erwähnt wird, dass die Brücke in Schwarzenfeld an Ostern 45 unversehrt von den Amerikanern erreicht wird, auch das spricht dafür, dass andere Brücken zerstört wurden.

Das könnte sein. Große Teile der beiden ungarischen Waffen-SS-Divisionen (ca. 20.000 Mann) befanden sich im März 1945 zur Aufstellung im Raum Nürnberg, waren materialseitig noch ausgerüstet worden, und zogen dann Anfang April 1945 in Richtung Österreich ab, da sie nicht gegen US-Truppen kämpfen sollten.

Quelle: Niehorster, Michaelis.

Nochmal zu Schwandorf: das abschreckende Beispiel der Bombardierung vom 17.4.1945 hatte übrigens Auswirkungen auf die kampflose Übergabe von Regensburg (in einer Proklamation war davon die Rede, dass "sich das Schicksal von Schwandorf und Neumarkt herumgesprochen hat"). Städte, die kapitulieren würden, kämen "glimpflich davon". Am 23.4. kam es zu tumultartigen Szenen bei Versammlungen in Regensburg, bei denen der Domprediger Dr. Johann Maier das Wort ergriff. Der Geistliche wurde von der Polizei ergriffen und vor dem Dom gehängt. Die restlichen Wehrmachtstruppen zogen jedoch aus der Stadt ab, so dass es dennoch zur kampflosen Übergabe kommen konnte.

Noch ein Nachtrag zu Burglengenfeld:

Rudibert Ettelt, Geschichte der Stadt Kehlheim, Band II, 1933 bis 1945. Dort ist die Einnahme von Burglengfeld über die intakte Stadtbrücke geschildert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich erhiel heute eine sehr nette Nachricht vom Museum in Burglengedorf;die Eisenbahnbrücke wurde im April 1945 von ungarischen SS gesprengt.

Die Luftbilder sind also vom April 1945.
 
Da wir nun beim Thema Krieg und Veteranen und am Vorabend von Allerheiligen sind ,eine kleine Geschichte:Ich bin einmal mit einem deutschen Kunden in der Gegend von Metz an den Gräberfelder des siebziger Krieg vorbeigefahren.
Diese Gräber sind nicht mit den riesigen Friedhöfen des WK1 oder WK2 zu vergleichen.Unter hohen Bäumen stehen Kreuze mit Inschriften wie hier liegen 20 Deutsche oder da liegen 10 Franzosen.Da mein Kunde nun neugierig geworden war blieben wir stehen und ich übersetzte ihm die Inschriften.Da fing mein Kunde ,ein grosser starker Mann an zu weinen und sagte-mein Vater ist in Stalingrad gefallen,wir kennen sein Grab nicht.-Wir fuhren dann ins nächste Dorf,kauften Blumen und legten sie unter die Kreuze.
 
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Der Trauer, auch der Ungewissheit über das Schicksal von nahen Verwandten einen Ort zu geben, und zumindest eine ungefähre Vorstellung von den Ereignissen dort zu haben, bringt auch im Forum immer wieder Anfragen.

Da werden dann ansonsten völlig unbekannte, kleinste Ortschaften gesucht, die auf den Mitteilungen für die Hinterbliebenen genannt worden sind. Und es wird nach den Ereignissen an den genannten Tagen gefragt.

Oft bleiben viele Fragen zu diesen Einzelschicksalen, manchmal kann man bei Details helfen.
 
@ Isleifson

Es sind solche Geschichten, die immer wieder deutlich machen, dass die "Nachbeben" eines Krieges viel länger dauern als man oft annimmt!

Darum schwillt mir oft der Kamm, wenn ich so Sprüche höre wie "ach, das ist doch schon so lange her" oder "was hat denn die heutige Generation damit zu tun".

Bis es wirklich keine Betroffenen (direkt oder indirekt) eines Krieges mehr gibt, dauert es mehrere Generationen.

Gruß
Andreas
 
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