Luftkrieg: Bombardierungen in Deutschland 1944/45

@Mittelalterlager Die Angriffe waren wirksam, aber gemessen am Materialaufwand eben nicht effektiv. Ein Widerspruch? Nein.



Wohl kaum. Abhängig von russischen Lieferungen und Munition war Nordvietnam in ganz gravierendem Ausmaß. Wie wirksam die Massenbombardements auf die Nachschubwege am Ende waren, sieht man.



Auch das ist nicht ganz richtig. Eine bessere Treibstoff- und Materialsituation hätte eine Überlegenheit der deutschen Luftwaffe zur Folge gehabt, schon wegen der Düsenkampfjäger, die theoretisch zur Verfügung standen. Gerade der Bombenkrieg der Jahre 1943 und 44 zeigt, dass die amerikanische Luftwaffe lange Zeit große Probleme mit den deutschen Nachtjägern hatte, die über Bordradar verfügten. Maßnahmen gegen Düppel konnten effektiv ergriffen werden. Ebenso wäre eine höhere Schussweite der deutschen Flak damals technisch möglich gewesen. Die Arado-, Horten- und Messerschmittbomber bzw. Jäger waren denen der Alliierten überlegen. Militärisch effektiv waren die Angriffe gegen Fahrzeuge aller Art im Frontbereich, aber auch hier gab es Grenzen. Materialüberlegenheit allein ist kein Garant für militärische Erfolge.
Das sagte ich doch zu Vietnam, ich dachte das wäre klar? Wenn keine eigene Produktion besteht kann auch nichts zerstört werden.

Nein, ich muß dir da vehement Widersprechen!
In der Radartechnik war da DR erheblich hinter den Alliierten zurück. Die Nachtjäger gab e in zu geringer Zahl, Flugzeuge und Piloten waren Knapp,
die Düsenflugzeuge konnten keinesfalls in ausreichender Menge produziert werden Die kamen zudem einfach zu spät zu den Geschwadern.

Auch gab es gewisse technische Mängel an den Turbinen.

Bei den beiden letzten Sätzen verstehe ich gerade den Bezug nicht.
 
Die Jets brauchten bei Start und Landung eigentlich Schutz von Kolbenjägern, in der Endphase des Krieges wurde die Jets gerne von feindlichen Tieffliegern angegriffen da sie bei diesen Manövern nicht agil genug waren.

Aber auch gerade die Produktion von Flugzeugen zeigt meines Erachtens durchaus die langfristige Wirksamkeit der Luftangriffe, da sie ausgelagert werden mußte.
 
Der späte/zu späte Einsatz der "Turbos" ist sicherlich auch auf Fehlentscheiden der "Führungsebene" zurückzuführen.

Bezüglich der Radartechnik ist hier zu erwähnen, das Hohlraummagnetron wurde ja erst recht spät aus einem Bomber geborgen. Diesem Zeitverlust mußte man nun "hinterherhecheln".


Die Wirksamkeit des Alliierten Geleitschutzes steht im übrigen außer Frage. Da wo er vorhanden war ( im Laufe des Krieges stiegen die möglichen Reichweiten ständig an, bis sie das ganze Reichsgebiet umfassten) sanken die Verluste deutlich ab.

Die ME 109 war im Prinzip veraltet, die waren dem Gegner nicht mehr gewachsen, die FW 190 war hier erheblich fortschrittlicher und die TA 152 gab es noch nicht in großer Stückzahl.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die ME 109 war im Prinzip veraltet, die waren dem Gegner nicht mehr gewachsen, die FW 190 war hier erheblich fortschrittlicher und die TA 152 gab es noch nicht in großer Stückzahl.

Die Me109 war nicht unbedingt veraltet, aber sehr am Ende ihrer Entwicklungsmöglichkeiten. Die letzten Versionen Me 109 K waren sehr gute und vor allem wirtschaftlich herzustellende Flugzeuge, "die in den Händen erfahrener Piloten zumindest ebenbürtig" waren.

Der Punkt ist, dass diese Flugzeuge nicht mehr in Überzahl an den Gegner gebracht werden konnten. Es gab keine punktuelle Überlegenheit mehr.

Mangel an erfahrenen Piloten, mehr noch als Mangel an Treibstoff. Es wurden bei amerikanischen Tieffliegerangriffen deutsche Flugzeuge zerstört, die zu diesem Zeitpunkt in der Luft hätten sein müssen. Es gab kaum noch eine korrekte Umsetzung sinnvoller taktischer Einsatzkonzepte.

Es gab z.B. sehr große Vorräte an Luftabwehrraketen R4M, die nur sporadisch und dann mit verheerendem Erfolg von Me262a gegen Bomberverbände eingesetzt wurden.
Und es gab viel zu oft junge Piloten in Me 262, die sich auf einen Kurvenkampf mit zahlenmäßig überlegenen Mustangs einließen und dann selber abgeschossen wurden: Taktische Fehler als Folge eines Ausbildungsversagens.

Die Luftwaffe war personell und konzeptionell ausgeblutet.

Mir wurde das sehr klar, als ich irgendwann einmal Farbfilmaufnahmen eines amerikanischen Tieffliegerangriffs auf Bautzen (fast touristische Filmdetails der Türme der Stadt) sah: Meine Güte, was konnten die Jungs fliegen! Vor allem: Überzahl, und sehr gute gegenseitige Deckung, ständiges Ausnutzen der Wendigkeit des eigenen Flugzeugs, um der ja doch sehr wirksamen Tieffliegerabwehr kein Ziel zu bieten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Triebwerke waren ja, sehr erfolgreich, auf minderwertige Materialien umgestellt worden. Sie waren extrem gut zu warten, das Konzept des raschen Austauschs des gesamten Triebwerks war logistisch hervorragend, die niedrige Lebensdauer der Triebwerke war damit beherrschbar.

Ein verhängnisvoller konzeptioneller Fehler war, dass die verwendeten Flugzeugtypen nicht über gute Auftriebshilfen und starke Landeklappen verfügten, die eine Landung mit voller Triebwerksleistung ermöglicht hätten.

So blieben diese eingesetzten Flugzeuge in einem sehr langen Landeanflug völlig verletztlich und waren auch von Eskorte und Flugplatzluftabwehr kaum zu schützen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben