Luftkrieg: Ein Mythos aus der "Battle of Britain" 1940?

Zwei Aspekte sind mir in den letzten Tagen zu dem Thema besonders aufgefallen:

1. Die Haltung von Chamberlain in der Mai Krise (1940), in der Halifax für eine Verhandlungslösung eintrat.

Es war die Unterstützung der harten Position von Churchill durch Chamberlain, die die churchillskeptische konservative Partei hinter den PM brachte. (vgl. Overy The Battle of Britain. The Setting). Und Overy folgert: "Churchill could now fight Chamberlain`s war".

Diese Sicht auf Chamberlain spricht auch gegen die an anderer Stelle im GF geführte Diskussion von der "Guilty Man"-These.

Es war somit vor allem Chamberlain, der die notwendige Homogenität in der politischen Elite beförderte! Und ein Churchill, der sie für seine eigene Rolle und Mythos zu nutzen wußte.

2. Bei der Betrachtung der Operation "Seelöwe" wird vor allem der Erfolg der RAF herausgestellt. Sicherlich haben sie GB einen wichtigen Beitrag zur Verteidigung geleistet.

In den Hintergrund bei der Betrachtung tritt die eigentlich Kraft, die letztlich die Invasion verhindert hätte und vor der Hitler und seine Admirale (Raeder und Dönitz) vor allem Respekt hatten, die Royal Navy. Sie ist der Juggernaut, den die Kriegsmarine gefürchtet hatte und der die zahlenmäßig deutlich unterlegene Kriegsmarine eine verheerende Niederlage bei der Unterstützung der Invasion hätte beibringen können.

Auf diesen Aspekt weisen revisionistische Sichten wie der von Cumming hin, die deutlich machen, das die Erringung der Luftüberlegenheit als Voraussetzung für die Invasion eine komfortable "Exit-Option" im OKW & OKH-Umfeld war für Hitler und für seine Marine.

Somit war es vor allem und letztlich die "Fleet in Being", auch im Kanal, die eine Invasion von GB letztlich verhindert hatte, unabhängig davon, wie seriös die Planungen waren und wie konkret der politische Wille zur Invasion bei Hitler im September 1940 noch ausgeprägt war.

https://books.google.de/books?id=S5xexCdrFXYC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false

Ähnliche Sichten gab es beispielsweise bei Admiral Assmann, der für die USA und GB die Sichten der Kriegsmarine nach dem Krieg aufbereitet hatte. (ich gehe davon aus, dass der folgende Bericht vor allem von ihm ist, da er - soweit ich weiss - der einzige war, der derartige Berichte geschrieben hatte??? Irre ich mich?)

http://www.foia.cia.gov/sites/default/files/document_conversions/1705143/GERMAN%20PLANS%20FOR%20INVASION%20OF%20ENGLAND,%201940_0001.pdf

3. Bei Alan Brooke findet sich in seine "War diaries" eine durchaus differenzierte Sicht auf die Leistungsfähigkeit einzelner Großverbände, die er im fraglichen Zeitraum direkt inspiziert hatte (ca. 22 Div. und Brigaden).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein amphibische Operation ist auf alle vier Dimensionen zu betrachten:

Neben der Wasseroberfläche (surface) mit zwei Dimensionen spielt seit dem 1. Weltkrieg die beiden weiteren Dimensionen

Höhe (Luftwaffe)
Tiefe (U-Boot-Waffe)

eine gleichwertige Rolle.

Gerade in der fraglichen Zeit (1940) verschoben sich die Gewichte massiv. Durch verschiedene Operationen ist zu ersehen, dass die Seemacht der Luftmacht nicht mehr ebenbürtig war. Im britischen Admiralstab wurde damals eine britische Flottenoperation - ohne eigene Luftherrschaft - in das Skagerrak als Selbstmord betrachtet.

Was war damals geschehen:

- der britischen Seeherrschaft war es nicht gelungen, die deutschen Invasoren aus Norwegen zu verdrängen. Mittelfristig hätte dies gelingen können, wenn nicht auf dem westeuropäischen Kriegsschauplatz sich die Lage entscheidend gewendet hätte. Jedoch brachten die alliierten Seestreitkräfte schwere Opfer, wenn sie an der norwegischen Küste operierten. Selbst Fla-Kreuzer wurden Opfer deutscher Bomber-Angriffe. Die meist veralteten Schlachtschiffe der Briten sowie die stark gefährdeten Flugzeugträger wurden von der Admiralität ungern in dem Wirkungsbereich der Luftwaffe eingesetzt. Einzig die im Zulauf befindlichen Träger der "Illustrious"-Klasse waren baulich auf solch einen Einsatz ausgelegt.

Bei Napoleon I. galt, die Seeherrschaft der Briten reichte bis dahin, wo die Schussweite einer französischen Festungskanone endete. Zu Beginn des II. Weltkrieges hatte sich dieses Vorfeld durch den Einsatz von Stukas und Schnellbooten deutlich ausgedehnt.

Auch in Südostasien machten die Briten 1941/1942 bittere Erfahrungen. Der Verlust einer Kampfgruppe aus "Prince of Wales" und "Repulse" vor Kuantan zeigte die Realität. Das Schlachtschiff war ohne Lufthoheit in Küstennähe viel zu gefährdet um es dort mit Wirkung auf den Feind einsetzen zu können.

Weitere zwei Beispiele:
- die britische Versorgung Maltas führte zu einem enormen Aufwand. Die deutsche Luftflotte X in Italien fügte den britischen Convoys und ihren Deckungskräften so hohe Verluste zu, dass man auf britischer Seite solch Großunternehmen einstellte.

- 1942 floh der damals zahlenmäßig stärkste Schlachtschiffverband bei Ceylon vor japanischen Trägern. Der britische Admiral Cunningham kam zum Schluss, dass er seine Schlachtschiffe sinnlos opfern würde.

Was will ich damit sagen:
Hätten die Deutschen eine Luftherrschaft im Ärmelkanal erreicht, hätten die Briten einer Invasion trotzdem ihre Flotte entgegen geworfen. Es ist nicht abwegig, dass dies zur entscheidenden Dezimierung der Royal Navy geführt hätte. Die Deutschen hätten ihren Nachschub mit Zerstörern, Torpedoboote, Minensucher und Schnellboote zu schützen gesucht. Zudem hätte man die U-Boote tiefer gestaffelt auf den britischen Anmarschwegen positioniert. Durch die Erkenntnisse des Norwegen-Einsatzes war die deutsche Torpedokrise nicht gelöst, aber zumindest nicht mehr so gravierend. Ob eine "Warspite" nochmals so viel Dusel gehabt hätte, wie in Norwegen? Die Briten hätten mindestens Kreuzer - wenn nicht auch die Schlachtschiffe - eingesetzt. Ob der Blutzoll dann noch eine britische Seeherrschaft zugelassen hätte, bezweifle ich persönlich.
 
Die Stärke einer normalen Schlachtflotte hatte schon stark abgenommen, nicht nur im Pazifik mit dem Krieg der Trägerflotten, auch im Atlantik (samt Nebenmeeren).

Aber im Kampf gegen Transportschiffe war die Stärke immer noch beachtlich, die Verteidigung von Nachschub durch U-Boote oder Flugzeuge klappte bis 1944 eigentlich nirgendwo richtig.

Die Royal Navy hätte bei der Abwehr einer Invasion sicher hohe Verluste gehabt, dafür aber auch große Schäden angerichtet. Nur eine deutliche Luftüberlegenheit hätte den Transport einer Invasionstruppe ermöglicht bzw. deren Versorgung. Zusammen mit den Produktionsziffern der britischen Luftfahrtindustrie war die einzige Chance der Sommer 1940. Und da konnte die falsche Ausrichtung der deutschen Flugzeuge (Verteilung Jäger/Bomber, Reichweite, Bombenlast usw.) nicht die Entscheidung herbeiführen.

Ob sich jetzt Air Force oder Navy den Abwehrsieg an die Brust heften ist egal, beide haben ihren Beitrag geleistet und dem geschlagenen Heer den Wiederaufbau ermöglicht.
 
Ähm, das Englische Oberkommando kam selbst zum Schluss, dass die RN Seelöwe hätte weder verhindern noch ernsthaft gefährden können. Die hättten wohl eher den Einheiten den Befehl zum Rückzug und Fortführung des Kampfes in den Kolonien gegeben. Kreta und Norwegen zeigten klar, was passirt wenn man die vermeintlich übermächtige Flotte gegen einen Gegner wie die Luftwaffe ansetzt. Die hatten Riesenglück. Zählen wir mal alle Fehlgegangenen Torpedos aufgrund er Torpedokrise von Sep 1939- Juni 1940, dann hätten den Engländern minimum 2 Träger und 5 Schlachtschiffe gefehlt ( Eines davon Rodney mit Winston Chruchill an Bord ca Nov 1939 ). Direkte Gefechte zwischen Grosskampfschiffen ohne Luftunterstützung gab es im Mittelmeer und im Pazifik.
 
Ähm, das Englische Oberkommando kam selbst zum Schluss, dass die RN Seelöwe hätte weder verhindern noch ernsthaft gefährden können. .

Starke Worte und steile Thesen gelassen ausgeprochen. Dass man in de GB und in den USA nicht gerade euphorisch in Bezug auf die Kriegssituation war, ist leicht zu belegen. Der rest ist Spekulation. Und für die Thesen des nicht verhindern können, dafür hast Du sicherlich eine seriöse Quelle. Ansonsten hält es das Militär in seiner Lagebeurteilung mit "Worse Case" - Szenarien. Die entsprechen aber immer dem "Worse Case". Und nichts ist so launenhaft im Krieg, wie der Erfolg auf dem Schlachtfeld.

Zur Einschätzung der politischen Situation in GB, die alleine relevant war, vgl. #61!!!! Die Beurteilung des Militärs war für die politischen Entscheidungen nicht ausschlaggebend, da manche Fakten nach "Dynamo" zwar negativ, aber nicht aussichtslos waren. Wie der reale Verlauf es dann auch belegt hatte. Und der ist für die Beurteilung der Entscheidungen relevant!

Ansonsten sind contra-faktische Szenarien nett für die Gruselstunde, aber letztlich völlig sinnfrei.
Seriöse Betrachtungen zu Alternativ-Szenarien liegen in "If the Allies had fallen" vor. Und es wird bei den meisten Szenarien deutlich, dass sie vor allem von revisionistischem - deutschem - Wunschdenken gespeist sind, da das Wunschdenken bei näherer Betrachtung doch nicht so rosig für die deutsche Seite aussah. Und das gilt für die Improvisationen im Rahmen von "Seelöwe" in ganz besonderem Maße.

Dass Du nicht auf die fundierten Darstellungen der bisherigen Beiträge eingehst, macht mich allerdings zusätzlich "stutzig".

Aber das wird sicherlich schnell fundiert von Dir geklärt werden. Aber bitte ohne "youtube".

Deutsch, Harold C.; Showalter, Dennis E. (2012): If the Allies Had Fallen. Sixty Alternate Scenarios of World War II. New York: Skyhorse Publishing Inc.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Stärke einer normalen Schlachtflotte hatte schon stark abgenommen, nicht nur im Pazifik mit dem Krieg der Trägerflotten, auch im Atlantik (samt Nebenmeeren).

Aber im Kampf gegen Transportschiffe war die Stärke immer noch beachtlich, die Verteidigung von Nachschub durch U-Boote oder Flugzeuge klappte bis 1944 eigentlich nirgendwo richtig...
Man muss sich auch vor Augen halten, dass die deutsche "Invasionsflotte" aus Flusskähnen etc schon abgesoffen wäre wenn ein paar Kreuzer mit hoher Fahrt dazwischen durchgepflügt wären, ohne einen Schuss abzugeben. Kein realistisches Szenario, aber es macht ein Gelingen schwer vorstellbar.
 
@Matze007: Dieses Bild mit den Kreuzern hatte ich in ähnlicher Form und es standen sicherlich ca. 20 davon zur Verfügung im unmittelbaren Einsatzbereich.
 
Man kann der Royal Navy außerdem etwas Phantasie unterstellen.

- Die Landungs- und Versorgungslage hätte massenweise nächtliche Transport-Präsenzen bei den Landungsköpfen und im unmittelbaren Rückmarsch ergeben, bei denen einige nächtliche „Gemetzel“ geradezu vorprogrammiert waren. Von nennenswerte - nicht ersetzbare - Kapazitäten erst einmal verloren gegangen wären, hätte auch nichts mehr abgedeckt werden müssen. Von Schlechtwetterlagen im Herbst im Kanalbereich und unmittelbar südlich davon mal ganz abgesehen.

- die RN hatte unterhalb des Kreuzer- (20+) oder sogar Zerstörerniveaus (40+) Hunderte, wenn nicht sogar Tausende „Kleinkampfmittel“, die in oder an den bedrohten Regionen bereits zusammen gezogen waren.

- die deutsche Luftwaffe war nicht einmal in der Lage, den umfangreichen küstennäheren britischen Schiffsverkehr - mit besagtem Kleinkrieg „unterhalb“ Zerstörerniveau - zu unterbinden, der im Herbst 1940 munter weiter lief.

Es wurden oben übrigens auch nennenswerte deutsche Zerstörer- und Ubootkapazitäten unterstellt. Wo sollten deutsche Zerstörer im September 1940 herkommen? Bzgl. der vorgesehenen U-Präsenzen für die Kanaleingänge sah es - der Widerstand von Dönitz kam nicht von ungefähr - auch eher mäßig aus.
 
Hallo allerseits,

ich habe mich neulich mit jemandem über den "Krieg um England" unterhalten und dabei eine Legende zitiert, die ich mir selbst nicht habe einfallen lassen, zu der ich auch nach intensiver Suche aber auch nichts finden konnte;
Kein Wunder, man muss schon etwas mit der historischen Materie und der engl. Sprache vertraut sein
Es geht um folgende Geschichte:
Angeblich habe Churchill 1940 Rapport eines hohen Chefs der RAF bekommen, daß "die Luftverteidigung binnen der nächsten Tage/Wochen zusammenbrechen würde", wenn die Bombardements und damit verbundenen Schäden an Luftwaffeninfrastruktur in dieser Heftigkeit weitergingen; jedenfalls daß sinngemäß eine Niederlage kurz bevor stünde.
Churchill habe dann alles, was an Bombern verfügbar war zusammenkratzen lassen und - mit guter Menschenkenntnis gegenüber Hitler - Berlin bombardieren lassen; militärisch war dies angesichts der Lage absoluter Nonsens, doch das Ziel wurde erreicht: Hitler tobte vor Wut und ließ die Luftwaffe London bombardieren. Hierdurch wurden in erheblichem Maße Bomber von den kriegswichtigen Zielen abgezogen, die RAF und die Flugzeugproduktion bekamen eine entscheidende Verschnaufpause - und der Rest ist bekannt

Frage also: ist an dieser (fast schon zu blumigen) Geschichte etwas dran?
Wenn ja, wo finde ich entsprechende Quellen?
Wer war der genannte RAF-Offizier?

Gruß Alex
  1. Ja, an der Geschichte ist tatsaechlich 'etwas' dran. Nur eben 'etwas' und verworren, was kein Wunder ist.
  2. Nun, ein guter Start ist mit der Geschichte der R.A.F. und auch Churchill's Memoiren.
  3. Der Name des genannten RAF-Offiziers war 'Commander-in-Chief of Fighter Command', 1936-1940, Hugh Caswell Tremenheere Dowding.
Angeblich habe Churchill 1940 Rapport eines hohen Chefs der RAF bekommen, daß "die Luftverteidigung binnen der nächsten Tage/Wochen zusammenbrechen würde", wenn die Bombardements und damit verbundenen Schäden an Luftwaffeninfrastruktur in dieser Heftigkeit weitergingen; jedenfalls daß sinngemäß eine Niederlage kurz bevor stünde.
Solch ein Brief an Churchill existiert nicht weil er nicht existieren kann.
Hier ist der Brief von Commander Dowding an das Luftfahrtministerium vom 16. May 1940, der die RAF Struktur bzw Bomber-, Coastal- und Fighter Command etwas veränderte, darin legte Dowding unter anderem dar, dass England selber auf seine Piloten und Jagdflugzeuge angewiesen sei. Dowding erläutert dem Luftfahrtministerium die Gründe, warum keine weiteren Jagdflugzeugverstärkungen nach Frankreich geschickt werden sollten, da sonst die Verteidigung Großbritanniens gefährdet wäre. Er hielt dies für eine Verschwendung von Flugzeugen und Piloten. Die wichtigste Entscheidung war, die heimische Jagdfliegerabwehr aufzubauen. Er kämpfte dafür trotz heftiger politischer Opposition.


Sir,I have the honour to refer to the very serious calls wh1ch have recently been made upon the Home Defence Fighter Units in an attempt to stem the German invasion on the Continent.
2. I hope and believe that our Armies may yet be victorious in France and Belgium, but we have to face the
possibility that they may be defeated.
3. In this case I presume that there is no-one who will deny that England should fight on, even though the
remainder of the Continent of Europe is dominated by the Germans.
4, For this purpose it is necessary to retain some minimum fighter strength in this country and I must request that the Air Council will inform me what they consider this minimum strength to be, in order that I may make my dispositions accordingly.
5. - I would remind the Air Council that the last estimate which they made as to the force necessary to defend
this country was 52 Squadrons, mid my strength has now been reduced to the equivalent of 36 Squadrons.
6- Once a decision has been reached as to the limit on which the Air Council and the Cabinet are prepared to stake the existence of the country, it should be made clear to the Allied Commanders on the Continent that not a single aeroplane from Fighter Command beyond the limit will be sent across the Channel, no matter how desperate the situation may become.
7. It will, of course, be remembered that the estimate of 52 Squadrons was based on the assumption that the attack would come from the eastwards except in so far as the defences might he outflanked in flight. we have now to face the possibility that attacks may come from Spain or even from the
North coast of France. The result is that our line is very much extended at the same time as our resources are reduced.
B. I must point out that within the last few days the equivalent of 10 Squadrons have been sent to France, that the Hurricane Squadrons remaining in this country are seriously depleted, and that the more squadrons which are sent to France the higher will be the wastage and the more insistent the demands for reinforcements.
9. I must therefore request that as a matter of paramount urgency the Air Ministry will consider and decide what level of strength if to be left to the Fighter Command-for the defence or this country, and will
assure me that when this level has been reached, not one fighter will be sent across the Channel however urgent and insistent the appeals for help may be.
10. I believe that, if an adequate fighter force kept in this country, if the fleet remains in being, and if Home Forces are suitably organised to resist invasion, we should be able to carry on the war single handed for some time, if not indefinitely. But, if the Home Defence Force is drained away in desperate attempts to remedy thesituation in France, defeat in France will involve the final, complete and_irrenedbiable defeat of this country.
I have the hcnour to be,
Your obedient Servant,

_____________________________________________________________________________________________

 
Sir, ich beziehe mich auf die sehr ernsten Forderungen, die kürzlich an die Heimatverteidigungs-Jagdgeschwader gestellt wurden, um die deutsche Invasion auf dem Kontinent aufzuhalten.
2. Ich hoffe und glaube, dass unsere Armeen in Frankreich und Belgien noch siegreich sein können, aber wir müssen uns der Möglichkeit stellen, dass sie besiegt werden könnten.
3. In diesem Fall gibt es vermutlich niemanden, der bestreiten würde, dass England weiterkämpfen sollte, auch wenn der Rest des europäischen Kontinents von den Deutschen beherrscht wird.
4. Zu diesem Zweck ist es notwendig, eine Mindeststärke an Kampfflugzeugen in diesem Land zu erhalten, und ich muss den Luftfahrtrat bitten, dass der Luftwaffenrat mir mitteilt, wie hoch diese Mindeststärke seiner Meinung nach ist, damit ich meine Dispositionen entsprechend treffen kann.
5. – Ich möchte den Luftwaffenrat daran erinnern, dass die letzte Schätzung, die er hinsichtlich der zur Verteidigung dieses Landes erforderlichen Streitkräfte vorgenommen hat, 52 Geschwader betrug, während meine Stärke nun auf das Äquivalent von 36 Geschwadern reduziert wurde.
6. Sobald eine Entscheidung über die Grenze getroffen wurde, bis zu der der Luftwaffenrat und das Kabinett bereit sind, die Existenz des Landes zu riskieren, sollte den alliierten Befehlshabern auf dem Kontinent klar gemacht werden, dass kein einziges Flugzeug des Fighter Command über diese Grenze hinaus über den Ärmelkanal geschickt wird, egal wie verzweifelt die Lage auch werden mag.
7. Es sei natürlich daran erinnert, dass die Schätzung von 52 Staffeln auf der Annahme beruhte, dass der Angriff aus östlicher Richtung kommen würde, es sei denn, die Verteidigungsanlagen könnten im Flug umgangen werden. Wir müssen nun mit der Möglichkeit rechnen, dass Angriffe aus Spanien oder sogar von derNordküste Frankreichs kommen könnten. Das Ergebnis ist, dass unsere Linie stark ausgedehnt ist, während gleichzeitig unsere Ressourcen reduziert sind.
B. Ich muss darauf hinweisen, dass in den letzten Tagen das Äquivalent von 10 Geschwadern nach Frankreich geschickt wurde, dass die in diesem Land verbleibenden Hurricane-Geschwader stark dezimiert sind und dass je mehr Geschwader nach Frankreich geschickt werden, desto höher werden die Verluste sein und desto dringlicher werden die Forderungen nach Verstärkung.
9. Ich muss daher mit größter Dringlichkeit darum bitten, dass das Luftfahrtministerium überlegt und entscheidet, welche Stärke dem Fighter Command zur Verteidigung dieses Landes belassen werden soll, und mir zusichert, dass, sobald diese Stärke erreicht ist, kein einziger Jäger über den Ärmelkanal geschickt wird, wie dringend und eindringlich die Hilferufe auch sein mögen.
10. Ich bin der Überzeugung, dass wir, wenn eine ausreichende Jagdflotte in diesem Land verbleibt, wenn die Flotte erhalten bleibt und wenn die Heimatstreitkräfte angemessen organisiert sind, um einer Invasion Widerstand zu leisten, in der Lage sein sollten, den Krieg für einige Zeit, wenn nicht sogar auf unbestimmte Zeit, alleine fortzusetzen. Wenn jedoch die Heimatstreitkräfte in verzweifelten Versuchen, die Lage in Frankreich zu retten, aufgezehrt werden, wird die Niederlage in Frankreich die endgültige, vollständige und unumkehrbare Niederlage dieses Landes bedeuten.
Ich habe die Ehre,
Ihr ergebener Diener,

Es geht um folgende Geschichte:
Angeblich habe Churchill 1940 Rapport eines hohen Chefs der RAF bekommen, daß "die Luftverteidigung binnen der nächsten Tage/Wochen zusammenbrechen würde", wenn die Bombardements und damit verbundenen Schäden an Luftwaffeninfrastruktur in dieser Heftigkeit weitergingen; jedenfalls daß sinngemäß eine Niederlage kurz bevor stünde.
Churchill habe dann alles, was an Bombern verfügbar war zusammenkratzen lassen und - mit guter Menschenkenntnis gegenüber Hitler - Berlin bombardieren lassen; militärisch war dies angesichts der Lage absoluter Nonsens, doch das Ziel wurde erreicht: Hitler tobte vor Wut und ließ die Luftwaffe London bombardieren. Hierdurch wurden in erheblichem Maße Bomber von den kriegswichtigen Zielen abgezogen, die RAF und die Flugzeugproduktion bekamen eine entscheidende Verschnaufpause - und der Rest ist bekannt
Eine Scintilla Wahres dran ,ansonsten Unsinn. Davon mehr das nächste mal.
 
Sir, ich beziehe mich auf die sehr ernsten Forderungen, die kürzlich an die Heimatverteidigungs-Jagdgeschwader gestellt wurden, um die deutsche Invasion auf dem Kontinent aufzuhalten.
2. Ich hoffe und glaube, dass unsere Armeen in Frankreich und Belgien noch siegreich sein können, aber wir müssen uns der Möglichkeit stellen, dass sie besiegt werden könnten.
3. In diesem Fall gibt es vermutlich niemanden, der bestreiten würde, dass England weiterkämpfen sollte, auch wenn der Rest des europäischen Kontinents von den Deutschen beherrscht wird.
4. Zu diesem Zweck ist es notwendig, eine Mindeststärke an Kampfflugzeugen in diesem Land zu erhalten, und ich muss den Luftfahrtrat bitten, dass der Luftwaffenrat mir mitteilt, wie hoch diese Mindeststärke seiner Meinung nach ist, damit ich meine Dispositionen entsprechend treffen kann.
5. – Ich möchte den Luftwaffenrat daran erinnern, dass die letzte Schätzung, die er hinsichtlich der zur Verteidigung dieses Landes erforderlichen Streitkräfte vorgenommen hat, 52 Geschwader betrug, während meine Stärke nun auf das Äquivalent von 36 Geschwadern reduziert wurde.
6. Sobald eine Entscheidung über die Grenze getroffen wurde, bis zu der der Luftwaffenrat und das Kabinett bereit sind, die Existenz des Landes zu riskieren, sollte den alliierten Befehlshabern auf dem Kontinent klar gemacht werden, dass kein einziges Flugzeug des Fighter Command über diese Grenze hinaus über den Ärmelkanal geschickt wird, egal wie verzweifelt die Lage auch werden mag.
7. Es sei natürlich daran erinnert, dass die Schätzung von 52 Staffeln auf der Annahme beruhte, dass der Angriff aus östlicher Richtung kommen würde, es sei denn, die Verteidigungsanlagen könnten im Flug umgangen werden. Wir müssen nun mit der Möglichkeit rechnen, dass Angriffe aus Spanien oder sogar von derNordküste Frankreichs kommen könnten. Das Ergebnis ist, dass unsere Linie stark ausgedehnt ist, während gleichzeitig unsere Ressourcen reduziert sind.
B. Ich muss darauf hinweisen, dass in den letzten Tagen das Äquivalent von 10 Geschwadern nach Frankreich geschickt wurde, dass die in diesem Land verbleibenden Hurricane-Geschwader stark dezimiert sind und dass je mehr Geschwader nach Frankreich geschickt werden, desto höher werden die Verluste sein und desto dringlicher werden die Forderungen nach Verstärkung.
9. Ich muss daher mit größter Dringlichkeit darum bitten, dass das Luftfahrtministerium überlegt und entscheidet, welche Stärke dem Fighter Command zur Verteidigung dieses Landes belassen werden soll, und mir zusichert, dass, sobald diese Stärke erreicht ist, kein einziger Jäger über den Ärmelkanal geschickt wird, wie dringend und eindringlich die Hilferufe auch sein mögen.
10. Ich bin der Überzeugung, dass wir, wenn eine ausreichende Jagdflotte in diesem Land verbleibt, wenn die Flotte erhalten bleibt und wenn die Heimatstreitkräfte angemessen organisiert sind, um einer Invasion Widerstand zu leisten, in der Lage sein sollten, den Krieg für einige Zeit, wenn nicht sogar auf unbestimmte Zeit, alleine fortzusetzen. Wenn jedoch die Heimatstreitkräfte in verzweifelten Versuchen, die Lage in Frankreich zu retten, aufgezehrt werden, wird die Niederlage in Frankreich die endgültige, vollständige und unumkehrbare Niederlage dieses Landes bedeuten.

Ich habe die Ehre,
Ihr ergebener Diener,


Eine Scintilla Wahres dran ,ansonsten Unsinn. Davon mehr das nächste mal.
Hier geht es wohl um die Forderung seitens der Franzosen, noch mehr Jäger nach Frankreich zu entsenden. W. C hatte dies Reynaud zugesagt,
mußte dann aber doch ablehnen um in GB genügend Jäger zur eventuellen Invasionsabwehr zu haben. In der Nachbetrachtung eine richtige Entscheidung.
 
Hier geht es wohl um die Forderung seitens der Franzosen, noch mehr Jäger nach Frankreich zu entsenden. W. C hatte dies Reynaud zugesagt,
mußte dann aber doch ablehnen um in GB genügend Jäger zur eventuellen Invasionsabwehr zu haben. In der Nachbetrachtung eine richtige Entscheidung.
Genau! Die Verbindung hast Du richtig erkannt. *thumbs up*. Hast gute Kenntnisse.
Wenn wir das Datum der Bitte/Forderung Commander Dowding's vom 'HQ Fighter Command' an den' Untersekretaer des Aussenministeriums fuer Luft' betrachten ; vom 16.Mai 1940; und mit dem Beginn der sogenannten 'Luftschlacht um England' am 10. Juli 1940 , vergleichen - also knapp zwei Monate spaeter - kann man nicht umhin, als Dowding eine gewisse dringende Vorahnung, die nicht von allen geteilt wurde, zuzuschreiben.

Hinzu kommt, dass es schon einige Zeit vor dem Mai 1940 schlecht um die zeitgemaesse Erfuellung von britischen Auftraegen an amerikanische Fabriken von Jagdflugzeugen und Bombern aus den U.S.A. aussah - nicht zu vergessen, damals wurden fast alle britischen Jaeger und Bomber in den U.S.A. nach britischen Bauplaenen hergestellt und gekauft, bis GB quasi das Geld ausging. All diese Umstaende brachten Churchill dazu , Lord Beaverbrook am 14,Mai 1940, - also nur vier Tage nach Commander Dowding's Brief an das 'HQ Fighter Command' - zum Minister fuer Flugzeugproduktion zu ernennnen. Meiner Meinung nach kein purer Zufall.

Es ist daher nicht uebertrieben zu sagen, dass ohne Lord Beaverbrook England mit grosser Sicherheit den Krieg ggn DEU verloren haette; DEU das GB bestzt haette . Siehe dazu ein paar lobende Kommentare von Commander Dowding ---------->. https://i.ibb.co/rGcS1YrX/beaverbrook.jpg. Quelle: BEAVERBROOK by A.J.P. TAYLOR
 
Es geht um folgende Geschichte:
Angeblich habe Churchill 1940 Rapport eines hohen Chefs der RAF bekommen,
Stimmt, Churchill las den Brief von Commander Dowding's vom 'HQ Fighter Command' der formell an Harold Balfour, 'Staatssekretär für Luftfahrt' gerichtet war.
daß "die Luftverteidigung binnen der nächsten Tage/Wochen zusammenbrechen würde", wenn die Bombardements und damit verbundenen Schäden an Luftwaffeninfrastruktur in dieser Heftigkeit weitergingen; jedenfalls daß sinngemäß eine Niederlage kurz bevor stünde.
Falsch. Dieses Narrative ist wahrscheinlich einer Scene aus dem Film 'BATTLE of BRITAIN' .......https://i.ibb.co/Q3W4TFwY/battle-britain-DVD.jpg ..... entnommen worden. Dort zeigt sie einen niedergeschlagenden, hohen RAF-Offizier - i.e. C. in C. Dowding, - der sich, angesichts der fuerchterlichen, bzw hoffnungslosen Lage in der sich die damalige RAF im Sommer 1940 befand, resigniert vor sich hinsprach [paraphrasierend] : "Nur noch ein Wunder kann uns helfen." Später gab Dowding zu, dass sich Beaverbrook als das gewünschte Wunder entpuppt hatte: "I saw my resources slipping away like sand in an hourglass....The effect of Lord Beaverbrook's appointment can only be described as magical [...] " https://i.ibb.co/rGcS1YrX/beaverbrook.jpg
Churchill habe dann alles, was an Bombern verfügbar war zusammenkratzen lassen und - mit guter Menschenkenntnis gegenüber Hitler - Berlin bombardieren lassen; militärisch war dies angesichts der Lage absoluter Nonsens, doch das Ziel wurde erreicht: Hitler tobte vor Wut und ließ die Luftwaffe London bombardieren. Hierdurch wurden in erheblichem Maße Bomber von den kriegswichtigen Zielen abgezogen, die RAF und die Flugzeugproduktion bekamen eine entscheidende Verschnaufpause - und der Rest ist bekannt
Falsch. Churchill hatte keine Befehlsgewalt gehabt. Auch war der von Churchill gewuenschte Bombenangriff auf Berlin die Gegenreaktion der Bombardierung der Luftwaffe auf London:
Am 24. August 1940 fielen die ersten deutschen Bomben auf die Londoner Innenstadt; mehrere Bomben waren bereits auf Vororte gefallen. In der folgenden Nacht, vom 25. auf den 26. August 1940 griffen mehr als achtzig britische Bomber zum ersten Mal Berlin an. Es gab auf beiden Seiten wegen Treffungenauigkeit nur wenige Opfer.
Am 26. August 1940 erfuhr Churchill von einem geplanten RAF Angriff auf Leipzig, so schrieb er gleich eine Note an den neuen Staatssekretär für Luftfahrt, Sir Archibald Sinclair: „Jetzt, da Sie begonnen haben, die Hauptstadt zu attackieren, möchte ich, dass Sie ihnen einen schweren Schlag versetzen, und Berlin ist der richtige Ort dafür.“ Diesen Wunch leitete Sinclair weiter an Dowding welcher das sog. 'Target Committee' welches die 'bombing sortis' plante.

Auch Präsident Roosevelt beteiligte sich an der Debatte über die Bombardierungen. Am 27. September 1940 wurde sein Ratschlag von Sir Walter Layton, dem Leiter einer der britischen Missionen in Washington, an Churchill weitergeleitet: "Der Präsident, habe immer darauf gedrängt, dass wir Deutschland überall bombardieren sollten, nicht nur an einigen wenigen Stellen“.

https://i.ibb.co/zhxHLqnq/London-bombing.jpg
 
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