Hier ist mein fertiger Text. Quellen waren "Der Antimachiavell" by Friedrich himself und "Aufsätze zur preußischen und deutschen Geschichte" (Franz Mehring)
ANTIMACHIVELL
Wann entstand das Buch?
Wegen vieler Veränderungen kann man die genaue Entstehungszeit nicht festlegen.
Fest steht, dass Friedrich der Große ein junger Mann war als er seine Ideen niederschrieb. Das Buch kam 1739 an Voltaire, der es publizierte und ebenfalls Veränderungen vornahm, aufgrund des schlechten Französisch Friedrichs. Das Buch wurde nicht unter seinem Namen veröffentlicht, aber war ein offenes Geheimnis, das er das Buch geschrieben hatte.
Warum schrieb er das Buch?
Da er als Fürst eine herausragende Persönlichkeit war und der Aufklärung sehr zugetan war, entschloss er sich Machiavellis “Der Fürst” zu widerlegen. Er befürchtete, die Thesen des Machiavellis würden die Fürsten beeindrucken und sie zu Taten zwingen, die gegen jegliche Moral nach seinen Vorstellungen wären
Wie bekommt man neue Ländereien?
1. Thronfolge
2. Wahl durchs Volk oder deren Vertreter
3. Eroberung durch gerechten Krieg
Der Fürst als Kriegsherr und Eroberer
Im Krieg muss der Fürst Bündnisse eingehen, um ihn schnell und möglichst effektiv zu beenden. Eines der obersten Ziele ist die Ruhe, sprich der Frieden. Da Kriege aber nicht unvermeidbar sind, sollten diese nur von großen Herrschern geführt werden. Hierbei spielt die angemessene Finanzierung der Truppen eine wichtige Rolle. Die effektivste Truppenzusammenstellung ist eine gemischte, d.h. Soldaten aus dem eigenen Land, die in ihrer Loyalität und Treue zum Fürsten den Kern bilden. Dazu jedoch noch Söldner, die Truppen entscheidend in ihrer Kampfkraft verstärken. Die Führung der Truppe sollte immer beim Fürsten liegen, sofern jedoch der Fürst keine Anlage hat zur Führung, sollte er seine Rolle zumindest spielen. Der Rat von Generälen ist erlaubt, sogar wünschenswert, aber nicht mehr. Die Verteidigung seiner Untertanen ist er ihnen schuldig. Sobald ferne Gebiete erobert wurden, tut der Fürst am besten daran dort Truppen zu entsenden, die in ihrer Disziplin und Ordnung Vorbilder sind.
Die Residenz des Herrschers muss im Mittelpunkt seines Reiches liegen um alle Machtbereiche gleichermaßen kontrollieren zu können, entgegen der Meinung Machiavellis. Die Errichtung von Festungen ist da nicht unwichtiger. Jeder große Fürst vertraut darauf.
Außerdem ist es wichtig, dass es bei reichen Provinzen, die bereits vorhandenen Gesetze zu achten, um das Vertrauen des Volkes zu erlangen. Diese Gebiete müssen gedeihen.
Der Fürst und seine Finanzen
Friedrich unterscheidet grundsätzlich zwischen großen und kleinen Fürstentümern.
Die großen Fürstentümer sollten zwar vernünftig mit Geld umgehen, aber verschwenderisch erscheinen. Das Volk muss sehen, dass sie reich sind. Armee und Kultur nehmen eine besondere Rolle ein. Eine gut versorgte Armee ist ein enorm wichtiger Faktor um Eroberungskriege zu führen. Die Förderung der Kunst stärkt sein Ansehen ungemein
Das Geld darf nicht vergraben werden. Ein Herrscher muss immer darauf bedacht seinen Reichtum zu akkumulieren (=vermehren) um es auch ausgeben zu können. Ein Oberhaupt wird nie erfolgreich sein, wenn er seine Reserven versteckt. Unternehmergeist ist ein machtpolitischer Faktor.
Im Gegensatz dazu, sollten kleine Fürstentümer geizig sein, da sie bei überschwänglichem Prunk pleite gehen
Das Wesen des Fürsten
Ein Fürst ist grob gesagt, ein General (s.o.) und Richter. Er widerspricht der These Machiavellis, dass es von enormer Wichtigkeit ist, Intrigen spinnen zu können unter den eigenen Untergebenen. So schwächt sich der Fürst nur selber. Viel wichtiger sei es, bei Streitigkeiten als unparteiischer Vermittler aufzutreten und alle gleichermaßen zu fördern. Das zeugt von Ehre Das Vertrauen seiner Untertanen bildet einen wichtigen Bestandteil seiner Macht.
Die Tugenden, wie Stolz, Güte und Ehre bilden die Säulen. Man darf nicht “böse mit den Bösen” sein. Uneingeschränkte Macht birgt viele Gefahren, auch Fürsten sind Menschen. Doch diesen Tücken gilt es aber zu widerstehen. Er sollte gütig sein, ohne weichherzig zu erscheinen. Das ist ein Zeichen von Schwäche. Außerdem ist ein guter Fürst treu, bei Verträgen und gegenüber seines Volkes, u.a.
Die Herkunft des Herrscher muss immer allgegenwärtig sein, damit er nicht unnötig abhebt. Sein Volk sind nicht seine Sklaven, diese Menschen sind genauso viel wert wie er. Seine Seele ist das Volk. Ist der Fürst glücklich ist es das Volk ebenso. Das Verbrechen ist ein Feind des Fürsten und muss mit Aufrichtigkeit bekämpft werden. Grausame Herrscher werden gestürzt. Selbstbestimmung bilden den Kern seiner Politik. Minister sind nur Berater. Dabei ist Menschenkenntnis von Vorteil. Ebenfalls die Offenheit für neue Dinge. Zeiten ändern sich, ebenso wie die Herausforderungen. Der Wille des Volkes ändert sich und darauf muss sich jeder große und gute Fürst einstellen können. Hierbei sollte der Fürst bedächtig handeln, aber auch gleich Taten folgen lassen, sonst ist der Untergang vorprogrammiert.
Weiterhin muss man seine Ziele zielstrebig anpacken, doch Vorsicht ist geboten, denn Übermäßiger Ehrgeiz ist unangebracht, da es immer Menschen gibt, die diesen noch steigern. Die Macht eines Fürsten wäre so nicht auf lange Dauer gesichert. Wenn er das alles beachtet und seien Anlagen so gelegt sind, wird das Volk und er glücklich leben und seine Macht lange erhalten bleiben. Er wird als guter Fürst in die Geschichte eingehen.
Wie steht er zur Republik und anderen Arten der Fürstentümer?
Die Religion bringt den einfach Menschen Heil. Sobald jedoch ein Kirchenvertreter Fürst wird, geschieht etwas Grausames. Das Volk leidet unter der Frömmigkeit seiner Gebieter. Auch vor Schandtaten wird nicht zurückgeschreckt. Diese werden dann mit der Religion gerechtfertigt. Er denkt, dass “Das Volk liebt einen ungläubigen, ehrenhaften Fürsten, der ihnen Glück bringt mehr als einen strenggläubigen Schuft und Übeltäter.”
Von der Republik als solcher glaubt er ebenfalls nicht. Diese können sich immer nur für eien bestimmte Zeit halten, da jedes Volk nicht in der Lage sich selbst zu verwalten. Es bedarf einer starken Führungspersönlichkeit, die die Geschicke in die Hand nimmt.
Regierungswirklichkeit- Inwieweit hat Friedrich seine Überlegungen in die Tat umgesetzt?
Friedrich der Zweite regierte von 1740 bis1786. Man sah sich als “erster Diener des Staates” mit vielen Unabhängigkeiten, die er jedoch nicht erlangte, da er den Landadel zufrieden stellen musste.
Die unbeschränkte Macht des Herrschers sollte dem Volk dienen, wie er schrieb. Seine Macht war aber gar nicht absolut. Enorme Schranken wurden ihm durch ökonomische Grundlagen gesetzt. Der starke Militarismus und die Verfassung seiner Zeit. Er erkannte früh, dass sein Kurs durch die Verfassung Preußes bereits vorgegeben war. Der Wille zu Reformen der durchaus vorhanden war, wurde so gebremst.
Der Vater hatte es verstanden seine despotische Macht durch Entmachtung des Landadels zu sichern, das machte Friedrich II. nicht. Er förderte sie in ihren Privilegien. Beispielsweise bekamen die Junker das ständische Vorschlagsrecht zugesprochen, welches sich zu einem richtigen Wahlrecht steigerte. Er beachtete das Bürgertum kaum. Entfernte sie sogar aus wichtigen Ämtern
Ein Lakai des Landadels wurde er. Die meiste Regierungsgewalt oblag den Junkern. Diese überschauten den Komplex Preußen und leiteten im Endeffekt diesen. So wurde zum Beipiel alle maßgebenden Beamtenstellen dem Adel überlassen. Der Offizierskorps wurde nach dem Siebenjährigen Krieg mit Adligen besetzt.
Die Offiziere seines Heeres schikanierte er. Intrigen wurden gesponnen, indem er den Feldmarschall von Dessau und Schwerin aufeinanderhetzte. Die einfachen Soldaten verfielen, die ganze Armee versiffte in Intrigen und Ausbeutung. Mehrere Fehden untereinander wurden ausgetragen und der König sah zu. 1778 versagte das Heer völlig im bayerischen Erbfolgekrieg.
Man war gänzlich unfähig sich den Aufgaben der Zeit zu stellen. Im Jahre 1786 trugen er und seine Diener die gleichen Gewänder wie zu Beginn seiner Amtszeit. Philosophische und literarische Fragen beschäftigten den König viel mehr. Die Ansichten seiner Kronprinzenzeit behielt er weitestgehend.
Aufgeklärt wie er war führte er die Religionsfreiheit ein.Die Abschaffung der Leibeigenschaft wurde eingeleitet. Zu Lebzeiten scheiterten diese Bemühungen noch aufgrund der Junker. Auf seinen Krondomänen führte er dies jedoch ein.
Er war unter anderem Miglied der Freimaurer.