Mutmaßl. und tatsächl. röm. Streckenverläufe/Fundplätze n.d. 9-/10-Leugen-Hypothese

Das schrieb ich doch: auf die Etymologie. Frag halt einen Fachmann oder lies ein Buch, mir glaubst Du ja doch nicht.

Ich frage aber dich, weil du das einfach mal so behauptest. Und dachte mir, wenn du das einfach mal so behauptest, dass du das dann auch einfach mal so erklären könntest.
Warum sollte ich ignorieren, was selbstverständlich ist? Mich interessieren aber die exakten Distanzen von 9 und 10 Leugen, die man zwischen römischen (Militär-)Anlagen findet.

Schön. Also gibt es auch deiner Meinung nach römische (Militä-)Anlagen in vielen anderen Abständen? Was genau beweisen dann Abstände von 9 oder 10 Leugen, was Abstände von meinetwegen 7 oder 12 Leugen nicht beweisen?

Was gibt es konkret im Fall Bitburg–Jünkerath zu kritisieren?

Das überlass ich den Leuten, die sich vor Ort auskennen.

Ich bezog mich auf die von dir gekonnt ignorierte Kritik.
Und wie erklärst Du die exakt 19 Leugen von Tor zu Tor, wieder einmal mit Zufall?

Wo haben wir den Zufall für solche Entfernungen bemüht? Einmal mehr: Niemand leugnet, dass der Abstand zwischen römischen Fundstätten 9 oder 10 Leugen oder der Summe davon betragen kann. Da 9 oder 10 Leugen offenbar die Strecke eines Tagesmarsches sind, ist es auch nicht überraschend, dass römische Funstätten in diesen Abständen voneinander liegen.

Würdest du die Kritik an deiner Hypothese nicht ignorieren, dann wüsstest du, was eine Vielzahl der user hier genau kritisieren!
 
Ich frage aber dich, weil du das einfach mal so behauptest. Und dachte mir, wenn du das einfach mal so behauptest, dass du das dann auch einfach mal so erklären könntest.

Nur im Fall, dass es Dir nicht aufgefallen sein sollte: "-sava" und "-seifen" sind nahezu identisch.

Schön. Also gibt es auch deiner Meinung nach römische (Militä-)Anlagen in vielen anderen Abständen? Was genau beweisen dann Abstände von 9 oder 10 Leugen, was Abstände von meinetwegen 7 oder 12 Leugen nicht beweisen?

Im Moment geht es mir hier erst einmal darum nachzuweisen, dass es römische Militäranlagen gab, die geplant im klar definierten Abstand zu einander errichtet wurden, und zwar über Dutzende von Kilometern mehr oder weniger auf den Meter genau.

Wo haben wir den Zufall für solche Entfernungen bemüht? Einmal mehr: Niemand leugnet, dass der Abstand zwischen römischen Fundstätten 9 oder 10 Leugen oder der Summe davon betragen kann. Da 9 oder 10 Leugen offenbar die Strecke eines Tagesmarsches sind, ist es auch nicht überraschend, dass römische Funstätten in diesen Abständen voneinander liegen.

Dich kann anscheinend wenig erschüttern. Ich finde es durchaus immer noch sehr überraschend, wie exakt die Distanzen zwischen Vetera und Gelduba oder zwischen Bitburg und Jünkerath offenbar vermessen wurden.

Würdest du die Kritik an deiner Hypothese nicht ignorieren, dann wüsstest du, was eine Vielzahl der user hier genau kritisieren!

Besonders ignoriere ich Kritik, auf die ich schon mehrfach geantwortet habe – wie Deinen kürzlichen Versuch, eine erneute Diskussion über eine allfällige vor- bzw. frührömerzeitliche Verwendung der Leuga zu beginnen.

Dazu hatte ich bereits zwei Mal auf Theodor Mommsen verwiesen, zuletzt vor drei Wochen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Divico: Ich sprach nicht von Raubgräberei. Du könntest Dich z.B. erkundigen, ob dort Funde gemacht wurden, verdächtige Flurnamen existieren oder was es sonst noch an Anzeichen geben kann.

Keine 5 Minuten Internetrecherche: Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde, Band 12, Ausgabe 8, S. 117:
"[...]Halbwegs zwischen Webbüsch und Wickenseifen, den Gehöften von Weißenseifen gegenüber liegt ein 20m hoher, isolierter Hügel zu dem die Römerstraße aus ihrer sonst geraden Richtung eine Biegung macht. Vielleicht war dort ein Zwischen[...]"
Mehr zeigt Google leider nicht an. Aber da wird doch eine Möglichkeit für Dich angedeutet. Allerdings auch ein zweites "-seifen" genannt.

Im Übrigen solltest Du gemerkt haben, dass ich einen Weg aufgezeigt habe, wie Du die Hypothese zumindest in einem Beispiel erst einmal vorführen kannst, und Kritik habe ich dabei nur am Rande aufscheinen lassen, nicht aber als Intention des Posts.
 
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Wo du das Itinerairum Antonini erwähnst, das gibt die Strecke wie folgt an:
A Treveris Agrippinam leugas LXVI sic
Beda vicus leugas XII
Ausava vicus leugas XII
Egorigio vicus leugas XII
Marcomago vicus leugas VIII
Belgica vicus leugas VIII
Tolbiaco vicus Supenorum leugas X
Agrippina civitas leugas XVI.
Also nicht 9 oder 10 Leugen sondern mehrfach 12, zweimal 8, einmal 10 und einmal 16 Leugen. Ob die Messungen nun genau sind, sei dahingestellt. Interessant ist, dass das Itinerarium nichts von Normabständen weiß.
Auf der Tabula, die du ja auch als Quelle erwähnst, sind auf dieser Route einmal 6, einmal 10, einmal 8, zweimal 12 und eine schwer zu deutende Angabe bei Bitburg angegeben: sollen das 12 Leugen oder 10 Leugen sein?
Lass uns einmal beim hier relevanten Abschnitt Bitburg–Ausava–Jünkerath bleiben, für den auch die Peutingertafel die gleichen Werte von 2 mal 12 Leugen nennt.

Leider entsprechen diese Angaben nicht der Realität der bekannten Römerstraße, sondern eher der Distanz auf der heutigen L 24 über Birresborn und Gerolstein.

Außerdem sollte man beachten, dass das Itinerarium Antonini ausdrücklich die Distanzen zwischen den Vici nennt, die wie im Fall Jünkerath ein gutes Stück vom Kastell entfernt liegen können.
Potztausend, und das zur Weihnachtszeit!
Man beachte die rot unterstrichene Aussage!!!
Was sagt uns das? Die dummen Römer konnten also ihre eigenen Strecken nicht richtig messen... man fragt sich konsterniert, wie diese latein faselnden Trottel in der Lage waren, nahezu perfekte Aquaedukte zu bauen: angesichts solcher gravierender Mess-Ungenauigkeiten hätte das nicht funktionieren dürfen.
Mein Vorschlag zur Güte: man reanimiere die Römer und gebe ihnen gnädig die Chance, ihre peinlichen Fehler zu korrigieren :D:D:D
 
@Dekumatland: Könnte die Peutinger-Karte nicht die Planung der L24 vorweggenommen haben? Die Verwaltung greift doch gerne auf Pläne aus der Schublade zurück. ;) :D

@Divico: Mir ist gerade aufgefallen, dass die in der von mir zitierten Sekundärliteratur genannte Biegung der Römerstraße in Deiner Skizze fehlt.
 
@ Divico: Ich sprach nicht von Raubgräberei. Du könntest Dich z.B. erkundigen, ob dort Funde gemacht wurden, verdächtige Flurnamen existieren oder was es sonst noch an Anzeichen geben kann.

Nun ja, es existiert der verdächtige Ortsname Weißenseifen.

Keine 5 Minuten Internetrecherche: Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde, Band 12, Ausgabe 8, S. 117:
"[...]Halbwegs zwischen Webbüsch und Wickenseifen, den Gehöften von Weißenseifen gegenüber liegt ein 20m hoher, isolierter Hügel zu dem die Römerstraße aus ihrer sonst geraden Richtung eine Biegung macht. Vielleicht war dort ein Zwischen[...]"
Mehr zeigt Google leider nicht an. Aber da wird doch eine Möglichkeit für Dich angedeutet.

Gefunden hatte ich das schon, aber wegen der ungenauen Ortsangabe nicht erwähnt. ;)

Im Übrigen solltest Du gemerkt haben, dass ich einen Weg aufgezeigt habe, wie Du die Hypothese zumindest in einem Beispiel erst einmal vorführen kannst, und Kritik habe ich dabei nur am Rande aufscheinen lassen, nicht aber als Intention des Posts.

Ich habe es gemerkt. ;)

@Dekumatland: Könnte die Peutinger-Karte nicht die Planung der L24 vorweggenommen haben?

Darf ich einen alternativen Erklärungsversuch anbieten, der besser mit dem bekannten Raum-Zeit-Gefüge vereinbar wäre: Die L 24 und andere heutige Straßen auf einer "längeren" 24-Leugen-Strecke verlaufen auf der Trasse einer Altstraße, die vor dem Bau der schnurgeraden Römerstraßen schon existierte.

Wäre der fast schnurgerade Abschnitt zwischen Bitburg und Jükerath erst in konstantinischer Zeit entstanden, so wäre er den Quellen der Itinerare womöglich noch unbekannt gewesen, die somit die Distanzen auf den bislang genutzten ausgebauten Altstraßen verzeichnet hätten.

Die Möglichkeit sollte man zumindest einkalkulieren.

@Divico: Mir ist gerade aufgefallen, dass die in der von mir zitierten Sekundärliteratur genannte Biegung der Römerstraße in Deiner Skizze fehlt.

In meiner Quelle vici.org ist in dem Bereich ebenfalls keine nennenswerte Biegung auszumachen. Es wird wohl das Geheimnis des Autors bleiben, was er da gemeint hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Moment geht es mir hier erst einmal darum nachzuweisen, dass es römische Militäranlagen gab, die geplant im klar definierten Abstand zu einander errichtet wurden, und zwar über Dutzende von Kilometern mehr oder weniger auf den Meter genau.

Du kannst aber nicht beweisen, dass das so geplant war, die Römer also am Tagesbeginn losmarschiert sind mit der festen und unumstößlichen Maßgabe, nach exakt 9 oder 10 Leugen ein Lager zu errichten, egal, wie das Terrain dort auch immer aussehen würde und wie wenig geeignet es unter Umständen für die Anlage eines Lagers gewesen wäre.

Dich kann anscheinend wenig erschüttern. Ich finde es durchaus immer noch sehr überraschend, wie exakt die Distanzen zwischen Vetera und Gelduba oder zwischen Bitburg und Jünkerath offenbar vermessen wurden.

Mich überrascht es sehr wenig, wenn man Meßpunkte frei wählen kann, dass man dann Strukturen so vermessen kann, dass das gewünschte Ergebnis dabei rauskommt.
Besonders ignoriere ich Kritik, auf die ich schon mehrfach geantwortet habe – wie Deinen kürzlichen Versuch, eine erneute Diskussion über eine allfällige vor- bzw. frührömerzeitliche Verwendung der Leuga zu beginnen.

Sorry, dass ich nicht sämtliche Threads des Forums durchsucht habe.

Du ignorierst aber auch andere Kritik, aber egal. Deine Sache. Macht das ganze aber nicht überzeugender!
 
Dazu hatte ich bereits zwei Mal auf Theodor Mommsen verwiesen, zuletzt vor drei Wochen.

Den link hab ich mir natürlich jetzt auch mal angeschaut, in dem alten thread weitergelesen und dabei nettes entdeckt:

Auf Kritik an einer Route am Limes, die von Lagertor zu Lagertor gemessen, offenbar länger als 10 Leugen ist:

Ich schrieb:

"Der Limesweg vom Kastell Saalburg (WP3/66) zum Kastell Butzbach (WP4/33) ist genau 22,2 km lang."

Warum misst Du von Lagertor zu Lagertor, wenn ich die Entfernung vom nächstgelegenen Wachtposten zu Wachtposten entlang des Limesweges angebe? Die Kastelle lagen nicht direkt am Limesweg!

Also einmal mehr: Wenns passt, wie jetzt hier im thread, dass man von Lagertor zu Lagertor 9 oder 10 Leugen bekommt, dann wurde natürlich das von den Römern so vermessen.

Wenn es aber nicht passt, sondern man, wie am Limes in der Umgebung der Saalburg, eben andere Messpunkte wählen muss, um auf eine Distanz von 9 oder 10 Leugen zu kommen, dann haben die Römer natürlich nicht mehr ihre 9 oder 10 Leugen von Lagertor zu Lagertor gemessen, sondern andere Bauten als Fixpunkt genommen.

Eines muss man den Römern schon lassen: Sie waren flexibel. Sie haben ihre Bauten immer so gebaut, dass man irgendwie einen Abstand von 9 oder 10 Leugen abmessen konnte. Von irgendeinem x-beliebigen Punkt der Struktur 1 zu einem x-beliebigen Punkt der Struktur 2!
 
Du kannst aber nicht beweisen, dass das so geplant war, die Römer also am Tagesbeginn losmarschiert sind mit der festen und unumstößlichen Maßgabe, nach exakt 9 oder 10 Leugen ein Lager zu errichten, egal, wie das Terrain dort auch immer aussehen würde und wie wenig geeignet es unter Umständen für die Anlage eines Lagers gewesen wäre.

Spätestens bis in Konstantins Zeiten hätten die Römer etwas mehr Zeit als seit "am Tagesbeginn" für ihre Planungen gehabt. Auch schon Agrippa, Drusus und Tibirius haben neben dem Marschieren auch noch Vermessen Planen und Bauen lassen.

Mich überrascht es sehr wenig, wenn man Meßpunkte frei wählen kann, dass man dann Strukturen so vermessen kann, dass das gewünschte Ergebnis dabei rauskommt.

Dich hier absichtlich missverstehend entgegne ich, dass mich die Tatsache an sich auch nicht überrascht, dafür aber um so mehr die Präzision, mit der die Römer offenbar gearbeitet haben.

Sorry, dass ich nicht sämtliche Threads des Forums durchsucht habe.

Ach komm, Du bist seit fast 3 Jahren, also von Anfang an in diesen Diskussionen mit dabei, scheinst jedoch ähnlich wie @Sepiola manchmal spontan etwas vergesslich zu sein, was man nebenbei auch für einen rhetorischen Trick halten könnte.

Du ignorierst aber auch andere Kritik, aber egal. Deine Sache. Macht das ganze aber nicht überzeugender!

Wenn es jetzt konkret an den oben genannten Beispielen etwas zu kritisieren gibt: nur zu! Ich werde mich bemühen, auf jeden Kritikpunkt einzugehen.
 
Spätestens bis in Konstantins Zeiten hätten die Römer etwas mehr Zeit als seit "am Tagesbeginn" für ihre Planungen gehabt. Auch schon Agrippa, Drusus und Tibirius haben neben dem Marschieren auch noch Vermessen Planen und Bauen lassen.

Das mag ja alles richtig sein. Aber eine deiner vielen Theorien, keine Ahnung ob die noch aktuell ist, ging auch mal von Lagern während der Eroberungsphase aus, teilweise nimmst du Marschlager als Belege. Und da sieht es eben anders aus.

Dich hier absichtlich missverstehend

Und dich damit um eine fragenbezogene Antwort drückend
entgegne ich, dass mich die Tatsache an sich auch nicht überrascht, dafür aber um so mehr die Präzision, mit der die Römer offenbar gearbeitet haben.

Dass die Römer präzise arbeiten und messen konnten, ist lange bekannt.

Ach komm, Du bist seit fast 3 Jahren, also von Anfang an in diesen Diskussionen mit dabei,

Und bin damit die Verpflichtung eingegangen jeden Beitrag aus 3 Jahren noch im Gedächtnis haben zu müssen?
scheinst jedoch ähnlich wie @Sepiola manchmal spontan etwas vergesslich zu sein, was man nebenbei auch für einen rhetorischen Trick halten könnte.

Könnte man. Man könnte dem anderen aber auch einfach glauben.

Wenn es jetzt konkret an den oben genannten Beispielen etwas zu kritisieren gibt: nur zu! Ich werde mich bemühen, auf jeden Kritikpunkt einzugehen.

Mir gehts nicht um das x.te Einzelbeispiel, für das, wenn zu viel Kritik daran gekommen ist, dann eben das x.te+1 Einzelbeispiel kommen wird.

Ich sehe keinen Sinn darin jedes Einzelbeispiel zu zerlegen - wie es 3 Jahre lang hier geschehen ist - nur am dann eben das nächste Einzelbeispiel vorgesetzt zu bekommen. Hat sehr deutlich was hiervon:
http://lizbrazier.com/wp-content/uploads/2013/06/hamster-wheel.png

Es gab sehr ausführliche und sehr konkrete Kritik. Setz dich erst einmal damit auseinander.
 
Wenn es aber nicht passt, sondern man, wie am Limes in der Umgebung der Saalburg, eben andere Messpunkte wählen muss, um auf eine Distanz von 9 oder 10 Leugen zu kommen, dann haben die Römer natürlich nicht mehr ihre 9 oder 10 Leugen von Lagertor zu Lagertor gemessen, sondern andere Bauten als Fixpunkt genommen.

Da ging es um den Spezialfall einer auffälligen Distanz auf dem Limesweg, die von mir aus auch dem Zufall geschuldet sein kann.

Aber wie ich gerade schon schrieb: Wenn einem aktuell kein Kontra einfällt, greift man gern auf alte Kamellen zurück, gell?

Zur Sache: Was ist hier und heute an den exakt 19 Leugen zwischen den Kastellen Bitburg und Jünkerath auszusetzen?
 
Da ging es um den Spezialfall einer auffälligen Distanz auf dem Limesweg, die von mir aus auch dem Zufall geschuldet sein kann.

Damals gings dir darum damit deine Theorie zu beweisen.
Aber wie ich gerade schon schrieb: Wenn einem aktuell kein Kontra einfällt, greift man gern auf alte Kamellen zurück, gell?

Wenn man die alten Dinge aktuell liest und sie wunderbar aktuell reinpassen um zu demonstrieren, wie man seine Argumentation flexibel anpasst, dann ja!
Zur Sache: Was ist hier und heute an den exakt 19 Leugen zwischen den Kastellen Bitburg und Jünkerath auszusetzen?

Von meiner Seite aus nichts (ich werde mich hüten, daran konkret Kritik zu äußern, weil dann nur die nächste Route präsentiert werden würde!) - wie schon oft beschrieben: Es bezweifelt niemand hier, dass es möglich ist, Meßpunkte in römische Fundstätten so zu setzen, dass eine Distanz von exakt 9 oder 10 Leugen herauskommt. Dass du jetzt offenbar mal einen Treffer von Lagertor zu Lagertor hast, sei dir gegönnt.


Und damit hättest du dann ja jetzt Zeit, dich mit der ausführlichen Kritik, die in diesem Thread schon geäußert wurde, auseinanderzusetzen!
 
Das mag ja alles richtig sein. Aber eine deiner vielen Theorien, keine Ahnung ob die noch aktuell ist, ging auch mal von Lagern während der Eroberungsphase aus, teilweise nimmst du Marschlager als Belege. Und da sieht es eben anders aus.

Sag das den niedersächsischen Denkmalpflegern, die nach Marschlagern im 20-km-Abstand suchen. Die werden sich über Deine fachkundigen Hinweise sicher freuen.

Und dich damit um eine fragenbezogene Antwort drückend

Weil ich mich wiederum wiederholen muss. Auf die Frage hatte ich Dir bereits entgegnet, dass in der Fachliteratur von Messpunkten unterschiedlicher Art ausgegangen wird. Mal ist es ein Stadt- oder Lagertor, mal eine Straßenkreuzung oder nur eine einsame mansio an der Straße.

Dass die Römer präzise arbeiten und messen konnten, ist lange bekannt.

Ach weißt du, auf 42,2 km weniger als 10 m Fehler zu produzieren, das würde ich mir mit den Instrumenten aus der Mitte des 20. Jhs. mit denen ich vertraut bin (Messtisch, Theodolit, Nivelliergerät) und aller Zeit der Welt jedenfalls nicht zutrauen.

Mir gehts nicht um das x.te Einzelbeispiel, für das, wenn zu viel Kritik daran gekommen ist, dann eben das x.te+1 Einzelbeispiel kommen wird.

Das ist hier keine Mathematik, sondern Geschichte, bzw. theoretische Archäologie. Ohne den genauen Blick auf die einzelnen Beispiele können wir keine Sicht auf größere Zusammenhänge erlangen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zur Sache: Was ist hier und heute an den exakt 19 Leugen zwischen den Kastellen Bitburg und Jünkerath auszusetzen?

Vielleicht erläuterst Du erst einmal, was die exakt 19 Leugen zu bedeuten haben.
Vertrittst Du jetzt eine 19-Leugen-These?

Dazu hätte ich auf der A9 die Distanz zwischen der Anschlussstelle Trockau und der Anschlusstelle Lauf/Hersbruck anzubieten, die beträgt exakt 19 Leugen.
Dazu kommt die bereits genannte Distanz zwischen den Anschlusstellen Beelitz und Köselitz - die sich (im Unterschied zu Deinem Beispiel) bei der Anschlussstelle Niemegk exakt in einen 9-Leugen- und einen 10-Leugen-Abschnitt teilen lässt.

Zwischen Bitburg und Jünkerath haben wir doch bisher noch nicht einmal die Spur eines Kastells, geschweige denn im 9- oder 10-Leugen-Abstand.

Stattdessen wieder mal nur Spekulationen.

In meiner Quelle vici.org ist in dem Bereich ebenfalls keine nennenswerte Biegung auszumachen.

Hast Du Dich mit dem Artikel, den ich verlinkt habe, auch beschäftigt?

http://roemerstrassen.com/IMG/pdf/Karten.pdf


scheinst jedoch ähnlich wie @Sepiola manchmal spontan etwas vergesslich zu sein, was man nebenbei auch für einen rhetorischen Trick halten könnte.

Bleib bitte sachlich und zitiere die Beiträge, wo Du glaubst, mir konkret einen Vorwurf machen zu können.
 
Ach weißt du, auf 42,2 km weniger als 10 m Fehler zu produzieren, das würde ich mir mit den Instrumenten aus der Mitte des 20. Jhs. mit denen ich vertraut bin (Messtisch, Theodolit, Nivelliergerät) und aller Zeit der Welt jedenfalls nicht zutrauen.
Wenn regelhaft solche Genauigkeiten erzielt werden, ist es in der Tat überraschend. Ansonsten gilt: Wenn Du genügend Schimpansen auf einer Schreibmaschine herumhämmern läßt, kommt früher oder später der exakte Text von Shakespeares Hamlet raus.

Es gibt mindestens in Großbritannien (andernorts hab' ich's nicht so im Blick) Hinnweise darauf, daß die Römer im Zuge der Limitatio äußerst präzise nicht nur Landparzellen abgesteckt, sondern danach in solchen Gebieten auch ihr sekundäres Straßennetz ausgerichtet haben, was dann tatsächlich zu konstanten Abständen zwischen Straßenkreuzungen geführt haben sollte. Wie weit verbreitet diese Praxis war, ja ob die Hinweise ausreichend sind, um dieses Vorgehen wirklich postulieren zu können, ist aber noch längst nicht ausdiskutiert. Und: Wir reden hier über die Limitatio, keinen Vermessungstrupp im Feld.
 
... dass in der Fachliteratur von Messpunkten unterschiedlicher Art ausgegangen wird. Mal ist es ein Stadt- oder Lagertor, mal eine Straßenkreuzung oder nur eine einsame mansio an der Straße.

Da sollten sich ja allein auf der Römerstraße Trier-Köln Tausende von Distanzen beliebiger Größenordnung ermitteln lassen.
Ob 9 Leugen, 10 Leugen, 18 Leugen, 19 Leugen, 20 Leugen, 52 Leugen - oder auch 4 1/2 Leugen, 7 3/4 Leugen oder sonst alle dazwischenliegenden Distanzen...

Neuere Forschungen und Prospektionen auf einem bis zu 250 m breiten Korridor entlang der Straße haben ergeben, dass sich mindestens alle drei bis vier km, in dichter besiedelten Gegenden oft sogar nur im Abstand von wenigen hundert Metern, unmittelbar an der Straße Fundplätze unterschiedlichen Umfangs von vici (Ansiedlungen), mansiones (Herbergen) und Pferdewechselstationen (mutationes), stationes beneficiarium (Militärische Straßenposten) und religiösen Weihebezirken befinden. Erst recht gilt dies für Straßenkreuzungen, -verzweigungen und Flussübergänge. Diese Straßeninfrastruktur wurde begünstigt durch den zuvor durch Augustus eingeführten cursus publicus, einer Art Staatspost.[6]
 
Zuletzt bearbeitet:
Sag das den niedersächsischen Denkmalpflegern, die nach Marschlagern im 20-km-Abstand suchen. Die werden sich über Deine fachkundigen Hinweise sicher freuen.

Du solltest bei den niedersächsischen Denkmalpflegern nachfragen, wenn sie die Hypothese schon bewiesen haben. Das dürfte weniger Stress bedeuten, als es ein zweites Mal zu tun.
 
Das ist hier keine Mathematik, sondern Geschichte, bzw. theoretische Archäologie. Ohne den genauen Blick auf die einzelnen Beispiele können wir keine Sicht auf größere Zusammenhänge erlangen.

Das ist unbestritten. Nur ist es extrem nervig, wenn es bei einer deiner Routen für dich eng wird, weil deutlich wird, dass es nicht so eindeutig ist, wie du es gerne hättest, dass du dich dann irgendwann nicht mehr damit auseinandersetzen willst, sondern gemäß dem Motto "Und ich habe doch Recht!" einfach die nächste Route in den Ring wirfst. Bis es dann bei der neuen Route wieder eng wird.

Das haben wir die letzten Jahre oft genug erlebt.
 
Da sollten sich ja allein auf der Römerstraße Trier-Köln Tausende von Distanzen beliebiger Größenordnung ermitteln lassen.
Ob 9 Leugen, 10 Leugen, 18 Leugen, 19 Leugen, 20 Leugen, 52 Leugen - oder auch 4 1/2 Leugen, 7 3/4 Leugen oder sonst alle dazwischenliegenden Distanzen...

Absolut. Wenn man die Messpunkte so wählen kann, wie man will bzw. so, dass rauskommt, was man rausbekommen will, wenn man jede x-beliebige römische Struktur als Ausgangs- oder Endpunkt wählen kann, dann ist es wenig überraschend, wenn man das rausbekommt, was man schon vorher als Ergebnis festgelegt hat!
 
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