Riothamus
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Auch ein Straßensystem hat es im Rheinland wohl erst in Claudischer Zeit gegeben:
"Ein offizielles Straßenbauprogramm scheint es im Rheinland jedoch erst seit Kaiser Claudius (41-54 n. Chr.) gegeben zu haben. [...]
In Niedergermanien wurden die Entfernungsangaben allerdings nicht nur in römischen Meilen [...], sondern -seit dem 2. Jahrhundert n. Chr.- in gallischen Leugen [..] gemacht."
(Heinz Günter Horn, Das Leben im Römischen Rheinland, in: Heinz Günter Horn (Hg.) Die Römer in Nordrhein-Westfalen, Stuttgart 1987, S.150ff.)
Als Quellen werden angegeben:
1- Meilensteine
2- Funde von Transportmitteln
3- Tabula Peutingeriana
4- Itinerarium Antonini
5- "verschiedene archäologische Befunde"
6- nur "streckenweise", und wenn es schon bewiesen ist, die heutige Straßenführung
7- der noch erkennbare "charakteristische, leicht gewölbte Straßendamm mit den ihn begleitenden Entwässerungsgräben"
8- Ausgrabung im Moers-Asberg (Limesstraße)
9- Ausgrabung im Hambacher Forst (Straße Köln-Bavai)
10- Ausgrabung in Aachen-Süsterfeld (Straße Aachen-Heerlen)
Moers-Asberg (S.559, 565, Katalog wie oben):
Ortswahl:
1- Ruhrmündung, die "als natürliches Einfallstor galt"
2- Altarm des Rheins als Hafen
Entfernung Kastell-Straße: 300m
Straße:
"Über Bauweise, Linienführung und Entstehungszeit der Straße zwischen Novaesium-Neuss und Vetera-Xanten ist bisher nur wenig bekannt."
"Nach den wenigen datierenden Fundenaus der ältesten Schicht ist die erste Straße mit fester Decke unter Claudius gebaut worden. Die Straße selbst ist älter und wurde wohl schon von Agrippa geplant (20/19 v. Chr.)."
Letzteres scheint eine Vermutung zu sein.
Inschriftlich ist für das 3. Jh. eine Benefiziarier-Station bezeugt. Die Überreste waren damals noch nicht untersucht.
Da es wichtig ist, noch ein paar Schlüsse:
1- Wenn also die Wegeführung mit den Schriftquellen rekonstruiert wurde, wird es zum einen Begründungen für Abweichungen in der Literatur geben, zum anderen sind die Schriftquellen damit höchst relevant.
2- Wenn die Lage von Asberg an einem Altarm relevant für die Ortswahl war, waren die Leugenabstände Zufall.
3- Wenn die Strecke nur punktuell feststeht, können wir nicht nachmessen, sondern sind auf die antiken Angaben der Schriftquellen sogar angewiesen. Wenn die Messung zeigt, dass eine angenommene Strecke zu kurz ist, kann es ja Abweichungen gegeben haben. (Wobei man natürlich auch erst einmal die Genauigkeit der z.B. von Vitruv erklärten antiken Messtechniken und -maschinen ermitteln kann. Stichwort Schlupf zum Beispiel.)
"Ein offizielles Straßenbauprogramm scheint es im Rheinland jedoch erst seit Kaiser Claudius (41-54 n. Chr.) gegeben zu haben. [...]
In Niedergermanien wurden die Entfernungsangaben allerdings nicht nur in römischen Meilen [...], sondern -seit dem 2. Jahrhundert n. Chr.- in gallischen Leugen [..] gemacht."
(Heinz Günter Horn, Das Leben im Römischen Rheinland, in: Heinz Günter Horn (Hg.) Die Römer in Nordrhein-Westfalen, Stuttgart 1987, S.150ff.)
Als Quellen werden angegeben:
1- Meilensteine
2- Funde von Transportmitteln
3- Tabula Peutingeriana
4- Itinerarium Antonini
5- "verschiedene archäologische Befunde"
6- nur "streckenweise", und wenn es schon bewiesen ist, die heutige Straßenführung
7- der noch erkennbare "charakteristische, leicht gewölbte Straßendamm mit den ihn begleitenden Entwässerungsgräben"
8- Ausgrabung im Moers-Asberg (Limesstraße)
9- Ausgrabung im Hambacher Forst (Straße Köln-Bavai)
10- Ausgrabung in Aachen-Süsterfeld (Straße Aachen-Heerlen)
Moers-Asberg (S.559, 565, Katalog wie oben):
Ortswahl:
1- Ruhrmündung, die "als natürliches Einfallstor galt"
2- Altarm des Rheins als Hafen
Entfernung Kastell-Straße: 300m
Straße:
"Über Bauweise, Linienführung und Entstehungszeit der Straße zwischen Novaesium-Neuss und Vetera-Xanten ist bisher nur wenig bekannt."
"Nach den wenigen datierenden Fundenaus der ältesten Schicht ist die erste Straße mit fester Decke unter Claudius gebaut worden. Die Straße selbst ist älter und wurde wohl schon von Agrippa geplant (20/19 v. Chr.)."
Letzteres scheint eine Vermutung zu sein.
Inschriftlich ist für das 3. Jh. eine Benefiziarier-Station bezeugt. Die Überreste waren damals noch nicht untersucht.
Da es wichtig ist, noch ein paar Schlüsse:
1- Wenn also die Wegeführung mit den Schriftquellen rekonstruiert wurde, wird es zum einen Begründungen für Abweichungen in der Literatur geben, zum anderen sind die Schriftquellen damit höchst relevant.
2- Wenn die Lage von Asberg an einem Altarm relevant für die Ortswahl war, waren die Leugenabstände Zufall.
3- Wenn die Strecke nur punktuell feststeht, können wir nicht nachmessen, sondern sind auf die antiken Angaben der Schriftquellen sogar angewiesen. Wenn die Messung zeigt, dass eine angenommene Strecke zu kurz ist, kann es ja Abweichungen gegeben haben. (Wobei man natürlich auch erst einmal die Genauigkeit der z.B. von Vitruv erklärten antiken Messtechniken und -maschinen ermitteln kann. Stichwort Schlupf zum Beispiel.)
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