Mythos Habsburg - Thementag auf 3sat

Wenn ich mir diesen Auschnitt anschaue, bin ich froh den Film nicht gesehen zu haben.

Ich musste doch einwenig lachen. "Was die Preussen greifen an, so früh am morgen." Da entsteht bei mir der Eindruck als wolle man die Österreicher auf den Arm nehmen.
Noch was nebenbei: Die Schlacht fand im Schnee statt.:pfeif:

Halb 2 Uhr Mittags begann laut Wikipedia die Schlacht.
 
PROTEST!!!!!!

Diese Szene ist die untypischste des gesamten Films. Die österreichische Generalität wird ins Lächerliche gezogen, und das nicht zu unrecht. Die junge Maria Theresia wird in Folge das Verhalten des Generals zum Anlass nehmen das gesamte Militär zu reformieren.

Was in dieser (einzigen) Schlachtenszene des Films gezeigt werden sollte ist das brutale Abschlachten des einzelnen Individuums das ja so nicht in den "Geschichtsbüchern" landet.
 
Die junge Maria Theresia wird in Folge das Verhalten des Generals zum Anlass nehmen das gesamte Militär zu reformieren.
Was war denn an dem Verhalten des Generals verkehrt? Der Neipperg wurde doch nach der Schlacht sogar befördert und hatte sich garnicht so schlecht geschlagen.:)
Wenn ich mich recht entsinne, opperierten die Österreicher am Beginn des Krieges angesichts ihrer nummerischen Unterlegenheit garnicht so schlecht in Schlesien. Bei Mollwitz selbst verzettelte sich nur die österreichische Kavallerie nach Anfangserfolgen gegen Schulenburgs Kavallerie und die Infanterie im Zentrum war dem Angriff Schwerins dann nicht gewachsen.
 
Und wieder bewahrheitet sich die alte Geschichtsforum-Regel!
Niemals was posten ohne a) 100% sicher zu sein oder b) Quellen bei der Hand zu haben.

Ich habe bloß vermutet und prompt kam die Korrektur. Zu Recht!
Chapeau, Brissotin!
Ich schulde dir eine Cohiba.
 
Vielen Dank!:)

Die Kostüme erinnern an "Sachsens Glanz und Preußens Gloria". Teilweise wirken sie auch schlechter gemacht. (Hatten die österreichischen Artilleristen damals noch keine braunen Uniformen?)

Der Verlauf der Schlacht, soll das wirklich Mollwitz sein (?), bleibt wie in den alten 40er Jahre-Filmen schleierhaft. Die preußische Armee besteht scheinbar zu 90 Prozent aus Grenadieren, die nicht wie in der historischen Schlacht die Lücke zwischen 1. und 2. Treffen decken, sondern das Gesamte der Infanterie bilden. (Das erinnert ein bisschen an die 50-iger-Jahre-Kostümfilme, wo die französische (napoleonische) Armee zu 90 Prozent aus Alter Garde, und auch davon nur die Grenadiere, bestand.) Wie es zum Umschwung in der Schlacht kommt, ist auch hier wie bei den alten Filmen so eigentlich nicht erkennbar.

Vom Darstellerischen her interessant ist, dass scheinbar eine Art Regimentsartillerie mitgeführt wird. Die scheint mir zwar etwas zu großkalibrig für diesen Auftrag der Infanterieunterstützung - aber immerhin. Typisch für solche Filme (war aber auch bei anderen Filmen ähnlicher Machart so) ist das Problem mit den Reitern. Die armen Jungs können scheinbar froh sein, sich auf dem Pferd halten zu können. Den Säbel zu ziehen oder gar in Formation zu reiten, übersteigt alle Möglichkeiten(man kann das ja mal mit dem Angriff der Scots Greys in Bondartschuks "Waterloo" vergleichen).
Typisch für solche Filme auch hier wieder sind die offenen Glieder. Weder nach vorn, noch zur Seite suchen die Soldaten Schulterschluss. Dabei ist das eigentlich sehr schwierig und beinahe bewunderungswürdig, dass es den Statisten dennoch gelingt irgendwie die Formation zu halten.

Ich glaube, ich muss mir den Rest des Films doch mal ausleihen.
Sicher wirkt hier vieles aus Budget-Gründen billiger als es hätte sein können, da es nur eine TV-Produktion des ORFs gewesen ist. Da kann man ein Niveau wie im wenige Jahre älteren Klassiker "Barry Lyndon" natürlich nicht erwarten. Der Darsteller des Generalfeldmarschalls Schwerin scheint mir übrigens Friedrich von Ledebur, ironischwerweise österreichischer Herkunft, gewesen zu sein (den meisten sicher noch als Queequeg in der Moby Dick Verfilmung von 1956 bekannt).
 
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